4 - Foreigner Testbericht

4-foreigner
ab 5,07
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Summe aller Bewertungen
  • Cover-Design:  sehr gut
  • Klangqualität:  sehr gut

Erfahrungsbericht von Senilm

4 Hits und ein Album fürs Leben

5
  • Cover-Design:  sehr gut
  • Klangqualität:  sehr gut

Pro:

Rockalbum .-)

Kontra:

nix

Empfehlung:

Ja

Die Rede ist von Foreigner - die Band in welcher Lou Gramm, über den ich ja bereits geschrieben habe, seine Sangeskünste zum Besten gab.
Die Band gründete sich Ende der 70er - Mick Jones holte sich neben Lou Gramm, noch Ian McDonald, Dennis Elliott, Al Gagliardi und Al Greenwood ins Boot.
Der erste Release 1977 war ein Achtungserfolg mit \"Doublevision\" erreichte man 1978 die Charts.
Mit \"Head Games\" 1979 erfolgte die erste Umstrukturierung der Band - da sich am Sound was ändern sollte wurde die Band zum Quartett geschrumpft und man holte sich Mutt Lange ( AC/DC Produzent ) ins Studio um gemeinsam mit ihm \"4\" aufzunehmen.
1981 erschienen, zählt das Album zu den modernen Klassikern der Rockmusik und das nicht ohne Grund. Eine straighte Rockproduktion von Gerade-aus-Rockern über Powerballaden prägen das Album und sprechen für den Erfolg des Albums.
Vier Jahre später folgte \"Agent Provocateur\" welches bis auf \"I want to know what love is\" jedoch keine Hits zu bieten hatte - was letztendlich dazu führte das Gramm und Jones sich auf Soloprojekte stürzten und man 1989 gar den Split vollzog, was man nach gescheiterten Soloprojekten aber bereute und 1991 zurück ins Studio ging - jedoch ohne den Erfolg wiederholen zu können, welchen die Band in den 80ern hatte.

Ihr bestes und erfolgreichstes Album \"4\" stelle ich euch heute näher vor.

Während \"Night Life\" eher unspektakulär - rockend - wirkt und uns mit temporeichen Akkordfolgen und Keyboardgemeistertem Refrain auf Lou Gramms energisches Organ einstimmt, werden wir mit \"Juke Box Hero\" von diesem Hernn geradezu überrannt.
Die Refraingesangsleistung lässt euren Nachbarn schnell zum Notruf greifen, verstehen würde ihn eh keiner - wenn der Männerchor in voller Inbrunst im Hintergrund einstimmt, sich wenig später im sanften Keyboardwogen der Drummer wieder tempoorientiert einhämmert, ein göttliches Riff die Mauern zum Nebenanwohner einreisst dann werden Rockträume wahr !
Dagegen wirkt \"Break it up\" mit seinem langen Pianointro beinahe ermüdend - spätestens mit Jones reifer Riffarbeit und Gramms mitreissenden Gesangseinsatz fühlt man sich aber wieder wohl, wie im warmen Schoss der Mutter -die man nach Hören des genial eingängigen Refrain glatt verkaufen würde.

Für etwas Verwirrung bei den Fans sorgte \"Waiting for a girl like you\", zugegebenermassen diese Powerballade mit seinen schönen Keyboardmelodien fällt ein wenig aus dem Konzept des Albums heraus - stellt dafür aber Gramms Gesangsqualitäten im Softeren Bereich hervor - seine Stimme verursacht speziell in der Bridge immer noch diese Gänsehaut wie man Sie höchstens beim ersten mal Petting oder Sex mit der Freundin erlebt. Angesichts der schnulzigen Thematik, ist der Song für solche Vorhaben auch geradezu wie geschaffen - danke Foreigner! Falls das jemand von euch verwirklicht haben sollte - bitte ich um Kommentar ! *g*

