2F Spiele Funkenschlag Testbericht

Da ich nun schon seit einiger Zeit mit Brettspielen handle und selbst immer mindestens 1 x die Woche mich mit 2 Freunden zum Spielen treffe, liegt es nahe mal einen Bericht über ein Spiel zu schreiben. Mal schauen, ob er Euch gefällt.



Der Verlag


In Essen auf der Spielwarenmesse 2004 wurde dieses Spiel das erste Mal vorgestellt. Dort habe ich es mir auch angeschaut. Ich kannte schon den Vorgänger des Spieles, deshalb reizte mich dieses Spiel sehr. Als ich dann wieder zuhause war, habe ich das Spiel sofort geordert.

Das Spiel wurde herausgebracht von 2F-Spiele, die noch weitere sehr gute Spiele rausgebracht haben, über die ich sicher in nächster Zukunft auch berichten werde. In Nürnberg auf der Spielwarenmesse wird am 10. Februar das neue Spiel von Friedemann Friese in Co-Operation mit Marcel André Casasola Merkle präsentier, das den Namen „ Fiese Freunde Fette Feten“ trägt. Über dieses Spiel werde ich auch in Kürze berichten.

Doch nun noch mal zu Friedemann Friese, dem Erfinder des Spielers und Chef des Verlages 2F-Spiele. Friedemann wurde am 05.06.1970 in Stadthagen geboren. Eigentlich wollte er Mathematik studieren, doch durch seine Spielleidenschaft und seine Veröffentlichung seines ersten Spieles „Wucherer“ leidete das Studium. Seit 1992 bringt er in seinem eigenem Verlag immer wieder sehr außergewöhnlich aber schöne Spiele heraus.

Wer mehr über seine Spiele wissen möchte, geht am besten auf folgende Webseite www.2f-spiele.de. Dort gibt es dann immer das neueste zu erfahren.

Übrigens sein erstes Spiel „Wucherer“ gibt es zur Zeit wieder zu kaufen. Es wurde inzwischen von Abacusspiele neu herausgebracht.




Das Spiel

Funkenschlag ist ein Spiel für 2-6 Spieler ab 12 Jahren und man sollte eine Spielzeit von 2 Stunden einplanen. Manchmal etwas mehr, manchmal etwas weniger  .

Auf dem Karton, der in Grün gehalten ist, steht ganz oben in Schreibschrift Friedemann Friese und darunter Funkenschlag. Ein Mann ist abgebildet bzw. gezeichnet, der ein Klemmbrett in der Hand hält und gerade an einem roten Schalter drückt oder dreht. Auf dem Gerät an dem er gerade arbeitet befindet sich noch ein weiterer roter Schalter und verschiedene andere Instrumente.

Rechts unterhalb des Schriftzuges Funkenschlag steht in einem Kreis „Komplett überarbeitete Ausgabe“ Innerhalb des Kreises befindet sich eine Figur, die den Daumen nach oben hält.

Unter am Kartonende in der Mitte steht noch mal so ein runder Kreis, durch den 2 Blitze durchgehen und in dem geschrieben steht „ 2F Spiele Bremen Germany“. In dem Kreis befindet sich ein Alien, welches grinst und einen und einen mit seinen vier Augen anschaut.

Auf der Rückseite des Kartons sind dann eine Seite des Spielplans abgebilde, sowie 3 Kraftwerkkarten. Außerdem ist eine kurze Beschreibung um was es geht, sowie der Inhalt kurz beschriebn.

Man kann wirklich nur zugeben, dies ist alles sehr gelungen, denn der Karton ist sehr schön aufgemacht und reizt zumindestens, sich mal mit dem Spiel zu beschäftigen.


Wenn man dann den Karton öffnet entdeckt man die Spielanleitung, die auf 8 Seiten das Spiel erklärt. Es wird hier mit vielen Zeichnungen gearbeitet, so dass die Spieler sehr schnell ins Spiel kommen. Nach Lesen der Anleitung bleibt eigentlich keine Frage offen, und man kann sofort mit dem Spielen beginnen.

Der Spielplan, der sich als nächstes im Karton befindet, ist beidseitig bedruckt. Auf der einen Seite befindet sich Deutschland, während man auf der anderen Seite die USA vorfindet. Während die USA wohl eher schon für etwas Fortgeschrittenere Spieler geeignet ist, kann der Spielbeginner sehr wohl mit dem sehr interessanten Deutschland anfangen. Doch dazu später mehr.

Als ich dann den Spielplan herausnahm entdeckte ich darunter 6 x 22 Holzhäuser in den Farben grün, gelb, rot, blau lila und schwarz. Etwas das mir sehr gefällt, da mir Holz viel besser gefällt als einfache Kunststoffhäuschen. Außerdem sind 84 runde Holzmarker im Karton zu finden, welche die Rohstoffe darstellen. Dies sind 24 x Kohle (braun), 24 x Öl (schwarz), 24 x Müll (gelb), sowie 12 Uran (rot).

