8 Mile Testbericht

8-mile
ab 30,42
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Summe aller Bewertungen
  • Cover-Design:  sehr gut
  • Klangqualität:  sehr gut

Erfahrungsbericht von DieEine

Musikalischer Spaziergang auf der 8 Mile Road

Pro:

viele Tracks, mehr gute als schlechte

Kontra:

der Preis

Empfehlung:

Ja

Im Dezember hatte ich mir 8 Mile im Kino angesehen und war begeistert von dem Film, was wohl vor allem auch an der Musik lag. HipHop ist einfach mein Ding, aber ich muss sagen, dass mich neuere amerikanische Lieder überhaupt nicht ansprechen. Wenn schon Ami-Rap, dann Oldschool. Neue Lieder haben es schwer mich zu begeistern. Die Musik von Eminem allerdings höre ich sehr gerne und der Soundtrack zu seinem ersten Kinofilm hat mich auch sofort gefangen genommen. So sehr, dass ich nach meinem Kinobesuch abgequengelt habe und so drei Tage später von meiner Schwester die limitierte Version des Soundtracks bekommen habe. Limitiert deshalb, weil es sich hier um eine Doppel-CD handelt. Der normale Soundtrack besteht aus 16 Stücken und bei der limitierten Version gibt es noch eine Bonus-CD mit 6 weiteren Tracks, dem sogenannten \"Shady Aftermath Sampler\".

Doch komme ich jetzt mal zu den einzelnen Lieder der CD. Bei einem Soundtrack der Spitzenklasse, werde ich die mal einzeln betrachten.

* 1. EMINEM - LOSE YOURSELF
Dieser erste Song ist gleichzeitig auch die erste Singleauskopplung und die kommt richtig gut. Der Beat ist hart und treibend und Eminem rappt die Geschichte des Films, die in einigen Zügen auch seine eigene ist. Die Raps und der Reimfluss (auch Flow genannt) begeistern einfach und auch vom inhaltlichen gibt es nichts zu bemängeln. (Hinweis in eigener Sache: Du der Single gibt es auch einen Bericht von mir).

* 2. EMINEM, OBIE TRICE & 50 CENT - LOVE ME

Obie Trice und 50 Cent sind Eminems Schützlinge. Er versucht sie so aufzubauen, wie Dr. Dre ihn früher aufgebaut hat. Der Track ist sehr langsam und hat einen von einer zarten Frauenstimme gesungenen Refrain. Der Beat ist sehr zurückgenommen und leicht düster und mysteriös angehaucht. Von der Produktion und auch von den Raps her, kann ich hier nicht wirklich etwas Neues entdecken, aber in den Soundtrack fügt sich dieser smoothe Song gut ein.

* 3. EMINEM - 8 Mile
Der Titeltrack ist wieder eine schnelle Nummer. Der Beat ist innovativ, hat gute Samples und sorgt einfach für ein Tanzgefühl bei mir. Teilweise mit Klavier untermalt und teilweise mit elektronischen Geräuchen zu beginn des Refrains, gefällt mir die Melodik des Beats einfach, ich finde er ist wie für Eminem und seinen Style gemacht. Eminem rappt hier wie immer sehr gut, sehr schnell, aber trotzdem verständlich über sein Leben auf der 8 Mile Road, die die reichen von den armen Vierteln in Detroit trennt.

* 4. OBIE TRICE - ADRENALINE RUSH
Der Beat erinnert mich ein wenig an Marschmusik, obwohl er nicht schnell, sondern eher langsam ist. Trotzdem klingt es ein wenig nach Militärmusik, heftig, krachend. Der Beat steht auch irgendwie im Vordergrund bei diesem Track, denn Obie Trice schafft es meiner Meinung nicht gant dem Beat gerecht zu werden. Er rappt zu leise und nicht mit genug Ausdruck. Mir gefällt das Stück nicht besonders, weil ich im Refrain sehr oft das Wort \"Motherf*cker\" fällt und mit solchen Ausdrücken in der Häufigkeit hab ich es einfach nicht so.

* 5. 50 CENT - PLACES TO GO
Der Beat ist hier wieder einmal innovativ, wie ich finde. Die verwendeten Instrumente des Samples hab ich bisher selten in einem HipHop-Stück gehört. Ich meine, ich höre am Anfang eine Tuba oder Oboe, die leider in der Mitte des Liedes verschwunden ist. Trotzdem bleibt der Beat sehr gut und sehr kröftig und 50 Cent schafft es dem Beat gerecht zu werden. Seine Raps klingen ausdrucksvoll und passen demnach sehr gut zu dem Beat. Auch der gesungene Refrain passt iregndwie. Meiner Meinung nach hätte das Stück einen Tick schneller sein können oder eher am Ende des Soundtracks stehen sollen, der Abwechslung halber.

