LASIK-Behandlung Testbericht

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  • Wirkung:  sehr gut

Erfahrungsbericht von heinuun

Ich kann wieder sehen

Pro:

Ich kann wieder alles ohne Brille oder Kontaktlinsen sehen, neues Lebensgefühl

Kontra:

eventuelle Risiken

Empfehlung:

Ja

Lasik?

LASIK heißt Laser-in-situ-Keratomileusis und wird zur Verbesserung der Sehfähigkeit angewandt. Wie der Name schon sagt wird die Behandlung mit einem Laser vollzogen.

Wie funktioniert das?
Das ganze ist eine einfache und schnelle Sache. Bei der Operation wird mit einem Messer eine Lamelle auf der Hornhaut zum Teil abgeschnitten. Diese Lamelle ist dann nur noch auf einer Seite fest verbunden. Die Lamelle wird dann zur Seite aufgeklappt. Nach dem Umklappen startet der computergesteuerte Laser mit der Behandlung und brennt auf der freigelegten restlichen Hornhaut die entsprechende Dicke der Hornhaut weg. Danach wird der Hautlappen wieder zurückgeklappt und schon ist die ganze Operation vorbei. Vorteil der ganzen Sache ist der, dass bei dieser Variante nur ein feiner Schnitt übrig bleibt. Bei der Vorgängervariante wurde direkt oben auf der Hornhaut gelasert und da ist ein einfach vergleich am besten. Was tut mehr weh und heilt langsamer? Eine Schürfwunde oder eine kleine Schnittwunde und welche von beiden ist infektionsanfälliger.

Wo sollte ich das machen lassen?

Ich habe es in der Uniklinik in Freiburg machen lassen und ich empfehle auch jedem eher in eine Uniklinik zu gehen als zu einem niedergelassenen Arzt oder in Ausland zu gehen. Denn ein niedergelassener Arzt hat den nicht ganz billigen Laser kaufen müssen und muss nun auf Teufel komm raus lasern, damit der Kauf auch erwirtschaftet wird, somit gibt es bestimmt einige Fälle, die aus risikorelevanten Gründen in einer Uniklinik nicht operiert werden würden. Jetzt fragt man sich, die Uniklinik muss den doch auch erwirtschaften Das ist natürlich auch klar, aber das Investitionsrisiko einer staatlichen Einrichtung und den angestellten Ärzten ist bei weitem nicht so hoch, wie bei einem privaten Arzt und somit können die Universitätsärzte auch eher mal einen Patienten ablehnen.
Ins Ausland würde ich auch nicht gehen. Fachlich sind die bestimmt genauso gut, wie bei uns, aber wenn Komplikationen auftreten, sollte man doch schnellst möglich zu dem behandelnden Arzt gelangen. Außerdem ist der Preisunterschied auch nicht mehr so gewaltig, aber dazu kommen ich später noch.
Wer kann gelasert werden?
Also ich kann nur von den Bedingungen reden, die die Uniklinik Freiburg aufstellt und die halte ich auch für sehr vernünftig und gut.
1. Man muss mindestens 18 Jahre alt sein und nicht älter als 50
2. Die Augen dürfen sich in den letzten drei, besser noch in den letzten fünf Jahren nicht verändert haben, da ansonsten vielleicht in einem oder zwei Jahren wieder eine Fehlsichtigkeit einstellt.
3. Bei Kurzsichtigkeit geht momentan nur eine Bereinigung der Fehlsichtigkeit bis maximal 10 Dioptrien und bei Weitsichtigkeit, soweit ich mich noch erinnere, bis maximal 5 Dioptrien.
4. Keine Augenkrankheiten, wie Augenhochdruck, Entzündungen etc. Da sonst Komplikationen auftreten können.
5. Erfolgreiche Voruntersuchung, dazu gleich noch mehr.

„Heilungschancen\"?

Generell kann nicht garantiert werden, dass man nach der Lasik OP 100% Sehstärke hat und die Augenschwäche bei 0 Dioptrien liegt. Je geringer die Fehlsichtigkeit ist, desto höher ist der „Heilungserfolg\". Bei Dioptrienzahlen ab fünf, werden die Chancen auf 0 Dioptrien immer geringer. Ähnlich verhält es sich bei der Weitsichtigkeit, nur mit entsprechenden geringeren Dioptrienzahlen. Was auf jeden Fall nicht ausgeschlossen werden kann, ist, dass im Altern die Altersfernsicht einsetzten wird. Dies ist auch der Grund, warum die OP nur bis zu einem Maximalalter von 50 gemacht wird.

