Aktive Sterbehilfe Testbericht

No-product-image
ab 9,78
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003

Erfahrungsbericht von Babba

Umstritten

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Ich finde, daß es hier ein schwere Thema ist, denn auf der einen Seite bin ich für eine Sterbehilfe, auf der anderen Seite aber auch dagegen und somit eigentlich froh, daß es nicht in meiner Entscheidung liegt.

****
Pro:
****

Viele Menschen, oftmals ältere, leider manchmal auch sehr junge, leiden, da sie körperlich gar nichts mehr tun können. Die Großmutter meiner Frau ist diese Jahr 88 geworden, kann aber inzwischen gar nicht mehr aus dem Haus, und daß wo sie im Sommer nur draußen war. Sie ist in ihrer kleinen Wohnung wie gefangen, kann kaum noch sehen, da sie durch das Alter und schlechter Durchblutung fast blind ist. Nun ist sie Krankenhaus, wegen einer OP, die aber mit Rückenmarkspritze durchgeführt werden konnte. Die Schwestern bittet sie jeden Abend, ihr doch eine Schlaftablette zu geben, von der sie nicht mehr aufwacht. Für meine Frau und ihre Familie ist das hart, denn die Oma ist eine ganz liebe und natürlich möchten alle, daß sie noch lange unter uns weilt. Doch auf der anderen Seite tut es auch weh, so einen lieben Menschen leiden zu sehen. Ich habe die Frau leider nur krank kennengelernt, weiß nicht, wie sie früher war. Doch meine Frau erzählt immer, daß sie viel für sie und ihre Cousins getan hat, immer da war. Besonders ihren Garten hat sie geliebt, doch darin kann sie nun nichts mehr tun, sie kann sich seit einem Jahr noch nicht mal mehr rein setzen.

Wenn ich mir vorstellen, eines Tages in meinem kranken Körper so gefangen zu sein, dann würde ich mir sicher auch nichts anderen wünschen als zu sterben, denn das ist bestimmt kein Leben mehr, auch wenn ich mir im Moment mal wünsche nichts tun zu müssen, mich einfach mal hinlegen und abschalten. Aber wenn man gar nichts anderes mehr kann???

Ebenso gibt es Menschen, die durch einen Unfall gelähmt sind, der Körper kann nichts mehr, aber sie sind geistig voll bei Verstand, daß hier den Lebensmut und -wille fehlt, das kann ich nachvollziehen und wünsche so etwas meinem ärgsten Feind nicht. Auch bei diesem Menschen kann ich verstehen, wenn sie nicht mehr leben wollen.

Außerdem fällt mir dazu noch ein, daß man Tiere ja einschläfern darf, wenn sie sich nur noch quälen. Ein junger Kater, dem meine Großmutter sich von einem Züchter gekauft hatte, der mußte eingeschläfert werden, weil er von Geburt an blind war, diese kleine Katze hat nichts weiter, außer daß sie blind war. Und der Züchter, der dann natürlich das Tier zurücknahm und auch das Geld zurückgab, hat sofort das Einschläfern dieses Tiere veranlaßt, niemand konnte aber wißten, was die Katze davon hilt, vielleicht wollte sie ja leben, sie konnte dazu nichts sagen.

Ein Pferd, daß sich ein Bein gebrochen hat, kommt meistens zum Schlachter, da es als Pferd häufig nicht mehr zu gebrauchen ist. Aber vielleicht hätte dieses Pferd ja auch weiterleben mögen, ein Mensch der komplett gelähmt ist, aber nicht. Warum darf man das Pferd töten und der Mensch sich weiter quälen?

*******
Contra:
*******

Nun bin ich aber auch etwas gläubig, und blaube daran, daß man als Selbstmörder nicht in den sog. Himmel kommt, und Sterbehilfe wäre ja eine Art von Selbstmord. Auch wären die Helfer dann Mörder, was sie aus dieser Sicht ebenfalls bei Tieren wären, denn im Grunde werden die ja auch getötet, wenn auch mit guter Meinung und nicht aus Boshaftigkeit.

Wenn man aktive Sterbehilfe leistet, dann würde man Gott spielen, was man in meinen Augen nicht darf. Ich glaube auch, daß jeder Mensch eine Aufgabe hier auf der Erde hat, und wenn die daraus besteht, mit einer Krankheit zu leben, man muß da, so schlimm es auch ist, durch. Da ich an die Widergeburt glaube, glaube ich auch, daß man sonst mit der gleichen Aufgabe, vor der man nicht davon laufen kann, wieder auf die Welt kommt. Doch jedem das Seine, jeder hat seinen eigenen Glauben, oder eben keinen.

******
Fazit:
******

Ich kann jeden Menschen, der sich so sehr quälen muß, verstehen, wenn er sterben muß. Wenn es denn so weit ist, kann man sich für den Menschen selber nur freuen, auch wenn die Hinterbliebenen dennoch traurig sind, jeder Mensch ist einmahlig und unersetzbar. Durch meinen Glauben bin ich aber gegen die Sterbehilfe, weil es meiner Meinung nach in Gottesaugen Mord wäre, man vor etwas davon läuft, was man schaffen muß. Ich hoffe, ihr könnte meine Meinung akzeptieren, so wie ich auch andere Meinungen aktzeptiere. Ich wünsche jedem ein schönes Leben, das zum richtigen Zeitpunkt ohne Qual endet..... .

24 Bewertungen, 2 Kommentare

  • Angel05

    19.05.2002, 01:31 Uhr von Angel05
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich denke, dazu hat jeder seine eigene Meinung die man auch akzeprieren muß. Hierbei gibt es kein richtig oder falsch...

  • tommixyz

    08.05.2002, 20:05 Uhr von tommixyz
    Bewertung: sehr hilfreich

    es gibt sowohl dafür als dagegen -siehe meinen Beitrag- gut geschrieben