Spiderman: The Movie (GameCube Spiel) Testbericht

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ab 8,78
Auf yopi.de gelistet seit 12/2003
5 Sterne
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Summe aller Bewertungen
  • Grafik:  gut
  • Sound:  gut
  • Bedienung:  einfach
  • Wird langweilig:  nach wenigen Wochen
  • Suchtfaktor:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von The_Wishmaster

Die spinnen, die Spinnen...

3
  • Grafik:  durchschnittlich
  • Sound:  durchschnittlich
  • Bedienung:  durchschnittlich
  • Wird langweilig:  nach wenigen Tagen
  • Suchtfaktor:  gering
  • Altersbeschränkung:  ab 12 Jahren
  • Schwierigkeitsgrad:  Fortgeschrittene

Pro:

...

Kontra:

...

Empfehlung:

Ja

Hallo liebe Leserinnen und Leser!



Spiderman war im letzten Sommer ja einer der Kinoknüller schlechthin - demnach konnte man es sich an den Fingern abzählen, dass natürlich auch die entsprechenden Games dazu erscheinen würden. Dies war natürlich auch bei Nintendos Gamecube der Fall, welcher damals gerade erst wenige Wochen in Europa erhältlich war. Frisch gebackene Würfelbesitzer konnten also relativ bald die Abenteuer ihres Spinnenhelden nachspielen. Ich selbst habe mir das Game ein gutes halbes Jahr später zusammen mit einigen anderen Titeln (u.a. \"Lost Kingdoms\", siehe Bericht dazu) für 25,- ersteigert. Für ein nagelneues Games ein durchaus angemessener Preis, zumal es in den von mir gelesenen Zeitschriften auch recht gut bewertet wurde. Was taugt das Game aber wirklich?



~ Story ~

Wer den Comic und den Film kennt, der weiss natürlich auch um die Story des Peter Parker Bescheid. Er ist ein schüchterner Looser in seiner Schule, wohnt bei seiner Tante und seinem Onkel und wird während eines Ausfluges in ein Museum von einer genmanipulierten Spinne gebissen. Dieser Biss verleiht ihm Superkräfte, die er nach und nach entdeckt und erst einmal zu seinem Nutzen einsetzen will: Indem er als Amateur-Wrestler bei diversen Hinterhof-Veranstaltungen auftrumpft und gewinnt. Der Organisator dieser Wettkämpfe haut ihn aber über\'s Ohr und bringt ihn um sein eigentlich verdientes Geld. Somit sieht Peter natürlich auch keine Notwendigkeit einzuschreiten, als ein Gangster den Organisator überfällt und ihm das Geld klaut. Ein folgenschwerer Fehler, denn auch der Flucht tötet dieser Gangster Peter\'s Onkel, weil er ein Fluchtfahrzeug benötigt. Dieser Augenblick ruft eine Wendung in Peter\'s Gesinnung hervor und er will sich fortan dem Kampf gegen das Verbrechen widmen.



~ Spielprinzip ~

An dieser Stelle steigt man in das Game ein und übernimmt die Kontrolle von Peter Parker. Am Anfang sollte man auf jeden Fall das kurze Tutorial mitmachen, denn dort bekommt man viel besser als im etwas dürftigen Handbuch die Steuerung erklärt und findet sich so nach einer gewissen Eingewöhnungszeit zurecht. Das Pad des Gamecubes wurde nämlich mit Funktion nahezu vollgestopft und es braucht schon eine Weile, bis man alles Aktionen Parker\'s drauf hat. Denn neben dem normalen Springen (A) darf man Schläge (B) udn Tritte (X) verteilen, während Y Spideys Spinnennetz aktiviert. Drückt man den Button nur kurz an, schleudert er seinem Gegner einen kleinen Faden entgegen, hält man Y dagegen länger gedrückt, wickelt er ihn richtiggehend in einem Spinnennetz ein. Aber die so erzeugte Lähmung ist nur von kurzer Dauer. Wenn man gerade springt, darf man mit einem Druck auf den R-Taster einen Spinnenfaden werfen und sich so durch die Lüfte hangeln. Der L-Button lässt Euch beispielsweise an einer Mauer kletternd einen Faden auswerfen, mit dem Ihr Euch schnell nach vorne ziehen könnt.