Risiken?

Die Risiken nehmen natürlich zu, um so mehr Dioptrien weggelasert werden müssen.
Es gibt die üblichen Risiken, die bei jedem operativen Eingriff auftreten können, wie Entzündungen oder ein falscher Schnitt. Bisher sind in Freiburg lediglich zweimal falsche schnitte durchgeführt worden. Beim ersten hat das Messer den Hautlappen ganz abgeschnitten, dieser kann aber ohne Probleme wieder angenäht werden und im zweiten Fall wurde der Hautlappen nur zur Hälfte abgetrennt, was keinerlei Folgen hatte, die OP wurde bei dem Patienten drei Monate später erfolgreich wiederholt.
Weitere Dinge die passieren können sind, dass die Augen kratzen, trocken sind, der Lappen sich verschiebt, wenn man zu früh wieder an den Augen reibt. Wenn man eine große sehr große geweitete Pupille hat bei nach, kann es sein, dass man Lichtkreise um die Lichter sieht (ist auch klar, da mann dann durch die sehr feine Naht das Licht sieht und das Licht entsprechend gebrochen wird). Am Anfang könne auch Schattenbilder auftreten oder Blitze im Sichtfeld auftreten.
Das wichtigste und größte Risiko, das aber bisher nur in ganz seltenen Fällen auftreten kann, in Freiburg bisher noch nie und auch noch kein Fall bekannt, ist der Verlust der vorherigen Sehkraft von 100% mit Brille oder Kontaktlinsen bis hin zum totalen Sichtverlust.
All diese Risiken muss man sich bewusst sein, denn es handelt sich um eine OP und bei einer OP kann immer etwas passieren.

Meine Erfahrungen

So ich denke ich habe jetzt erstmal alles zum Thema Lasik berichtet. Dann kann ich jetzt zu meinen eigenen Erfahrungen kommen.

Meine Sehschwäche war schon sehr ausgeprägt. Rechts hatte ich 8,5 und Links 7,5 Dioptrien minus, also kurzsichtig. Damit Ihr euch darunter auch etwas vorstellen können, haltet eure Hand ca. 15 cm weit von euren Augen weg. Ab da wurde alles unscharf oder beim Sehtest sieht man den größten Buchstaben nur als einen graue Fläche.

Bei diesen Einschränkungen, vor allem beim Sport (Skifahren, Tennis, Tauchen etc.) habe ich schon lange mit dem Gedanken gespielt, das irgendwann machen zu lassen, wenn die Technik so weit ist, um meine Augen wieder „fit\" zu machen. Und letztes Jahr war es dann so weit. Ich bin erst einmal an die Uniklinik in Freiburg, um mich zu informieren. Der Professor hat mir ca. eine halbe Stunde Fragen gestellt, warum ich das gerne machen würde, was mein Antrieb wäre, ob ich Sport treibe etc. Natürlich kamen auch die Risiken zu Tage, aber damit hatte ich mich ja bereits im Vorfeld befasst und die Chancen auf eine bessere Lebensqualität übertreffen bei weiten die Risiken, da diese auch nur selten auftreten.
Beim ersten Gespräch wurde dann auch gleich kleiner Untersuchungen vorgenommen. Zu erst mal die Sehstärke, die Veränderung der letzten Jahre wurde erfragt und die Hornhautdicke gemessen, denn an dieser hängt alles. Ist haut zu dünn, wird es nichts mit der OP.

Nach dem ersten Termin im Dezember, wollte ich noch die Skisaison genießen und danach meine Augen machen lassen, denn nach der OP sollte man große Anstrengungen und Zug vermeiden, da der die Lamelle auf dem Auge noch nicht 100% hält. Also bin ich Mitte März zur großen Hauptuntersuchung wieder in die Uniklinik. Das ganze dauerte über drei Stunden. Dabei wird noch mal die Sehstärke gemessen, der Augendruck, die Hornhautdicke, der Augenhintergrund, die Pupillengröße bei Licht und bei Dunkelheit, die Augenfeuchtigkeit und und und. Die Untersuchung tut nie weh, aber ist zum recht unangenehm, z.B. Wenn man eine Art Löschpapier unter das Unterlid bekommt, damit die Feuchtigkeit gemessen werden kann.
Diese Untersuchungen waren bei mir alle positiv und somit stand der Lasik Augen OP nichts mehr im Wege.

