Erfahrungsbericht von Wunderkinnd
Für Internet-Einsteiger geeignet
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Ich habe jetzt seit gut zwei Jahren einen INternetanschluß. Als ich zu Anfang mein Modem installiert hatte und sich nun die Frage stellte, für welchen Anbieter ich mich entscheiden wollte, entschied ich mich ziemlich schnell für AOL. Ich war begeistert von der damaligen Schnelligkeit und Einfachheit, mit der dieses fonstatten ging. Alles klappte tadellos und innerhalb von wenigen Stunden war ich tatsächlich online (bzw. drin, wie man dank dieses Anbieters zu sagen pflegt). Nach wenigen Monaten musste ich dann jedoch feststellen, daß ein by-call Anbieter für meine Zwecke vollkommen ausreiche (damals hatte AOL noch 10.- DM Grundgebühr)und somit beendete ich meine Mitgliedschaft. Das wurde auch direkt akzeptiert und ich war fortan nicht mehr dort angemeldet.
So, 15 Monate später:
Durch einen Heißhunger auf Daten getrieben, entschied ich mich, erneut AOL auszuprobieren, denn schließlich bekommt man dort zur Zeit 50 Freistunden, die man innerhalb eines Monats verbraten kann. Sofort nahm ich die CD (ich glaube, sie steckte in irgendeiner Zeitung) und installierte die Software. Zu meinem Schrecken stellte ich fest, daß meine ohnehin schon nicht mehr ganz so leere Festplatte nun mit weiteren knapp 100 Megabyte gefüllt wurde. Naja, dachte ich mir, schließlich möchte ich nicht ewig bei AOL bleiben, sondern nur die Freistunden genießen. Beim nächsten Hochfahren des Computers merkte ich dann jedoch deutliche Systemleistungs-Minderungen. Ich hatte schon von mehreren gehört und beim letzten Male gar nicht so deutlich wahrgenommen, daß die AOL Software das System enorm bremst. Das sollte man in Betracht ziehen, wenn man überlegt AOL zu nehmen, aber keinen allzu neuen Computer besitzt.
Nun kam es dann zur Anmeldung. Es lief alles glatt, bis ich meine Kontoverbindung eingeben musste. Darauf sagte man mir, daß die gewählte Kontonummer schon vergeben sei, und ich mich nicht anmelden könne. Bei Problemen solle ich die angegebene KOSTENFREIE Rufnummer anrufen (wie sich dann herausstellte, war die angegebene Rufnummer ganz und gar nicht kostenfrei). Gelesen, getan: Samstags nachts um 2 Uhr rief ich also dort an, und es war tatsächlich noch jemand zu erreichen. Zwar war er verständlicherweise recht müde, konnte mir jedoch trotzdem mehr oder minder kompetent Auskunft erteilen. Da ich ja bereits vor einem Jahr angemeldet war, wäre meine Kontoverbindung zu meiner Sicherheit gesperrt. Das verstand ich noch, jedoch fande ich es dann doch etwas merkwürdig, als er dann fragte, ob ich auch schon mal bei Compuserve angemeldet gewesen wäre. Als ich nachfragte, eröffnete er mir, daß die Rechnungen von AOL und Compuserve von einem Unternehmen verwaltet würden und somit ein weiterer Mißbrauch verhindert werden könne. Na danke, dachte ich mir, denn es scheint mit dem Datenschutz in diesem Lande wirklich nicht mehr zum Besten zu stehen (ein Gruß an dieser Stelle an alle Verschwörungstheoretiker).
Als nun auch diese Hürde genommen war, legte ich auf und versuchte mich erneut anzumelden. Ein Begrüßungsschirm kam, mit der Meldung, ich solle meine PIN Nummer eingeben, oder die kostenlose Hotline anrufen (diese Nummer war jetzt auch tatsächlich kostenlos). Die nette Dame am anderen Ende sagte mir jedoch, daß sie mit meiner angegebenen Handy-Nummer keinen Datenabgleich vornehmen könne und sie deshalb zur Bestätigung der Adresse die PIN Nummer mit der Post zu mir schicken werde. Dieser Brief sollte nicht länger als 5 Tage brauchen.
Ich legte also den Hörer auf, ging unterdessen mit meinem Compuserve-By-call ins Netz (wahrscheinlich abgehört und bespitzelt von AOL) und wartete. Ich wartete immer noch, als das nächste Wochenende kam. Nach 12 Tagen rief ich bei AOL an und fragte, ob bei ihnen alles in Ordnung sei und ob ich ihnen irgendwie helfen könne, da mein Brief noch immer nicht angekommen ist. Nach zehn Entschuldigungen und einer Zusicherung über ein Guthaben von 10.-DM auf meinem AOL-Konto zur Entschädigung für mein Warten teilte man mir dann mit, daß ich ja auch ein Fax schicken könnte, mit meinem Personalausweis. Diesen Tip hätte mir der verschlafene Kollege zwei Wochen zuvor eigentlich auch gegeben haben sollen. Aber egal...
