Alexandria Testbericht
Erfahrungsbericht von cat_in_a_cradle
ALEXANDRIA - DIE PERLE DES MITTELMEERES
Pro:
s. B.
Kontra:
s. B.
Empfehlung:
Ja
Doch zunächst geht es zurück in die Gegenwart in das moderne Alexandria wie ich es auf meiner Reise erlebt habe. Frühmorgens dümpelt unser Boot im Mittelmeer vor Alexandria. Ein feiner Nebel hat die Stadt, die jahrhundertelang das Mittelmeer dominiert hat, im Griff. Minarette und Hochhäuser bestimmen die Silhouette des heutigen Alexandria und fangen einen mit der typischen Lebendigkeit einer arabischen Großstadt. Gegessen wird auf den Straßen in einer der vielen kleinen Stände. Gehandelt wird mit allem was es so gibt. Große Gemüsemärkte ebenso wie die typischen Märkte mit allem was Ägypten und Afrika zu bieten haben. Die Lebensader Ägyptens ist der Nil, der den Handel und den Transport sowie die Landwirtschaft in diesem Wüstenstaat ermöglicht hat. Und wenn man Alexandria zu Fuß erforscht, drängt sich der Eindruck auf, daß das Heute nicht so weit entfernt vom Gestern ist. Einen besonderen Besuch mache ich mit unserem ägyptischen Freund bei einem Mumifizierer. Unsummen bezahlen reiche Ägypter und Sammler für das Mumifizieren ihrer Tiere. Große Bäder mit Natron beherbergen die toten Körper der Tiere. Sogar das "Hauskrokodil" eines Ägypters wird hier konserviert. Faszinierend und genauso wie schon vor 5000 Jahren. Nichts haben sie verlernt von der Technik des Mumifizierens und so erstaunt es mich nicht zu hören, daß es noch immer Ägypter gibt, die sich nach ihrem Ableben hier mumifizieren lassen. Der alte Mythos des unendlichen Lebens ist in Ägypten seit 5000 Jahren Realität. Der Geruch des Todes durchzieht die Halle am Rande der Millionenmetropole.
Und vor Alexandria im Schlamm des Nils versunken liegen die größten Geheimnisse der letzten Pharaonendynastie Ägyptens. Alexander der Große baute seine Stadt Alexandria zu einer modernen Handelsmetropole entlang des Mittelmeeres aus. Mit Hafenanlagen von mehr als 30 km Länge und großen Kornspeichern war Ägypten die Verladerampe für Handelsgüter aus Arabien, Ceylon und China. Und die Kornkammer Europas. Griechen und Römer schifften von hier aus das Getreide in ihre Städte.
Was fasziniert ist das, was unter der heutigen pulsierenden Metropole liegt und was im Meer versunken ist. Alexandrias Nekropole ist wenig bekannt dafür um so sehenswerter. Im Westen ursprünglich im Wüstengebiet heute teilweise bewohnt ist ein kleiner Teil der großen Nekropole aus ptolomäischer Zeit zu sehen. Steingräber umgeben von großen Palmen bergen die im römisch-ägyptischen Stil gehaltenen Zeichnungen und Mumien. Über Stufen steigen wir in die Gräber auf und ich halte den Atem an als ich die alten ägyptischen Götterbilder an den Wänden sehe. Zwar wurden die Sarkophage mehr im römischen Stil bemalt, doch Ägyptens uralte Götter dominieren weiterhin das Jenseits. Das ewige Leben ist die Aufgabe Ägyptens. Horus befindet sich in prächtigen Farben an den Wänden. Der Gott mit dem Kopf des Falken empfängt den Toten, der in griechischen Gewändern gekleidet sein ewiges Leben in der Barke des Sonnengottes und in der Tiefe seiner Sargkammer beginnt. Die alten Steine stehen noch immer unbeschadet und sind behauen. Innen sind die Gräber besonders fein behauen, so daß die Zeichnungen ihre Wirkung voll entfalten können. Teilweise finden sich noch alte Steinsarkophage in den Gräbern und unwillkürlich verfällt man der Faszination des Morbiden. Die Gräber aus römischer Zeit haben Grabnischen in denen bis zu 10 Sarkophage ihren Platz für die Ewigkeit fanden. Auch hier geben die ägyptischen Götter das Geleit für das ewige Leben. Durch den hohen Grundwasserspiegel in der Nähe des Mittelmeeres sind viele Gräber von Feuchtigkeit und Nässe bedroht und deshalb auch nicht mehr zu besichtigen. Und das Mittelmeer führt mich auch zu der nächsten Station meiner Reise ins antike Alexandria.
Geheimnisse liegen vor der heutigen Küste Alexandrias. Große Geheimnisse von denen nur wenige bisher wirklich erforscht sind. 7 m tief ist das Mittelmeer im Nildelta und überlagert von teilweise mehr als 50 m hohen Sedimentschichten aus dem fruchtbaren Schlamm des Nils. Und darunter befinden sich die Ruinen und Götter Ägyptens. Konserviert und geschützt im Schlamm des Nils. Erdbeben gab es schon immer im Mittelmeerraum und so begruben die starken Beben einen großen Teil des antiken Alexandrias.
