Erfahrungsbericht von CocoK
Aff un zo - et jeit doch
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Ich habe als BAP Fan lange gezögert, mir die CD *Aff un zo* zuzulegen. Ohne Klaus *Major* Heuser und Axel *Effendi* Büchel, die den BAP Sound von den Anfängen an geprägt hatten, konnte ich mir die Kölschrocker einfach nicht vorstellen. Dazusagen muss man, dass Wolgang Niedecken mitlerweile eine komplett neue Besetzung um sich gescharrt hat, wobei nach und nach alle die Band freiwillig verlassen haben.
Eigentlich war es für mich nicht mehr BAP. Gerade der Major, der auch den Live-Auftritten von BAP immer wieder durch sein Gibson-Gitarrenspiel seinen Stempel aufgedrückt hatte, hatte bisher auch bei den meisten Titeln seine Hand mit im Spiel. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass die neue Truppe um Leadsänger Wolfgang Niedecken die vorher so typische Musik noch *bringen* könnte.
Irgendwann jedoch kam der Zeitpunkt (wahrscheinlich auch angeregt durch einige Kostproben im Rundfunk) und ich entschied mich nun doch doch für den Kauf.
Wie schon beim ersten Soloalbum von Niedecken aus dem Jahre 1987 war ich dann jedoch angenehm überrascht. Die Neuen (vom Vorgängeralbum sind immerhin noch Scchlagzeuger Jürgen Zöller, Bassist Werner Kopal und Jens Streifling dabei) gelingt es vorzüglich, den Abgang von Heuser und Büchel zu kompensieren.
Musikalisch ist das Album sehr ausgewogen. So wechseln rockige, kraftvolle Nummern mit sanfteren Stücken, so dass beim Anhören nie Langeweile aufkommt.
Auffällig ist die Experimentierfreudigkeit, mit der man versucht hat, Niedeckens Stimme aufzupeppen. So klingt diese bei *Mau mau* zum Beispiel sehr verfremdet, gedoppelt und verzerrt, bei anderen Stücken wie in alten Zeiten. Ab und zu versucht Niedecken sogar, richtig zu singen. Fast alle Stücke haben jedoch eins gemeinsam: Ein guter Satzgesang sorgt innerhalb der einzelnen Songs immer wieder zu Steigerungen und wertet somit den sonst eher langweiligen Gesang sehr auf. Manchmal erinnert er sogar an die besten Zeiten der Beatles.
Der neue Gitarrist Helmut Krumminga bringt auch sehr viel Abwechslung in sein Spiel. Ab und zu erinnert es an Heuser, dann wieder an Bruce Springsteen, insgesamt aber sehr kurzweilig.
Zu den Texten kann man sagen, dass sich der schon lange zu beobachtende *Abwärtstrend* weiter fortsetzt. Sie sind einfach nicht mehr so gehaltvoll wie in der Anfangszeit. Vielleicht verzichtet man auch deswegen nicht das erste mal, die *Übersetzung* der Texte mitzuliefern, was früher üblich war.
Titelfolge:
1. Wat\'e Johr
Beschrieben werden hier die Ereignisse und Eindrücke eines ereignisreichen Jahres, die Niedecken verarbeitet und die dann mit teilweise sehr einfühlsamer Musik rübergebracht werden.
2. Aff un zo
Die Gemütslage, in der sich ein jeder mal befindet, manchmal eben besser, manchmal schlechter, wird geschildert. Die Rggaemusik bringt den Zuhörer dabei in eine positive Stimmung, so dass sich das Stück zur allgemeinen Gemütsaufhellung sehr gut eignet.
3. Eddi\'s Radio Show
Ein schnelles Stück, das die Verkümmerung der Radiosender beschreibt, deren Musikauswahl sich ähnelt und deren Moderatoren nur pausenfüller sind.
4. Shoeshine
Eine Situationsbeschreibung eines Schuhputzers in San Jose.....
