The Rocky Horror Picture Show (DVD) Testbericht

ab 3,65
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Erfahrungsbericht von Faceman28m

Einfach \"Time Warp\"

Pro:

einfach kult

Kontra:

keine

Empfehlung:

Ja

Vor kurzem war ich mal wieder im Kino und zwar(wie man sich vielleicht schon denken kann *g*)in The Rocky Horror Picture Show.
Und es hat viel Spaß gemacht.

Fakten
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1973 entstand dieses Rock-Spektakel von Richard O´Brian als kleine Aufführungsreihe in einem 60 Plätze fassenden Theater. Der Schaffer als Riff-Raff höchstpersönlich besetzte 1975 bei der Premiere in New York den noch unbekannten Tim Curry als “Sweet Transvestite” und steckte Fleischklops Meat Loaf als Eddie/Dr. Scott in Strapse. Was dem Rockstar arge Probleme bereitete, denn erst das nicht enden wollende frenetische Lachen des Publikums überzeugten ihn, daß der kräftig gebaute Vegetarier in Reizwäsche eine gute Figur abgab.

Im gleichen Jahr entstand in England die mit einem Minimalbudget von 1,2 Millionen Dollar in Anlehnung an die alten B-Filme gedrehte Kinoversion der “Rocky Horror Show”. Neben den Figuren aus der Theaterbesetzung spielten hier Barry Bostwick und Susan Sarandon, der es besonders vor den Gesangspartien ihrer Rolle graute, das unschuldige Pärchen Brad und Janet. Zunächst floppte der Film in den Kinos, da viele Zuschauer empört den Kinosaal verließen. Erst fünf Jahre später fand der Film, ausgehend von Los Angeles, sein Publikum in kleineren Programmkinos.

Und seitdem feiert “The Rocky Horror Picture Show” seinen Siegeszug weltweit durch Kino und Theater, denn hier agiert das Publikum als wichtiger Bestandteil des Films aktiv mit.

Die Personen im Film
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Dr. Frank-n-Furter (Tim Curry) - „Ein Wissenschaftler”
Janet Weiss (Susan Sarahoon) - „Eine Heldin”
Brad Majors (Barry Bostwick) - „Ein Held”
Riff-Raff (Richard O’Brian) - „Ein Handlanger”
Magenta (Patricia Quinn) - „Eine Hausangestellte” (und Riff-Raff’s Schwester)
Columbia (Little Nell) - „Ein Groupie”
Dr. Everett Scott (Jonathan Adams) - „Ein Wissenschaftler von der Gegenseite”
Rocky Horror (Peter Hinwood) - „Eine Schöpfung”
Eddy (MeatLoaf) - „Ein Ex-Botenjunge”
Der Erzähler (Charles Gray)
und
Die Transilvanier


Die Handlung
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Zu Beginn geleitet Magenta mit dem Song „Sience Fiction” in eine wundervolle Halbwelt zwischen Illusion und Wirklichkeit. In eine Welt, in die Brad & Janet, „zwei ganz normale, gesunde und naive Leute” geraten.

Gerade ist die kirchliche Trauung ihrer Freunde Bettie Monroe und Ralph Hapschatt vorü ber (während welcher im Kino kräftigst mit Reis geworfen wird), als Brad sich ein Herz fasst , um sich mit Janet bei dem Lied „Dammit Janet - I love you” zu verloben.
Gleich darauf wollen Brad & Janet ihren Freund und Professor Dr. Everett Scott besuchen, um ihm von ihrer Verlobung zu berichten. Allerdings verfahren sie sich und am Auto platzt auch noch der Reifen. Da auch der Reservereifen keine Luft hat, bleibt beiden nichts anderes übrig, als im strömenden Regen nach einem Telefon zu suchen (an dieser Stelle wird mit Wasserpistolen das halbe Kino samt Publikum unter Wasser gesetzt).
Doch sie scheinen Glück zu haben, da sie schon bald auf ein altes Schloss treffen, in welchem Licht brennt. Der Song „There’s a light - over at the Frankenstein place” ertönt (während dessen halten sich die Kinobesucher -wie Janet im Film- eine Zeitung über den Kopf. Während des Refrains „There’s a light”werden Feuerzeuge oder Wunderkerzen gezündet).