Das Spielgeld welches sich beim Spiel befindet nennt sich passender weise Elektro. Außerdem befinden sich 5 Übersichtskarten, sowie 43 Kraftwerkskarten (42 Kraftwerke und einmal Stufe 3) noch im Karton.

Nun kurz noch zum Spielfeld, oben links befindet sich eine Leiste mit einer Glühbirne und den Zahlen 1 – 6. Hier wird mit dem farbigen Häuschen markiert in welcher Reihenfolge die Spieler am Zug sind. Rechts daneben befindet sich eine Leiste mit einem Häuschen darauf, hier wird vermerkt, wie viele Städte man schon verbunden hat. Hier findet man die Zahlen 1 – 20 . Am unteren Rand nun befindet sich der Rohstoffmarkt. Hier findet man auf jedem Markt einen goldenen Kreis mit einer Zahl darin, in welchen die Zahlen 1 – 8,sowie 10, 12 , 14, 16 vorzufinden sind. Je nachdem von welchem Markt man sich Rohstoffe kauft, bezahlt man diese Preise , entweder 1 Elektron bis zu 16 Elektro. Die Zahlen 10, 12, 14, oder 16 sind jedoch nur für Uran, welches der teuerste Rohstoff im Spiel ist, zumindestens zu Beginn des Spieles. Bei den Feldern 1 – 8 befinden sich je Rohstoffmarkt Platz für 3 x Kohle, 3 x Öl, 1 x Uran, sowie 3 x Müll. Die Felder 10, 12, 14 und 16 sind nur für je 1 x Uran gedacht.



Nun wollen wir einfach mal eine Partie Funkenschlag spielen. Je nach Spielerzahl wird nun der Spielplan unterteilt. Die Landkarten sind jeweils in 6 Regionen mit jeweils 7 Städten unterteilt. Je nach Anzahl der Mitspieler spielt man genau so viele Regionen, wie auch Mitspieler sind. Wenn man nun zu dritt spielen würde, so haben wir es gemacht, dann wählt man drei an einander liegende Regionen aus, mit denen man spielt. Außerdem erhält jeder Spieler in Holzhäuschen in seiner Farbe, sowie 50 Elektro.

Jetzt wird auch zum erstenmal der Rohstoffmarkt aufgefüllt. Auf die Felder 1+ 2 kommen zuerst mal je 3 x Kohle; auf die Felder 3- 6 je 3 x Kohle, sowie 3 x Öl; auf die Felder 7- 8 je 3 x Kohle, Öl und Müll und es wird je ein Uran auf die Felder 14 und 16 gelegt. Im Moment ist also das Uran der teuerste Rohstoff, während Kohle am billigsten ist.

So nun werden die ersten Kraftwerkskarten zum versteigern ausgelegt. In der unteren Reihe befindet sich der Aktuelle Markt auf dem sich die Kraftwerke 03, 04, 05 + 06 befinden, darüber befindet sich der Zukünftige Markt mit den Kraftwerken 07, 08, 09, 10. Man entfernt aus den restlichen Karten die Karte „Stufe 3“ und mischt diese, diese kommen später zu dem zukünftigen Markt hinzu. Die Zahl links oben auf dem Kraftwerk bedeutet den Mindestwert, den dafür geboten werden muß. Unten auf der Karte steht der Typ (also ob Kohle, Öl, Müll, Uran, Hybrid (Kohlöe oder Öl), sowie Okö- und Fusionskraftwerke) und wie viel Rohstoffe man braucht, um Strom zu erzeugen. Außerdem befindet sich unten auf der Karte auch die Anzahl der Städte, welche man mit diesem Kraftwerk versorgen kann. Am Anfang ist dies eine Stadt, wird jedoch je höherem Kraftwerk natürlich mehr.

Nun werden wir erstmal die erste Runde auswerfen, damit man weiß wer der Starspieler ist. Danach beginnt der Spieler mit den meisten Städten, bei Gleichstand der Spieler, welches das stärkste Kraftwerk hat (die Zahl oben links auf der Karte der Kraftwerke). Gespielt wird in 5 Phasen.

Phase 1: Reihenfolge festlegen

Das haben wir in der ersten Runde mit auswürfeln gemacht und ab der 2. Runde entscheidet dann wer die meisten Städte hat oder bei Gleichstand das stärkste Kraftwerk.


Phase 2 Kraftwerke kaufen

Der Starspieler wählt ein Kraftwerk aus dem aktuellen Markt aus und versteigert es. Das Geld kommt an die Bank. Kraftwerke aus dem Zukünftigen Markt rücken nun nach, falls ein Kraftwerk gekauft wurde, und zwar das mit der nächst höheren Nummer.

Wenn Startspieler das Kraftwerk selbst kauft, ist der nächste in der Reihenfolge dran. Wenn er nicht kauft, sucht der Startspieler das nächste Kraftwerk raus und verkauft es. Je Runde darf nur ein Kraftwerk gekauft werden. Der letzte Spieler erhält das Kraftwerk zum Mindestgebot. Ein Spieler darf höchstens drei Kraftwerke besitzen, sollte er ein viertes kaufen, so muß er ein bestehendes Kraftwerk verschrotten und weglegen.

