18 - Moby Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
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Erfahrungsbericht von Dnome
Immer ruhig Blut - Moby wird "18"
Pro:
Viele ruhige Stücke und träumerische Orchestralwerke
Kontra:
Nix schnelles, wie man es aus "Play" gewöhnt sein könnte
Empfehlung:
Ja
Zuallererst komme ich an diesem schönen Donnerstagmorgen auf Moby\'s jüngstes Album \"18\" zu sprechen. Moby dürfte den meisten Leuten ein Begriff sein. Der am 11. September 1965 geborene Meister des Pop-Techno, wie ich seine Musik am ehesten zu kategorisieren weiß, hat seit Beginn der 90er Jahre schon eine Menge Platten veröffentlicht und sich dabei stetig weiterzuentwickeln gewußt.
1999, in diesem nicht allein durch die Matrix entscheidungsträchtigen Jahr, erschien sein bis heute bestes Werk \"Play\", dem viele Single-Auskopplungen folgten und von dem man selbst \"unbekanntere\" Stücke dann doch in TV-Serien oder Kinofilmen einzusetzen wußte. So kommt es, daß selbst Moby-Unkundigen doch so manche Tracks auf \"Play\" durchaus bekannt sein dürften.
Mit \"18\" aus dem Jahre 2002 versucht der Künstler nun, dem vorigen Erfolg möglichst nachzueifern. Von vornherein möchte ich dazu anmerken, daß er es NICHT schafft. \"18\" ist bei weitem nicht so gut arrangiert wie sein Vorgänger, es finden sich Filler und viel zu wenig schnelle Stücke. So werden leider einige schöne Tracks zu bloßen Fortsetzungsstücken degradiert. Ich komme nun zur einzelnen Songanalyse.
Die Songs:
1. We Are All Made Of Stars
Den Beginn macht ein schnellerer Song, der dem Einen oder Anderen auch aus der Werbung (ich habe inzwischen vergessen, welche - HypoVereinsbank?) bekannt sein dürfte. Ganz nett, aber allzuoft kann ich ihn nicht hören - der Hook nervt irgendwann, die nasale Stimme Moby\'s paßt irgendwie nicht hundertprozentig und insgesamt ist das Stück zu eintönig. (5/10)
2. In This World
Es folgt ein interessanteres Lied, in dem Jennifer Price ihre Vocals beisteuert. Es hat den typischen Moby-Flair, wenn die Streicher einsetzen, aber der beinahe-Mangel an Originalität wird durch passende Pausen und die guten Lines wettgemacht. (7/10)
3. In My Heart
Hier tritt der Shining Light Gospel Choir auf den Plan, was schöne Vocals bedeutet. Das Klavier gibt hier ein schnelles Tempo vor, doch durch die gemächlichen Streicher-Einsätze wird dieser Song trotzdem insgesamt langsam gehalten. Ein nettes Stück, aber nicht weltbewegend. (6/10)
4. Great Escape
Das erste richtig interessante Stück des Albums. Die Instrumente halten sich von Beginn an angenehm im Hintergrund und Azure Ray flüstert wunderschöne Sätze. Dazu ein leichter Hall, was dem kurzen Stück die richtige Würze gibt. (9/10)
5. Signs Of Love
Und es folgt ein an \"My Weakness\" aus \"Play\" erinnerndes Stück, das jedoch originell und mit super Lyricz bestückt ist. \"I fly so high and fall so low\" plus die Wiederholung durch die weibliche Stimme lassen meine Nackenhaare sich sträuben. Dies ist bester Moby-Sound! (9/10)
6. One Of These Mornings
Leider dreht er nun nicht weiter auf, sondern fällt im Tempo wieder zurück. Dianne McCaulley singt in diesem romantischen Stück, und es hört sich gut an. Songs wie dieser lassen \"We Are All Made Of Stars\" völlig fehl am Platze erscheinen. Zum Glück weiß Moby zumeist seine Tracks nicht zu lang zu halten, so endet dieser hier genau an der richtigen Stelle. (7/10)
7. Another Woman
Wirkt wie eine Fortsetzung von \"One Of These Mornings\" und bringt keine neuen Aspekte ein. Die Vocals halten sie diesmal angenehm zurück, um das vom letzten Stück vermittelte Gefühl nicht wieder zu zerstören. Ein klitzekleinwenig zu lang, meiner Meinung nach, also genau so, wie es Moby NICHT machen sollte. (6/10)
8. Fireworks
Nun hören wir das erste reine Instrumental des Albums, das mich irgendwie an einen \"Final Fantasy\"-Score erinnert. Ansonsten könnte man es auch als klasse Kaufhausmusik oder auch als bloßen Filler betrachten - läuft auf dasselbe hinaus, nämlich die folgende Wertung: (5/10)