Der Hausdiener Riff-Raff öffnet beiden die Tür, bittet sie herein und schon kurz darauf befinden sich Brad & Janet inmitten eines -nun, etwas „seltsamen”- Festes (der Song „Time Warp”, wohl das bekannteste Stück des Films” beginnt, bei welchem Rocky-Kundige im Kino eifrigst mittanzen).

In dieser Situation wollen sich die beiden zurückziehen, erreichen jedoch die Tür nicht mehr. Der Hausherr Frank-n-Further hat seinen großen Auftritt und stellt sich beiden vor, mit dem Song „Sweet Transvestite” („I’m just a sweet transvestite - from transsexual Transilvania”).

Offensichtlich hat Frank-n-Furter seine eigenen Pläne mit den beiden - denn anstatt eines Telefones bietet er Brad & Janet die Gelegenheit, der Erschaffung seines Geschöpfes Rocky Horror beizuwohnen. (Während Rocky Horror aus seinen Bandagen ausgewickelt wird, werden im Kino Toilettenpapier-Rollen geworfen).
Nach der Erweckung leidet Rocky Horror unter einer vorrübergehenden Orientierungslosigkeit, welche er in dem Lied „Sword of Damocles” ausdrückt.
Diese Orientierungslosigkeit (im durchaus doppeldeutigen Sinn) will der Schlossherr schnellstmöglich beseitigen (Song: „I can make you a man”).

In diesem Moment befreit sich jedoch Eddy aus dem Tiefkühler, in den ihn Frank-n-Futer gepakt hat, nachdem er Eddy das halbe Gehirn für sein Geschöpf Rocky Horror entnommen hatte. Da die Interessen von Eddy lediglich Rock´n Roll und Sex waren, hat ihm diese Operation nicht geschadet und er bringt sofort mit der Nummer „Hot Patootie bless my soul” Schwung unter die Gäste (Transilvanier).
Nachdem auch Rocky Horror mittanzt, ist Frank sauer. Er beseitigt „die Störung” kurzerhand mit einer Axt und mach dort weiter, wo er aufgehört hatte „I can make you a man - Reprise”. (Während Frank mit Rocky in seinen Gemächern verschwindet, wird vom Kinopublikum Konfetti geworfen).

Nachdem die frisch Verlobten Brad & Janet in getrennte Zimmer gebracht worden sind, erhalten beide nacheinander Besuch von Frank-n-Furter, der sein Recht als Schlossherr auf die erste Nacht mit der „Braut” und dem Bräutigam” wahrnimmt.

Nach dem „Besuch” von Frank irrt Janet völlig verwirrt umher und trifft auf Rocky. Bei seinem Anblick legt sich die Verwirrung jedoch sehr schnell - Sie hat von Frank Blut geleckt und will mehr! Während „Touch a, Touch a, Touch me” vergnügt sich Janet mit Rocky, nicht wissend, dass sie hierbei von Columbia & Magenta beobachtet werden.

Nun sucht Riff-Raff unter „Ermunterung” (Peitschenhiebe) von Frank auf dem Monitor nach Rocky. Er entdeckt ihn schließlich zusammen mit Janet. Für Brad, der neben Riff-Raff steht, bricht eine Welt zusammen (obwohl auch er gerade Besuch von Frank hatte...). IN DER MUSICALVERSION FOLGT NUN BRAD’S LIED „ONCE IN A W HILE”. Dieses wurde zwar mitgedreht, aus der endgültigen Filmfassung jedoch wieder herausgeschniten.

Neue Verwirrungen ergeben sich, als Dr. Scott von Riff-Raff auf dem Monitor entdeckt wird. Frank-n-Furter verdächtigt daraufhin Brad, von Dr. Scott als Spion geschickt worden zu sein - denn Dr. Scott hatte schon lange die Vermutung, dass Frank „nicht von dieser Welt” ist. In Wirklichkeit sucht Dr. Scott jedoch nach seinem Neffen: Eddy! (Song: „Eddy’s Teddy”).

