AOK - Die Gesundheitskasse Krankenversicherung Testbericht

Aok-die-gesundheitskasse-krankenversicherung
ab 9,20
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
Summe aller Bewertungen
  • Preis & Leistung:  schlecht
  • Allgemeine Kundenfreundlichkeit:  durchschnittlich
  • Zahlung nach Schaden:  ungern
  • Erreichbarkeit:  gut

Erfahrungsbericht von Wessy

Gesunde sind hier gern gesehen

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  • Preis & Leistung:  schlecht
  • Allgemeine Kundenfreundlichkeit:  durchschnittlich
  • Zahlung nach Schaden:  sehr ungern
  • Erreichbarkeit:  gut
  • Dauer der Nutzung:  länger als 1 Jahr
  • Sind Sie Kunde?:  ja

Pro:

grosses Leistungsspektrum, gibt es fast in jeder Stadt

Kontra:

teuer, manchmal inkompetente Mitarbeiter und gedankenlose Entscheidungen

Empfehlung:

Nein

Ich will mich nun mal über die AOK äußern und meine Erfahrungen berichten, die ich mit diesem "Verein" machen durfte.
Seit ich denken kann, bin ich bei der AOK versichert (mit Ausnahme von 1 Monat, wo ich zur BKK Mobil Oil gewechselt habe). Da die AOK in fast jedem Ort verteten ist und man hingehen kann, wenn man mal was braucht, bin ich halt wieder zurück. Sie haben mir damals auch einen persönlichen Berater zugesichert, der für Anliegen und Fragen da wäre. Dieser persönliche Berater ist auch da, wenn es darum geht Zusatzversicherungen abzuschließen oder einem zusätzlich das Geld aus der Tasche zu ziehen, aber mehr auch nicht.
Mit einem Beitragssatz von mittlerweile 14,5 % plus 0,25 % Kinderlosenzuschlag ist die AOK doch eine der teuersten gesetzlichen Krankenkassen. Es gibt auch Bonusprogramme wie das Hausarztmodell, wo man erst zum Hausarzt geht und dann zum Facharzt, wenn der Hausarzt entweder keine Ahnung hat oder nicht mehr weiter weiß. Alles mit Überweisung. Man spart sich dadurch 30,- Euro Praxisgebühr ein, da man diese nur 1 x zahlen muss.
Auch Programme womit man den Beitragssatz senken kann werden angeboten, allerdings sind diese Programme nur was für Gesunde, die selten oder nie zum Arzt müssen und für solche die mehr Sport machen als was sie beruflich tätig sind. Wer körperlich schwer arbeitet, ist wohl kaum noch in der Lage nach getaner Arbeit Ausdauersport zu machen nur um den Beitrag zu senken. Ich gehöre nicht zu dieser Sorte Menschen....
Wenn es aber darum geht, dass die AOK Krankengeld über längere Zeit zu zahlen hat, so reagieren die Mitarbeiter doch recht merkwürdig.
Ich wurde im Februar 2007 krank. Man hat bei mir ein Loch (1,3 cm gross) im Herz festgestellt. Das ist ein angeborener Herzfehler, auch ASD Typ II genannt und tritt in 8-10 % aller Geburten auf. Dieser Herzfehler ist auch bekannt dafür, dass man ihn erst sehr spät entdeckt. Ich traf Leute bei denen es erst mit 70 festgestellt wurde....ungelogen
Übrigens, für alle die sich jetzt fragen, warum er bei mir erst so spät bemerkt wurde... ich hatte keine Probleme bis zum 9. Februar 07 als ich keine Luft mehr bekam. Ich war auch ganz schön platt als ich die Diagnose hörte. Nun ja, vor inzwischen 38 Jahren gab es noch keinen Herzultraschall und dergleichen und wer denkt denn schon an sowas...
Ich sollte also im März am Herz operiert werden. Meine Lohnfortzahlung endete genau in der Zeit wo ich operiert werden sollte. Also bin ich 2 Tage vorher zur AOK und fragte, ob das Krankengeld im Anschluss an die Lohnfortzahlung automatisch ins Laufen kommt, da ich mich vom Krankenbett aus wohl kaum drum kümmern kann.
