Aldi.de Testbericht

Aldi-de
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Erfahrungsbericht von ET2000

Aldimania

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Aldimania


Aldi ist Kult, Aldi kennt jeder, über Aldi spricht jeder. Deutschland und mitlerweile Teile der Welt spalten sich in Aldi Einkäufer und Nicht Aldi Einkäufer. Letztere Sorte Mensch scheint eher abzunehmen, ja kann fast schon als Exot gelten oder gillt als möchtegern reich und spiessig.

Kein Scherz, diese Vorurteile existieren. „Ich geh ja nicht zu Aldi…“ ist ein Satz, der im Unterbewusstsein einiger Menschen zu Abwehrhaltungen gegenüber die Person führen kann, die diese Aussagen tätigt. Es stellt sich die Frage „Warum ?“ Hällt er oder sie sich für was Besseres ? Ist er oder sie ein Möchtegern ? Rationale Gründe nicht bei Aldi einkaufen zu geben werden nicht akzeptiert. Wer sparen will kauft bei Aldi. Wer erfolgreich ist kauft bei Aldi, denn schliesslich weis der erfolgreiche Mensch ja am besten wie man spart.

Was steckt hinter dem Aldi Kult ? Was bietet Aldi ?
Dieser Frage bin ich einmal auf dem Grund gegangen. Doch ist Kult erklärbar ? Nein, eigentlich nicht.

Heutzutage spricht alles über Aldi. Billiger als Aldi, besser als Aldi, Aldistandart, sieht aus wie bei Aldi, sind wir hier bei Aldi…irgendwann hat wohl jeder einmal Aldi zitiert. Welche Marke kann sich schon über solch eine Präsenz erfreuen.

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Geschichte:

Der erste echte Aldi Markt eröffnete bereits 1962 in Dortmund. Damit hat Aldi dieses Jahr sein 40 jähriges Jubiläum.

Aldi leutete damit die Ära der Discounter ein. Kaum Beratung, minimaler Personalaufwand war und ist die Aldi Devise.

Die Firma Aldi selbst gibt es seit 1946 und wurde von Theo und Karl Albrecht in Mühlheim an der Ruhr gegründet.

Der Name Aldi entstand aus der Abkürzung von Aldi Discount.

Heutzutage ist Aldi in zwei „unabhängige“ Gesellschaften geteilt. Aldi Nord und Aldi Süd.

1946 also war der Startschuss. Die Gebrüder Albrecht übernahmen den elterlichen Lebensmittelladen und begannen zu expandieren.

Zu Beginn der 60er Jahre trennten sich die bis dahin gemeinsamen Wege der Albrecht Brüder. Aldi Nord und Aldi Süd wurden geboren. Bis heute noch gibt es ganz klare Gebietsregelungen. Auch die mitlerweile zahlreich vorhandenen Auslandsfilialen sind davon nicht ausgenommen.

Geht es um strategische Entscheidungen werde diese bei Aldi vom sogenannten Verwaltungsrat gefällt.
Der Firmengründer Karl Albrecht hat sich im Frühjahr 2002 aus dem Aufsichtsrat zurückgezogen.

Heute unterhällt Aldi nahezu weltweite Fillialen. In den USA, Grossbritannien, Australien, Niederlande, Irland, Österreich…usw. überall findet man Aldi.

Die Aldi Brüder sind die reichsten Deutschen, bzw. gehören ständig in die Liste der 5 reichsten Deutschen.


Die Aldi Philosophie

Das Aldi Prinzip wurde anfangs unterschätzt. Ein kleines Sortiment, wenig Personal, keine Beratung, dass könne nicht funktionieren. Man täuschte sich.

Aldis Konzept ging auf und war in seiner radikalen Art wohl einzigartig.
Aus der eigenen Familie kann ich über die rigurose Politik der Aldi Brüder berichten. Der Hauptmehllieferant erlaubte sich vor ca. 15 Jahren einmal den Preis für ein KG Mehl bei Aldi Süd um 1 Pfennig zu erhöhen.

Es dauerte keinen Tag, da kam von Aldi Süd und Nord ein Fax, dass man die Erhöhung nur für Süd und Nord vornehmen könne und man überhaupt keine Erhöhung akzeptiere. Vorsichtshalber erwähnte man die sofortige Kündigung der Geschäftsbeziehung. Ein Rückzieher des Lieferanten war die Folge.

Die Firma Barfuss in Oer-Erkenschwick kämpfte ebenso mit Aldi. Barfuss investierte und expandierte, baute eine neue grosse Fabrik. Aldi als Hauptkunde war das Zugpferd. Nur einmal wurde man sich nicht einig, preislich. Aldi stoppte die Beziehung, Barfuss den Bau und kam ins Straucheln. Einer der grössten deutschen Wurstfabrikanten. Nach längerer Zeit rängte sich das Verhältnis wieder ein.

Die erwähnten Beispiele sind ein Teil der Aldi Philosophie. Aldi bestimmt die Preise. Nicht der Lieferant. Das war neu. Niemand traute anfangs einer Lebensmittelkette zu, dass diese Notfalls komplett auf ein Hauptprodukt verzichten würde. Aldi verzichtete. Notfalls gibt es keine Butter, keine Milch, wenn die Preise nicht so sind, wie Aldi sich das vorstellt.