9. Extreme Ways
Und man kriegt erneut Moby zu hören, diesmal weniger penetrant als im ersten Stück der LP. \"Oh baby\" hört sich nicht so passend an, aber seine restlichen Lyricz. (7/10)
10. Jam For The Ladies
Ein weiteres Highlight des Albums, das soweit wohl originellste Stück. Angie Stone und MC Lyte treten hier auf - übrigens auch die einzigen, die für dieses Album tatsächlich zu Moby in\'s Studio gekommen sind und nicht ihre Vocals per Einschreiben gesendet haben. Das Ergebnis ist ein agiler, hipper Song, der nicht ZU hop für die meisten Ladies sein dürfte ;-) (8/10)
11. Sunday (The Day Before My Birthday)
Nun, der Tag vor MEINEM Geburtstag war ein Mittwoch. Trotzdem finde ich diesen Track hier wunderschön. Die Vocals sind gesampled, ich weiß nicht mehr, woher. Aber sie werden bestens durch Moby\'s ruhigen Streicher ergänzt und man beginnt nach dem Ausflug in\'s Hip-Hop-Fach wieder zu träumen. Herrlich melancholisches Stück, vorgetragen mit einer Prise gesundem Optimismus. (9/10)
12. 18
Das zweite Instrumental der LP, diesmal ist Moby jedoch ein gelungeneres Werk gelungen. Es beginnt leise und fast unmerklich mit einem einsamen Piano, steigert sich allerdings immer weiter, bis es großartige Orchestermusik wird. So muß sich das anhören! Dem Titel nach handelt es sich hierbei um das Kernstück der LP und zum Glück ist dem Künstler hierbei etwas ganz schönes gelungen! (10/10)
13. Sleep Alone
Der folgende Song reißt einen wieder aus der verträumten Reise durch \"18\" zurück auf den traurigen Boden der Realität. \"Sleep Alone\" kreiert das Bild einer einsamen Stadt, in der ein nachdenklicher Moby Erinnerungen an vergangene Zeiten wachruft - und dies auf eine sehr eindrucksvolle und romantische Art und Weise. (10/10)
14. At Least We Tried
Hier wird in etwa an die bisherige melancholische Stimmung angeknüpft, doch die Vocals sind meiner Meinung nach bei weitem nicht so originell wie bei den letzten Stücken. Auch klingt die Stimme von Freedom Bremmer beinahe schon penetrant nach den Sound-Ausflügen unmittelbar vorher. Brachte mich Moby vorher noch vollständig auf eine höhere emotionale Ebene, so bin ich nun hin- und hergerissen zwischen der tollen Melodie und der zu klischeehaft herzzerreissenden Stimme. (5/10)
15. Harbour
Die Überraschung des Albums! Sinead O\'Connor - lebt die noch? Tja, und sie steuert hier tiefschürfende Lyricz bei, die dank ihrer klaren Stimme ihre Wirkung nicht verfehlen. Nach all den Herzschmerzstücken vorher ist \"Harbour\" ein wahrlich belebendes Lied, bei aller Melancholie. (8/10)
16. Look Back In
Das dritte Instrumental von \"18\". Es muß Vergleichen mit \"Signs Of Love\" standhalten, aber an sich ist es ein ganz nettes Stück. (8/10)
17. Rafters
Hier summen Lorraine und Shauna Phillips zu einer freudigen Melodie von Moby. Etwas eintönig zwar und deswegen auch viel zu lang, aber immerhin mit angemessenem Tempo. (5/10)
18. I\'m Not Worried At All
Das Ende, passend und ganz bestimmt nicht aus Zufall auch Track Nr. 18, macht ein Gospelsong und Moby tritt gegenüber dem Shining Light Gospel Choir wieder einen Schritt zurück und läßt sie machen. Das Ergebnis ist ein nachdenklich machendes, optimistisches Stück Musik, in dem vor allem die verkürzten \"Yeah\"\'s den Reiz aufrecht erhalten. (9/10)
Gesamturteil:
Ich komme zu einer Durchschnitssnote von 7,39/10. Der Großteil der Songs ist gut, aber es finden sich einige eher langweilige bzw. unpassende Stücke, die in anderem Kontext möglicherweise eine bessere Wirkung entfalten könnten. Alles in allem hat Moby sein Meisterwerk \"Play\", zu dessen Review ich noch kommen werde, nicht übertroffen, aber er ist immerhin nicht vollständig vom Erfolgskurs abgekommen ;-) Ich kann Freunden ruhiger und melancholischer Töne diese LP nur wärmstens empfehlen! Wer auf schnellere Sachen steht, wird jedoch enttäuscht.
