Abtreibung Testbericht

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Erfahrungsbericht von Pusteblume

Ich bereue nicht das ich es getan habe

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Ich hätte nie gedacht das ich dazu fähig bin mich gegen mein Kind zu entscheiden. Aber ich bereue es nicht, so hart es klingen mag.

Ich bin verheiratet und habe bereits eine Tochter von 18 Monaten. Vor einem Jahr konnte ich endlich wieder anfangen von zu hause aus zu arbeiten. Mein Mann und ich haben uns als nächstes Lebensziel den Kauf eines Hauses gesetzt. Nun sparen wir fleißig darauf hin. Als ich dann im April diesen Jahres erfuhr das ich schwanger bin, brach in mir eine Welt zusammen. Aber ich war auch geschockt über meine Gefühle in diesem Moment. Bei der ersten Schwangerschaft war ich in totaler Freude ausgebrochen und dieses mal hab ich nichts gefühlt. Mein erster klarer Gedanke den ich nach wenigen Minuten fassen konnte: Ich will das Kind nicht...es würde unsere angestrebten Ziele wieder ungreifbare Ferne rücken. Ich könnte vorerst nicht mehr arbeiten und das Haus würde wohl für immer ein Traum bleiben. Es klingt verdammt egoistisch - ist es auch!
Am Abend versuchte ich mich über das Internet über eine Abtreibung zu informieren. Natürlich stieß ich gleich auf eine Homepage, die von Gegnern der Abtreibung verfasst wurde. Es wurden Bilder gezeigt, wie der abgesaugte Fötus aussieht und abstrakt beschrieben wie sich das anhört, wenn er abgesaugt wird. Es war richtig erschreckend und abschreckend. Ich brach in Tränen aus und war völlig verzweifelt. Ich habe drei Tage zur Verdauung gebraucht und wagte es erneut im Internet nach Infos zu suchen. Da kam ich auf die Seite einer Frau die diese Erfahrung schon gemacht hatte. Sie sprach mir aus der Seele, ihr schien es genauso gegangen zu sein wie mir. Ich fasste Mut und machte gleich einen Termin beim Frauenarzt. Dieser bestätigte mir die Schwangerschaft und im Gespräch mit dem Arzt machte er mir auch keinerlei Vorwürfe, das ich mit dem Gedanken spielte abzutreiben. Er war ganz sachlich und unvoreingenommen. Ich erhielt Broschüren zum Thema und einen Termin bei der Arbeiterwohlfahrt zur gesetzlich vorgeschriebenen Beratung. Auch dort behandelte man mich nicht wie eine \"Mörderin\" sondern hörte sich meine Sicht der Dinge an, informierte mich genau wie so ein Eingriff abläuft, welche Risiken bestehen und ein paar tröstende Worte. Ich habe wirklich nicht erwartet das man mir soviel Verständnis entgegenbringt. Das bestärkte mich noch viel mehr in meiner Entscheidung. Gleich zu hause angekommen machte ich den Termin in der Tagesklinik zum Eingriff.
In der Woche danach war es dann soweit. In der Klinik angekommen nahm sich der operierende Arzt nochmals die Zeit für mich, um darüber zu sprechen, über meine Ängste , meine Gefühle und den Eingriff. Ich hatte jederzeit die Chance zu gehen. Aber ich ging in das OP-Zimmer. Legte mich auf den Behandlungstisch. Ich bekam die Vollnarkose und schlief sofort ein - ohne Angst und meiner Entscheidung völlig sicher. Wenige Minuten (etwa 20 Minuten) später wurde ich wach und in ein Aufwachzimmer gebracht. Dort döste ich noch eine Stunde vor mich her. In meinem Kopf spukte folgender Satz umher: Es ist vorbei.
Nach der Stunde dösen stand ich auf und konnte gehen. Ich hatte nichtmal schmerzen. Aber ich war unglaublich erleichtert. Ich bereue es nicht, mich so entschieden zu haben.
Es kann jeder Frau mal passieren das sie ungewollt schwanger wird. Und es muß jede frau sich selbst darüber im klaren sein, ob sie das Kind bekommen will oder nicht. Diese Entscheidung kann und darf ihr niemand abnehmen!
Nur um es noch zu erwähnen: Wir haben immer mit Kondom verhütet, weil ich die Pille nicht vertrage...Man sollte aber auch nicht leichtsinnig sein und bewußt ungeschützt Sex haben.

49 Bewertungen, 1 Kommentar

  • Natascha20

    01.03.2006, 03:10 Uhr von Natascha20
    Bewertung: sehr hilfreich

    offener Bericht, alles Gute für dich LG Natascha