Mit \"Luanne\" bringt uns Mick Jones wieder zurück in seine Schaffenskreise - griffige Chords und steady Spiel bleiben im Gehör hängen und bumpern freudig durch den Blutkreislauf. Nach Gramms melodischem Gesangseinsatz könnte man vor Freude beinahe den nächsten Titel überhören - wenn das nicht \"Urgent\" wäre.
Dieser Superhit gehört zu meinen All-Time-Favorites, neben \"Eye of the tiger\" der Power-Rock Track des Jahrzehnts überhaupt. Diese Anreihung perfekter Rockmusikkunst macht schon beinahe Angst - der perfekte eingesungene, holpernde Akkordfolgenstolpernde Refrain hingegen verursacht Glücksgefühle die man höchstens an der Mutterbrust gespürt hat, wenn Junior Walker sein Motownsax beisteuert weis man das man am richtigen \"Rock\"zipfel festhält. Gramm´s nicht sonderlich herausragende - aber souveräne - Gesangsleistung hat dieses besondere Ohrwurmtaugliche im Timbre - was er besonders gegen Ende des Tracks beweisen kann.
Danach folgt der meiner Meinung nach schwächste Track \"I´m gonna win\" lässt es an Power missen, die solch einem Track sicherlich mehr Atmosphäre verliehen hätte als das träge Riffgezurre und Gramms krächzige Stimmübungen, die in einem Prog-Rock-lastigen Keyboardfanfareneingeleiteten Röhrriff-Refrain enden. Bei \"Woman in Black\" stellt Mick Jones schon zu Beginn klar, daß er die Solis hier am besten spielt - danach darf sich der Bassist ein wenig austoben bevors ne Spur gemächlicher wird und sich Mr. Gramm über die Weiblichkeit wundern darf, mit welcher er konfrontiert wurde. Der herausstechende Refrain ist typisch 80ies like von einer Leadstimme ins Unermessliche hinausgeplärrt und mit reichlich Instrumentalunterstützung wirds wie ne Heat-Seeking-Missile direkt in den Gehörgang geschossen.
Wenn Sie vorbeischiessen könnten Sie aber auch das \"Girl on the moon\" treffen - die zweite Ballade des Albums. Welche wiederum melodische Akkorde und Gramms schwelgerisch schöne, wärmende Stimme bietet. Der so blass wie Mondschein wirkende Refrain enttäuscht zwar ein wenig - stört dafür aber die ruhige Atmosphäre des Songs keinesfalls, denn mit \"Don´t let go\" ist es damit eh wieder vorbei.
Riffmeister Jones lässt seine stahlverstärkten Finger über die Saiten gleiten und zaubert wundervollste Akkorde hervor, die des Rockliebhabers Herz auch ohne Blut noch am Leben halten. Lou Gramm hingegen hat meinen Lautsprecher neue Daseinsberechtigung gegeben - das Beste erwartet den Hörer aber erst noch, es ist der Refrain, welcher zum Besten des Albums gehört und das mag was heissen. Lou Gramm prescht vor - hohes Stimmvolumen, stets beherrscht energisch hallt es in bestem Stereo da wieder, wo normalerweise das Hirn sein sollte, das ist aber nach dem wunderbaren Zweitstimmeneinsatz zur breiigen Glückshormongefüllten Masse verkommen und schüttet die Emotionen durch den ekstatisch, freudig erregten Körper - möge das doch bitte niemals enden!

Ich hoffe ich konnte euch mit dieser Meinung näherbringen - das man dieses Album einfach \"BESITZEN\" muss... ja, es muß euer sein, es muß in eurem CD-Player rotieren - selbst wenn ihr bisher immer nur Beethoven und Wagner gehört habt, werdet ihr zukünftig neben diesen Beiden auch noch Lou Gramm kreischen wenn man euch nach euren Lieblingsmusikern fragt!
Ich brauch jetzt erstmal ein sachlich, trockenes Buch - muß mein sabbrige Gehirnmasse austrocknen... salve !

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