adidas Uraha Testbericht

Mit Mascara habe ich schon Grauenhaftes erlebt. Frauen leiden vermutlich mit, wenn ich von ahnungslosen Blicken in den Spiegel berichte, bei denen ich voll Entsetzen feststellen musste, dass mein Mascara eine fette schwarze Schliere entlang meines auf diese Weise unendlich geschwollen wirkenden Tränensackes zog. Dann gibt es da noch diese Exemplare, die zum Krümeln neigen, weswegen man von allen Umsitzenden in der Bahn plötzlich fragend gemustert wird, weil man sich zunächst im Auge rumbohrt und dann mit geröteten Augen nervös vor sich hinblinzelt.
Nein, viel Glück mit meinen Mascaras hatte ich bisher wahrlich nicht und deshalb greife ich grundsätzlich zu einer anderen Marke. So kam ich vor ca. 2 Monaten zu dem mit 8 € nicht gerade billigen Mascara von Nivea.

Die Bezeichnung und was er verspricht:
„Stretch & Curl“ nennt sich das Modell und diese Bezeichnung beinhaltet schon viel von dem, was er verspricht. Eine neue Formel soll die Wimpern formen, schwingen und verlängern. Worin diese geheimnisvolle Formel bestehen soll, steht natürlich mal wieder nirgends.

Das Werkzeug
Der Mascara besteht aus zwei Teilen, wie das eben so üblich ist. Im unteren befindet sich der cremeartige Mascara, der obere Teil ist der Griff für die Bürste und natürlich die Bürste selbst, die einen angenehm langen Stiel hat, sodass man problemlos an sein Auge kommt ohne sich dabei mit der Hand zu nah ans Auge fassen zu müssen.
Der Bürstenkopf ist in dieser Ausprägung für mich neu. Natürlich hat er rundum feine Borsten, die im Vergleich zu meinen Vorgängermascara jedoch verhältnismäßig kurz sind. Aber das Geheimnis dieses Mascara liegt wohl in der deutlich u-förmig geschwungenen Bürste, die sich tatsächlich hervorragend eignet, um den Wimpern eben diesen u-förmigen Schwung zu verleihen.
Der Griff der Bürste ist recht lang, was zum einen vermutlich den Eindruck von mehr Inhalt vermitteln soll, zum anderen aber auch dafür sorgt, dass die Bürste sehr gut in der Hand liegt.

Die Wirkung
Das erste Auftragen war eher ärgerlich, da sofort so viel schwarze Farbe an meinen Wimpern kleben blieb, dass alles unter meinen Augen verschmierte. Da dies jedoch augenblicklich beim Schminken geschah, konnte ich den zuviel aufgetragenen Mascara mit den Fingern von den Wimpern streichen – das sah zwar nicht ganz perfekt aus, sorgte aber dafür, dass es den Rest des Tages zu keinen weiteren Ärgernissen kam.
Seit damals streife ich den Mascara rundum sehr gründlich am unteren Behältnis ab und habe beim Auftragen keine Probleme mehr. Ganz im Gegenteil, einmal über die Wimpern bürsten reicht aus, um sie länger aussehen zu lassen und sie reichlich in Schwarz zu hüllen, was ich mit meinen blonden Wimpern gut erkennen kann. Die Bürste trennt die Wimpern beim Auftragen, sodass diese nicht verkleben und hässliche Krähenfüße bilden, stattdessen erhalten sie tatsächlich einen wunderschönen und sehr eleganten Schwung, der meinen Augen gut zur Geltung bringt.
Im Alltagtest muss ich mich allerdings ein wenig wundern. Bei 90 % der Fälle haftet der Mascara makellos an den Wimpern, aber ab und an schmiert er doch unter dem Auge und dann immer richtig stark. Da es sich bei mir immer um das rechte Auge handelt, vermute ich jedoch, dass ich mir unbewusst darüber streiche oder dieses Auge ab und an etwas tränt, was bei einem nicht wasserfesten Mascara durchaus zu Schlieren führen kann.

Weg damit
Obwohl dieser Mascara, wie ich finde, die Wimpern herrlich elastisch lässt, sollte er wie jeder andere auch abends gründlich entfernt werden, damit die Wimpern nicht brechen. Ich nehme hierfür immer Abschminkpads, die bereits Augenmakeupentferner enthalten (Balea oder Astor). Obwohl der Mascara nicht wasserfest ist, muss man nun doch recht kräftig rubbeln und ich benötige erstmals pro Auge ein Pad, anstatt eines für beide. Doch mit etwas Mühe, geht der Mascara restlos ab.

Verträglichkeit
Bisher geht es mir und meinen Augen prächtig. Weder die etwas mühsamer Abschminkerei hat sie geschädigt, noch die Inhaltsstoffe. Auch meine Wimpern sind gesund und nicht ausgetrocknet und somit brüchig. Mir scheinen sie sogar ungeschminkt in besserer Form, da ich sie ja regelmäßig zurechtbürste.

Allgemeine Angaben
Für alle, die gerne ins Detail gehen, hier noch die letzten wissenswerten Punkte:
- Inhaltsstoffe: sind nicht angegeben
- Ergiebigkeit: nach 2 Monate ist noch immer so viel Creme an der Bürste, dass ich diese vor dem Benutzen abstreifen muss. Daraus schließe ich, dass ich noch mehrere Wochen mein Vergnügen haben werde.
- Füllmenge: 7g
- Preis: ca. 8 €

Fazit
Schätzungsweise werde ich in Kürze wider meine gewohnte Natur handeln und einen Mascara ein zweites Mal kaufen. Ich bin absolut zufrieden, insbesondere mit der Form meiner Wimpern, wie sie mit keinem anderen Mascara erreicht wurde. Den Preis finde ich heftig, aber da der Mascara lange hält erträglich. Ich ringe mich also durch alle Sterne zu vergeben!