Alitalia Testbericht

Alitalia
ab 4,83
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Erfahrungsbericht von FredOnly

Odyssee im Flugraum

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Freunde ich ich, wir haben ein Hobby. Wir sind EuroScouts. Wir ebnen Wege. Wir verkontakten, Wir kontakten Idee und alles was (nicht) niet- und nagelfest ist. Deshalb sind wir viel unterwegs, viel auf Reisen. Wir scouten sogar über SETI@home im Weltraum! Dort waren wir persönlich noch nicht. Vorm Weltraum, und vor allem anderen natürlich auch, haben wir Respekt. Den grössten Respekt aber haben wir vor dem Alitalia-Luftraum!

Halt, halt, halt; immer der Reihe nach! Wenn jemand soviel reist wie wir, meistens fliegen wir, weils schneller geht. Wenn man richtig Ausschau hält und nicht unbedingt einen Direktflug nehmen muss, kann man seine Ziele über Umwege in Europa trotzdem innerhalb weniger Stunden billig erreichen. So zum Beispiel von Budapest nach Valencia mit der Malév und
der Sabena damals noch. Ab gehts in Budapest bis Brüssel, angenehm umsteigen und dann weiter nach Spanien, nach Valencia.

Im letzten Jahr hiess es dann für uns auf Ibiza, wir müssen nach unserer ´Hungarian-Connection´ in Budapest sehen. Und nach bewährtem Schema wählten wir dieses Mal Alitalia, weil die gerade den nächstmöglichen günstigen Zwischenstopp-Flug anboten. Also hiess es in diesem Fall, nicht über Belgien, sondern über Italien Ungarn zu erreichen.

Dass wir den nationalen Flug Ibiza-Barcelona dabei mit einkalkulieren mussten, lag klar auf der Hand. Frühmorgens in Barcelona zuversichtlich und guter Dinge (wir fliegen gerne) gelandet, checkten wir den Alitalia-Flug nach Milano ein, um dort zu wechseln, damit wir flugplanmässig mit einer anderen Alitalia-Maschine abends in Budapest zu landen.

Wolken, dunkle Wolken stiegen im sonst sonnigen Barcelona (für uns) auf. Der Flug nach Milano wurde gestrichen, weil es in der norditalienischen Stadt wegen dem dort herrschenden schlechten Wetter nicht möglich war zu landen. Um 14.30 Uhr dann das allgemeine Aufatmen: Um 17.00 Uhr wird uns eine Alitalia-Maschine von Rom startend in Barcelona abholen und uns hurtig statt nach Milano nach Rom zur dortigen Weiterreise nach Budapest transportieren.- Der Rom-Flieger war um 5 nicht da, um 6 auch nicht, um 7 nicht. Der Grund? Das Gewittergebiet hatte sich in Italien auch auf das Zentralland ausgebreitet, sodass die in Aussicht gestellte Maschine von Rom aus wegen Platzregen nicht starten konnte. Bei uns stellte sich Stress ein, Hunger hatten wir auch, konnten aber nichts essen, das verbot der Stress. Nichtraucher verkauten packungsweise Gums und die Raucher, naja, wie die Schlote, wie Schornsteine!

Und endlich, endlich, wir dachten schon, wir müssten in Barcelona übernachten. Um 20.30 Uhr erreichte der sehnlichst erwartete Flieger "....mit Müh und Not" uns, die nach Rom in der Zwischenzeit lechzenden, erschöpften Noch-Nicht-Fluggäste. Aber dann gings hoppy-hoppy. Um 21.30 Uhr waren wir bereits in der Luft. Um 23.00 Uhr in Roma. Wir waren in Rom! Was nicht mehr auf uns wartete um diese Zeit: Der Anschluss nach Budapest. Die, die es ´gut´ hatten, waren die Römer; die waren jetzt zu Hause. Und wo waren wir? Im Niemandsland waren wir, im Niemandsland.
Unser Gepäck war zu allem Überfluss zum Umchecken nicht mitgekommen. Umchecken wohin? Es gab Szenen unter den Weiterreisen-Wollenden und nicht -Könnenden, wie sie sich vorstellen können oder nicht.
Weiterreisen schon, aber morgen! erklärte uns das Alitalia-Personal um Mitternacht. Ah, da wäre noch eins, für die Gäste mit Flug nach Budapest: Morgen gibt es von Rom aus keinen Flug nach Budapest. Aber um 06.00 Uhr morgens ein ´Weiter´ nach Milano. Ja, ja, nach Milano. Von dort aus dann spätabends nach Budapest.
Eine Options wurde uns gerne eingeräumt: Wer schon ´früher´ in Budapest sein musste (der Umstand ´wollen´ war bei uns nicht mehr aktuell, eine Farce einfach), der könnte auch die morgige Vormittagsmaschine nach Zürich nehmen, dort kurz(?)umsteigen und "schon" am frühen Nachmittag am ungarischen Zielort landen.- Also morgen noch zweimal umsteigen: Wir lehnten entschieden ab. Panik und Skepsis waren unsere einzigen "Freunde".

