28 Tage (DVD) Testbericht

D
28-tage-dvd-komoedie
ab 41,21
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Erfahrungsbericht von jillybean

Gluck Gluck Gwen...

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

so wird treffenderweise die Protagonistin im Laufe des Films benannt. Doch ich will ersteinmal mit einer Zusammenfassung des Films anfangen.

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Story

Gwen Cummings ist Autorin, Autoren sind wie wir alle wissen kreativ und wo kommt diese Kreativität her? Klar, von ausschweifenden Parties, der bunten Welt pharmazeutischer Erzeugnisse und Hochprozentigem in rauhen Mengen. Mit ebensolcher Ausschweifender Party beginnt der Einstieg in die Story und in Gwens Leben. Wir werden mitten hineingeschuppst, in eine feuchtfröhliche Partie mit rasantem Tempo und ebensolchem Schnitt. Gwen landet im Rausch mit ihrem Lover Jasper im Bett und wir, als Zuschauer noch ein wenig wirr von der Kameraführung haben die Möglichkeit die Sinne zu sortieren.

Der Wecker piept, monoton, laut, nervig. Gwen wird wach, sichtlich kopfschmerz geplagt, da *peng* fällt ihr ein, heute ist Samstag! Ihre Schwester heiratet! Gwen und Jasper springen in die Klamotten und rasen los, auf dem Weg, im Taxi wird gefrühstückt, flüssig versteht sich und beide kommen irgendwann, natürlich viel zu spät, vor der Zeremonie an, alle warten leicht genervt, wie gut das Gwen sowas völlig entspannt und locker sieht, eben alles eine Frage des Alkoholspiegels im Blut... oder Blut im Alkohol? Na egal.

Irgendwann ist die Zeremonie vorbei, und es geht zum Party-Teil, bekanntlich Gwens Stärke, sie und Jasper haben schliesslich bisher jede Party in Schwung gebracht. Also mischen beide den \'lahmen\' Haufen auf und legen ein flottes Tänzchen hin... dabei landet Gwen irgendwie in der Hochzeitstorte... ups. Na aber wie lustig, findet zumindest sie und entschwindet mit einem \"Nich\' aufregen, ich besorg \'ne Neue\" und lässt ihre erbleichende Schwester zurück.

Mit dem Hochzeitswagen düst sie planlos los, auf der Suche nach einer Konditorei... landet aber letztendlich in einem Vorgarten und nietet einen Gartenzwerg um.

Szenenwechsel, eine Reha, Gwen versteckt hinter einer enormen Sonnenbrille betrachtet ihr Domizil für die nächsten 28 Tage... singende Menschen die sich an den Patschehändchen halten... nein soviel Eintracht ist zuviel für Gwen, sie ruft sofort Jasper an, der währenddessen seine x-te Bloody Mary in sich hineinschlürft. Doch da wird Gwen das Handy abgenommen, ist eben in einer Reha nicht erlaubt, weitere Utensilien Gwens täglichen Lebens werden konfisziert und das Klo runter gespült na ja.

Dann der nächste Schock für Gwen ihre Zimmergenossin, 17jährig, Schokoladen, Soap und Heroinsüchtig, stellt sie der Gruppe vor, die da wäre: ein Arzt um die 50 mit einem \'Alkoholproblem\', einem Endzwanziger, Koksend und zwanghaft anbaggernd, einem \'Tänzer\' mit akuten Wortfindungsstörungen und einer lieben älteren Dame mit Eheproblemen.
In einer Nacht vor dem Klo, im wahrsten Sinne des Wortes, erlerben wir erste Eindrücke aus Gwens Kindheit: ihre gnadenlos dichte Mom und ihre Lebensweisheit: \"Ihr müsst Spass haben, was soll sonst der ganze Scheiss.\" Solche Weissheiten findet man sicher erst nach einiger Johnny Walker Flaschen irgendwo auf deren Grund. -

Der nächste Tag wird für Gwen auch nicht berauschender: auf der Treppe ein Kreis singender Menschen, alle \'Drogen\' in unerreichbarer Ferne: der Kaffe ist entkoffeiniert, die Kippen ausverkauft und der koksende Schnösel penetrant am Graben.

Mit einem Beutel Kaugummis und Süsskrams bewehrt verkriecht sich Gwen und erkundet das Gelände. An einem Mückenbelagerten See erblickt sie den Retter schlechthin in der Not, ein Kerl mit Kippen! Und er gibt auch noch bereitwillig eine her. Nach den ersten entspannenden Zügen versuchts Gwen mit Konversation, zielgerichtet versteht sich: \"wie kange bist Du hier?\" \"Kommt man an Stoff?\"
Und da schon wieder... uuuups ein Fettnäpfchen ein grosses, riesiges glitschiges: der Marloboro Mann in der Not stellt sich als ihr Betreuer vor, tja...

