Alfi Isolierkanne Avanti Testbericht

••• Vorwort: •••

Ich bin jemand der mit Isolierkannen und Co. einfach kein Glück hat. Entweder kaufe ich welche, wo das Getränk im Innern viel zu schnell abkühlt, oder aber ich besitze eine, die wirklich alle meine kritischen Bedürfnis erfüllt und schon donnere ich sie zu Boden und das war es dann auch wieder.
Gerade wenn ich abends im Call – Center hocke, dann brauche ich dringend etwas warmes und da man eher selten von seinem Platz weg kommt und wir leider noch keinen Butler haben, musste eine neue Isolierkanne her, da meine funktionstüchtige am Boden zerschellte und somit nur noch eine mit 500 ml Fassungsvermögen in meinem Haushalt zu finden war und die 500 ml blieben auch gerade mal 2 Stunden warm.

Teuer durfte sie nicht sein, aber schick aussehen sollte sie und sie sollte wirklich schön lange meinen Tee warm halten. Nach langem hin und her fand ich zwar einige die mir gefielen, die aber unheimlich teuer sind. Durch einen dummen Zufall blieb ich an einem Tag mal etwas länger bei Webmiles.de hängen um nach meinem Bonuspunktestand zu schauen ( man kann dort für Gewisse Dinge die man tut, Punkte sammeln... für die, die Webmiles nicht kennen * g * ) und siehe da... dort gab es die Alfi Isolierkanne AVANTI in der Farbe schwarz / silber mit gefrosteter Oberfläche und einem Volumen von 1,3 Litern. Mein Kontostand schrumpfte ein wenig und ich bestellte mir genau diese Isolierkanne, die im Handel zwischen 20 und 25 Euro angeboten wird.

Sie gefiel mir auf dem Bild wirklich sehr gut und Alfi – Produkte sind mir durch meine Mom sehr geläufig, da sie auf diese Produkte schwört und daher hatte ich auch keine Bedenken als ich diese Kanne bestellte und für lau... na ja.. da kann man wirklich nichts falsch machen, oder?

Ob ich sie mir auch kaufen würde könnt Ihr nun im folgenden Bericht erfahren.



••• Verpackung: •••

Als der stabile Karton vor mir stand zweifelte ich ganz stark das die Kanne wirklich 1,3 Liter Fassungsvermögen haben soll, denn er wirklich winzig, aber anscheinend ist es nur eine optische Täuschung. Der Karton verrät auch noch nicht was in ihm steckt und außer das er recht stabil ist, ist an ihm nichts besonderes. Man hat noch einen kleinen Beipackzettel, der ein paar Benutzerhinweise für einen bereithält. Alles ist sehr ausführlich beschrieben, außer wie man die Kanne öffnet und bedient ;o)

Normalerweise ist das kein Problem, aber warum es doch eines werden kann, darüber berichte ich etwas später. Ich bemängle hier nur, das man das Produkt lobpreist aber das Wichtigste wirklich unter den Tisch fallen lässt. An sich ist dieser Beipackzettel gut geschrieben, auch wie man es reinigt und die Wärmeleistung optimal nutzt, aber auch wie man damit umgeht ist wichtig, weil sonst hat man nicht lange etwas von dem schönen Stück, den optisch ist sie für mich wirklich ein Hit und ich habe mich gleich in sie verliebt.



••• Aussehen: •••

‚Stylishe Isolierkanne \'Avanti\' aus hochwertigem Kunststoff PP mit \'gefrosteter\' Oberfläche’.... so nennt der Hersteller die Optik der Kanne und ich muss sagen... ja... das kann man so stehen lassen. Die Kanne trifft optisch genau meinen Geschmack. Schwarz ist nun mal meine Lieblingsfarbe und wenn es geht habe ich die Farbe wirklich überall und man hat der Kanne noch das gewisse Etwas verliehen indem man den Deckel / Schaubverschluss in einer Silberoptik versehen hat und das ganze nicht so trist aussieht und für mich hat die Kanne etwas edles an sich.

