Abtei Husten Sirup mit Thymian Testbericht

+++++++++++++++++ INHALT +++++++++++++++++++

1. Einkauf und Preis
2. Hersteller und Produktinformationen
3. Verpackung
4. Inhalt und arzneiliche Wirkstoffe, Nährwertangaben
5. Dosierungsanweisung und Anwendung
6. Gegenanzeigen und Warnhinweise
7. Sind Nebenwirkungen zu befürchten?
8. Geruch, Aussehen und Geschmack des Hustensirups
9. Wie gut hilft dieses Mittel bei Husten?
10. Meine abschließende Bewertung

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1. Einkauf und Preis
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Gekauft habe ich den "Abtei Hustensirup mit Thymian" bei "Müller", wo man ihn im Regal bei den Gesundheitsprodukten findet. Da es sich bei "Abtei" um einen bekannten Markenhersteller handelt, findet man dieses Produkt auch in allen anderen Drogeriemärkten, teilweise sogar in großen Supermärkten wie "Rewe" oder "Tengelmann".

Für die Flasche mit 130 Gramm bzw. 100 ml Inhalt habe ich genau 2,55 Euro bezahlt, was ich für einen akzeptablen Preis halte.


2. Hersteller und Produktinformationen
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Auf dem Beipackzettel ist folgender Hersteller angegeben: GlaxoSmithKline Consumer Healthcare GmbH & Co. KG, 40712 Hilden. Auch ein "pharmazeutischer Unternehmer" wird aufgeführt, nämlich Abtei Pharma Vertriebs GmbH, Abtei 1, 37696 Marienmünster. Die Internetadresse lautet: www.Abtei.de.

Es handelt sich um einen pflanzlichen Hustenlöser mit Honig und Thymian, der gegen Husten, Heiserkeit und Verschleimung wirken soll. Da er keinen Alkohol enthält, ist er auch für Kinder gut geeignet. Der Hersteller schreibt dazu, daß Thymian "eine bewährte Arzneipflanze bei Husten" ist und dieser den festsitzenden Schleim verflüssigt, so daß er leichter abgehustet werden kann. Außerdem hat dieses traditionell angewendete Kraut eine "krampflösende Wirkung", es "lindert die Schmerzen des Abhustens und erleichtert das Atmen". Zusätzlich sollen die Atemwege "gereinigt" werden, worunter ich mir eher wenig vorstellen kann. Der Hersteller bezeichnet seinen Hustensirup als "wohlschmeckend" und weist darauf hin, daß er wegen der Zugabe von Honig auch gern von Kindern eingenommen wird.

In ungeöffnetem Zustand ist der Sirup bis "07/2007" haltbar, also ziemlich lange. Hat man die Flasche bereits angebrochen, soll man sie innerhalb von zwei Wochen restlos aufbrauchen. Der Hustensirup ist also nur kurze Zeit haltbar, was ein kleiner Nachteil ist. Er sollte nicht über 25 Grad aufbewahrt werden. Auf der Unterseite der Verpackung habe ich noch den gut versteckten Hinweis gefunden, daß der Sirup "ohne Milchzucker" und "glutenfrei" ist, was vor allem die Allergiker interessieren dürfte.


3. Verpackung
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Die äußere Umverpackung ist aus Karton und mit allen wichtigen Produktinfos bedruckt (siehe Foto oben). Der Hustensaft selbst befindet sich in einer kleinen transparenten Glasflasche, die mich sehr an einen "Flachmann" erinnert. Vorne steht die genaue Produktbezeichnung, die von einer stilisierten Honigwabe dekorativ umrahmt wird, auf der Rückseite findet man weitere Produktinfos. Eine "Gebrauchsinformation" (der berühmte Beipackzettel) mit ausführlichen Infos liegt außerdem bei.

Auf den ersten Blick fand ich die kleine Glasflasche sehr ansprechend, besonders praktisch ist sie allerdings nicht, da sich wegen des Fehlens einer Dosiervorrichtung ein Kleckern kaum vermeiden läßt. Anschließend klebt dann gleich die ganze Flasche, so daß nur das Abwischen mit einem feuchten Tuch hilft. Auf Dauer ist die verklebte Flasche etwas lästig, finde ich.


4. Inhalt und arzneiliche Wirkstoffe, Nährwertangaben
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Die Flasche hat einen Inhalt von 130 Gramm bzw. 100 ml.

100 Gramm enthalten den arzneilich wirksamen Bestandteil: Fluidextrakt aus Thymiankraut 1,30 Gramm, Auszugsmittel Ammoniaklösung 10 % / Glycerol 85 % / Ethanol 90 % / Wasser; sonstige Bestandteile: 70 % nicht kristallisierende Sorbitol-Lösung, Glucosesirup und Honig.

Der Hustensirup enthält insgesamt 37 Gramm Sorbitol (= ca. 9 Gramm Fructose) entsprechend ca. 3 BE. Der Nährwert liegt bei 2,6 kcal pro 1 Gramm Sorbitol. Ein Hinweis für Diabetiker fehlt auch nicht. Demnach entspricht 1 Teelöffel (6,5 Gramm) 0,4 BE. Die Angaben über den Nährwert finde ich übrigens ziemlich kompliziert und verbraucherunfreundlich, da man den Hustensirup schließlich nicht grammweise, sondern löffelweise zu sich nimmt.