Drei Stunden später bekam ich einen Anruf, mir wurde die Pin gegeben und ich war drin.
Als ich mir dann jedoch ein paar Tage später meine Abrechnung ansah, TRAUTE ICH MEINEN AUGEN KAUM (lediglich eine rhetorische Übertreibung um Spannung in diesen Bericht zu bringen, denn eigentlich hatte ich schon längst so etwas vermutet): Der Abrechnungszeitraum hatte nicht etwa vor zwei Tagen begonnen, sondern der Testmonat, in dem ich die 50 Stunden habe, hatte bereits vor genau zwei Wochen begonnen, dem Tag, an dem ich mich zuerst angemeldet hatte. Hätte ich also vielleicht noch weitere zwei Wochen gewartet und der Brief wäre dann irgendwann angekommen, dann hätte ich direkt bezahlen dürfen wenn ich online gegangen wäre, da dann ja der Testmonat bereits abgelaufen gewesen wäre.
Eine sehr unlogische Überlegung, doch natürlich zum Vorteil von AOL. Ich musste jetzt also, um auch ja keine Stunde verfallen zu lassen, jeden Tag 5 Stunden online gehen.
Ok, das habe ich gemacht, aber wer kommt jetzt für meine gesundheitlichen Schäden auf? Ich habe seit Tagen nicht mehr richtig geschlafen, habe tiefe Gräben unter den Augen und irgendwie zuckt mein linkes Auge immer so komisch ...
''''''''''''''''''''''''''''''''''
Um die Sache noch einmal auf den Punkt zu bringen: AOL lohnt sich meiner Meinung für jeden, der noch keine Ahnung vom Internet, von mails und so weiter hat. AOL übernimmt wirklich sehr viele Aufaben. Die Software ist auch in Ordnung, auch wenn sie sich auf der Festplatte tierisch aufbläht.
Jedoch habe ich das Gefühl, daß die Software einen für blöde hält. Es werden viel zu viele Aufgaben automatisiert, ob man will oder nicht. Erst durch viele Menüs durchgekämpft hat man die Automation so weit heruntergestuft, daß es erträglich wird, damit zu arbeiten.
Was natürlich ein ungemeiner Vorteil ist, ist die DSL-Flatrate für satte 40 DM (glaube ich). Leider habe ich keinen ISDN Anschluß und kann daher schon rein gar nicht die DSL-Flatrate nutzen. Die normale Flatrate kostet noch immer knapp 90 DM.
Letztendlich muß sich jeder selbst ein Bild machen und entscheiden, ob er sich diesen Streß antun möchte, oder nicht. Ichhoffe jetzt eigentlich nur noch, daß sich die Software auch wieder gut deinstallieren lässt.
So, 15 Monate später:
Durch einen Heißhunger auf Daten getrieben, entschied ich mich, erneut AOL auszuprobieren, denn schließlich bekommt man dort zur Zeit 50 Freistunden, die man innerhalb eines Monats verbraten kann. Sofort nahm ich die CD (ich glaube, sie steckte in irgendeiner Zeitung) und installierte die Software. Zu meinem Schrecken stellte ich fest, daß meine ohnehin schon nicht mehr ganz so leere Festplatte nun mit weiteren knapp 100 Megabyte gefüllt wurde. Naja, dachte ich mir, schließlich möchte ich nicht ewig bei AOL bleiben, sondern nur die Freistunden genießen. Beim nächsten Hochfahren des Computers merkte ich dann jedoch deutliche Systemleistungs-Minderungen. Ich hatte schon von mehreren gehört und beim letzten Male gar nicht so deutlich wahrgenommen, daß die AOL Software das System enorm bremst. Das sollte man in Betracht ziehen, wenn man überlegt AOL zu nehmen, aber keinen allzu neuen Computer besitzt.
Nun kam es dann zur Anmeldung. Es lief alles glatt, bis ich meine Kontoverbindung eingeben musste. Darauf sagte man mir, daß die gewählte Kontonummer schon vergeben sei, und ich mich nicht anmelden könne. Bei Problemen solle ich die angegebene KOSTENFREIE Rufnummer anrufen (wie sich dann herausstellte, war die angegebene Rufnummer ganz und gar nicht kostenfrei). Gelesen, getan: Samstags nachts um 2 Uhr rief ich also dort an, und es war tatsächlich noch jemand zu erreichen. Zwar war er verständlicherweise recht müde, konnte mir jedoch trotzdem mehr oder minder kompetent Auskunft erteilen. Da ich ja bereits vor einem Jahr angemeldet war, wäre meine Kontoverbindung zu meiner Sicherheit gesperrt. Das verstand ich noch, jedoch fande ich es dann doch etwas merkwürdig, als er dann fragte, ob ich auch schon mal bei Compuserve angemeldet gewesen wäre. Als ich nachfragte, eröffnete er mir, daß die Rechnungen von AOL und Compuserve von einem Unternehmen verwaltet würden und somit ein weiterer Mißbrauch verhindert werden könne. Na danke, dachte ich mir, denn es scheint mit dem Datenschutz in diesem Lande wirklich nicht mehr zum Besten zu stehen (ein Gruß an dieser Stelle an alle Verschwörungstheoretiker).