Sehr schön finde ich die ‚gefrostete’ Oberfläche. Das bedeutet das die Fläche ein wenig angeraut ist und vor allem nicht so glänzt. Es ist ein matter Glanz vorhanden und das gefällt mir einfach.
Ein Julian Brown soll für den Design zuständig sein, aber der Name sagt mir nichts und er ist mir auch nicht wirklich wichtig... die Optik passt und könnte auch von mir stammen ;o)

Wie alle Modelle von alfi verfügt auch diese Kanne über den alfiDur – Vakuum - Hartglaseinsatz und kann einfach mit nur einer Hand bedient werden.... auch dieser Satz stammt aus der Feder von Alfi und sagte mir gar nichts.
Das mit dem Hartglas überlasse ich auch besser Spezialisten, denn für mich ist das Innenleben solcher Kannen immer ein Rätsel, obwohl ich bei dieser hier ziemlich ins Staunen geriet, aber dazu auch später ;o)
Die Einhandbedienung ist für mich einfach perfekt. Normalerweise muss man immer den Deckel abschrauben, dann gießen, dann wieder zuschreiben. Das fällt hier weg, da man die Kanne in die Hand nehmen kann und mit dem Daumen drückt man einen Hebel am Schraubverschluss, die Kanne etwas in Schräglage und schon ist die Tasse voll. Hebel wieder loslassen und Kanne hinstellen. Einfach geht es schon gar nicht mehr und ich habe das erste mal die praktischste Isolierkanne meines Lebens.

Mir gefällt die Kanne richtig und normalerweise koche ich mir immer Tee für eine Tasse, bzw. mach’ das Wasser warm, häng den Teebeutel rein und das war es... seit die Kanne im Haus ist, mache ich mir immer die ganze Kanne und trinke mehr ... ein seltsames Phänomen und ich schaue immer auf die hübsche Kanne die neben meinem schwarzen Monitor steht ;o)

Natürlich kommt es bei so einer Kanne nicht nur auf die Optik an, sondern im Grunde um etwas ganz anderes und dazu komme ich jetzt.



••• Handhabung und alles was wichtig ist: •••

Bevor man die Kanne benutzen kann sollte man erst überprüfen ob die Bodenverschraubung fest angezogen ist. Das mag für manche etwas Hirnlos klingen, aber habt Ihr schon mal etwas in so eine Kanne gegeben wo das nicht so ist? Ich garantiere Euch wunderbare Verbrennungen und ein tierisches Gefluche... ich weiß wovon ich rede und zum krönenden Abschluss schmeißt man die Kanne von sich und der Glaskolben vermischt sich in tausend Splittern mit dem Getränk und genau deshalb prüfe ich den Bodenverschluss wirklich vor jedem Gebrauch. Es ist ein Griff der keinem weh tut.

Will man heiße Getränke in die Kanne füllen, sollte man die Kanne vorwärmen, oder bei gekühlten eben vorkühlen. Vorkühlen ist für mich klar... einfach kaltes Wasser nehmen, ausschwenken oder eben in den Kühlschrank und mit heißem genauso.. warmes Wasser... ausschwenken ... fertig. Man kann somit die Optimale Wirkung der Kannenleistung erzielen und man reduziert das Risiko des Isolierkolbenbruches. Ich gestehe das ich so was zuvor noch nie gemacht habe, aber Sinn macht es und daher werde ich das bei dieser Kanne ganz sicher so handhaben.

Das befüllen der Kanne ist recht einfach, da die Öffnung sehr groß ist und man nicht wie bei anderen Kannen einen Trichter benötigt um sein Getränk in die Isolierkanne zu bekommen... lacht nicht.. alles schon da gewesen in meinem Haushalt ;o)
Das einzige was beim befüllen und schließen der Kanne etwas dümmlich ist, das ist der Drehverschluss, bzw. der Deckel der die Kanne verschließt. An ihm befindet sich ein Hebel, der für die Einhandbedienung ideal ist, aber der Deckel schraubt sich mehr oder weniger in die Kanne hinein und man hat nur eine Vertiefung am vorderen Rand ( Ausguss ) und eben am Griff nach hinten raus diesen Einhandhebel. Ich bekam den Deckel beim ersten mal mit schrauben nicht wirklich auf, da sich der Deckel richtig festsaugt. Nimmt man den Hebel als Drehhilfe, sehe ich kommen, das er irgendwann mal abbricht und das ist nicht wirklich günstig, da man die Kanne dann nicht mehr gebrauchen kann. Man muss sich also mit der Vertiefung abmühen und versuchen mit Druck zu drehen, was ganz schön in die Finger geht.

