Spiderman: The Movie (GameCube Spiel) Testbericht

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ab 8,78
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Summe aller Bewertungen
  • Grafik:  gut
  • Sound:  gut
  • Bedienung:  einfach
  • Wird langweilig:  nach wenigen Wochen
  • Suchtfaktor:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von buckshot

Vom Kino auf die Konsole

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Rund 40 Jahre nach seinem ersten Marvel-Comic, lässt der Blockbuster Spider-Man derzeit die Kinokassen ordentlich klingeln. Doch nicht nur die Kasse stimmt, auch Filmkritiker zeigen sich überwiegend begeistert. Was liegt also näher, als den derzeitigen Hype für eine Videospielumsetzung zu nützen? Nachdem sich Activision bereits für zwei PSOne Spider-Man Episoden verantwortlich zeigte soll nun, dank leistungsstarker 128 Bit Hardware, ein kinoreifes Effektfeuerwerk auf den Next-Generation Konsolen entfacht werden.

Die Story ist weitgehend bekannt: Peter Parker, ein unauffälliger Schüler aus New York, wird bei einem Schulausflug in ein Forschungslabor von einer genmanipulierten Spinne gebissen. Als er am nächsten Morgen aufwacht, verfügt er urplötzlich über Bärenkräfte, benötigt seine Brille nicht mehr und kann an Decken und Wänden hoch laufen. Mutiert zum Superhelden macht sich Parker nun in zahlreichen Trainingsstunden mit seinen neuen Fähigkeiten vertraut. Kletterparcours stehen dabei genauso auf dem Lehrplan, wie der Nahkampf gegen virtuelle Sparringspartnern. Die Grundsteuerung erst mal verinnerlicht, ist es an der Zeit im Story-Modus für Recht und Ordnung zu sorgen, indem insgesamt 22 Levels von kriminellen Widersachern zu säubern sind. Wie es amerikanische Superhelden nun mal an sich haben, setzen sie sich selbstlos für das Wohl der Bürger ein und gehen auf Verbrecherjagd. So auch in diesem Videogame, bei dem Spider-Man linear von Level zu Level bewegt werden muss und dabei diverse Aufgaben zu erfüllen hat. Diese reichen vom einfachen Einsammeln von PowerUps wie z.B. Combo-Moves, bis hin zur Geiselbefreiung. Zu Spielbeginn sieht Spider-Man mit seiner Maske, rotem Sweat-Shirt und blauen Jeans alles andere als furchteinflößend aus. Auch sein Offensiv-Reportiere ist mit einfachen Faustschlägen bzw. Kicks noch stark eingeschränkt. Für durchschlagende Argumente sorgen erst die insgesamt 28 vernichtenden Komboattacken, welche im Spielverlauf sauer verdient werden müssen. Schlüpft Parker erst mal in seinen berühmten Spinnenanzug, kann er endlich auf seine äußerst hilfreichen Netzdrüsen zurück greifen. Hiermit schwingt er sich in bester Tarzan-Manier durch die tiefen Häuserschluchten des Big Apple, schnürt Gegner ein, spinnt sich zur Verteidigung ein Schutznetz oder kittet zerstörtes Levelinventar wie herunterstürzende Wassertürme, Werbeplakate oder einfallende Brücken. Die meiste Zeit des Spiels widmet sich dem zünftigen Vermöbeln von Ganoven und amerikanischen Antihelden. Die Gehirnzellen werden durch gelegentliche Rätseleinlagen, nach dem allseits bekannten „Schalter betätigen und Schlüssel suchen“ Prinzip, kaum gefordert. Marvel-Comic Fans freuen sich auf ein Wiedersehen mit bekannten Figuren wie dem grünen Kobold, Vogelmann Vuture, dem wandelnden Elektrizitätswerk Shocker oder Scorpion. Diesen Bösewichten gilt es in spannend inszenierten Bossfights das Handwerk zu legen. Besonders die spektakulären Luftkämpfe fordern dabei Spider-Man`s ganzes Können und lassen echtes New York Feeling aufkommen. Während Parker sich mit dem Bösen bekriegt, steht das Großstadtleben keineswegs still. Yellow Cabs schlängeln sich durch die Strassen und Avenues, Helikopter kreisen über den Wolkenkratzern, während sich die gesamte Action in den Fensterscheiben der Hausfassaden spiegelt. Leider kommt es hier bei all dieser Grafikpracht zu gelegentlichen Ruckeleinlagen, die den Spielverlauf jedoch nicht ernsthaft beeinflussen.Die Architektur der Innenlevels, wie beispielsweise der Central Station, wissen ebenfalls zu begeistern, leiden jedoch unter einer konfusen Kameraführung, was die Orientierung unnötig erschwert. Hier kommt schnell Frust auf, wenn Parker mittels artistischer Klettereinlagen möglichst unbemerkt an Videokameras oder Sicherheitspersonal vorbeischleichen soll, da die Perspektiven mit der Steuerung einfach nicht harmonieren wollen. Gerade in den Kampfsequenzen wird dieser Misstand allzu oft mit einem Leben bezahlt. Hat man sich erst mal an der fulminanten Optik satt gesehen, hält das Spieldesign nur mehr für kurze Zeit bei der Stange. Ein Grund dafür ist der Mangel an Abwechslung. Einen Gegner nach dem anderen zu verdreschen wird schnell langweilig. 22, teils recht kurze, Level liefern ihren Beitrag Spider-Man, nicht über den Status der flotten Actionkost für zwischendurch, hinaus kommen zu lassen. Fans der Comicreihe dürften aber trotzdem auf ihre Kosten kommen, alle anderen wagen vor dem Kauf besser ein Probespiel.

17 Bewertungen