Aldi Schlemmerfilet Testbericht

Nicht so ganz das Wahre!

Letztens hatte ich eine spontane Lust auf Fisch, und da ich alleine zuhause war, blieb nur der suchende Blick in die Tiefkühltruhe. Dieser Blick blieb hängen an einem Schlemmerfilet Bordelaise, das ich zunächst für die Variante von Iglo hielt. Doch schnell stellte sich heraus, dass ich ein Produkt von Aldi erwischt hatte, also das Aldi Schlemmerfilet Bordelaise mit dem Markennamen "Almare", das meine Frau für den Preis von 1,49 Euro erstanden hatte.

Obwohl ich mit Tiefkühlprodukten von Aldi schon öfters nicht so ganz zufrieden war, schaltete ich den Ofen an und heizte wie verlangt auf 225 Grad vor. Dieses Produkt musste doch probiert werden! Während des Aufheizens nahm ich einen Rost und stellte die Aluschale mit dem Fisch darauf, um die Portion schon mal im "Rohzustand" zu begutachten. Auf den ersten Blick ergab sich kein großer Unterschied zu meinem favorisierten Schlemmerfilet von Iglo, Anblick und Größe scheinen weitgehend identisch zu sein. Aber das muss ja nicht viel heißen...

Die Backzeit nutzte ich zu einem kleinen Blick auf die Packung. Diese ist ziemlich ähnlich gestaltet wie das "Original", darum also der hohe Wiedererkennungswert. Interessiert war ich vor allem an den Angaben über die Inhaltsstoffe und den Nährwert. Es ist alles zu finden, was das Herz begehrt: Die gesamte Packung hat 567 Kalorien / 2368 Kilojoule, was ich eher als wenig empfinde, wenn ich bedenke, wie satt so ein Schlemmerfilet macht. Enthalten sind von den 400 Gramm immerhin 300 Gramm Fisch (Alaska-Seelachs-Filet), der Rest setzt sich vor allem aus Fett, Öl, Zwiebeln und weiteren Kleinigkeiten zusammen, die wohl die Bordelaise-Auflage bilden. Zu meiner Beruhigung ist von irgendwelchen künstlichen Aromastoffen nichts zu sehen, aber wer versteht schon alle Angaben auf so einer Packung?

Nun gut, um die Sache etwas abzukürzen, die 40 Minuten Backzeit waren vorbei, das Essen konnte losgehen. Erster Eindruck: Ganz so appetitlich wie das Iglo-Produkt wirkt der Aldi-Fisch nicht. Das liegt daran, dass die Bordelaise-Auflage nicht knackig, sondern eher flüssig geraten ist, keine feine Kruste, sondern eher eine soßenartige Masse. Zweiter Eindruck: Der Geschmack ist nicht so doll. Ich empfinde ihn als zu lasch, für eine Bordelaise-Auflage nicht würzig genug. Hinzu kommt die Konsistenz der Bordelaise-"Soße", die mir zu flüssig und zu wenig / überhaupt nicht knusprig ist - trotz mehr als ausreichend langer Backzeit. Dritter Eindruck: Der Fisch ist zu hart, enthält - trotz "Filet" - eine Menge Gräten (hatte ich Pech oder ist das immer so?) und schmeckt nach nichts. Die Geschmäcker von Soße und Fisch haben sich also nicht zu einem Geschmackserlebnis verbunden, wie man das erwarten würde.

Um es klar zu sagen: Ich war froh, als die Portion aufgegessen war. Meine Erwartungen wurden nicht voll erfüllt, aber ich hatte wohl für den geringen Preis zu viel erwartet. Immerhin war mein Sättigungsgrad genau so hoch wie beim Schlemmerfilet von Iglo, womit man bei Fertiggerichten nicht immer rechnen sollte. In diesem Bereich erhielt noch jedes Schlemmerfilet von mir gute Noten. Doch Sättigung ist nicht alles, der Geschmack ist eindeutig wichtiger, und dabei sind doch gewisse Abstriche zu machen.

Mein Gesamturteil
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Für das Aldi Schlemmerfilet Bordelaise vergebe ich eine eingeschränkte Empfehlung (für Notfälle oder so) und eine mittlere Bewertung. Diese beruht vor allem auf dem dauerhaft günstigen Preis. Geschmacklich hätte ich höchstens die Note 4 vergeben. Wirklich empfehlen kann ich nur das Originalprodukt von Iglo, das zwar mehr kostet, aber auch einen deutlich besseren Geschmack bietet.

In diesem Sinne wünsche ich allzeit guten Appetit!


© Andreas Wilhelm, 14.04.2002 / 08.04.2005