Auch beim zuschrauben sollte man darauf achten das der Einhandhebel nicht am Ausguss zum stillstand kommt. Eine halbe Umdrehung und der Hebel bleibt nämlich dort stehen, wenn man den Deckel falsch ansetzt.. sicherlich kein Problem, wenn man den Inhalt der Kanne nicht trinken möchte ;o)
Der Hebel gehört immer auf die Seite wo man auch den Griff der Kanne hat und mit dem Deckel kann man auch leben, da man ihn beim ausgießen nicht benötigt, sondern nur zum befüllen, oder eben reinigen, aber trotzdem werde ich hier einen Punkt abziehen, denn ich sehe jetzt schon wie einige Benutzer den Einhandhebel abbrechen, weil sie ihn zur Hilfe nehmen um den Deckel zu öffnen und das geht auf Dauer ins Auge.

Ich hoffe ich konnte das einigermaßen gut verdeutlichen was ich sagen wollte. Wenn man das Teil vor sich hat ist es ganz simpel, aber erklärt das mal einem der nicht sieht was man meint * schwitz * ;o)

Jetzt habe ich schon mehrmals von dem Einhandhebel erzählt und ihn schon gelobt. Einige werden sich sicherlich schon gefragt haben was es damit auf sich hat, aber das ist wirklich ganz einfach. Nach dem Befüllen soll man 2 – 3 mal diesen Hebel mit etwas Druck drücken, damit die Luft aus der Kanne weicht und der Deckel richtig gut sitzt.
Der Deckel sitzt wie angegossen und nicht ein Tropfen entweicht ohne das man es will ;o)

Da ist natürlich nicht der Clou dieses Hebels, sondern wie zuvor schon mehrmals angesprochen, das man die Kanne nicht öffnen braucht, wenn man sich eine Tasse einschenken möchte.
Man nimmt die Kanne einfach in die Hand... am besten am Griff, der übrigens mit rechts oder links gehalten werden kann und drückt mit dem Daumen auf diesen Hebel, der sich leicht herunterdrücken lässt. Man hält die Kanne so das etwas herauslaufen kann und am besten über einen Becher ;o) und dann bekommt man etwas in seine Tasse, wenn der Hebel gedrückt gehalten wird. Stoppen tut man einfach indem man den Hebel wieder loslässt. Sehr schön finde ich das kaum etwas nachtropft und somit auch die Kanne nicht nach ein paar Minuten aussieht als wäre man mit Ihr durch einen Sumpf gestapft.

Mir gefällt die Handhabung und in der Richtung hatte ich wirklich noch keine Isolierkanne. Natürlich ist die Isolierleistung noch ein sehr wichtiger Punkt und hier war ich begeistert bis erschrocken ;o)

Bei einer Einfülltemperatur von 95 °C hat man nach 12 Stunden laut Angaben des Herstellers eine Trinktemperatur von 60 – 65 °C.
Nun muss ich sagen das ich das Wasser aus dem Wasserkocher nicht nachmesse, aber ich denke 95 ° C kommt hin, aber das mit den 12 Stunden ... na ja... man kann vieles glauben oder nicht... man kann sich aber nach 12 Stunden heftig die Schnute verbrennen, weil man zu ungläubig war und das war ich wirklich.
Bisher hatte ich immer Kannen die wenn es hoch kommt 4 Stunden noch eine lauwarme Brühe abgaben und das waren nicht unbedingt die billigsten Isolierkannen. Aus dem Grund lächelte ich nur, als ich las das die Temperatur nach 12 Stunden noch so hoch sein sollte.

Ich habe es getestet. Nach 4 Stunden war mein Tee noch glühend heiß und ich musste ihn in meiner Tasse abkühlen lassen, bevor ich auch nur einen Schluck nehmen konnte. Zwischendurch war ich eine Weile außer Haus und als ich Heim kam, goss ich mir einen Tee ein.. immer noch von dieser ersten Füllung und da inzwischen ungefähr gute 12 Stunden vergangen sein müssten nahm ich ohne nachzudenken einen kräftigen Schluck und schrie die ganze Umgebung zusammen, da ich mir ganz kräftig die Schnute verbrannte, denn das was in meinem Becher war, war immer noch glühend heiß. Ob es nun 65 °C waren, mag ich nicht sagen, aber es war mehr als nur dampfend und viel mehr als heiß ;o)
Ich war mehr als verblüfft und da bald Schlafenszeit war, wollte ich einfach mal sehen was passiert, wenn ich am nächsten morgen.. also fast bei 21 Stunden Befüllung noch herauszuholen ist und ich muss sagen, das ich geplättet war. Der Tee dampfte immer noch. Er war zwar nicht mehr ganz so heiß, aber auf alle Fälle noch wärmend im Magen. Im Normalfall steht der Tee bei mir nicht so lange und es war für mich nur ein Test und ich war begeistert... so was hatte ich bisher noch nie und da sieht man dann doch die Qualität die ihren Preis hat.