Ist die versunkene Stadt nahe der Insel Pharos vielleicht Atlantis? Fragen über Fragen von denen nur wenige wirklich beantwortet werden können. Eines jedoch weiß man: der Palast der Cleopatra liegt in diesem Schlamm. Und eines der 7 Weltwunder der antiken Welt: Der Leuchtturm von Pharos.
105 m hoch war er und 30 x 30 m in seiner Grundfläche. Gekrönt von Zeus Soter - dem rettenden Gott. Eine Rampe führt zum größten Leuchtfeuer der Antike.
Verborgen im Schlamm war auch ein Gotteskopf, den man heute in Alexandria bewundern kann. Als Replika versteht sich - das Original ist in Kairo im Ägyptischen Museum zu sehen. Serapis hieß der Gott, der auf dem Meeresgrund vor Alexandria in seinem Tempel gefunden wurde. Der Gott heilte Kranke und Geplagte durch den Schlaf in seinen Tempeln. Die Priester und Ärzte der Tempel unterstützen die Schlaftherapie mit Kräutertränken und Salben.
Und noch etwas macht Alexandria zu einem besonderes Ort: Die weltberühmte antike Bibiliothek Alexandrias. Mit nicht gerade orthodoxen Methoden holte sich die letzte Generation der Pharaonen Ägyptens Wissen in Form von kostbaren Schriftrollen nach Alexandria. Schiffe wurden nach wertvollen Schriftrollen durchsucht und so eine Bibliothek des Wissens geschaffen, die ihresgleichen suchte. Mehr als 600.000 Buchrollen sollen in der großen Bibliothek verwahrt gewesen sein. Abgebrannt ist diese bei dem Kämpfen Cleopatras gegen ihren Bruder im Kampf um die Herrschaft über Ägypten.
Cäsar, der große Imperator hat sich bei diesen Kämpfen auf die Seite Cleopatras gestellt, die vermutlich ihren Bruder vergiften ließ. Und verliebt hat er sich in diese gebildete, kluge und auch raffinierte Frau, die mehr als acht Fremdsprachen fließend sprach und Ägypten unter allen Umständen die Unabhängigkeit bewahren wollte. Gerne würde ich an die Geschichte der großen Liebe zwischen Cäsar und Cleopatra glauben. Doch ich wage zu bezweifeln, daß die nicht besonders schöne Cleopatra wirklich in den großen Cäsar verliebt war. Zu machtbesessen erscheint mir die Frau Cleopatra. Cäsar hingegen ist wohl ihrem gebildeten Charme zum Opfer gefallen. Vergöttert hat er die ägyptische Pharaonin. Vielleicht auch weil er das gesehen hat, was uns heute noch alle fasziniert: die unglaubliche Kultur und das unschätzbare Wissen, das Ägypten über Jahrtausende zu einer Weltmacht machte. Cleopatra führt Cäsar zu den antiken Stätten. Den Pyramiden, den Nilinseln, den großen Tempeln. Der große Cäsar, den seine Leidenschaft für eine Frau und deren Land das Leben kostete, möge glücklich ruhen mit den römischen und ägyptischen Göttern seiner Zeit. Marcus Antonius verfiel der gleichen Frau und dem gleichen Land und das tragische Ende dieser berühmtesten Ägypterin aller Zeiten hat der Film "Cleopatra" mit Elizabeth Taylor in der Hauptrolle sehr anschaulich für uns aufbereitet. Welch bitteres Ende für die große Ptolomäerin Cleopatra. Und welch unglückliches Ende für das große Land am Nil. Eine ausgebeutete Provinz wird es über Jahrhunderte werden.
Als wir an den Stadtrand von Alexandria fahren und dort zu den Feldern laufen, sehe ich zum ersten Mal die noch heute noch intakten Bewässerungsanlagen der Bauern. Über Steinkanäle wie vor tausenden von Jahren fließt das Wasser des Nils auf die Felder.
Folgt man den Spuren des Feldfrüchte in die Stadt und geht mit einem der Bauern auf einen der großen Markplätze Alexandrias so scheint die Zeit stillzustehen. Weiß gekleidete Frauen und Männer laufen durch die Straßen und Handeln mit den Bauern. Essen wird fröhlich auf der Straße verzehrt. Die Schuhe aus Leder erinnern an die Schuhe, die die Vorfahren schon vor 3000 Jahren getragen haben. Die Gesichter der Lebenden verschmelzen mit denen der Toten in den Grabkammern. Gesichtszüge und Augen sind über Jahrtausende gleich geblieben.