Wenn in einer Runde kein Kraftwerk gekauft wurde, so wird das niedrigste Kraftwerk aussortiert und ein neues Kraftwerk in den Markt gebracht.


Phase 3 Rohstoffe kaufen

In dieser Phase darf sich der letzte Spieler zuerst aussuchen, was er sich kaufen will. Ein Kraftwerk kann doppelt so viele Rohstoffe besitzen, wie es benötigt um Strom zu produzieren, d.h. man kann auch, wenn der Rohstoffpreis günstig ist, mehr Rohstoffe einkaufen, jedoch nicht mehr als man Lagern kann. Die Rohstoffe dürfen auch jederzeit zwischen den Kraftwerken verschoben werden, natürlich nur zwischen Kraftwerken, welche auch diesen Rohstoff benutzen können.

Phase 4 Bauen

Auch in dieser Phase hat wieder der letzte Spieler den ersten Zug. Er darf zuerst beginnen und Städte miteinander verbinden. Jeder Spieler hat zu Beginn des Spieles eine Stadt gelegt, von dieser kann er jetzt weitere Städte miteinander verbinden. In Stufe 1 darf jede Stadt nur von einem Mitspieler besetzt sein. Erst in den späteren Stufen 2 und 3, dürfen 2 bzw. 3 Spieler sich in einer Stadt befinden. Im Höchstfall können es drei Spieler sein, mehr können eine Stadt nicht verbinden. Er bezahlt die Verbindungen plus den Stromanschluß an der Stadt, d.h. in der ersten Stufe sind dies 10 Elektro plus der Verbindungsweg. Hier sind die Preise auf dem Spielplan aufgedruckt. Beispiel: Wenn ich z.B. Wiesbaden mit Mannheim verbinden will zahle ich für die Verbindung 11 Elektron plus 10 Elektron für den Anschluß der Stadt.

Phase 5 Versorgung

Jetzt wird abgerechnet. Für die Städte, die man mit Strom versorgt, erhält man nun wieder Elektro. Wer keine Stadt versorgt erhält 10 Elektro, für den Rest bekommt man mehr. Bei einer Stadt bekommt man 22, bei zwei Städten 33, bei 3 Städten 44 usw. Dafür muß man nun seine Rohstoffe bezahlen um die Kraftwerke zu betreiben.

Nach Phase 5 beginnt das ganze wieder von vorn. Nun wird der Rohstoffmarkt wieder aufgefüllt, hierzu liegt beim Spiel eine Tabelle bei, in der man ablesen kann wie viele Rohstoffe aufgefüllt werden.


Nun noch kurz zu den Stufen. Stufe 2 beginnt sobald ein Spieler 7 Städte versorgt hat. Nun besteht die Möglichkeit, dass jede Stadt von 2 Spielern mit Strom versorgt werden kann. Der Anschlusspreis für den 2. Stromanschluß beträgt 15 Elektro. Die Stufe 2 beginnt schon in der Phase 4. D.H. man kann in dieser Runde, in der ein Spieler die 7. Stadt angeschlossen hat, in einer Stadt als zweiter diese anschließen, muß jedoch dafür den höheren Preis von 15 Elektro bezahlen.

In der Stufe 3 kann dann jede Stadt noch von einem dritten Spieler angeschlossen werden. Hier kostet der dritte Anschluß dann 20 Elektro.

Das Spiel ist zu Ende sobald 17 Städte angeschlossen sind. Gewinner ist derjenige, der dann die meisten Städte mit Strom versorgen kann. Bei Gleichstand entscheidet das Geld.



Fazit

Das Spiel macht richtig Spass ab 3 Spielern. Wenn man Spielern Wege verlegen kann und diese zu gewissen Zügen zwingen muß. Auch der Versteigerungsfaktor macht riesig Spaß, jedoch sollte man sich da nicht übernehmen, da einem später dann das Geld für die Anschlüsse oder die Rohstoffe fehlen. Ein Strategiespiel, in dem viele Faktoren berücksichtigt werden müssen.
Wir haben es bisher nur zu dritt gespielt, doch gerne würde ich es mal mit 6 Leuten spielen. Ich denke, da kommt dann erst richtig Spaß auf, da die Städte ja nur mit bis zu 3 Leuten versorgt werden können, kommen einige Spieler vielleicht bei Ihrer Wunschstadt nicht zum Zuge. Auch die Versteigerung macht in dieser großen Spielrunde sicher mehr Spaß. Trotzdem ist das Spiel auch zu dritt sehr nett zu spielen und macht Spaß.

Im Fachhandel und auch im Versand könnt ihr dieses Spiel bekommen. Kostet ca 25,- €uro und ist auf jedenfall sein Geld wert.

Ich hoffe, ich konnte alle Fragen klären und konnte Euch dieses Spiel etwas näher bringen. Schreibt mir bitte, was Euch an dem Bericht gefallen hat und was nicht. So kann ich meinen Schreibstil verbessern und Fehler ausmerzen.

Euer
Markus Voll