Habt Ihr das Tutorial gemeistert und seid mit der Steuerung vertraut, geht es richtig los. Von den Levels her sind meist mehrere thematisch zusammengefasst - z.B. \"Hochhaus\", \"U-Bahn\", etc. - und haben jeweils am Ende einen Obermotz parat, den es zu besiegen gilt. Hier steht nicht nur der anfangs erwähnte Gangster, sondern natürlich auch der Oberschurke \"Der Grüne Kobold\" in Eurem Weg und will Euch das Leben schwer machen. Aber zuerst einmal müsst Ihr Euch durch die Häuserschluchten schwingen und die in den Levels auftauchenden Feinde vermöbeln, um soweit zu kommen. Letzteres geschieht im übrigen mit diversen Combos, die Spidey ausführen kann. Im Laufe des Games kann man noch diverse goldene Spinnensymbole finden. Diese spendieren Euch neue Combo-Fähigkeiten und wer fleißig sammelt, darf irgendwann aus knapp 30 Combos wählen, wie er seine Kontrahenten denn nun verdreschen will.

Kommt dabei der Spinnenfaden oft zum Einsatz, muss man ein wenig die dafür vorgesehen Energieleiste beobachten, denn man kann nicht unendlich oft seine Fäden verschiessen. Zwar füllt sie sich von alleine wieder auf, das geschieht aber nur sehr, sehr langsam. Schneller geht das, wenn man ein blaues Spinnensymbol einsammelt. Wer von einen Opponenten im Kampf getroffen wird, verliert natürlich dementsprechend Energie. Neigt sich diese Anzeige dem Ende, verliert man ein Leben. Davon hat man zwar im Prinzip unendlich viele, aber man fängt in jedem Level immer wieder ganz von vorne an, weshalb so ein Lebensverlust doch ganz schön frustrierend sein kann. Hat man dann doch einmal einen Level-Block samt Endgegner überwunden, wird man noch nach Leistung bewertet und bekommt in der Regel ein kleines Rendervideo zu sehen. Dieses führt nicht nur die Story weiter, sondern kann auch ab diesem Moment im Hauptmenü unter den Extras gesondert betrachtet werden.

Ansonsten gibt\'s leider nicht viel Spannendes im Spiel, denn im Prinzip laufen alles Levels nach demselben Schema ab: Man hüpft und schwingt sich durch die Gegend, verprügelt hier und da mal einen Bösewicht oder zerstört eine feindliche Schussanlage, sucht nach Spinnensymbolen und orientiert sich bei seinem Weg durch die Stage am eingeblendete Spider-Radar. Dieser ist vor allem beim Klettern in engen Gängen notwendig, da man dank der Kameraführung dort teilsweise ein wenig durcheinander kommen kann. Abgesehen davon kann das teils träge Sprungverhalten noch ein wenig den Spielspass mindern und um ehrlich zu sein frage ich mich auch, wie es Spiderman schaffen soll, sich von der Spitze eines Wolkenkratzers noch mit einem Seil durch die Luft zu hangeln. Also entweder muss er sich an den Wolken selbst festklammern oder er missbraucht umherfliegende Vögel, keine Ahnung. Realistisch ist das zwar nicht, aber es scheint zu klappen. Und auch nach unten auf den Boden gelangt man nicht, dort herrscht auch eine Art unsichtbare Barriere und man verliert eher ein Leben, als dass man den Boden sehen würde. Schade, hier wäre mehr Bewegungsfreiheit schön gewesen und auch mehr Abwechslung hätte dem Game gut getan, denn so wird es auf die Dauer dann doch ein wenig langweilig.



