Aldi Maronen Testbericht

No-product-image
ab 12,80
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
5 Sterne
(2)
4 Sterne
(1)
3 Sterne
(0)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)
Summe aller Bewertungen
  • Geschmack:  sehr gut
  • Geruch:  gut
  • Suchtfaktor:  hoch
  • Anhalten der Frische nach Öffnen:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von Brita2905

Maroni sind was Edles und nicht nur das... ;)

5
  • Geschmack:  sehr gut
  • Geruch:  gut
  • Suchtfaktor:  durchschnittlich
  • Anhalten der Frische nach Öffnen:  durchschnittlich
  • Kaufanreiz:  Zufall

Pro:

ein vielseitiges Naturprodukt, welches nicht nur am Mittelmeer zu Hause ist

Kontra:

der Preis, weil der sehr häufig schwankt

Empfehlung:

Ja

Hallo zusammen,

ich habe nach einer passenden Kategorie für Eßkastanien gesucht, und wurde hier fündig, auch wenn meine Maronen nicht nicht immer aus dem ALDI stammen, denn ich sammle sie am liebsten selbst.

Maroni kennt sicher jeder von Euch, entweder von Weihnachtsmärkten als gebrannte Kastanien oder von Besuchen in südlichen Ländern wie Italien oder der Türkei.

Bereits in früheren Jahrhunderten zählten die Esskastanien, besonders im Mittelmeergebiet, quasi zum Volksnahrungsmittel schlichtweg. Warum? Esskastanien besitzen eine hohen Anteil an Stärke und wurden daher vielseitig verwendet: gedünstet als Gemüse oder gemahlen zusammen mit Mehl zur Herstellung von Brot.
Esskastanien wachsen „wild\" und somit waren die Früchte ein sehr kostengünstiges Nahrungsmittel, da der größte Teil der Menschen dort sehr arm waren und somit zwangsläufig auf das Günstigste zurückgreifen mußten.
Wußtet Ihr zum Beispiel, daß in den südlichen Region der Schweizer Alpen oder Italien generell, der jährliche Verbrauch pro Person zwischen 150 und 200kg lag? Die Kastanien wurden generell getrocknet, was möglich machte, sie auf diese Weise für ca. 3 Jahre zu lagern. Gerade in ernteschwachen Jahren machte sich das bezahlt...

Aber auch heute noch greifen die Menschen in Ländern wie Italien, Türkei etc. auf Maroni zurück, denn nachwievor ist der Mangel an Geld ein Auslöser für erfinderische nahrhafte und preisgünstige Alternativen...

kleine geschichtliche Reise
*****************************

„... Bisher herrschte die Meinung vor, daß die Esskastanien von den Römern nach Deutschland gebracht wurden. Neueste Forschungsergebnisse belegen jedoch Einzelfunde von Esskastanienpollen schon in der späten Eisenzeit um ca. 200 v. Chr. und damit vor der Römerzeit. Die wahrscheinlichste Erklärung ist, daß die Kelten, die damals z.B. schon Wein aus Südfrankreich tranken und vielfältige Handelsbeziehungen über die Alpen hatten, wahrscheinlich auch schon damals die wohlschmeckenden Kastanien mitbrachten und versuchten, sie anzupflanzen. In warmen Gebieten wie im Rheintal gelang es ihnen wahrscheinlich ab und zu. Später haben dann die Römer die Esskastanie verstärkt angebaut, besonders im Zusammenhang mit ihrem Weinbau im 3.-4. Jahrhundert n.Chr. Verstärkte Pollenfunde der Esskastanie seit der Römerzeit belegen dies...\"

Das stammt nicht aus meiner Feder - das könnt Ihr unter http://www.upi-institut.de/_handschuhsheim/esskastanien.htm
finden.

Wo findet man sie?
*******************

Nun neben den Gebieten im Mittelmeerraum wachsen wilde Esskastanien auch in Deutschland: in Gebieten wie Baden-Württemberg, Bayern, aber auch im Stadtpark der Lutherstadt Wittenberg, nur darf man im Stadtpark leider nicht sammeln ;)))...

Wie sehen sie aus?
******************

Obwohl die „Nüsse\" der heimischen Rosskastanie sehr ähnlich sehen, und daher auch der Name „Kastanie\" zugeordnet wurde, haben die beiden Gewächse überhaupt nichts mit einander zu tun. Edelkastanie z.B. gehört wie die Eiche den Buchengewächsen.
Die Rosskastanie gehört zu den Rosengewächsen.


Esskastanien sind, im geschälten Zustand [von außen umgibt sie bei den „herkömmlichen Rosskastanien ein stacheliges, grünes „Kleid\"] ;)) oval- bis herzförmig; dunkelbraune Schale, innen helles „Fruchtfleisch\". Es gibt allerdings Unterschiede zwischen Maronen und Edelkastanien: während Maronen sehr geschmacksintensiv (kräftiger, fast sahniger Geschmack) und sich im Verhältnis gesehen leicht schälen lassen, sind Edelkastanien im Gegenzug rundlicher Natur, nur auf einer Seite quasi abgeflacht. Außerdem sind sie etwas fade im Geschmack und lassen sich zu dem auch noch schlecht schälen.