5. Dosierungsanweisung und Anwendung
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Laut Hersteller sollen Erwachsene und Kinder ab drei Jahren drei- bis viermal täglich 1 Teelöffel (= 5 ml) Hustensirup einnehmen. Kinder ab einem Jahr nehmen die halbe Dosis. Die Anwendung soll unverdünnt oder in Milch, Tee, Wasser oder anderen geeigneten Getränken erfolgen. Was Säuglinge und Kleinstkinder angeht, so liegen hinsichtlich dieses Hustensirups noch "keine ausreichenden Untersuchungen vor". Aus diesem Grund wird vom Hersteller empfohlen, den Hustensirup nicht an Kinder unter einem Jahr zu verabreichen.

Falls Fieber, Atemnot oder über 5 Tage anhaltende Beschwerden auftreten, sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden, da es sich dann um eine schwerwiegendere Erkrankung handeln könnte.


6. Gegenanzeigen und Warnhinweise
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NICHT eingenommen werden darf der Hustensirup mit Thymian bei "bekannter Überempfindlichkeit gegen Thymian oder einen der sonstigen Inhaltsstoffe". Wegen des hohen Gehalts an Sorbitol ist dieser Sirup auch ungeeignet für Personen mit einer "ererbten Fructose-Unverträglichkeit" (was es nicht alles gibt!). Zudem ist das Arzneimittel genauso wenig geeignet für Patienten "mit der selten vorkommenden Gluxose-Galactose-Malabsorbtion". Vorsichtshalber sollten auch Schwangere und stillende Mütter dieses Arzneimittel nicht einnehmen, da auch für diesen Personenkreis noch keine ausreichenden Untersuchungen vorliegen. Ansonsten gibt es keine Gegenanzeigen, so daß unempfindliche Personen dieses pflanzliche Arzneimittel in der Regel gut vertragen. Was die Verträglichkeit angeht, hatte ich jedenfalls keinerlei Probleme.


7. Sind Nebenwirkungen zu befürchten?
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Wegen des Sorbitolgehalts kann der Hustensirup eine "leicht laxierende (stuhlfördernde) Wirkung" haben. Besonders Empfindliche können deshalb Magenbeschwerden und Durchfall bekommen. Sollten derartige Nebenwirkungen auftreten, muß die Einnahme des "Abtei Hustensirups" selbstverständlich sofort beendet werden.

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder Stoffen sind übrigens nicht bekannt.


8. Geruch, Aussehen und Geschmack des Hustensirups
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Nachdem ich mich mit allen notwendigen Informationen aus dem Beipackzettel versorgt hatte, begann ich den Hustensirup genau nach Vorschrift einzunehmen. Als Erwachsene sollte ich täglich drei- bis viermal einen Teelöffel einnehmen und das möglichst unverdünnt. Natürlich erhoffte ich mir bei regelmäßiger Einnahme eine rasche Besserung meiner Beschwerden, wobei ich vorausschicken muß, daß mein Husten nicht wirklich schlimm, aber lästig war, da er mich immer überfallsartig überkam.

Ein entscheidender Kaufgrund war für mich übrigens, daß in diesem Hustensirup Honig enthalten ist. Ich bin leider etwas empfindlich, was bitter oder schlecht schmeckende Medikamente angeht und bekomme diese nur schlecht herunter. Bei einem Sirup mit Honig kann man nichts falsch machen, dachte ich mir und genauso war es anfangs auch. Als ich den bronzefarbenen Deckel des Hustensirups abschraubte und am Inhalt schnupperte, stieg mir nämlich eine sehr angenehme Honignote in die Nase, die mich eher an mein geliebtes Ahornsirup als an ein Mittel gegen Husten denken ließ. Auch eine leichte Süßlichkeit konnte ich problemlos erschnuppern. Diese Medizin riecht wirklich sehr gut und angenehm und gar nicht nach Medizin, was aus meiner Sicht ein Pluspunkt ist.

Der Hustensirup ist ziemlich dickflüssig, wie es sich für einen richtigen Sirup auch gehört. Ganz so dickflüssig und zäh wie Honig ist er allerdings nicht, sondern er fließt schön bedächtig auf den Löffel, so daß man ihn gut dosieren kann (eine richtige Dosiervorrichtung wäre mir wegen der erwähnten Kleckerei trotzdem lieber gewesen!). Die Farbe des Sirups ist goldgelb und er ist fast transparent. Die Ähnlichkeit mit normalem Honig oder einem "normalen" Sirup ist in der Tat verblüffend, so daß mir der Geschmackstest leicht fiel.

