Per Anhalter durch die Galaxis (Taschenbuch) Testbericht

Heyne-verlag-muenchen-per-anhalter-durch-die-galaxis-taschenbuch
ab 5,39
Auf yopi.de gelistet seit 06/2004

5 Sterne
(13)
4 Sterne
(1)
3 Sterne
(1)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)

Erfahrungsbericht von nEOnfIrE

Adams, Douglas

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Diesen Beitrag widme ich dem erst kürzlich (ok, kürzlich ist relativ, aber 2001 ist noch nicht sooo lange her) verstorbenen Autor Douglas Adams, meinem Vorbild (neben J. R. R. Tolkien natürlich *g*).

Näher gesagt seinem einem Roman "Per Anhalter durch die Galaxis", das sehr bekannt und beliebt geworden ist.
Dabei handelt es sich ursprünglich um eine Radioserie zu BBC, dessen erster Teil Anfang 1978 ausgestrahlt worden war. Dieser erbrachte schon schnell einen erstaunlichen Bekanntheits- und vor allem Beliebtheitsgrad - Merchandising folgte also sogleich: Fortsetzung der Radioausstrahlungen, gar eine eigene Serie im Fernsehen, ein PC Game, Hörspielkassetten, Schallplatten natürlich auch, sowie einige Bühnenproduktionen und auch "Luxuriöses" (als Merchandise) wie z.B. Handtücher.

Der Kult erreichte wenig später auch die USA - Douglas Adams selbst war nämlich Engländer... am 11. März (-> Sternzeichen: Fische) im Jahre 1952 ist es nämlich in Cambridge geboren und studierte in England die Englische Literatur, wobei er nebenbei auch Erfahrungen im Bereich Humoristik (lest am besten seine Storys :P) machte und später als freier Autor begann.
Douglas Adams hat mehrere SF-Romane geschrieben. Die fünf bekanntesten sind "Per Anhalter durch die Galaxis", "Das Restaurant am Ende des Universums", "Das Leben, das Universum und der ganze Rest", "Mach's gut, und danke für den Fisch" und "Einmal Rupert und zurück".

Für mich sagen diese Titel bereits Kreativität, Humor und eine eigene Welt bzw. Sprache aus. Und das macht das ganze ja erst so interessant. Für mich jedenfalls.

Ich persönlich lese inzwischen ausschließlich nur noch Bücher, in denen eine eigene Welt oder zumindest für uns ungewohnte Sitten und Umgebungen zu finden sind. Douglas Adams eignet sich dafür ganz besonders. Sehr deutlich wird das in seinem beliebtesten und mit ältesten Werk "Per Anhalter durch die Galaxis", wo er neben dem ganzen guten Humor auch eigene Wörter benutzt. Er hat zwar keine eigene Sprache entwickelt, was ja auch nicht unbedingt erforderlich sein sollte in einer anderen Welt (bzw. Zeit), benutzt aber ungewohnte, zusammengesetzte und zum Teil recht primitive Ausdrücke, um gewisse Begriffe, meist Gegenstände, zu umschreiben - genauso stelle ich es mir in der Zukunft vor! Und genauso wollte ich es bei meinem momentan geschriebenen SF&Fantasy-Roman auch erst machen. Aber... naja... mal sehen, ich überlege noch - zum Teil auch deswegen, weil mir keine guten Begriffe einfallen. Jedenfalls lässt dies das ganze viel echter, also lebendiger und auch realistischer werden, zumindest für mich wie gesagt. Adams zeigt auch damit viel Kreativität und dass er sich wirklich dort hineinversetzt hatte.

Das wird auch allein durch die Handlungen, also worum es eigentlich geht, deutlich. Und so ist es zum Beispiel in "Per Anhalter durch die Galaxis".
Da geht es nämlich - ganz grob gesagt - darum, dass ein Engländer namens Arthur Dent sein Haus zu räumen hat, da der ganze Planet, also unsere Erde, gesprengt werden soll. Immerhin steht sie der neuen Hyperraum-Umgehungsstraße im Wege, die dort gebaut werden soll, wie wir es von Autobahnen und überhaupt dem Verkehrsnetz kennen - nur, dass es sich hierbei um eine viel ernstere und verzwicktere Angelegenheit handelt. Immerhin soll die große Straße im Weltraum gebaut werden, wie es so viele andere schon wurden. Tja, und dabei bleibt es nicht für unseren Mr. Dent... es beginnt die unglaubliche "Odyssee" in der Geschichte des Universums, wozu der Name ja schon viel sagt, aber irgendwie doch nicht. Außerdem ist es dabei sehr schwierig, zu verstehen, von welchem Buch da eigentlich ständig nebenbei geredet wird. Hach, ich liebe sowas! Besonders lebendig wird es sicherlich auch dadurch, dass alles wie im alltäglichen Leben, was es da ja auch tatsächlich ist, geschildert wird und man die Handlungen, zumindest von Arthur Dent, nachvollziehen kann.

Alle Titel machen irgendwie neugierig und sind lesenswert. Es ist also nur zu empfehlen. Vor allem für so Eigene-Welt-mit-SF-und-Fantasie-Liebhaber wie ich.
Weitere erschienene Werke sind: "Der tiefere Sinn des Labenz. Das Wörterbuch der bisher unbekannten Gegenstände und Gefühle" (mit Sven Böttchen und John Lloyd), sowie "Die Letzten ihrer Art. Eine Reise zu den aussterbenden Tieren unserer Erde" (mit Mark Carwardine).

Geplant ist außerdem die Veröffentlichung von: "Der elektrische Mönch" und "Der lange Fünfuhrtee der Seele" (was für ein Titel!) aus der Serie "Dirk Gently's Holistische Detektei" (was für.... :]).

Übrigens, Douglas Adams starb wie gesagt erst vor einigen Jahren, genauer gesagt am 11. Mai 2001 an einem Herzinfakt. Zuletzt hatte er an einer Drehbuchfassung für eine geplante Kinoverfilmung seines Debütromans gearbeitet. Er arbeitete viel weiter vorher außerdem eine Zeit lang mit den damals ebenfalls noch unbekannten Kollegen von Monty Python zusammen.

Der "Anhalter" wird auf ewig mein Lieblingsbuch bleiben. Seit ich ihn kenne, konnte ihm kein Buch den Titel abwerben. Ich bin keine große Leseratte, aber einige Bücher hab sogar ich gelesen, und es wird derzeit langsam wieder mehr.
Demnächst werde ich mir Band 3-5 auf Deutsch nochmal durchlesen. Zuvor hatte ich mir Band 1 auf Englisch vorgenommen, nachdem ich im Englisch Leistungskurs ein zweistündiges Referat über Adams und seinen "Hitchhiker" (engl. "The Hitchhiker's Guide To The Galaxy") vortragen durfte (selbst ausgesucht!).
Vor Douglas Adams und seiner lockeren, mündigen, intelligenten Lebenseinstellung habe ich großen Respekt.

Wer Adams mag, dürfte sich auch für Nick Hornby oder Ray Bradbury interessieren.

Schlusswort von mir: Satire mit ausgefallenem Humor ist die beste, effektivste, cleverste, stärkste und interessanteste Form von Gesellschaftskritik!