~ Grafik & Sound ~

Das alles wäre ja aber nur halb so schlimm, wenn man dafür mit einem Grafikfeuerwerk allererster Güteklasse entschädigt werden würde. Dem ist aber dummerweise nicht so. Klar, die Animationen Eures Spinnenmännchens sind zwar schön geworden und auch die Tatsache, dass er erst in seinem Billig-Outfit und später als professionell gestylter Superheld durch die Gegend hüpft, macht optisch schon einiges her. Auch die Weitsicht von den Gebäuden aus kann sich sehen lassen. Das war\'s dann aber leider auch schon an positiven Punkten. Die Häuser selbst sind nämlich nicht gerade detailliert designt worden, wenngleich ich sie deswegen auch nicht gleich als \"hässlich\" bezeichnen würde. \"Nicht gerade schön\" würde es aber schon ganz gut treffen. Die vordergründigen Spiegeleffekte sind nämlich allesamt vorberechnet und spiegeln Euch beim Vorbeischwingen nämlich gar nicht wider - schade.

Die Render-Clips zwischen den Stages haben auch schon einmal bessere Zeiten gesehen und im späteren Verlauf des Spiels kommt es bei einigen hübsch anzusehenden Explosionen gar zu Slowdowns, was auf dem Gamecube hätte wirklich nicht sein dürfen - vor allem nicht, wenn man gleich zu Beginn in den 60 Hz-Modus schalten darf, der eigentlich ein flüssigeres Spielgeschehen garantieren sollte. Den Abschuss aber bildet die Kameraführung, die den Spieler vor allem beim Klettern in engen Gängen zur Weissglut bringen wird. Hier hat man nämlich bald keine Ahnung mehr, in welche Richtung man nun weitergehen muss, da die Kamera sich entweder ständig selbst dreht, oder still verharrt. Jedenfalls liefert sie Euch alles, nur nicht den optimalen Überblick - was aber ja genau ihre Aufgabe wäre. Folglich muss man im Sekundentakt mit dem C-Stick nachjustieren, was bald zur nervigen Daueraufgabe wird.

Auch der Sound macht einen recht zwiegespaltenen Eindruck. Zwar kann die Hintergrundmusik mit teils bombastischen, teils ruhigen und atmosphärischen Kompositionen überzeugen, aber es bleiben ja noch die Soundeffekte. Diese strotzen nicht gerade vor Abwechslungsreichtum und irgendwann gehen einem die doofen Sprüche von Spidey tierisch auf den Keks. Doofe Sprüche? Richtig, denn dem Game wurde eine komplett deutsche Sprachausgabe spendiert. Was eigentlich einen Pluspunkt für ein Spiel darstellen sollte, entpuppt sich hier aber als völliger Reinfall. Dabei ist es weniger tragisch, dass man nicht die Original-Sprecher des Filmes verpflichten konnte, sondern es sind einfach die teils mehr als peinlichen Dialoge, die Euch vor dem Bildschirm an den Rand der Verzweiflung bringen. Und vor allem der Sprecher des Tutorials, der Euch alias Spidey ein paar Mal auf den Arm nehmen will, kann froh sein, dass ich ihm noch nicht persönlich begegnet bin. Etwas dermaßen penetrant Unsympathisches ist mir nämlich schon lange nicht mehr untergekommen. Sorry, aber das war wohl nichts.



~ Fazit ~

Letztlich ist Spiderman zwar beileibe kein durchweg schlechtes Game, da es vor allem zu Beginn doch recht motivierend ist, sich mit dem Spinnenmann durch die Levels zu hangeln, auf Dauer leidet der Spielspass vor allem an der mangelnden Abwechslung und der verpatzten Kameraführung. Dass die deutsche Sprachausgabe nervend und peinlich ist, fällt da dann schon genauso wenig ins Gewicht wie die grafischen Patzer. Wer also auf den Superhelden steht und für geradelinige Action-Spiele zu haben ist kann ruhig zugreifen, wenn er das Game mal günstig entdeckt. Alle anderen bekommen aber mittlerweile weitaus bessere Alternativen (X-Men, Mystic Heroes, etc.) geboten und sollten ihr sauer verdientes Geld eher anderweitig investieren.



In diesem Sinne...

Stay Dark!

The-Spidermaster



PS: Alle Freunde des schnellen Klicks sollen in eine Häuserschlucht stürzen... ;)


Shake Heads - Für den Grief!

28 Bewertungen, 1 Kommentar

  • LittleSparko

    11.01.2007, 02:54 Uhr von LittleSparko
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg, daniela