Das Restaurant am Ende des Universums (Taschenbuch) Testbericht

Heyne-verlag-muenchen-das-restaurant-am-ende-des-universums-taschenbuch
ab 5,36
Auf yopi.de gelistet seit 06/2004

5 Sterne
(4)
4 Sterne
(0)
3 Sterne
(0)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)

Erfahrungsbericht von SkyMcK

Der Geschichte zweiter Teil

Pro:

Kult

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Das Restaurant am Ende des Universums. Schon der Titel dieses Buches läßt keine alltägliche Geschichte vermuten. Zurecht. Diese Fortsetzung des genialen Kultromans „Per Anhalter durch die Galaxis“ setzt nahtlos an der bisherigen Geschichte an, die man also zuvor gelesen haben sollte, aber nicht zwingend muß. Idealer Weise gibt es die komplette Geschichte, insgesamt fünf Bände, in einem Sammelband für ganze 10 €, einzeln kommt man da natürlich nicht so günstig weg (je Band 6,95 € aktuell), es liest sich höchstens ein wenig besser, der Wälzer enthält schließlich mehr als 1000 Seiten.

Der Autor Douglas Adams, der 1978 über Nacht mit der Ausstrahlung der Radio Serie \"The Hitch Hiker\'s Guide to the Galaxy\", oder zu deutsch ”Per Anhalter durch die Galaxis” berühmt wurde, ist einer der Science Fiction Autoren schlechthin (müßte eigentlich ”war” heißen, da er im letzten Jahr verstarb), dessen Geschichten an den Haaren herbeigezogen scheinen und doch kaum inhaltliche Widersprüche zulassen.
Chaotisch, verworren, faszinierend, unvergleichlich, es gibt nur zwei Wege, wie man diesem Buch begegnen kann, entweder man wird es lieben, oder man sagt sich, so ein Blödsinn und gibt nach ein paar Seiten auf.

Zunächst ein wenig zum Inhalt. Tja, was soll ich sagen, schwierig, will ich doch nicht die gesamte Geschichte verraten. Nun ja, wie der Titel schon vermuten läßt, die Helden aus dem ersten Band werden dieses Mal unter anderem in DAS Restaurant verschlagen, in dem man sich das Ende des Universums und seine Neuentstehung ansehen kann. Unmöglich? Nicht bei Douglas Adams. Wenn man schon sechs verrückte Dinge an einem Tag getan hat, warum dann nicht als siebtes ins Restaurant am Ende des Universums? ©SkyMcK
Er findet einfach für jede Unmöglichkeit eine scheinbar einleuchtende Erklärung. Die scheinbar irrsinnige Odyssee durch den Weltraum geht weiter, wobei man sich diesmal mehr durch die Zeit als durch den Raum bewegt.

Die beiden Überlebenden der Sprengung des Riesencomputer, genannt „ERDE“, Artur und Ford schlagen sich mehr oder minder erfolgreich durch ihre galaktischen Abenteuer. DIE Antwort auf die alles entscheidende Frage lautet „42“, dummer Weise weiß man nur nicht, wie die Frage lautet. Irgendwelche Ideen?
Sie erleben, wie ein Rockkonzert in der Zukunft abläuft, mit dem sich nebenbei ganze Planeten entvölkern lassen – man muß dem Publikum schließlich etwas bieten.
Natürlich darf auch Marvin, der überaus depressive Roboter nicht fehlen. Allein seine Selbstbemitleidungen – man möchte ja fast selbst den Schalter umlegen – sind das Lesen schon wert.

Der Schreibstil. Wie beschreibt man am besten den Schreibstil von Douglas Adams? Für wen ist es besonders geeignet? Ich denke, dies ist ein Buch, was einfach jeder lesen kann (und muß). Chaotisch und verworren einerseits, fesselnd und faszinierend andererseits. Da werden Dinge haarklein erklärt, die scheinbar völlig unwichtig erscheinen, aber Vorsicht! Spätestens in irgendeinem der drei Folgebände wird mit Sicherheit darauf eingegangen. Hier geschieht absolut nichts zufällig. Mag einer kurzer Textausschnitt auch sehr verwirrend wirken, im Ganzen ergeben die Bücher eine wunderbar abgerundete, logische (o.k., darüber läßt sich wohl streiten) Geschichte, die auf alle Fälle ihresgleichen sucht.

Ich hoffe, ich konnte euch von den Vorzügen dieses Buches überzeugen, falls ihr es nicht bereits gelesen habt, oder euch vielleicht dazu inspiriert, es mal wieder zur Hand zu nehmen. Es lohnt sich auf alle Fälle. Muß man doch nicht einmal begeisterter Science Fiction Freund sein, auch wenn dies sicherlich dem Lesespass nicht abträglich ist, hier bekommt man einfach ein Buch, das von Anfang bis Ende mit bestem britischen Humor angefüllt ist. Sozusagen der Monty Python in Buchform. Der einzige Wehrmutstropfen ist wohl, daß äquvalente Nachfolger nach dem frühen Tode Douglas Adams’ wohl kaum noch zu erwarten sind, auch wenn mit Terry Jones und dem ”Raumschiff Titanic” ein relativ vielversprechender Roman erschienen ist.

Aber egal, ich jedenfalls kann mir die Trilogie aus fünf Bänden, ich sagte doch schon, daß hier nichts normal ist, immer wieder zu Gemüte führen und herrlich darüber lachen. Also genau das Richtige für all diejenigen, die auch etwas Aufmunterung gebrauchen können.

Viel Spaß beim Lesen, Marcel

21 Bewertungen