Als nun auch diese Hürde genommen war, legte ich auf und versuchte mich erneut anzumelden. Ein Begrüßungsschirm kam, mit der Meldung, ich solle meine PIN Nummer eingeben, oder die kostenlose Hotline anrufen (diese Nummer war jetzt auch tatsächlich kostenlos). Die nette Dame am anderen Ende sagte mir jedoch, daß sie mit meiner angegebenen Handy-Nummer keinen Datenabgleich vornehmen könne und sie deshalb zur Bestätigung der Adresse die PIN Nummer mit der Post zu mir schicken werde. Dieser Brief sollte nicht länger als 5 Tage brauchen.
Ich legte also den Hörer auf, ging unterdessen mit meinem Compuserve-By-call ins Netz (wahrscheinlich abgehört und bespitzelt von AOL) und wartete. Ich wartete immer noch, als das nächste Wochenende kam. Nach 12 Tagen rief ich bei AOL an und fragte, ob bei ihnen alles in Ordnung sei und ob ich ihnen irgendwie helfen könne, da mein Brief noch immer nicht angekommen ist. Nach zehn Entschuldigungen und einer Zusicherung über ein Guthaben von 10.-DM auf meinem AOL-Konto zur Entschädigung für mein Warten teilte man mir dann mit, daß ich ja auch ein Fax schicken könnte, mit meinem Personalausweis. Diesen Tip hätte mir der verschlafene Kollege zwei Wochen zuvor eigentlich auch gegeben haben sollen. Aber egal...
Drei Stunden später bekam ich einen Anruf, mir wurde die Pin gegeben und ich war drin.
Als ich mir dann jedoch ein paar Tage später meine Abrechnung ansah, TRAUTE ICH MEINEN AUGEN KAUM (lediglich eine rhetorische Übertreibung um Spannung in diesen Bericht zu bringen, denn eigentlich hatte ich schon längst so etwas vermutet): Der Abrechnungszeitraum hatte nicht etwa vor zwei Tagen begonnen, sondern der Testmonat, in dem ich die 50 Stunden habe, hatte bereits vor genau zwei Wochen begonnen, dem Tag, an dem ich mich zuerst angemeldet hatte. Hätte ich also vielleicht noch weitere zwei Wochen gewartet und der Brief wäre dann irgendwann angekommen, dann hätte ich direkt bezahlen dürfen wenn ich online gegangen wäre, da dann ja der Testmonat bereits abgelaufen gewesen wäre.
Eine sehr unlogische Überlegung, doch natürlich zum Vorteil von AOL. Ich musste jetzt also, um auch ja keine Stunde verfallen zu lassen, jeden Tag 5 Stunden online gehen.
Ok, das habe ich gemacht, aber wer kommt jetzt für meine gesundheitlichen Schäden auf? Ich habe seit Tagen nicht mehr richtig geschlafen, habe tiefe Gräben unter den Augen und irgendwie zuckt mein linkes Auge immer so komisch ...
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Um die Sache noch einmal auf den Punkt zu bringen: AOL lohnt sich meiner Meinung für jeden, der noch keine Ahnung vom Internet, von mails und so weiter hat. AOL übernimmt wirklich sehr viele Aufaben. Die Software ist auch in Ordnung, auch wenn sie sich auf der Festplatte tierisch aufbläht.
Jedoch habe ich das Gefühl, daß die Software einen für blöde hält. Es werden viel zu viele Aufgaben automatisiert, ob man will oder nicht. Erst durch viele Menüs durchgekämpft hat man die Automation so weit heruntergestuft, daß es erträglich wird, damit zu arbeiten.
Was natürlich ein ungemeiner Vorteil ist, ist die DSL-Flatrate für satte 40 DM (glaube ich). Leider habe ich keinen ISDN Anschluß und kann daher schon rein gar nicht die DSL-Flatrate nutzen. Die normale Flatrate kostet noch immer knapp 90 DM.
Letztendlich muß sich jeder selbst ein Bild machen und entscheiden, ob er sich diesen Streß antun möchte, oder nicht. Ichhoffe jetzt eigentlich nur noch, daß sich die Software auch wieder gut deinstallieren lässt.
11 Bewertungen, 1 Kommentar
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31.12.2002, 18:30 Uhr von MisterBomber
Bewertung: sehr hilfreichSehr schöner Beitrag, gefällt mir richtig gut. Hoffe man ließt sich. Und einen guten Rutsch.
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