Manga Love Story 01 (gebundene Ausgabe) / Katsu Aki Testbericht

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ab 11,29
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Summe aller Bewertungen
  • Niveau:  anspruchsvoll
  • Unterhaltungswert:  hoch
  • Spannung:  hoch
  • Humor:  humorvoll
  • Stil:  ausschmückend

Erfahrungsbericht von myra-belle

Sexführer für Unerfahrene

Pro:

Hübsche Zeichnungen.

Kontra:

Sex ist in diesem Manga wirklich alles. Und das ohne zu sehr ins Detail zu gehen. (Für diejenigen, die es lieber ganz genau wissen wollen.)

Empfehlung:

Nein

Da es sich um einen Manga handelt, also einen japanischen Comic sozusagen, wird man mit plastischen Darstellungen sexueller Szenen konfrontiert. Daher wird er völlig zu Recht eingeschweißt und mit dem Aufkleber "Ab 16 Jahren empfohlen" angeboten.

Der Manga versteht sich als Starthilfe für total unbefleckte Anfänger in Gebiet Sex. Der Leser wird am Beispiel des frischverheirateten Ehepaars Yura und Makoto an die körperlichen Freuden der Liebe und der Ehe eingeführt. So kommt das "Love" im Titel ins Spiel. Es findet zwischen den beiden explizit Sex statt, wobei die Geschlechtsteile wie es sich für einen noch als seriös einzustufenden Manga gehört, vom Autor Katsu Aki nicht gezeichnet werden. Man behilft sich mit anatomischen Zeichnungen, so eine Art Querschnitt durch die Sexualorgane. Jeder weißt, was da dargestellt wird. Auch die abstrakteren Zeichnungen, die das Eindringen des Gliedes verdeutlichen, sind zu verstehen.

Bleibt noch die Story. Und zwar sind die beiden in der Hochzeitsnacht noch Jungfrau, mit reifen 25 Jahren. Da beide extrem schüchtern sind, kommt es eine ganze Weile nicht zur Entjungferung. Erst auf Drängen der Umwelt hin, passiert´s endlich. Zur Umwelt, die immer befürchtet, Yura und Makoto kämen nicht alleine zurecht, wobei sie alle nicht so ganz falsch liegen, zählen an vorderster Front

1) Makotos großer Bruder Akira, der felsenfest davon überzeugt ist, dass er dem kleinen Bruder noch so einige Tricks beibringen kann, da er selber der weltgrößter Liebhaber ist und die eigene Frau Sanae Wonnen um Wonnen beschert. Eigentlich ein netter Gedanke, da er denkt, dass ein Mann seine Frau Freude bescheren sollte, nur gibt er seine Weisheiten peinlicherweise in aller Öffentlichkeit preis. In seiner Gesellschaft bekommt Makoto regelmäßig einen glühenden Kopf, wird aber zum Nachdenken angeregt. Bis zur Heirat hat er sich nur selbstbefriedigt und hat direkt nach dem Eindringen in Yura das bis jetzt unbändige Verlangen, sofort abzuspritzen. Er hat die 2min-Hürde noch nicht genommen.

2) Yuras jüngere Schwester Rika, die nach eigenen Angaben mit 20 Jahren schon 30 Männer hatte und momentan 5 Freunde nebeneinander hat. Sie gibt Yura Tipps, wie diese Makoto dazu bringen könnte, länger durchzuhalten.

Auch die Freunde und Bekannten interessieren sich sehr für das Sexleben des Paares.

Nebenbei wird die Geschichte mit sachbezogenen Statistiken aufgelockert.
Sieht man in diesem Werk ein reines Sachbuch, so kann man ganz gut mit der recht dünnen Story leben. Alle Figuren sind hübsch gezeichnet, so gut wie an jeder Stelle. Die interessanten werden wie schon gesagt, ausgespart.

Ich für meinen Teil war enttäuscht, da ich mehr erwartet habe. Alles wird auf Sex bezogen und wird in meinen Augen somit reduziert. Man erfährt gar nichts über die Charaktere selbst.

Wieso hatten sie noch nie eine Freundin/einen Freund?
Die Erklärung, die beiden seien halt extrem schüchtern, ist schnell herbeigezogen. Ich hätte mir ein paar witzige Rückblicke gewünscht, die zeigen, wie die jeweilige Person diesbezüglich schon mal abgeloost hat.

Wo und als was arbeiten die beiden?
Es wird ganz lapidar angegeben, Makoto sei Angestellter, Yura vor ihrer Hochzeit in einem Reisebüro angestellt gewesen. Die Präzisierung bei Yura erfolgte nur, um anfügen zu können, dass die beiden dadurch einen Rabatt auf ihre Flitterwochen auf Hawaii erhalten haben. Von Makoto weißt man nur, dass die Kollegen ihn damit aufziehen, von wegen, dass er es wohl gar nicht mehr abwarten kann, nach Hause zu kommen, um seine Frau zu vernaschen.

Wie sieht es in ihrem Alltag aus?
Es werden gehäuft die Schlafzimmerszenen dargestellt. Ansonsten bekommt man nicht sonderlich viel von ihrem Leben mit. Alle Sorgen drehen sich bloß darum, wie man den Sexualpartner noch besser befriedigen kann.
Und genau da ist der große Schwachpunkt des Mangas. Meiner Meinung nach wird es so dargestellt, als ob man seinem Partner nur mit täglichem Sex seine Liebe zeigen kann. Beide strengen sich auf Teufel komm raus an, auch wenn sie sich überfordert fühlen. Sie läßt ihn ran, obwohl sie eigentlich keine Lust hat, da sie ihn nicht enttäuschen und geknickt sehen will. Er probiert neue Methoden des Stoßens aus und reibt sein Glied immer wieder in Form, weil er ihr endlich mal einen Orgasmus bescheren will. Dabei hat das Eine doch gar nichts mit dem Anderen zu tun. Ich denke doch, dass auch ohne den eigentlichen Geschlechtsakt beide Seiten Genuß aus dem Beisammensein ziehen können.
Besonders bitter ist mir die Szene aufgestoßen, in der Yura Makoto mitteilt, dass sie gar nicht mehr feucht genug sei für eine sofortige neue Runde. Er aber ignoriert das und sie ist danach ganz wund. Die Kommentarbox zeigt an (sinngemäß): Da sie noch keine große Routine damit hat, fühlt sie sich durch mehrmaligen Sex überfordert. In der Leistengegend macht es verdächtig "Zumm, Zumm" = es brennt. Ich finde dies keineswegs in Ordnung.

FAZIT

Hübsch gezeichnete Figuren beim Sex, wobei es unpassend wäre, das Büchlein einem wirklich noch unerfahrenem Teenager in die Hand zu drücken. Es könnte ein falsches Bild sich ins unwissende Hirn einnisten.

28 Bewertungen, 1 Kommentar

  • Annabell234

    02.04.2006, 14:23 Uhr von Annabell234
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr gut :-) LG