A.I. - Artificial Intelligence (DVD) Testbericht

A-i-artificial-intelligence-dvd
ab 12,45
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003

5 Sterne
(4)
4 Sterne
(2)
3 Sterne
(2)
2 Sterne
(1)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)

Erfahrungsbericht von mima007

Pinocchio on the road

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

"A.I. - Artificial Intelligence" erzählt die Geschichte eines kleinen Jungen, der entdeckt, das er eine Maschine ist und nicht lieben darf.

Im Laufe des 21. Jahrhunderts hat der Treibhauseffekt die Polarkappen schmelzen lassen, so dass viele der Küstenstädte im Meer versanken. Die Menschheit verlässt sich nun auf Computer mit sogenannter Künstlicher Intelligenz (A.I., von Artificial Intelligence), um den gegenwärtigen Lebensstandard halbwegs aufrechtzuerhalten.

Die Menschen haben in A.I. neue Freunde gefunden, nämlich in der Variante, die in Robotern zu vielfältigen Zwecken eingebaut wird. Diese Roboter sind sich ihrer eigenen Existenz wohl bewusst.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht einer dieser künstlichen Menschen, ein kleiner Junge (gespielt von "Sixth Sense"-Star Haley Joel Osment). Der Film erzählt von seiner aufregenden Reise, auf die er sich begibt, um herauszufinden, ob er jemals mehr sein kann als eine Maschine - er ist nämlich der erste Roboter, der lieben kann: seine Mutter.

Diese Filmgrundlage verdankt natürlich viele Ideen anderen Geschichten. Die offenkundigste Ähnlichkeit besteht sicherlich zur Handlung von Collodis "Pinocchio". Ein anderer neuer, an den dies erinnert, ist "Der Zweihundertjährige", nach einer Novelle von Isaac Asimov. Auch hier hatte Robin Williams einen wichtigen Auftritt.

Meinung

Neben dem Projekt "Minority Report" ist "A.I." Steven Spielbergs wichtigstes reines Science-Fiction-Filmprojekt, und sein erstes seit "Jurassic Park" (das allerdings eher eine Art Horrorstreifen war). Noch nie hat er einen futuristischen SF-Streifen gedreht. Das macht "A.I." umso interessanter. Er hat auch das erste Drehbuch seit "E.T." dazu geschrieben.

Es gibt verschiedene elementare menschliche Themen in Spielbergs Filmen, etwa das Aufwachsen eines Jungen ("Das Reich der Sonne") und die Entfremdung von seiner Umwelt ("E.T."). "A.I." bringt das übliche Spielbergsche Pathos und seine Emotionalität mit.

Was den Film für Kinokenner so interessant macht, ist der Umstand, dass er stets als der "verlorene Kubrick" bekannt sein wird. Kubrick wollte den Streifen selbst drehen und hatte bereits ein 80-seitiges Treatment fertiggestellt, als ihn nach der Fertigstellung von "Eyes Wide Shut" der Tod am Weiterarbeiten hinderte. Sein Treatment verarbeitete die Kurzgeschichte "Supertoys last all summer long" des britischen SF-Schriftstellers Brian W. Aldiss.

Für Spielberg ist "A.I." sicherlich eine Hommage, eine Gelegenheit, seinem großen Vorbild Kubrick Tribut zu zollen. Kinokenner dürften also sowohl nach Spielberg- als auch nach Kubrick-Elementen Ausschau halten.

Mein persönlicher Eindruck

Der Film ist in 3 Akte aufgeteilt. Im 1. Teil lebt sich David in seine Gastfamilie ein, bis er schließlich ausgesetzt wird, um dem leiblichen Sohn nicht mehr gefährlich zu werden. Der 2. Teil erzählt seine Abenteuer in der Wildnis, auf einem Anti-Roboter-Festival und in Rouge City, schließlich findet er seinen Schöpfer und die Blaue Fee.

3000 Jahre später wird er wieder auferweckt, und der 3. Teil beginnt. Alle seine (und Spielbergs) Träume erfüllen sich... Dieser Teil ist von beinahe süßlicher Pianomusik unterlegt und schier unerträglich in seiner Sentimentalität. Viele Kritiker sind sich mit mir einig, dass dieser 3. Teil überflüssig war. Aber spannt den Bogen zum 1. Teil und bildet so für den turbulenten Mittelpart eine haltende Klammer. Die Dramaturgie siegt.

Michael Matzer (c) 2002ff

21 Bewertungen, 2 Kommentare

  • FloVi

    25.05.2002, 21:49 Uhr von FloVi
    Bewertung: sehr hilfreich

    Zu allgemein gehalten, kaum wirkliche eigene Meinung. Das kannst Du erheblich besser ;-)

  • DieEine

    24.05.2002, 12:22 Uhr von DieEine
    Bewertung: sehr hilfreich

    Die Überschrift ist sehr cool!