ADAC- Automobilclub Testbericht

Seit 1989 bin ich Mitglied im ADAC.

Wie Ihr vielleicht schon einigen meiner anderen Berichten entnommen habt, fahre ich gerne alte Autos, und da finde ich einen Club wie den ADAC sehr hilfreich, da er mir ein mehr an Sicherheit gibt, und ich so ruhig und gelassen verreisen kann.

Das erste Mal benötigte ich den ADAC als mein Fiat 128 nicht ansprang. Es war ein Riss im Verteiler. Es war Sonntag. Der ADAC organisierte eine neue Verteilerkappe, der Wagen lief wieder einwandfrei. Ich war heilfroh - VOLLE PUNKTZAHL

Das zweite mal lief der Audi 80 nicht. Der ADAC vermutete den Fehler im Zündkabel, tauschte dieses aus, der Wagen lief wieder. Später stellte sich heraus, dass die Druckplatte des Zündschlosses defekt, bzw. der Schlüssel ausgeleiert war, dafür konnte jedoch der ADAC nichts dafür - VOLLE PUNKTZAHL

Das dritte Mal ging bei meinem Trabi im zweiten und vierten Gang der Scheibenwischer an. Ich kam mir vor wie in einem Slapstik-Film, da ich mir keinen Zusammenhang erklären konnte. Beim Trabant geht das Schaltgestänge ja aufgrund der Lenkradschaltung neben dem Lenkrad nach vorne in den "Maschinenraum". Ich dachte mir, dass hier evtl. ein Kabel eingezwickt wird. Als meine finger voller Schmiere waren, ich jedoch hier keinen Fehler finden konnte, dachte ich mir, ich ruf den ADAC an, wozu bin ich denn dabei? Die Dame glaubte meiner Fehlerbeschreibung wenig und als sie auch noch hörte, dass es sich um einen Trabant handelte, fragte sie nach meiner Telefonnummer und rief mich zurück um gleich als erstes zu fragen: "Stimmt das wirklich?". Tgas drauf wurde ich wie besprochen kurz vor 7:30 Uhr angerufen, dass der ADAC gleich käme. Ich ging zum Auto, der ADAC kam, bat mich die Haube zu öffnen, was ich am Vorabend nicht tat, und siehe da, ich nahm verschämt des Rätsels Lösung zur Kenntnis: Der Scheibenwaschbehälter war nach unten gefallen und wurde beim einlegen des 2. und 4. Ganges so gequetscht, das Strom fliessen konnte - VIER PUNKTE

Das vierte Mal hatte ich den Trabi auf den Randstein gelenkt um nicht unter einen Lastwagen zu fahren. Ich sprang mit ca. 45 km/h den Ranstein hoch und kam ungelogen 3 cm von der Wand entfernt zu stehen. Ich dachte mir, puh, Glück gehabt, bemerkte dann allerdings dass ein Rad fehlte. Als ich dieses nirgends sah, schaute ich unters Auto, es war nach innen gebogen. Über das Handy eines (anscheinend mich bemitleidenden) Porschefahrers rief ich den ADAC. Der Pannenhelfer war äußerst unhöflich. "Wo sollen wir denn die Scheißkiste hinschleppen", "Schmeißen sie sie doch weg" "Wenn Ihnen hinten einer drauffährt, dann sind sie tot!" etc. etc. Bei der Garage meines Spezls stellte er meinen Trabi mitten auf der Hauptstraße ab. Ich gab ihm aufgrund seines Verhaltens auch kein Trinkgeld und er fuhr ab. Ich hatte Müh´ und Not den Wagen in die Einfahrt zu buggsieren. Mit Schieben ging garnichts! Danach besann ich mich der 26 Pferde unter der Haube und fuhr den Trabant unter seinen klagenden Geräuschen in die Einfahrt - für den ADAC = NULL PUNKTE

Das fünfte Mal (1 Monat später): LADA Neuwagen - 2 Jahre Mobilitätsgarantie über den ADAC serienmäßig. Ein kleiner Defekt, der Lada-Händler sagte: "Machen Sie sich keinen Stress, rufen Sie den ADAC, der soll mir das Auto bringen, dann haben Sie keine Arbeit. Und wer kam denn da? Wieder der "Meckerer" vom letzten mal. Er fragte: "Was für ein Kübel ist es diesesmal?" Ich gab ihm den Autoschlüssel und sagte ihm, dass es der LADA sei, er schüttelte den Kopf und entgegnete mir: "Sie lernen es wohl nie" An diesem Tag hatte ich noch einen anderen Trabi bei mir zuhause, einen Viertakter 1.1, in den ich dann ganz demonstrativ einstieg - ADAC 2 PUNKTE

Das sechste Mal: Auf der Autobahn fuhr ich mir einen Teil des Stahlgewebes eines LKW-Reifens zwischen Bremsscheibe und -klotz. Das Rad bremste, Gottseidank war da ein Parkplatz. Ich war in bester Urlaubslaune, 600 km von zuhause entfernt, und dachte mir: Auto in die Werkstatt, ADAC bezahlt Hotel und übermorgen gehts weiter. Falsch gedacht! Mit einer Brechstange wurden die Bremszangen auseinandergedrückt, bis das Metallgeflecht herausfiel und man verabschiedete mich mit den Worten: "Fahren Sie vorsichtig nach Hause und vermeiden Sie zu bremsen". In der Werkstatt (LADA Schreyer - München) schlug der Meister die Hände über dem Kopf zusammen, und sagte, das hätte man leicht sop instandsetzen können ohne das nun die Bremsenteile erneuert werden müssten - ADAC NULL PUNKTE

Das siebte Mal - Cabriofenster ging nicht mehr hoch zu kurbeln - bei einem Bertone Cabrio. ADAC kam, sah und setzte instand - ADAC VOLLE PUNKTZAHL

Das achte Mal. Bei meinem damals 22 Jahre alten Trabi löste sich das Lüfterrad, welches für die Motorkühlung zuständig ist. Ich fuhr noch bis zur nächsten Notrufsäule und konnte das Problem genau beschreiben. 30 Minuten später kam ein rießen LKW und sagte da könne man eh nichts machen und fragte wohin er mich schleppen sollte. Außerdem wurde ich nach der Motortemperatur gefragt, was für einen Mechaniker eine komische Frage ist, da ein luftgekühler Wagen ja selten über ein Thermometer verfügt. Ist zwar unter großen technischen Aufwand möglich aber nicht üblich. Ich wurde bei der Garage unseres Clubmechanikers um 24 Uhr abgesetzt. Als ich fragte, wie ich nach Hause kommen sollte, sagte der Pannenhelfer zu mir: Rufen sie sich ein Taxi! Das wars, um den Rest musste ich mich selber kümmern, obwohl mir aufgrund meines Rundumschutzes auch ein Mietwagen zugestanden hätte.

Ich bin trotzdem froh, dass es den ADAC gibt. Wenn ich liegenbleibe wird mir geholfen. Außerdem macht es leider einen Unterschied was für ein Auto man fährt: Mit Westautos ist man der King, mit Ostautos der Depp, der sich blöd anreden lassen muss.

Abschließend möchte ich noch sagen, dass meine Autos keine runtergelutschten Gurken sind, sondern z.T. sogar schon Pokale gewinnen konnten, im Fernsehen zu sehen waren und auch ab und zu auf Ausstellungen, es also nicht am Zustand der Autos liegen kann, dass die Pannenhelfer so wie oben beschrieben reagieren.

Allzeit pannenfreie Fahrt (besonders mit "Ostkutschn"), Euer Hanse