5. Mau mau
Das nicht nur bei Kindern beliebte Kartenspiel, welches ja eigentlich Glücksache ist, und bei dem die letzte Karte entscheidend ist, die man in der Hand hält. Mau mau ist wie das Leben, sagt (singt) Niedecken.
6. Die Moritat von Jan un Griet
Eine rockige Nummer, die die abgewiesene Liebe Jans zu Griet während des 30jährigen Kriegs beschreibt, woraufhin er in den Krieg zieht und als General zurückkommt, aber....
7. Kilometerweit entfernt
Eigentlich ein einfühlsames Liebeslied
8. Souveniers
Wer kennt sie nicht, die Souveniersammler, die die Seife aus dem Hotel mitnehmen, eine Zeitung aus Dubei aufheben oder eine Tasse aus Mosaku mitbringen. Aber diese Mitbringsel sind nur Erinnerungen, die vergehen wie Spuren im nassen Sand.
9. Istanbul
Hier macht sich Niedecken gedanken über den Werdegang eines Musikerfreundes, den er aus alten Tagen kennt, der jedoch jetzt nicht mehr die Musik macht, hinter der er auch steht und die aus seinem herzen kommt, sondern nur noch das produziert, was gefragt ist (wen mag er wohl meinen???) Für mich eines der besten Songs der CD
10. Chippendale Desch
Hier setzt sich Niedecken wieder einmal mit seiner Kindheit auseinander.
11. Noh Zahle mohle
Das Stück handelt von der Verwandlung eines verwöhnten Mädchens...
12. Suwiesu
Ein Schiffer, der zwischen Basel und Rotterdam sein Zuhause auf einem Rheinkahn hat, macht sich Gedanken über sein Leben
13. Irjenden Rock\'nRoll-Band
Tja, BAP versteht sich eben auch als Rock\'n Roll Band, oder will sich so verstanden wissen, das kommt in diesem Titel ganz klar zum Ausdruck
14. Dir allein
Das letzte Stück ist wieder sehr ruhig und nachdenklich machend. Beschrieben wird der Moment am Tag, wo man mit sich allein ist und die für sich wichtigen Fragen beantworten kann, keiner ist da, der einen dabei stört.
Insgesamt finde ich *Aff un zo* ein gelungenes Album, das man sicherlich nicht zu den Glanztaten von BAP zählen wird, aber auf jeden Fall anhörenswert ist.
Eigentlich war es für mich nicht mehr BAP. Gerade der Major, der auch den Live-Auftritten von BAP immer wieder durch sein Gibson-Gitarrenspiel seinen Stempel aufgedrückt hatte, hatte bisher auch bei den meisten Titeln seine Hand mit im Spiel. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass die neue Truppe um Leadsänger Wolfgang Niedecken die vorher so typische Musik noch *bringen* könnte.
Irgendwann jedoch kam der Zeitpunkt (wahrscheinlich auch angeregt durch einige Kostproben im Rundfunk) und ich entschied mich nun doch doch für den Kauf.
Wie schon beim ersten Soloalbum von Niedecken aus dem Jahre 1987 war ich dann jedoch angenehm überrascht. Die Neuen (vom Vorgängeralbum sind immerhin noch Scchlagzeuger Jürgen Zöller, Bassist Werner Kopal und Jens Streifling dabei) gelingt es vorzüglich, den Abgang von Heuser und Büchel zu kompensieren.
Musikalisch ist das Album sehr ausgewogen. So wechseln rockige, kraftvolle Nummern mit sanfteren Stücken, so dass beim Anhören nie Langeweile aufkommt.
Auffällig ist die Experimentierfreudigkeit, mit der man versucht hat, Niedeckens Stimme aufzupeppen. So klingt diese bei *Mau mau* zum Beispiel sehr verfremdet, gedoppelt und verzerrt, bei anderen Stücken wie in alten Zeiten. Ab und zu versucht Niedecken sogar, richtig zu singen. Fast alle Stücke haben jedoch eins gemeinsam: Ein guter Satzgesang sorgt innerhalb der einzelnen Songs immer wieder zu Steigerungen und wertet somit den sonst eher langweiligen Gesang sehr auf. Manchmal erinnert er sogar an die besten Zeiten der Beatles.