Das Sortiment bei Aldi ist begrenzt, ja prinzipiell gering, vergleicht man es mit anderen Lebensmittelgeschäften. Gross geworden ist Aldi mit einem absoultem Grundsortiment.

Aldi legt Wert auf schnellen Durchlauf der Ware mit wenig Lagerhaltungskosten. Einfache Möblierung, teilweise Verkauf direkt aus dem Karton drücken die Kosten weiter.

Trotz aller Dumpingmassnahmen verloren die Aldi Brüder nie den Kunden aus dem Augen. Nur ein zufriedener Kunde kommt wieder.
So wurde Aldi bald für die höchsten Lebensmittelkontrollen der Branche bekannt. Wer bei Aldi kauft kann sich sicher sein, dass seine Waren streng kontrolliert wurden. Mängel werden radikal beseitigt, Umtausch ist kein Problem.
Abgelaufene Waren sind bei Aldi nicht zu finden.

Ein Aldi Geschäft ist nicht schön, sondern zweckmässig.

Arbeiten bei Aldi

Traurig aber wahr. Lange Zeit war Aldi eine Männerdomäne. Zumindest was jeden höheren Posten anging. Fillialleiter konnten nur Männer werden. Frauen wurden garnicht erst geprüft.

Das ist nun seit langer Zeit anders.

Wer bei Aldi arbeitet, der bekommt viel, muss aber viel leisten. Selbst die Kassierer/-innen verdienen mehr als in der Branche üblich. Soziale Leistungen sind gut.
Aufstieg zu Juniorfillialleitern zu Fillialleitern oder in den Konzern sind durchaus realisierbar.

Herarchiegehabe ist zu vermeiden. Auch der Fillialleiter wird an der Kasse erwartet.

Was Aldi anpackt wird durch Schulungen perfektioniert. Die schnellen Kassierer/-innen bei Aldi sind quasi eine Legende. Bis heute schafft es kein Lebensmittelgeschäft diese Geschwindigkeit umzusetzen.

Bis vor kurzem half neben den Schulungen eine einfache Preispolitik den Kassierern. Aldi hat nicht viele Preisvarianten. Da aber auch bei Aldi das Sortiment wächst, wurde vor kurzem auf Scanner Kassen umgestellt. Aber auch hier perfektionierte Aldi das System. Nirgendwo sonst laufen die Produkte so schnell und fehlerlos über die Bänder.


Die Produkte

Es hat sich ja bereits herumgesprochen, dass bekannte Markenprodukte unter anderem Namen bei Aldi verkauft werden. So ist der Aldi Mozarella von Zott, der ProBiotic Joghurt von Müller, die Wurst von Barfuss.

Alle Produkte werden gründlich geprüft. Fehlerhafte Ware wird anstandslos umgetauscht oder aus dem Sortiment genommen.

Montags und Donnerstags sind Aktionstage. An diesen verkauft Aldi Produkte, die sonst nicht bei Aldi zu finden sind. Von Schuhen über Hemden bis hin zum PC findet man fast alles was man auch in seinem Haushalt hat. Elektrogeräte, Töpfe, Hilfsgeräte usw. , usw. .

Naturgemäss erfreuen sich die Produkte unterschiedlicher Beliebtheit, so dass man bereits 3 Stunden nach Aktionsbeginn seinen Wunschartikel nicht mehr erhällt. Ein Aldieinkauf ist oft mit Stress und Durchsetzungsvermögen verbunden.

Hier wird geschubbst, da dem Vordermann der Einkaufswagen in die Haksen geschoben.


Meine Meinung

Ich kaufe gerne bei Aldi. Grund ist die Qualität der Ware und natürlich die Preise. Aldi ist durchweg auf niedrigem Preisniveau, die Warenqualität aber oft höher als bei preislich identischen Konkurrenzprodukten.

Brenzlig wird es an den Aktionstagen. Eine Horde Menschen stürmt die Geschäfte und überfüllte Parkplätze, Warteschlangen an den Kassen sind die Folge. Dazu eine oft aggressive Atmosphäre unter den gereizten Kunden. Auch zum Feierabendverkehr ab 16.00 Uhr macht ein Einkauf oft keinen Spass.

Die Freundlichkeit des Personals ist meist eingefroren. Bei Aldi arbeiten bedeutet Stress. Da kann man das eingefrorene Lächeln verstehen.

Störend finde ich allerdings ein paar Dinge bei Aldi, die verbessert werden sollten.
Obst und Gemüse ist teilweise direkt übereinander gestapelt. Unten liegende Ware wird erdrückt und sieht des öfteren gammlig aus.

Kassiert wird nur in bar. Das ist schnell, denn auch mich nervt es, wenn jemand für 5€ Einkauf die Kasse blockiert damit die Abrechnung per EC Karte erfolgen kann. Wer bei Aldi kauft weis das und ist vorbereitet. Und die 5€ EC Karten Einkäufer sollen ruhig woanders hingehen.

Erfreulich finde ich, dass Aldi bezgl. der Öffnungszeiten mitlerweile nachgezogen hat und abends bis 19 Uhr geöffnet hat.

Eine pedantische Klitzekleinigkeit kann Penny besser: Die Einkaufswagen dort sind für 50 Cent und 1 Euro Stücke ausgelegt. Die von Aldi nur für 1 Euro ;-)

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