Beim gemeinsamen Essen (in dem Moment, zu dem Frank-n-Furter einen Tost ausspricht werdem von den Kinobesuchern Toastscheiben geworfen) kommt die Wahrheit ans Licht: Eddy ist tot und Frank, Magenta & Riff-Raff sind Außerirdische (in diesem Moment reißt Frank im Film das Tischtuch mit dem Geschirr runter - der „Tisch” ist ein Sarg, in dem Eddy liegt. Gleichzeitig werden von den Kinozuschauern Pappteller und -becher geworfen).
Mittels morderner Technik übernimmt der Schlossherr die Kontrolle der Anwesenden, sie können ihre Beine nicht mehr bewegen (Song: „Planet - Schmanet - Janet”).

Ihrer freien Willenskontrolle enthoben, leben Brad, Janet, Columbia und Rocky, als auch Dr. Scott, zusammen mit Frank in der „Floor-Show” ihre eigensten Gefühle aus (Song: Rose tint my world”) und Frank verkündet über das gleichnamige Lied seine Botschaft: „Don’t dream it - be it”. Zum Finale der Floor Show vereinigen sich alle bei „Wild and untamed thing”.

Riff-Raff kann sich die Eigenarten von Frank nicht mehr länger mitansehen. Er übernimmit mit Waffengewalt die Kontrolle über die Anwesenden und kündigt die Rückkehr zu seinem Heimatplaneten Transexual in der Galaxie Transilvania an.

Nachdem Frank sich mit der Nummer „I’m going home” von den „Erdlingen” verabschiedet hat, muss er jedoch feststellen, dass Riff-Raff ihn nicht mitnehmen, sondern seinen „Geist” auf der Erde zurücklassen wird... Frank, Rocky und Columbia werden von Riff-Raff per Laser erschossen. Riff-Raff und Magente begeben sich auf den Zeitsprung zu ihrem Planeten. Brad, Janet & Dr. Scott bleiben (mit dem Song „Super Heroes”) zurück.

Mit dem Lied „Sience Fiction - Reprise” entlässt uns Magenta schließlich aus ihrer Welt, zurüch in das „normale” Leben...


Kommentar:

In wohl keinem anderen Film ist das Publikum so direkt mit Zwischenrufen, Verkleidungen als Darsteller, Aktionen und „tatkräftiger Unterstützung” beteiligt, wie bei der Rocky Horror Picture Show!
Der Film ist skuril, verrückt, abgedreht - und dennoch genial und absoluter KULT!
Entweder man liebt oder man hasst ihn. Für \"Neulinge\" sicherlich erst mal etwas gewöhnungsbedürftig.
Die Musik ist teilweise ebenso verrückt wie der Film, aber (wie ich finde) genial.
Die Rocky Horror Picture Show wurde übrigens (zum Glück...) nie synchronisiert. Es gibt den Movie nur im englischen Originalton, im Fernsehen läuft er ab und zu mit Untertitel.

Ich habe übrigens lange nicht alle Dinge mit aufgeschrieben, welche die Kinozuschauer während des Films (mit)machen, Zwischenrufe habe ich gar keine aufgeschrieben. Auch auf den „Erzähler” der immer wieder zwischen den einzelnen Szenen auftaucht und Erklärungen & Denkanstöße gibt, bin ich nicht eingegangen - all das hätte den Rahmen einfach gesprengt! Aber hier dennoch zwei Zwischenrufe, welche sich ständig wiederholen: Fällt im Film der Name „Brad Majors”, rufen alle Zuschauer „ashole”, fällt der Name Janet Weiss, wiederholen die Zuschauer den Nachnamen, jedoch mit (sehr, sehr) scharfem „ss”.

Sollte es tatsächlich Leute geben, die diesen Film noch nie im Kino oder im Fernsehen gesehen haben, den kann ich nur eines raten: Schaut es euch an!

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