7/10 (****)
1999, in diesem nicht allein durch die Matrix entscheidungsträchtigen Jahr, erschien sein bis heute bestes Werk \"Play\", dem viele Single-Auskopplungen folgten und von dem man selbst \"unbekanntere\" Stücke dann doch in TV-Serien oder Kinofilmen einzusetzen wußte. So kommt es, daß selbst Moby-Unkundigen doch so manche Tracks auf \"Play\" durchaus bekannt sein dürften.
Mit \"18\" aus dem Jahre 2002 versucht der Künstler nun, dem vorigen Erfolg möglichst nachzueifern. Von vornherein möchte ich dazu anmerken, daß er es NICHT schafft. \"18\" ist bei weitem nicht so gut arrangiert wie sein Vorgänger, es finden sich Filler und viel zu wenig schnelle Stücke. So werden leider einige schöne Tracks zu bloßen Fortsetzungsstücken degradiert. Ich komme nun zur einzelnen Songanalyse.
Die Songs:
1. We Are All Made Of Stars
Den Beginn macht ein schnellerer Song, der dem Einen oder Anderen auch aus der Werbung (ich habe inzwischen vergessen, welche - HypoVereinsbank?) bekannt sein dürfte. Ganz nett, aber allzuoft kann ich ihn nicht hören - der Hook nervt irgendwann, die nasale Stimme Moby\'s paßt irgendwie nicht hundertprozentig und insgesamt ist das Stück zu eintönig. (5/10)
2. In This World
Es folgt ein interessanteres Lied, in dem Jennifer Price ihre Vocals beisteuert. Es hat den typischen Moby-Flair, wenn die Streicher einsetzen, aber der beinahe-Mangel an Originalität wird durch passende Pausen und die guten Lines wettgemacht. (7/10)
3. In My Heart
Hier tritt der Shining Light Gospel Choir auf den Plan, was schöne Vocals bedeutet. Das Klavier gibt hier ein schnelles Tempo vor, doch durch die gemächlichen Streicher-Einsätze wird dieser Song trotzdem insgesamt langsam gehalten. Ein nettes Stück, aber nicht weltbewegend. (6/10)
4. Great Escape
Das erste richtig interessante Stück des Albums. Die Instrumente halten sich von Beginn an angenehm im Hintergrund und Azure Ray flüstert wunderschöne Sätze. Dazu ein leichter Hall, was dem kurzen Stück die richtige Würze gibt. (9/10)
5. Signs Of Love
Und es folgt ein an \"My Weakness\" aus \"Play\" erinnerndes Stück, das jedoch originell und mit super Lyricz bestückt ist. \"I fly so high and fall so low\" plus die Wiederholung durch die weibliche Stimme lassen meine Nackenhaare sich sträuben. Dies ist bester Moby-Sound! (9/10)
6. One Of These Mornings
Leider dreht er nun nicht weiter auf, sondern fällt im Tempo wieder zurück. Dianne McCaulley singt in diesem romantischen Stück, und es hört sich gut an. Songs wie dieser lassen \"We Are All Made Of Stars\" völlig fehl am Platze erscheinen. Zum Glück weiß Moby zumeist seine Tracks nicht zu lang zu halten, so endet dieser hier genau an der richtigen Stelle. (7/10)
7. Another Woman
Wirkt wie eine Fortsetzung von \"One Of These Mornings\" und bringt keine neuen Aspekte ein. Die Vocals halten sie diesmal angenehm zurück, um das vom letzten Stück vermittelte Gefühl nicht wieder zu zerstören. Ein klitzekleinwenig zu lang, meiner Meinung nach, also genau so, wie es Moby NICHT machen sollte. (6/10)
8. Fireworks
Nun hören wir das erste reine Instrumental des Albums, das mich irgendwie an einen \"Final Fantasy\"-Score erinnert. Ansonsten könnte man es auch als klasse Kaufhausmusik oder auch als bloßen Filler betrachten - läuft auf dasselbe hinaus, nämlich die folgende Wertung: (5/10)
9. Extreme Ways
Und man kriegt erneut Moby zu hören, diesmal weniger penetrant als im ersten Stück der LP. \"Oh baby\" hört sich nicht so passend an, aber seine restlichen Lyricz. (7/10)
10. Jam For The Ladies
