ATU Titan-Tec Autobatterietester Testbericht

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ab 28,50
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Erfahrungsbericht von kulosa

SCHÄTZEISEN, MEHR NICHT !

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Auf den ATU- Autobatterietester Titan Tec bin ich aufgrund eines Berichtes bei Ciao aufmerksam geworden. Da ich mir die Funktionsweise dieses Gerätes als Elektriker nicht so richtig vorstellen konnte, bin ich mal zu ATU gefahren und habe mir das Gerät genau erklären lassen und ausführlich getestet. Was dabei rausgekommen ist, möchte ich im Folgenden einmal niederschreiben.


Allgemeines

Wie der Name schon sagt, handelt es sich dabei um ein Gerät, mit dem man den Zustand der Autbatterie und der Lichtmaschine nebst Regler überprüfen kann. Das Gerät ist speziell für den Laien entwickelt, der sonst keine Möglichkeit hat selber die genannten Dinge zu Überprüfen. Es ist ein sogenanntes Steckegerät, welches komplett in einen übergroßen Zigarettenanzünderstecker integriert ist. Als kleine Spielerei ist noch eine kleine Leselampe integriert.


Funktionsweise Batterietest

Um den Zustand der Autbatterie festzustellen, muß man den Innenwiederstand messen in Abhängigkeit zur Kapazität. Das Gerät macht das, in dem es die Spannung unter Laste misst. Dazu muß man das Standlicht einschalten, welches die definierte Stromlast sein soll. Mittels 6 Leuchtdioden wird dann relativ ungenau angezeigt, ob die Batterie noch was taugt oder nicht. Genauere, und vor allem zuverlässigere Ergebnisse bringt da aber der Säureheber.


Funktionsweise Reglertest

Hier wird noch simpler einfach die Spannung bei laufendem Motor gemessen und über die 6 Leuchtdioden angezeigt. Ob dabei die Lichtmaschine genügend Strom liefert, oder der Regler einen weg hat, kann das Gerät nichts ausagen. Falls die Lichtmaschine oder der Regler ausgefallen ist, leuchtet sowieso bei allen modernen Autos heutzutage eine Ladekontrolleuchte, die den defekt anzeigt. Ein Regler, der nicht abschaltet und somit die Batterie überlädt, kann das Gerät unter Umständen garnicht erkennen, wenn der Batterieladezustand durch höheren Stromverbrauch reduziert war. Das kann man daher besser am Säurestand selbst überprüfen. Eine solcher Defekt macht sich meist an einer verstärkten Wasserverdunstung in der Batterie bemerkbar.


Meine Meinung

Wer einen Säureheber sein eigen nennt und damit umgehen kann, sollte den bevorzugen, zumal der meist noch billiger ist, als die ca 8 Euro für das Titan Tec Gerät.
Die Messung des Batteriezustandes auf diese Art und Weise führt doch wohl eher zur Verwirrung des Nutzers. Erstens ist kein genauer Laststrom definiert und zweitens ist der Spannungpegel abhängig vom Ladezustend unterschiedlich. Außerdem spielt dabei noch die Größe, also die Amperestundenzahl der Batterie, eine Rolle. Alle diese Größen werden bei diesem Gerät nicht berücksichtigt, was nach meiner Meinung ein eher zweifelhaftes Meßergebnis zur Folge hat.
Daher kann es sein, daß das Gerät eine schlechte Batterie anzeigt, nur weil sie durch viel Kurzstrecke und Nachtfahrt einen etwas unterdurchschnittlichen Ladezustand aufweist, sonst aber in Ordnung ist. Adrerseits kann auch eine relativ große Batterie, die nicht mehr ganz in Ornung ist, für intakt bewertet werden, nur weil dummerweise eine Standlichtlampe bei der Messung defekt ist und daher weniger, als berechnet, Strom fließt. Weitere unvorhersehbare Stromverbraucher, wie der Kühlerlüfter, Heizungslüfter, Bordcomputer, Alarmanlagen oder die elektrische Kraftstoffpumpe. All diese Verbraucher können auch unkontrolliert in Betrieb gehen und das Meßergebnis verfälschen, ohne daß man es merken muß.


Erfahrungen

Natürlich habe ich das Teil an meinem Fahrzeug ausgetestet. Dazu muß ich erstmal sagen, daß ich eine relativ neue und recht große 75Ah Batterie drin habe. Wie erwartet hat das Gerät dennoch nicht die besten Noten für meine Batterie gegeben. Der Grund für die Fehlmessung war, daß ich nicht wie bei den meisten Fahrzeugen üblich 4 x 5Watt Standlich habe, sondern noch weitere 4 Lampen. Außerdem läuft bei mir immer irgendwas in der Elektronik, was auch Strom bei eingeschalteter Zündung verbraucht. Den dadurch deutlich höheren Laststrom hat das Gerät als schlechten Batteriezustand bewertet.
Beim Reglertest hat das Gerät eine normale Anzeige gehabt, was mich auch nicht verwunderte, da ja bei mir alles funktioniert. Testhalber habe ich aber mal den Reglertest bei ausgeschaltetem Motor gemacht. Normalerweise müße ja nun Ladespannung zu gering angezeigt werden. Aber lediglich eine noch ausreichende Ladespannung zeigte das Gerät an, was wieder mit der überdurchschnittlichen Kapazität meiner Batterie erklärbar ist, wen sie einen sehr hohen Ladezustand hat.


Fazit

Der ATU Autobatterietester gehört zu den wenigen Geräten, von denen ich dringend abraten würde. Der geübte Autofahrer erhällt genauere Ergebnisse mit dem Säureheber, der zudem meist noch viel billiger ist und den Laien kann das Gerät unter Umständen zu einem nicht notwendigen Batteriekauf verleiten. Möglicherweise ist aber auch genau das von ATU gewollt?
Und eine Zigarettenanzünderleselampe gibt es doch deutlich billiger als für knappe 8 Euro. Daher ordne ich es in die Kategorie ein: Dinge, die die Welt nicht braucht.


Viel Spaß beim Autobatterietest wünscht Jan

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