Wir hatten bereits keine Koffer, sollten wir nun in Rom auch ohne Bett sein? Die Alitalia hatte für solche Fälle vorgesorgt: Taxis fuhren vor! Die Herde Aufgeschreckter sollte in ein nahegelegenes Vertragshotel gebracht werden, um ihren Frieden wiederzufinden. Fast willenlos liessen wir uns verfrachten und nach 40 (vierzig) km Nachtfahrt dann endlich ein internationales Silo, vollgepfropft mit Reisenden aus aller Welt. Es ging also nicht nur uns so? Und nicht umsonst sind wir Scouts: Wir fanden in den Irrgängen ähnlichen Fluren endlich Zimmer und Bett. Es war 01.30 Uhr in der Nacht, mindestens, wer hatte noch Kraft auf die Uhr zu sehen.

Rrriiiiiiing!!!! Um 05.00 Uhr rauss aus den Federn, das Taxi zurück zum Flughafen fuhr mit uns bereits um 05.30 Uhr in rasender Geschwindigkeit. Hatte mir irgendjemand mit dem Holzhammer auf den Kopf geschlagen? Es schien mir so. Am Flughafen dann: Raus aus dem Taxi, rein in die Maschine mit kümmerlichem Handgepäck. Vom Reisegepäck selbst nach wie vor keine Spur, wie sollte auch, eine neue Maschine mit unserer "Bagage aus Barcelona" war um diese Uhrzeit noch nicht gelandet.

Bereits im Flugzeug wurden wir darauf eingestimmt, wo wir unsere Essgutscheine am Mailander Flughafen abholen könnten, um den uns bevorstehenden Warte-Tag nicht hungernd verbringen zu müssen. Um 09.30 Uhr landeten wir. Es hatte sich Horror breit gemacht. Wir knabberten uns den ganzen Tag so durch mit uns immer wieder zufallenden Augenlidern. Der ein schlief, während der andere auf die wenigen Habselikeiten aufpasste; so im wechselnden Vor-sich-hin-Dösen.- Und auf einmal, sollte es wahr sein? "Prego, Porta Numero Cincue, Vuelo Alitalia. Milano-Budapest. Bienvenuti y molto grazie!" Um kurz nach 20.00 Uhr diese Stimme im Fegefeuer! Sollten wir erlöst worden sein? Dann kämen wir direkt in den Himmel! In den Himmel stiegen wir dann schon auf, aber leben tun wir -Gott und Alitalia sei Dank- noch. Um 23.00 Uhr küssten wir den Boden von Budapest ohne Gepäck, aber mit einem heiligen Versprechen.......

20 Bewertungen, 4 Kommentare

  • Rena50

    16.04.2002, 16:29 Uhr von Rena50
    Bewertung: sehr hilfreich

    So ohne Gepäck ist auch ganz interessant. Bei meinem ersten Peru-Aufenthalt mußte unsere Gruppe vier Tage auf die Koffer warten.

  • IvoryB

    25.03.2002, 11:51 Uhr von IvoryB
    Bewertung: sehr hilfreich

    Also ... ich arbeite sowieso bei der besten Airline ... *SMILE* Liebste Grüße, Ivory

  • tigie

    24.03.2002, 15:29 Uhr von tigie
    Bewertung: sehr hilfreich

    Und, was lernen wir daraus? Genau, man fliegt einfach kein Alitalia! Üble Sache die Euch da passiert ist, aber irgendwie klingt das ganz typisch. Was ich schon alles über Alitalia gehört und gelesen habe, da passt Dein Bericht genau rein! Un

  • MichaelW97614

    24.03.2002, 15:23 Uhr von MichaelW97614
    Bewertung: sehr hilfreich

    oh mein gott!