Der neue Gitarrist Helmut Krumminga bringt auch sehr viel Abwechslung in sein Spiel. Ab und zu erinnert es an Heuser, dann wieder an Bruce Springsteen, insgesamt aber sehr kurzweilig.
Zu den Texten kann man sagen, dass sich der schon lange zu beobachtende *Abwärtstrend* weiter fortsetzt. Sie sind einfach nicht mehr so gehaltvoll wie in der Anfangszeit. Vielleicht verzichtet man auch deswegen nicht das erste mal, die *Übersetzung* der Texte mitzuliefern, was früher üblich war.
Titelfolge:
1. Wat\'e Johr
Beschrieben werden hier die Ereignisse und Eindrücke eines ereignisreichen Jahres, die Niedecken verarbeitet und die dann mit teilweise sehr einfühlsamer Musik rübergebracht werden.
2. Aff un zo
Die Gemütslage, in der sich ein jeder mal befindet, manchmal eben besser, manchmal schlechter, wird geschildert. Die Rggaemusik bringt den Zuhörer dabei in eine positive Stimmung, so dass sich das Stück zur allgemeinen Gemütsaufhellung sehr gut eignet.
3. Eddi\'s Radio Show
Ein schnelles Stück, das die Verkümmerung der Radiosender beschreibt, deren Musikauswahl sich ähnelt und deren Moderatoren nur pausenfüller sind.
4. Shoeshine
Eine Situationsbeschreibung eines Schuhputzers in San Jose.....
5. Mau mau
Das nicht nur bei Kindern beliebte Kartenspiel, welches ja eigentlich Glücksache ist, und bei dem die letzte Karte entscheidend ist, die man in der Hand hält. Mau mau ist wie das Leben, sagt (singt) Niedecken.
6. Die Moritat von Jan un Griet
Eine rockige Nummer, die die abgewiesene Liebe Jans zu Griet während des 30jährigen Kriegs beschreibt, woraufhin er in den Krieg zieht und als General zurückkommt, aber....
7. Kilometerweit entfernt
Eigentlich ein einfühlsames Liebeslied
8. Souveniers
Wer kennt sie nicht, die Souveniersammler, die die Seife aus dem Hotel mitnehmen, eine Zeitung aus Dubei aufheben oder eine Tasse aus Mosaku mitbringen. Aber diese Mitbringsel sind nur Erinnerungen, die vergehen wie Spuren im nassen Sand.
9. Istanbul
Hier macht sich Niedecken gedanken über den Werdegang eines Musikerfreundes, den er aus alten Tagen kennt, der jedoch jetzt nicht mehr die Musik macht, hinter der er auch steht und die aus seinem herzen kommt, sondern nur noch das produziert, was gefragt ist (wen mag er wohl meinen???) Für mich eines der besten Songs der CD
10. Chippendale Desch
Hier setzt sich Niedecken wieder einmal mit seiner Kindheit auseinander.
11. Noh Zahle mohle
Das Stück handelt von der Verwandlung eines verwöhnten Mädchens...
12. Suwiesu
Ein Schiffer, der zwischen Basel und Rotterdam sein Zuhause auf einem Rheinkahn hat, macht sich Gedanken über sein Leben
13. Irjenden Rock\'nRoll-Band
Tja, BAP versteht sich eben auch als Rock\'n Roll Band, oder will sich so verstanden wissen, das kommt in diesem Titel ganz klar zum Ausdruck
14. Dir allein
Das letzte Stück ist wieder sehr ruhig und nachdenklich machend. Beschrieben wird der Moment am Tag, wo man mit sich allein ist und die für sich wichtigen Fragen beantworten kann, keiner ist da, der einen dabei stört.
Insgesamt finde ich *Aff un zo* ein gelungenes Album, das man sicherlich nicht zu den Glanztaten von BAP zählen wird, aber auf jeden Fall anhörenswert ist.
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