Die erste Frage des Angestellten war "wann gehen Sie denn wieder in die Arbeit" und dann "hat man mit Ihnen denn schon über eine Anschlussheilbehandlung gesprochen"? Meine Nerven lagen eh schon blank, weil ich Schiss vor der OP hatte und dann kommen solche Fragen!. Ich lächelte den guten Mann (das war übrigens auch noch der Teamleiter des Büros) ungläubig an und fragte, ob das denn nun sein Ernst sei... ich würde 2 Tage später am Herz operiert werden und wüsste nicht wie das verläuft und der stellt mir solche Fragen. Er meinte dann, ich solle halt vom Krankenbett aus kurz anrufen bezüglich Krankengeld. Ich versprach ihm, dass ich mich melde und verschwand schnell aus der Tür. Zitternd und den Tränen nahe. Ich hatte mich darauf hin auch beschwert und bekam promt von dem selben Herrn die Antwort, dass solche Fragen halt gestellt werden müssten.... Na also bitte... woher soll ich wissen, wann ich nach einer Herzoperation (nicht nur Herzkatheder, sondern richtig mit Herz-Lungenmaschine und Intensivstation) wieder arbeiten kann und ob ich auf Reha gehe. Am besten soll man noch wissen, wann man abkratzt, damit sie ja nicht zahlen müssen und da fordern sie einem noch auf Beiträge zu zahlen....
Als ich 12 Tage später, frisch operiert dann bei der AOK wieder aufkreuzte um den Auszahlschein fürs Krankengeld zu holen war man doch recht freundlich und zuvorkommend als ich sagte, dass ich in Kürze auf Reha gehe und wie das denn dann mit dem Geld ist. Nachdem ich meinen Antrag auf Reha dann wieder 2 Tage später unterschrieben hatte und mir der AOK Angestellte gnädigerweise den Antrag ausgefüllt hat (immerhin 10 Seiten Papier) erklärte er mir noch, dass die Reha ja von der LVA gezahlt wird und ich nur für 8 Tage Krankengeld kriegen würde und danach Übergangsgeld von der LVA. Allerdings würde ich das Übergangsgeld erst nach der Reha erhalten. Na toll... und in der Zwischenzeit kann ich von Luft und Liebe leben... Schließlich hat man ja auch Ausgaben auf einer Reha.
Nach drei Wochen Höhenklinik Bischofsgrün ging ich dann wieder zur AOK um den nächsten Auszahlschein zu holen, den ich aber gar nicht gebraucht hätte, da ich ja erst 1 Tag zurück war. Meiner Meinung nach nur Kontrolle....
Und prompt kam wieder die Frage "wann ich wieder arbeiten gehe". Ich sagte dem Angestellten, dass dies der Arzt entscheiden muss, zumal meine Blutwerte nicht stimmten und mein Blutdruck im Keller war.
Die AOK war auch dreist genug beim Hausarzt anzufragen, wann ich wieder arbeiten gehe und wollte einen ausführlichen Rehabericht. Lach... den bekam ich aber nicht, sondern nur eine handgekritzelte Kurzmitteillung mit den nötigsten Daten. Mein Hausarzt war zu der Zeit ein Allgemeinmediziner und hoffnungslos überfordert mit meiner Erkrankung. Also hab ich beim Kardiologen einen Termin gemacht, der sollte entscheiden, ob und wann ich wieder arbeiten kann. Doch der veranlasste erstmal noch einige Untersuchungen, so dass ich weiter krankgeschrieben war, was der AOK nicht recht passte.
Ich habe mich dann nach Drängen der AOK und weil ich auch selbst so die Schnauze voll hatte von dem ganzen Bürokratiesch...., auf eine stufenweise Wiedereingliederung ins Arbeitsleben eingelassen. Das war zwar auch wieder ein Bürokratiespießrutenlauf, weil mein Arbeitgeber nicht wusste, was er mit dem Antrag machen sollte, aber letztlich ging ich Anfang Juni stundenweise wieder arbeiten.
Mein Fazit: Die AOK bietet ein grosses Maß an Leistungen an, aber wenn es darum geht Krankengeld über einen längeren Zeitraum zu zahlen, tun die doch alles um nicht zahlen zu müssen. Sie haben auch sinnlose Serviceangobote, wo man angerufen und gefragt wird, ob man auch zufrieden ist.
Eure Wessy

4 Bewertungen, 3 Kommentare

  • FritzWalter08

    15.06.2008, 23:42 Uhr von FritzWalter08
    Bewertung: sehr hilfreich

    Hat mir geholfen der Bericht. SH und LG

  • MasterSirTobi

    14.06.2008, 18:57 Uhr von MasterSirTobi
    Bewertung: sehr hilfreich

    Der Bericht gefällt mir wirklich gut. SH

  • frankensteins

    14.06.2008, 01:48 Uhr von frankensteins
    Bewertung: sehr hilfreich

    1 Bekannter von mir hat tatsächlich 14 Monate auf sein Krankengeld gewartet. Da war er längst wieder arbeiten und hätte nich t ein RA nach gehackt, hätte er es wohl auch nie bekommen. lg Wernre