Der Geschmack ist mit Sicherheit das Beste an diesem Hustensirup, denn er schmeckt fast genauso wie ein aromatischer Akazienhonig, an den er auch rein farblich stark erinnert. Ich konnte in erster Linie einen feinen und milden, zudem sehr süßen Honiggeschmack wahrnehmen, der erst im "Abgang" von einer dezent herben (Thymian-)Kräuternote begleitet wird. Da der süße Geschmack bei weitem überwiegt und im Mund länger anhält, stört die leicht herbe Note überhaupt nicht, wie ich finde. Tatsache ist, daß man diesen Hustensirup sehr leicht einnehmen kann und er wirklich gut schmeckt. Ich kann mir ohne weiteres vorstellen, daß ihn auch Kinder sehr gern mögen und ohne Probleme ihre tägliche Dosis einnehmen werden. Stellte sich für mich nur noch die Frage, ob dieser Hustensirup auch gegen meinen Husten hilft, denn deswegen hatte ich ihn schließlich gekauft ...


9. Wie gut hilft dieses Mittel bei Husten?
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Ich hatte mir diesen Hustensirup schließlich nicht wegen des feinen Honiggeschmacks gekauft, sondern weil ich ein wirksames Mittel gegen meinen lästigen Husten suchte. Und damit bin ich auch schon beim Knackpunkt! Obwohl ich den "Abtei Hustensirup" vorschriftsmäßig drei volle Tage eingenommen habe, konnte ich absolut keine Wirkung gegen meinen Husten feststellen. Am 3. Tag nach Beginn der Einnahme überfielen mich noch immer Hustenattacken, ganz so als ob ich überhaupt kein Medikament eingenommen hätte. Ich muß gestehen, ich war schwer enttäuscht von diesem absolut wirkungslosen Hustensirup. Mir hat er rein gar nicht geholfen und ich konnte zu meinem größten Bedauern nicht die geringste Besserung meiner Beschwerden feststellen, von einer Heilung ganz zu schweigen.

Mit anderen Worten: Dieser Hustensirup war für mich ein echter Reinfall und hätte ich vorher gewußt, wie wirkungslos und wenig hilfreich dieses Medikament ist, hätte ich es mit Sicherheit im Regel stehen gelassen. Die 2,55 Euro, die ich dafür ausgegeben habe, waren rausgeschmissenes Geld. Nachdem ich die ernüchternde Tatsache der Wirkungslosigkeit dieses Mittels konstatiert hatte, ging ich in die nächste Apotheke, kaufte mir für 7 Euro einen Hustensaft mit jeder Menge Chemie und war drei Tage später so gut wie beschwerdefrei. Bleibt als Fazit: Den "Abtei Hustensaft" kann ich definitiv nicht empfehlen, denn was hilft mir ein wohlschmeckendes und leicht einzunehmendes Medikament gegen Husten, das entgegen allen Herstellerversprechen kein bißchen gegen den lästigen Husten wirkt? Wer Wert auf eine schnelle Linderung seiner Beschwerden legt, sollte sich lieber gleich in die Apotheke begeben und zu einem richtigen Hustensaft greifen. Das hier getestete Produkt hilft weder gegen Husten noch gegen Heiserkeit oder Verschleimung, das ist leider meine Erfahrung. Wenn ich diesen Bericht eingestellt habe, werde ich das wirkungslose Mittel im Müll entsorgen - wieder einmal schade ums Geld! Wenigstens bin ich nun um eine Erfahrung reicher und werde das nächste Mal gleich "richtigen" Hustensaft einnehmen anstatt mich auf ein wirkungsloses pflanzliches Mittel zu verlassen.


10. Meine abschließende Bewertung
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Noch nie habe ich so schlechte Erfahrungen mit einem "Naturheilmittel" gemacht wie mit dem "Abtei Hustensirup mit Thymian". Obwohl dieser von einem bekannten Markenhersteller stammt, den ich wegen seiner guten Produkte schätze, blieb der Sirup bei mir trotz regelmäßiger Einnahme vollkommen wirkungslos. Auch am 3. Tag nach der Einnahme plagte mich noch der gleiche lästige Husten wie zu Beginn, so daß ich schließlich zu einem wirklich wirksamen Medikament aus der Apotheke greifen mußte. Die doppelte Geldausgabe hätte ich mir also ruhig sparen können und sollte ich irgendwann wieder einmal unter Husten leiden, nehme ich von Anfang an richtigen Hustensaft ein. Obwohl ich mit Naturheilmitteln schon häufig sehr gute Erfahrungen gemacht habe und diese bei mir normalerweise ausgezeichnet wirken, kann ich speziell von diesem Hustensirup nur abraten. Von einem Hustensirup kann ich als Verbraucher schließlich zu Recht erwarten, daß er meine Beschwerden zumindest lindert; ist das nach einigen Tagen immer noch nicht der Fall, ist man zwangsläufig enttäuscht. Da hilft es auch nicht, daß der Hustensirup gut nach Honig schmeckt und sehr leicht einzunehmen ist. Er sollte in erster Linie gegen Husten helfen und genau das tut er nicht, so daß ich von einem Kauf nur entschieden abraten kann.

Nach meinen schlechten Erfahrungen kann ich diesen "Abtei Hustensirup mit Thymian" beim besten Willen nicht weiter empfehlen, so daß ich keinen Stern vergebe. Schade! ©Dr.Claudia11/11/2005ciao.com/November2005yopi.de