Ach das moderne Alexandria mit seinen Hotels und vielen Straßen und Hochhäusern gibt es natürlich auch. Das Alexandria von heute, das noch genauso wie damals Reichtum mit völliger Armut vereint. Und die moderne neue Bibliothek von Alexandria, die die Nachfolge der berühmtesten Bibliothek der antiken Welt angetreten hat, beweisen die Verbundenheit der Menschen mit ihrer Tradition.
Der Abschied aus Ägypten ist Alexandria und gleichzeitig der Aufbruch zu neuen Zielen. Begleitet hat mich seither der große Respekt vor dem antiken und modernen Ägypten. Vor Menschen, die auf eine solch reiche Vergangenheit zurückblicken dürfen. Vom Leben der Traditionen und Bewahren der alten Techniken sei es beim Mumifizieren, bei den Tonbauten oder bei der Feldwirtschaft. Die Reihe der Bewunderer ist lange: Alexander der Große, Cäsar und Napoleon gehören zu den VIPs. Und unzählige Archäologen, Kunstsachverständige und ganz normale Menschen wie ich, die sich wünschen, das die Traditionen und Reichtümer Ägyptens für unsere Nachkommen bewahrt bleibt.
70 Bewertungen, 27 Kommentare
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10.04.2009, 12:50 Uhr von paula2
Bewertung: besonders wertvollliebe Grüße
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01.04.2009, 01:00 Uhr von Striker1981
Bewertung: besonders wertvollBH und Liebe Grüße vom STRIKER
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10.03.2009, 13:30 Uhr von giselamaria
Bewertung: sehr hilfreichtoll !! schönen Tag noch und herzliche Grüße Gisela
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09.03.2009, 18:40 Uhr von RuHe2310
Bewertung: besonders wertvollSUPER geschrieben - ein BH von mir und glg
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08.03.2009, 14:03 Uhr von tk7722
Bewertung: sehr hilfreichEin sehr interessanter Bericht, liebe Grüße
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08.03.2009, 11:53 Uhr von MasterSirTobi
Bewertung: sehr hilfreichHat mir geholfen der Bericht. SH und LG
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07.03.2009, 23:55 Uhr von Zzaldo
Bewertung: sehr hilfreichliebe Grüße sendet dir Stephan
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06.03.2009, 16:08 Uhr von Beachtime01
Bewertung: besonders wertvollSUUUPER Bericht! :o) Liebe Grüße Beachtime01
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06.03.2009, 12:25 Uhr von ingoa09
Bewertung: sehr hilfreichEin sehr guter Bericht! Liebe Sonntagsgrüße, Ingo
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06.03.2009, 12:16 Uhr von verbatim
Bewertung: besonders wertvollda war ich auch schon ^^...kann dir nur zustimmen
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04.03.2009, 18:18 Uhr von leupi123
Bewertung: sehr hilfreichSuper Bericht... freu mich über Gegenlesungen :D LG
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04.03.2009, 09:04 Uhr von Engal00
Bewertung: sehr hilfreichsh und liebe Grüße Engal00
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04.03.2009, 08:52 Uhr von bastib2
Bewertung: besonders wertvollSehr schön geschrieben.
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04.03.2009, 08:45 Uhr von Iris1979
Bewertung: besonders wertvollSuper Bericht. Liebe Grüße Iris
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04.03.2009, 08:35 Uhr von Baby1
Bewertung: sehr hilfreich.•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.
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04.03.2009, 07:51 Uhr von sigrid9979
Bewertung: sehr hilfreichFreue mich über gegenlesungen....Wünsche dir einen schönen Mittwoch..Lg Sigi
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04.03.2009, 05:53 Uhr von droehn
Bewertung: sehr hilfreichToller Bericht, lg droehn
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04.03.2009, 03:42 Uhr von Bountyhunter
Bewertung: sehr hilfreichSh und liebe Grüße von mir :D
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04.03.2009, 01:44 Uhr von EasyOneX
Bewertung: sehr hilfreichtoller bericht. gruß
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04.03.2009, 01:16 Uhr von anonym
Bewertung: besonders wertvollBW, ganz klarer Fall, lg
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04.03.2009, 01:05 Uhr von swissghostly
Bewertung: besonders wertvollKlasse Bericht. Gratuliere!
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04.03.2009, 00:59 Uhr von salseranatter
Bewertung: besonders wertvolltoller Bericht, liebe Grüsse
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04.03.2009, 00:10 Uhr von morla
Bewertung: sehr hilfreichich wünsche dir einen schönen dienstagabend lg. petra
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03.03.2009, 23:56 Uhr von Jugin
Bewertung: besonders wertvolldafür gibts ein BW von mir weil ich den bericht super finde
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03.03.2009, 23:41 Uhr von Pahlinho
Bewertung: besonders wertvollSuper Bericht und BH, LG
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03.03.2009, 23:34 Uhr von timecode001
Bewertung: sehr hilfreichKlasse geschrieben! Liebe Grüsse. timecode001
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03.03.2009, 23:34 Uhr von try_or_die87
Bewertung: sehr hilfreichKlasse Bericht. Liebe Grüße
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