Die Reinigung ist denkbar einfach und so wie bei jeder Isolierkanne. Schweren Ablagerungen sollte man mit heißem Essigwasser entfernt werden oder mit Zahnersatzreinigungsmitteln.... klingt seltsam, aber ist hoch wirksam. Backpulver geht natürlich auch, aber bitte niemals ätzende Reinigungsmittel. Man sollte hier auch beachten, das man sie nicht in die Spülmaschine steckt und auch nicht in Spülwasser taucht. Einfach nur ausspülen und außen feucht abwaschen.. das genügt vollkommen und greift somit auch nicht die Qualität dieser Kanne an. Nach dem spülen offen stehen lassen, damit sie gut abtrocknen kann und nicht nach längerem stehen muffelig duftet, weil das evtl. enthaltene Wasser anfängt zu gären ;o)

Kohlensäurehaltige Getränke sollte man übrigens nicht einfüllen und Milchprodukt, Babynahrung usw. auch nicht, da die Gefahr besteht das eine Keim – und Bakterienbildung möglich wäre.
Tja... ich denke es ist alles wichtige gesagt was man wissen muss. Das man mit dem Teil kein Fußball spielen soll usw. wird hoffentlich jedem klar sein und wer nun fragt wie stoßfest die Kanne ist, der wird mir hoffentlich verzeihen das ich es nicht austesten möchte und ich weiß auch nicht wie das Splitterverhalten des Glaskörpers ist, denn das möchte ich auch nicht wissen... wenn Ihr dazu Informationen benötigt, müsst Ihr Euch selbst die hervorragende Isolierkanne kaufen und es selbst testen... darüber dürft Ihr dann auch gerne einen Bericht schreiben ;o)

Für den normalen Nutzungsbereich kann ich die Kanne allemal empfehlen. 4 volle Punkte und wirkliche eine ganz herzliche Empfehlung für ein fast perfektes Produkt



••• Gesamturteil: •••

Man sollte vielleicht noch betonen, das die Kanne Außen nicht heiß wird, auch beim ausgießen nicht ....am Deckel usw. Hier könnte sich so mancher Hersteller auch ein Scheibchen abschneiden.

Nachteil... Fussel werden angezogen wie Motten vom Licht, aber natürlich nur weiße ;o) Das wäre wirklich das einzige was ich so für mich noch zu bemängeln hätte, aber dafür kann man den Hersteller leider nicht verantwortlich machen und da ich viele schwarze Sachen in meiner Umgebung habe, weiß ich das ich damit leben muss und es auch schon seit Jahren tu ;o)

Die Kanne ist für mich ideal. Ein recht hohes Fassungsvermögen und von der Isolierleistung bisher unübertroffen, wenn ich sie mit anderen Isolierkannen vergleiche, die ich schon in den Händen hatte. Ich hoffe das ich einigermaßen lange an dieser Kanne habe und sie nicht wieder zerdeppere, aber sollte das der Fall sein, würde ich sie mir auf alle Fälle kaufen.

Wer nicht unbedingt auf schwarz steht, der kann sie auch in transparenter Farbe oder so richtig knallig bunt erwerben.. auch das sieht nett aus, aber ich hatte zum anderen keine andere Farbwahl und zum anderen liebe ich schwarz und hätte eh keine Bunte gewollt... ist halt in dem Bezug wirklich Geschmackssache.
Ich kann die Kanne nur wärmstens empfehlen und solltet Ihr einen Kauf einer Isolierkanne ins Auge fassen, dann schaut Euch nach dem Produkt um. Ich für meinen Teil hatte noch nie eine bessere, aber dafür teurere, die nichts taugten.

In diesem Sinne Eure © fledermaeuse alias PunkyLady.