Alkohol - Missbrauch Testbericht

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Erfahrungsbericht von Calistra

Vom Umgang mit einem Alkoholiker

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Als erstes soll an dieser Stelle gesagt sein, daß es sich beim Alkoholismus nicht einfach nur um eine schlechte Angewohnheit handelt, die man einfach ablegen kann.

Nein - Alkoholismus ist eine Krankheit und ich wage zu behaupten, es ist eine der heimtückischsten Krankheiten, die ich kenne.

In erster Linie richtet sich mein Beitrag in die Angehörigen des Erkrankten, denn ich möchte mir nicht anmaßen, den Opfern dieser Krankheit Ratschläge zu geben, das überlasse ich dann doch den Fachleuten.

Im Folgenden werde ich mit einigen Trugschlüssen aufräumen, denen Angehörige von Alkoholikern sich häufig aussetzen:


1. Er/sie braucht mich
Natürlich ist es so, daß der Erkrankte Ihre Hilfe braucht, daß er sie liebt - keine Frage.

Jedoch helfen Sie ihm nicht, indem Sie, wie er es fordert, bei ihm bleiben, ihm Halt geben - denn daß vermittelt ihm das Gefühl, er könne so weiter machen wie bisher. Wirklich helfen können Sie einem Alkoholiker nur, wenn Sie ihn mit seiner Sucht alleinlassen, damit er mit ihr konfrontiert wird und erkennt, was sie aus ihm macht. Deshalb, auch wenn es hart ist: UNTERSTÜTZEN SIE DEN KRANKEN NICHT LÄNGER IN SEINER SUCHT !!!!!!

2. Er/sie trinkt weil.......
Es ist äußerst nett von Ihnen, daß Sie den kranken Menschen, an dem Ihnen sicherlich viel liegt, entschuldigen wollen.

Jedoch gibt es für eine Sucht keine Rechtfertigung, der Betroffene hat lediglich verlernt (oder er hat es noch nie gelernt), mit Konflikten umzugehen, der Alkohol ist sein Tröster, die Flasche wird zum besten Freund, der Rausch zum seligen Vergessen. Doch dabei bleibt es nicht immer: Hat der Körper sich erst an den Alkohol gewöhnt, schlägt das selig-trunkene Gefühl oft in Aggression, Wut, Frust und Trauer um. Darum kommt es auch zu Gewalttätigkeiten.

3. Gewalt - Bin ich nicht mitschuldig ?
NEIN !!!!! Auch wenn der geliebte Mensch noch so krank ist, auch wenn er es noch so schwer hat, auch wenn er Ihnen noch so leid tut - NICHTS RECHTFERTIGT GEWALT !!!!

Niemand hat das Recht, anderen wehzutun, egal, ob auf emotionaler oder physischer Ebene. Spätestens jetzt ist es allerhöchste Eisenbahn, den Suchtkranken zu verlassen; ungeachtet aller Drohungen oder Versprechungen. Ich selbst habe es erlebt, daß man einen Suchtkranken immer wieder verlassen kann - und es bringt nichts. Sobald man wieder bei ihm ist, trinkt er weiter, das gilt vielleicht nicht für alle, aber für die meisten Fälle.

Und wenn Sie Kinder haben - wollen sie denen das wirklich antun? Sollen Ihre Kinder leiden, weil sie einen kranken Partner haben ??? Die Frage ist doch wohl überflüssig, oder ?

4. Ich schäme mich so...
Bitte nicht ! Es ist sicherlich schwer, zuzugeben, daß man Hilfe braucht, aber, um welchen Preis wollen Sie den Schein aufrechterhalten ?

Wenden Sie sich an Ärzte, Frauenhäuser, an die Anonymen Alkoholiker, an Therapeuten - TUN SIE ETWAS !!!

Jedoch können Sie dem Süchtigen nicht die Entscheidung abnehmen, die Hilfe der entsprechenden Institutionen anzunehmen, wie bereits gesagt, er muß diesen Weg allein gehen - Sie können ihm allenfalls die Richtung weisen.

5. Wenn er/sie nüchtern ist, ist er/sie so lieb....................
Es klingt hart - aber essen Sie halbverfaultes Obst in der Hoffnung, es könnte noch ein leckeres Stückchen dabei sein ???

Die schönen Momente sind mit Sicherheit wundervoll, die Beziehung zwischen Ihnen beiden WAR es bestimmt einmal wert, jedes noch so große Opfer zu bringen, doch das war die Vergangenheit. Der Mensch an Ihrer Seite ist krank, verschließen Sie nicht die Augen davor... Wie wollen Sie dann von ihm verlangen, daß er selbst es erkennt ??????

Ich hoffe, ich konnte hier etwas Hilfestellung leisten und möchte noch sagen, daß ich mir sehr wohl im klaren darüber bin, daß es sich hier um ein sehr ernstes Thema handelt - Sollte ich mich also im Ton vergriffen haben, nehmt es mir nicht übel.

Aber klare Sachverhalte brauchen nun mal manchmal klare Worte !!!!

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