Der nette Betreuer erläutert Gwen die Konsequenzen von Drogenkomsum während der Reha: das bedeutet für Gwen die Alternativstrafe = Gefängnis.

Die nächsten Tage vergehen mit für Gwen ätzenden Therapiegesprächen und dann endlich, ist der Besuchssonntag und Japser hat als kleines Mitbringsel irgendwelche Chemiekeulen dabei. Er überredet Gwen den Sonntag abzuhauen und beide verschwinden mit dem Wagen. Spätabends kommt Gwen besoffen zurück, natürlich nicht unbeobachtet. Connell ihr Betreuer setzt in die Tat um, was er ihr angedroht hat und greift zum Telefon. Gwen zieht wutentbrannt ab um auf ihrem Zimmer erstmal die Tabletten von Jasper zu nehem, spuckt sie dann doch aus und wirft sie im hohen Bogen aus dem Fenster. Spätabends bereut sie die heroische Tat und klettert aus dem Fenster, fällt aber dummerweise vom Baum und ist bewusstlos.

Damit lernen wir den nächsten Neuzugang kennen, einen in die Jahre gekommenen Baseballspieler, notorischer Trinker und Sexsüchtig. Er schleift Gwen jedenfalls in die Krankenstation, ihr Knöchel ist arg verknackst und allmählich erkennt sie selbst ihr Problem.

Nach einer schlimmen Nacht steht Gwen am nächsten Morgen reumütig vor Connell und bittet ihn sie nicht in den Knast zu schicken. Macht er auch nicht. Gwen beteiligt sich nun jedenfalls auch an der Gruppentherapie und freundet sich mit Zimmernachbarin an. Zwischen dem Baseballspieler und Gwen knisterts gewaltig, obwohl er eigentlich gar nicht ihrem Typ entspricht.

Beim nächsten Besuchssonntag kommt Jasper jedenfalls diesmal mit Ring und Champagner.

Hier höre ich mal lieber auf, der weitere Verlauf beschäftigt sich sowohl mit Gwens Vergangenheit, bzw. der Prägung durch ihre Mutter und dem kaputten Verhältnis zu ihrer Schwester. In der Reha kommt es zu einem dramatischen Ereignis und Gwen macht ihren Weg.

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Charaktere

Gwen -:- chaotisch, alkoholsüchtig bis sie
selbst bemerkt dass sie ein Problem
hat. Der Charakter mach
interessante Entwicklungen im Film
durch.

Jasper-:-Gwens Lebensefährte, zieht sie in
mit ihren Erfolgen immer wieder auf
die Probe und verleitet sie zu noch
mehr Dummheiten

Connell-:-Gwens Therapeut, selbst ehemaliger
Alkoholiker

Gwens Schwester -:- das Gegenteil zu Gwen,
trotz Alkoholiker-Mutter
hat sie ihr Leben auf
die Reihe gebracht, ist
irgendwie ein bisschen
Neidisch auf Gwen, da
diese sofort im
Rampenlicht steht. Auch
dieser Charakter macht
Entwicklungen durch.
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DVD-Features

Deutsch und Englische Tonspur, Der angegebene Soundtrack ist nur als Tonspur vorhanden. Massenhaft Untertitel, eine Anleitung wie man Ketten aus Kaugummipapier macht, Santa Cruz, die Soap als Film, Making of, Trailer und Audiokommentare.
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Meine Meinung zum Film

Betty Thomas hat sich an eine interessante Mischung gewagt, 28 Tage ist eine Mischung aus Komödie, Drama und ein bisschen Liebesgeschichte. Die Thematik finde ich gut rübergebracht, nirgendwo kommt dieser \'erhobene Zeigefinger\' zum Vorschein. Vielerlei Personen werden gezeigt, mit unterschieldichen Problemen aus unterschiedlichen Gründen, aber immer Wertungsfrei.
Bei diesem Film kann man alles: lachen und weinen und denken auch noch, kommt aber gleichzeitig ohne hohen Kitsch- oder Klischeefaktor aus.

Ich kann ihn bedenkenlos weiterempfehlen, am besten für einen Videoabend mit Freundinnen, Chips, Popcorn.

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Meinen Bericht habe ich bereits bei dooyoo veröffentlicht.
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