Wann wird geerntet?
********************

Die richtige Zeit dafür sind die Wochen zwischen September und Dezember. Wie bei der Rosskastanie fallen die Früchte zu Boden, die grüne, stachelige Schale platzt auf und die eigentlichen Früchte können nun aufgesammelt werden. Also, wenn Ihr in einer der Regionen zu Hause seid, wo diese Bäume wachsen, dann lohnt sich ein Spaziergang durch diverse Wälder... Denn kauft Ihr Maroni in den Supermärkten, dann sind sie erstens teuer und zweitens passiert es, daß sie wurmstichig sein können!!!

Wie bereitet man sie zu?
***************************

Wenn Ihr Euch selber nicht die Arbeit machen wollt, denn schaut auf Märkten, ob Ihr Stände entdecken könnt, an denen frische, geröstete Maroni angeboten werden.

Wollt Ihr sie zu Hause zubereiten, dann solltet Ihr wissen, ob Ihr sie als Beilage zu Fleisch (Wild etc.) oder lieber als Backmischung für Brot verwenden wollt. Natürlich könnt Ihr sie auch als Hauptgericht genießen oder als Dessert (es gibt diverse Rezepte). Wer es ganz exotisch bevorzugt, kann sie auch als preisgünstiges Feuerwerk in der Röhre verwenden ;)))).

Dazu möchte ich Euch über mein erstes Kocherlebnis hierzu berichten: Ich fuhr, es ist knapp 7 Jahre her, zu meinen Eltern, um dort das Wochenende zu verbringen, hatte eine Freundin mitgebracht, denn meine Eltern waren anderweitig ausgeflogen.
Im Kühlschrank lagen zwei Beutel Maroni (damals noch gekauft) und auf dem Küchentisch ein Zettel auf dem stand: Maroni so wie sie sind für 20 Minuten bei 200°C in der Röhre backen. Super, so mein erster Gedanke: keine zusätzliche Arbeit mit unbekanntem Gericht. Gesagt, getan: ich heizte den Backofen vor, nahm die Maroni aus dem Kühlschrank, legte sie auf ein Blech und schob das ganze in die Röhre. Nach einer Weile wurde ich auf lautes, sehr lautes Knallen aufmerksam. Und das kam aus der Küche... Zuerst dachte ich an Schüsse, etc. und schlich mich vorsichtig in die Küche. Aber da war niemand außer einem Backofen, aus dem es permanent knallte und zischte... Sofort machte ich den Herd aus und wollte retten, was noch zu retten war, machte also die Ofenklappe auf - Überraschung!!!! Wie Geschosse flogen die heißen, sehr heißen Maroni in den Raum, nahmen bei der Gelegenheit auch den Weg in Richtung Wohnzimmer, aus dem meine Bekannte kam. Ich ging in der Küche in Deckung und Karola verbarrikadierte sich im Wohnzimmer...

Nach Abkühlen der Kastanien kam ich zunächst zu dem Schluß: da ist was schiefgegangen und zum anderen griff ich zu Besen, Eimer und auch Lappen um die Spuren zu beseitigen... ;)

Was habe ich daraus gelernt? Da ich Maroni essen will und nicht als Feuerwerk nutzen, ist es sinnvoll, die Schale am gewölbten Ende (sollen sie in die Röhre) kreuzweise einzuschneiden... So entsteht kein Druck in der Schale und die „Action\" bleibt aus; bei 200° im Backofen rösten, bis die Schale aufplatzt. Diese kann nicht mitgegessen werden!!
Möchtet Ihr sie als Gemüsebeilage servieren, dann solltet Ihr sie im Vorfeld schälen (kann leider sehr mühsam sein, aber es geht alles!!) und sie wie Kartoffeln kochen.

Aufbewahrung
************

Esskastanien könnt Ihr (mit Schale) für ungefähr 2-3 Wochen im Kühlschrank lagern.
Da sie sehr wurmanfällig sind, solltet Ihr vorher sortieren (wurmige Maroni schwimmen, legt Ihr sie in Wasser, an der Oberfläche).

Nährwert
********

Nüsse generell sind eher eiweiß- und fetthaltig, daraus resultiert eine hohe Kalorienzahl.
Eßkastanien besitzen ähnlich wie die Kartoffel, einen Stärkeanteil von ca, 40 %.
Daher haben sie einen eher mehligen Geschmack und macht sie zu den \"Kartoffeln des Südens\".


Vielen Dank fürs Lesen,
Brita



(Copyright) Brita2905

27 Bewertungen, 3 Kommentare

  • anonym

    16.07.2004, 22:13 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Hallo Brita, ein sehr interessanter Bericht und ich habe mal wieder etwas dazu gelernt. Gehört habe von Maroni schon, aber sie noch nie gegessen geschweige denn, sie überhaupt in den Händen gehalten. LG von Heidi.

  • antjeeule

    15.07.2004, 22:33 Uhr von antjeeule
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Brita, Maronen mag ich auch sehr gerne. Sie erinnern mich auch immer an meine Kindheit. Mein Vater liebte es, mit uns Maronen zu sammeln und sie dann heiß zu machen. Natürlich hatte er alle tricks drauf, sie auch zu pellen. Damit hatte ich

  • Tris.

    15.07.2004, 18:44 Uhr von Tris.
    Bewertung: sehr hilfreich

    Die hören sich ja lecker an. Sind mir noch nie dort aufgefallen.