Ein weiteres Highlight des Albums, das soweit wohl originellste Stück. Angie Stone und MC Lyte treten hier auf - übrigens auch die einzigen, die für dieses Album tatsächlich zu Moby in\'s Studio gekommen sind und nicht ihre Vocals per Einschreiben gesendet haben. Das Ergebnis ist ein agiler, hipper Song, der nicht ZU hop für die meisten Ladies sein dürfte ;-) (8/10)
11. Sunday (The Day Before My Birthday)
Nun, der Tag vor MEINEM Geburtstag war ein Mittwoch. Trotzdem finde ich diesen Track hier wunderschön. Die Vocals sind gesampled, ich weiß nicht mehr, woher. Aber sie werden bestens durch Moby\'s ruhigen Streicher ergänzt und man beginnt nach dem Ausflug in\'s Hip-Hop-Fach wieder zu träumen. Herrlich melancholisches Stück, vorgetragen mit einer Prise gesundem Optimismus. (9/10)
12. 18
Das zweite Instrumental der LP, diesmal ist Moby jedoch ein gelungeneres Werk gelungen. Es beginnt leise und fast unmerklich mit einem einsamen Piano, steigert sich allerdings immer weiter, bis es großartige Orchestermusik wird. So muß sich das anhören! Dem Titel nach handelt es sich hierbei um das Kernstück der LP und zum Glück ist dem Künstler hierbei etwas ganz schönes gelungen! (10/10)
13. Sleep Alone
Der folgende Song reißt einen wieder aus der verträumten Reise durch \"18\" zurück auf den traurigen Boden der Realität. \"Sleep Alone\" kreiert das Bild einer einsamen Stadt, in der ein nachdenklicher Moby Erinnerungen an vergangene Zeiten wachruft - und dies auf eine sehr eindrucksvolle und romantische Art und Weise. (10/10)
14. At Least We Tried
Hier wird in etwa an die bisherige melancholische Stimmung angeknüpft, doch die Vocals sind meiner Meinung nach bei weitem nicht so originell wie bei den letzten Stücken. Auch klingt die Stimme von Freedom Bremmer beinahe schon penetrant nach den Sound-Ausflügen unmittelbar vorher. Brachte mich Moby vorher noch vollständig auf eine höhere emotionale Ebene, so bin ich nun hin- und hergerissen zwischen der tollen Melodie und der zu klischeehaft herzzerreissenden Stimme. (5/10)
15. Harbour
Die Überraschung des Albums! Sinead O\'Connor - lebt die noch? Tja, und sie steuert hier tiefschürfende Lyricz bei, die dank ihrer klaren Stimme ihre Wirkung nicht verfehlen. Nach all den Herzschmerzstücken vorher ist \"Harbour\" ein wahrlich belebendes Lied, bei aller Melancholie. (8/10)
16. Look Back In
Das dritte Instrumental von \"18\". Es muß Vergleichen mit \"Signs Of Love\" standhalten, aber an sich ist es ein ganz nettes Stück. (8/10)
17. Rafters
Hier summen Lorraine und Shauna Phillips zu einer freudigen Melodie von Moby. Etwas eintönig zwar und deswegen auch viel zu lang, aber immerhin mit angemessenem Tempo. (5/10)
18. I\'m Not Worried At All
Das Ende, passend und ganz bestimmt nicht aus Zufall auch Track Nr. 18, macht ein Gospelsong und Moby tritt gegenüber dem Shining Light Gospel Choir wieder einen Schritt zurück und läßt sie machen. Das Ergebnis ist ein nachdenklich machendes, optimistisches Stück Musik, in dem vor allem die verkürzten \"Yeah\"\'s den Reiz aufrecht erhalten. (9/10)
Gesamturteil:
Ich komme zu einer Durchschnitssnote von 7,39/10. Der Großteil der Songs ist gut, aber es finden sich einige eher langweilige bzw. unpassende Stücke, die in anderem Kontext möglicherweise eine bessere Wirkung entfalten könnten. Alles in allem hat Moby sein Meisterwerk \"Play\", zu dessen Review ich noch kommen werde, nicht übertroffen, aber er ist immerhin nicht vollständig vom Erfolgskurs abgekommen ;-) Ich kann Freunden ruhiger und melancholischer Töne diese LP nur wärmstens empfehlen! Wer auf schnellere Sachen steht, wird jedoch enttäuscht.
7/10 (****)
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