* 6. D12 - RAP GAME
Dieser Track ist von der Geschwindigkeit her wieder etwas schneller, im Refrain wird die Geschwindigkeit abe rwieder zurückgenommen, weil auch dort wieder gesungen wird. Diesmal aber kräftiger als vorher. Die Snare in diesem Stück ist gut ausgearbeitet und die Jungs von Eminems Crew D12 geben hier ihr bestes, um dem Hörer in schönen Reimen etwas über das harte Rap Game zu erzählen. Hier fallen vor allem die Samples sehr positiv auf, die auf einer vernünftigen Anlage vermutlich um einiges besser und echter rüberkommen als auf meinem PC.

* 7. JAY-Z feat. FREEWAY - 8 MILES AND RUNNIN´
Der Jigga-Man rappt hier mal wieder sein Standartprogramm runter. Der Beat ist etwas zurückgenommen und wieder mal sehr langsam. Meiner Meinung nach ist Freeway hier der bessere Part, denn er klingt noch frisch und unverbraucht im Gegensatz zu Jay-Z.

* 8. XZIBIT - SPIT SHINE
Xzibit überrascht mich total. Bisher kannte ich nicht viel von ihm und von dem, was ich kannte, hat mich eher der Beat als die Raps angesprochen, aber Xzibit hat tatsählich Flow wie er auf diesem etwas schnelleren Stück beweist. Seine Stimme klingt hart und ausdrucksstark, der Beat ist etwas verspielter (klingt teilweise nach Computerspiel).
Xzibit hat übrigens auch eine kleine Rolle in \"8 Mile\" gehabt.

* 9. MACY GRAY - TIME OF MY LIFE
Macy Gray auf einem HipHop-Sampler? Ja klar, schließlich hat die Sängerin mit der Reibeisenstimme schon mit mehreren Rappern zusammengearbeitet und ihre melodische Nummer ist eine schöne Abwechslung auf dem Soundtrack. Allerdings nervt mich der Song nach einiger Zeit, denn im Refrain hört sich die Musik immer so an als würde mein Telefon klingeln.

* 10. NAS - U WANNA BE ME
Auch, wenn einige Rap-Freunde mich jetzt hauen werden: ich mag Nas nicht. Ich finde ihn einfach langweilig und so fällt mir sein Thread weder positiv noch negativ auf. Es ist eben ein Raptrack unter vielen. Der Beat ist nett melodiös, aber die Raps sind nichts besonderes. Die Stimme ragt nicht hervor und die Ausdrucksweise klingt gelangweilt - in meinen Ohren.

* 11. 50 CENT - WANKSTA

Hier sind Beats und Raps beide sehr gut, aber leider wollen sie nicht so recht aufeinander passen. 50 Cent hat hier eine unglaublich gute Rapart, die mir sehr gut gefällt. Klingt zwar ein wenig wie Eminem, aber das stört nicht weiter. Der lustige Elekrobeat ist nur zu hektisch für die Raps. Der Beat stellt 50 Cent in den Schatten und das ist sehr schade.

* 12. BOOMKAT (TARYN MANNING) - WASTING MY TIME
Ähnlich wie bei Macy Gray wird hier mal nicht gerappt, sondern gesungen. Soulmusik vom Feinsten liefert die mir unbekannte Taryn Manning. Sie hat aber eine schöne Stimme und die Melodie des Songs stimmt auch. Schade ist hier wohl nur, dass dieser gefühlvolle Songs bei den harten Rap-Tracks leicht untergeht.

* 13. RAKIM - R.A.K.I.M.
Der Beat ist hier mal wieder der Hammer, aber leider kommt er durch meine PC-Lautsprecher nur halb so gut wie auf einer richtigen Anlage. Teilweise klingt der Bass so als wäre die CD kaputt, aber an das Geräuch gewöhnt man sich. Schön ist hier auch der leicht gehaucht-gesungene Refrain.

* 14. YOUNG ZEE - THAT\'S MY N**** FO\' REAL
Dreimal das Wort \"Nigga\" in einem Satz, kann mich nicht wirklich von der Qualität eines Track überzeugen. Young Zees Stimmer ist auch leicht gewöhnungsbedüftig. Der Beat ist sehr einfach und sehr langsam. Auch der Refrain plätschert leicht vor sich hin.

