Per Anhalter durch die Galaxis (Taschenbuch) Testbericht

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ab 5,39
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Erfahrungsbericht von vampire-lady

Lohnt sich als Sammelband

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Dat wird getz wieder ma ne Geburt...

Ich weiß echt nicht, wie ich dazu was auf die Reihe bekommen soll, na mal sehen, was ich jetzt zustande bekomme. Ich habe gerade ein wahnwitziges Lesetempo angeschlagen, weil ich den Anhalter nu mal angefangen habe aber Unmengen andere Bücher hier rumliege habe, vor allem eins von Tad Williams und da muß ich ran! Also lese ich gerade das die Fetzen fliegen. Ich habe dann auch für den Sammelband von Heyne, welcher alle fünf zusammenhängenden Anhälterbände enthält zum Schluß recht schnell weggelesen, obwohl die letzten beiden Teile irgendwie ziemlich ätzend werden. Der Sammelband kostet € 10,- und strotzt übrigens nur so von Druckfehlern. Ich bin da nicht empfindlich, aber ich finde in diesem Wälzer (1100 Seiten)sind einfach ein paar davon zu viel.

Der Sammelband ist wie der erste Romanteil „per Anhalter durch die Galaxis“ betitelt, die folgenden Teile in chronologischer Reihenfolge:
- Das Restaurant am Ende des Universums
- Das Leben, das Universum und der ganze Rest
- Mach’s gut und vielen Dank für den Fisch
- Einmal Rupert und zurück.

Der Autor, Douglas Adams, wird häufig in einem Atemzug mit Terry Pratchett genannt. Die Anhalterbücher waren vor gut 10 Jahren schon einmal Kult und erleben gerade ein kleines Revival. Weshalb ich mir die Bände jetzt selbst gekauft habe, also für den recht günstigen Sammelband auch recht dankbar war.

Nun wäre wohl die Geschichte dran, und ich bin am kämpfen – die ist nämlich nicht einfach zu erzählen auch wenn die Grundstory gar nicht so wirklich viel hergibt und ansatzweise auch unwichtig ist. Sie beginnt an dem Tag an dem das Haus des „Helden“ Arthur Dent erst einem Bulldozer und dann einer Umgehungsstrasse weichen soll. Dent ist darüber nicht wirklich glücklich, auch wenn dieser Umstand sich letztendlich als völlig egal erweisen soll – soll doch am gleichen Tage die gute alte Erde selbst einer intergalaktischen Umgehungsstrasse weichen. Dent selbst wird durch seinen Freund Ford gerettet, der als Aussendienstler für den Verlag welcher das Standardwerk für Raumreisende „per Anhalter durch die Galaxis“ tätig ist. Beide betätigen sich nun selbst als Anhalter und tauchen ein in ein Universum des gebündelten Schwachsinns, was ein wenig an „Spaceballs“ erinnert.

Beide treffen bald auf Zaphod Beeblebrox, ein zweiköpfiges ausgekochtes Schlitzohr, welches es zum Präsidenten gebracht hat, was allerdings nicht weiter erwähnenswert ist, weil der Präsident eh nur ein Hampelmann der wahren Machthaber ist – je blöder je besser. Außerdem hat er Dent seinerzeit Trillian ausgespannt, welche der zweite Mensch im Restuniversum sein dürfte. Hier machen wir auch Bekanntschaft mit meinem absolutem Highlight: Marvin dem depressiven Roboter. Der treibt schon mal den einen oder anderen Computer in den Selbstmord. Nach einem Gespräch mit leicht vergräzten Mäusen, welche sich die Erde als Versuchslabor hatten bauen lassen, welches wiederum 5 Minuten vor Versuchsende in die Luft gesprengt wurde, begibt man sich auf die Suche nach der Frage, die zu der Lösung aller Probleme des Lebens, des Universums und des ganzen Rests führen soll. Die Lösung lautet übrigens 42.

Nein, Leute, ich habe kein Fieber. Ich habe lediglich eines der abgedrehtesten Bücher gelesen, das es auf dieser unserer Erde gibt. Die Geschichte treibt einen nahezu in den Wahnsinn, wird doch kein Aspekt dessen, was man als Scifi kennt ausgelassen. Ausserirdische, wie sie bekloppter nicht sein können, rückständige und verwüstete Planeten, Raumschiffe mit allen erdenklichen Antrieben, „herumkaspern“ in Raum und Zeit und weil das noch nicht reicht am Ende auch noch in Paralleluniversen.

Leider baut die Serie zum Ende hin immer mehr ab, so daß ich keinem je empfehlen würde Teil 4 und 5 zu lesen. Am besten sollte man nach Band 3 einfach aufhören und grinsen. Mit der Zeit läuft sich das, was man am Anfang brüllend komisch fand, wenn man denn den schwarzen britischen Humor mag, einfach ins Leere. Es wird einfach immer wieder neu aufgekocht und ödet grösstenteils nur noch an. Zu Beginn witzig, später nervend sind die ständigen Exkursionen die den Leser von der Rahmenhandlung wegführen. Eine Figur erwähnt eine Situation oder Person aus der Geschichte, der Erzähler lässt Dent und Co allein, um den Leser genau darüber aufzuklären. Leider gelingt dem Autor so auch keine tiefergehende Charakterisierung seiner Figuren, für die man kaum Sympathien oder Antipathien entwickeln kann. Irgendwann fragt man sich dann, ja und, was soll ich jetzt damit? Manchmal sollte man wirklich Schluß machen, wenn es gerade am schönsten ist.

Empfehlung also nur eingeschränkt: an Scifi-verrückte mit schrägem Humor.

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