Alarmstufe: Rot (DVD) Testbericht

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ab 7,87
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Erfahrungsbericht von wildheart

Alarmstufe Seagal

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Immer wenn Steven Seagal auftaucht, wird’s heiß – meinen manche Freunde des Schauspielers, der in „Auf brennendem Eis“ (1994), „Alarmstufe: Rot 2“ (1995) oder „Exit Wounds – Die Copjäger“ (2001) ewig die gleichen Rollen spielt. In Andrew Davis „Under Siege“ spielt Seagal einen Koch – kaum zu glauben – und in Wirklichkeit entpuppt sich der Mann denn auch als Ex-Navy-Held mit besonderen Fähigkeiten. Die Story entstammt noch der heißen Phase des Kalten Krieges – doch was soll’s? Bis heute gibt es solche Geschichtchen, die auf Zelluloid gebannt werden.

Inhalt
Seagal ist als Casey Ryback Koch auf der USS Missouri, einem mit Atomraketen bestückten Schlachtschiff, das von Captain Adams (Patrick O’Neal) geführt wird, der zu Ryback eine besondere Beziehung hat: er isst gerne, was der nicht nur mit dem Messer flinke Küchenchef ihm serviert. Zum Geburtstag des Captains hat sich Commander Krill (Gary Busey) etwas besonderes einfallen lassen. Die Miss July of Playboy 1989 Erika Eleniak, als Jordan Tate im Film auch irgendeine Miss XY des Monats, soll halbnackt aus einer Torte hüpfen und ein gewisser William Stranix (Tommy Lee Jones) mit seiner Band die entsprechende fetzige Musik dazu spielen. Mit einem Hubschrauber werden Stranix, seine Mannen und Jordan auf das Schlachtschiff gebracht. Und alles sieht munter und feierlich aus.

Nur, dass Krill und Stranix etwas ganz anderes im Schilde führen. Krill stellt zunächst einmal Ryback kalt: weil er ihn nicht leiden mag, sperrt er ihn in den Kühlraum des Schiffs und lässt ihn von einem Soldaten bewachen. Stranix räumt derweil auf: Er ermordet den Captain und etliche andere Besatzungsmitglieder, der Rest wird unter Deck eingesperrt. Die beiden wollen die Atomwaffen mopsen, sie auf ein gestohlenes nordkoreanisches U-Boot bringen und im Mittleren Osten verscherbeln.

Als Krill sich Rybacks erinnert, schickt er drei seiner Leute in den Kühlraum. Doch Stranix – gelenk, kräftig und mit allen Wassern gewaschen – kann nicht nur die drei überrumpeln, sondern findet auch Jordan Tate, die Stranix mit Schlafmitteln lahmgelegt hatte. Fortan weicht sie Ryback nicht mehr von der Seite. Der hat alle Hände voll zu tun, um einen Bösewicht nach dem anderen aus dem Weg zu räumen. Er schafft es, mit dem Hauptquartier der Navy Funkverbindung aufzunehmen. Ein Krisenstab will die USS Missouri zur Not in die Luft jagen. Ryback verbleibt nicht viel Zeit, um Stranix und Krill auszuschalten. Deren Leute sind mittlerweile dabei, Stahlträger für den Transport der Atomwaffen auf das U-Boot zu basteln ...

Inszenierung
Die Geschichte, die uns Drehbuchautor Lawton hier auftischt, ist so absurd, dass man lieber darüber schweigt. Die Konstellation der Bösewichter an Bord ist zwar ganz interessant: Tommy Lee Jones als Ex-CIA-Mann, der sich an seinen früheren Brötchengebern rächen will, weil sie ihn wegen irgendwelcher Fehler exekutieren wollten, und der im Rocker-Look über das Schiff jagt, und ein desillusionierter Offizier Krill, der einen leichten Hang zum Minderwertigkeitskomplex mit sich herumträgt und den niemand mag. Die Geschichte selbst wickelt sich jedoch planmäßig und durchschaubar ab. Steven Seagal schlafwandelt ohne ersichtliche Gefühlregungen und sichtbare Anstrengungen durch die Handlung, als ob es nur darum ginge, ein paar Schrauben hier zu befestigen und ein paar Telefonate dort zu führen. Zwischendurch schlägt er zu und bewacht Miss Eleniak, die gute Miene zum bösen Spiel macht – aber auch nicht mehr. Am Schluss fällt sie Ryback um den Hals.

„Under Siege“ wartet mit einer Reihe ganz ansehnlicher Action-Szenen, Explosionen und einem Katz-und-Maus-Spiel auf, das die Bösewichter natürlich zum Schluss verlieren. Seagal spielt gewohnt minimalistisch uninteressant, Busey tut nicht mehr als er muss, und lediglich Tommy Lee Jones gefällt ganz gut in der schrägen Rolle als leicht psychopathischer Ex-CIA-Mann.

Fazit
Ein mittelmäßiger Action-Film, in dem es viel kracht, eine Geschichte, deren Logik irgendwo auf hoher See verloren gegangen ist, und ein paar Schauspieler, die nicht viel mehr tun, als sie unbedingt müssen. Ein Film für kalte Winterabende, der einem noch ein bisschen mehr Adrenalin verschafft. Das war’s.

Wertung: Gerade noch 5 von 10 Punkten.

Alarmstufe: Rot
(Under Siege)
USA, Frankreich 1992, 98 Minuten
Regie: Andrew Davis

Drehbuch: J. F. Lawton
Musik: Gary Chang, Todd Hayden
Director of Photography: Frank Tidy
Schnitt: Don Brochu, Robert A. Ferretti, Dov Hoenig, Dennis Virkler
Produktionsdesign: Bill Kensey, William Hiney, Rick Gentz
Hauptdarsteller: Steven Seagal (Casey Ryback), Tommy Lee Jones (William Stranix), Damian Chapa (Tackman), Gary Busey (Commander Krill), Erika Eleniak (Jordan Tate), Patrick O’Neal (Captain Adams), Troy Evans (Granger), David McKnight (Flicker), Lee Hinton (Cue Ball),

Offizielle Homepage: –
Internet Movie Database: http://german.imdb.com/Title?0105690

Weitere Filmkritik(en):
Alarmstufe: Rot:
„Chicago Sun-Times“ (Roger Ebert):
http://www.suntimes.com/ebert/ebert_reviews/1992/10/782306.html

„Movie Reviews“ (James Berardinelli):
http://movie-reviews.colossus.net/movies/u/under_siege.html


© Ulrich Behrens 2003 für
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