* 15. GANGSTARR - BATTLE
Zu Gangstarr muss ich eigentlich nicht sonderlich viel sagen. Legenden bedürfen keiner großen Worte. Der Beat ist so wie ich ihn mag. Schnell, mit Trompeten und Scratches am Anfang. Die Raps von Gangstarr sind sehr entspannt und bilden ein Highlight des Samplers.

* 16. EMINEM - RABBIT RUN
Rabbit Run ist ein sehr schnelles Lied. Der Beat steht leicht im Hintergrund ist aber durchaus positiv. Er klingt düster nach Endzeitstimmung. Schöne Instrumente wurden hier verwendet. Eminem rappt gewohnt schnell und sicher und es geht ein letztes mal auf dieser CD um den Film, denn Eminem wird in \"8 Mile\" Rabbit genannt.

So, da mein Bericht schon so lang ist, werde ich auf die Bonus-CD nur kurz eingehen. Die wird ja eh nicht jeder bekommen, der den Soundtrack möchte und von daher finde ich es nicht so wichtig auf jeden der 6 Tracks einzeln einzugehen. \"Rap Name\" von Obie Trice und Eminem wurde auch als Single ausgekoppelt. Der Beat ist sehr treibend, regt zum Kopfnicken an und einen richtigen Refrain gibt es hier nicht. \"Rap Name - No tricks, no gimmicks\" ist die Zeile, die immer wiederholt wird die den Track ausmachen.
Eminems \"Stimulate\" gefällt mir sehr gut, da er verschiedene Musikrichtungen verbindet und das Lied so etwas rockiger klgint. Außerdem ist seine Art zu rappen nicht so wie immer. Er rappt leicht offbeat, was mir sehr gut gefällt.
50 Cent gibt mit \"Till I Collapse\" einen kleinen einminütigen Freestyle zum Besten. Der Style gefällt mir sehr gut.
Um \"Gangsta\" geht es bei Joe Beast. Das Wort \"Gangsta\" ist sehr gut als Sample eingefügt und auch gegen die Raps und den melodischen, dunklen Beat ansich kann man nichts einwenden.
Latinostyle in Detroit? Das findet man auf \"The Weekend\" von Brooklyn. Dieser Song wird wieder von zarten Frauenstimmen gesungen, aber der Beat ist ganz grausam abgehackt. Das Lied gefällt mir überhaupt nicht. Die Frau singt zu leise und der Beat klingt als hätte er Husten.
Der Soundtrack hat 16 Tracks und die Bonus-CD nochmal 6 und auf sage und schreibe einem Stück hört man eine Frau rappen. Da muss sich wohl noch viel tun im Rap-Game. \"California\" von Shaunta ist eine sehr entspannte R´n´B/Rap-Nummer, die in jeder Hinsicht überzeugt. Das Lied macht einfach Spaß - ich will mehr davon!

*Mein Fazit*
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Mir gefällt der Soundtrack nach wie vor, obwohl ich sagen muss, dass er mich direkt nachdem ich den Film gesehen hatte, noch mehr begeistert hat. Mit der Zeit kann man die Verbindung mit dem Film einfach nicht mehr richtig herstellen und die Lieder verlieren ihren persönlichen Eindruck und die Empfindungen bei mir.
Trotzdem sind die Lieder allesamt gut (einige mehr - andere weniger, aber das ist normal bei einem Soundtrack) und die Musik ist sehr ausgewogen. Clever ist es, dass Eminem seine Schützlinge sehr oft zu Wort kommen lässt. Eine bessere Promo als ein paar Tracks auf einem so erfolgreichen Soundtrack kann man sich doch kaum wünschen.
Der Soundtrack ist vollgepackt mit guter Rapmusik und auch an die ehrlichen Fans, die sich die CD gekauft haben, wurde gedacht. In der CD liegt ein Kärtchen mit einem Paßwort, mit dem man auf Eminems Homepage in einem geschützten Bereich kommt, in dem man sich Videos und sonstige Goodies angucken kann. Das entschädigt auch wieder für das sehr mager ausgefallene Booklet, in dem man nur ein paar Bilder und Producer-Angaben zu den Songs findet.
Leider ist der Soundtrack ist zwar mit 25 Euro etwas teuer, aber die Ausgabe lohnt sich für alle, die Eminem und seine Homies mögen und auf gute Rapmusik stehen.
Ich kann jedenfalls mit ruhigem Gewissen 5 Sterne vergeben, aber ich weiß nicht, ob mir der Soundtrack gut genug gefallen hätte, um selbst so viel Geld dafür auszugeben, aber teuer Sachen sind halt immer ein gutes Geschenk.

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