Anfang April war es dann soweit. Der Tag an dem ich wieder scharf sehen sollte war gekommen und um 16.00 Uhr war meine OP. Ich habe gleich beide Augen operieren lassen, denn wenn schon dann richtig. Zuerst wurde das rechte Auge per Augentropfen betäubt. Ich musste mich unter den Laser legen und in die Mitte von vier Lampen schauen oder direkt auf eine Grüne Diode, aber die habe ich später nicht mehr gesehen, weil sich die Brechung durch den Schnitt geändert hat.
Als nächstes wir ein rundes Ding auf mein Auge gesetzt, dass sich festsaugt. Dann kam das Geräusch vom Messer. Das klingt wie ein elektrisches Fleischmesser. Von links nach rechts wurde es dunkel und Sekunden später war alles wieder hell und der Hornhautlappen wurde zur Seite gelegt. Dann kam nur noch dir Frage des Professors an die anderen drei anwesenden Ärzte, ob alle in Ordnung wäre und dann sagte er: „Feuer frei\". Daraufhin habe ich den roten Laser hin und her springen sehen und es roch etwas verbrannt. Aber nach max. 10 Sekunden war alles um. Das Auge wurde ausgespült, der Lappen wieder auf das Auge zurückgeklappt und festgestrichen. Nun musste der Lappen nur noch etwas antrocknen und schon ging es an das andere Augen. Nach ca. 15 Minuten war alles um.
Jetzt musste ich nur noch kurz im Vorraum warten, damit die Augen etwas ruhen. Beim Gang dorthin stellte ich bereits fest, dass ich besser sehen kann. Es war zwar noch alles etwas verschwommen und milchig, aber trotzdem schärfer. Fünf Minuten später habe ich dann Augentropfen für die Feuchtigkeit und entzündungshemmende Tropfen bekommen.
Auf der Heimfahrt, bin natürlich nicht selber gefahren, wäre auch auf gar keinen Fall gegangen, begann das Leiden. Denn die Betäubungstropfen ließen nach und die Augen fingen an zu brennen und dadurch auch zu tränen. Gegen 18 Uhr war ich dann endlich wieder zu Hause und legte mich gleich ins Bett. Zwei Stunden später war das Brennen vorbei, aber dafür kratzten die Augen wie Hölle. Als Kontaktlinsenträger ist man ja einiges gewöhnt, aber das übertrifft alles. Immer wenn ich die Augentropfen rein machen wollte, war es eine Kraftanstrengung die Augen überhaupt auf zu machen und wenn ich sie dann ein bisschen auf bekommen habe, ist die Tränen Flüssigkeit nur so rausgespritzt. Aber so gegen Mitternacht hat dann das Kratzen aufgehört und ich konnte in Ruhe schlafen.

Am nächsten Morgen war die Freude dann groß. Denn ich konnte richtig gut sehen, alles war klar und scharf nur zwischen durch war es etwas verschwommen und ich war etwas Lichtempfindlich, aber das gehört so, denn die Augen waren ja noch gereizt und geschwollen. Auf der Fahrt nach Freiburg zur Nachuntersuchung konnte ich dann ohne Probleme Verkehrsschilder, Nummernschilder etc. Lesen. In Freiburg angekommen wurden beide Augen untersucht und die Ärzte konnte es kaum glauben, denn bei dem rechten Augen war die Narbe fast nicht zu sehen. Der Professor war auch begeistert und meinte, das man es nicht sehen würde, dass eine OP statt gefunden habe, wenn es nicht wüsste. Am liebsten hätte er mich gleich in eine Vorlesung mitgenommen. Einen Tag nach der OP hatte ich eine Sehschwäche auf beiden Augen von +0,5, aber das korrigiert sich noch selber, so dass am Ende null rauskommt.

Als ich zur Nachuntersuchung war, konnte man aber auch mal sehen, wie dann ein entzündetes Auge aussieht. Zum Glück lief bei mir alles bestens. Die nächsten tag habe ich meine Augen mindestens fünf mal täglich mit dem Entzündungshemmer eingetropft und alle ein bis zwei Stunden die Feuchtigkeitstropfen. Nachts habe ich mit so Augenklappen geschlafen und duschen war ich mit Taucherbrille.
Innerhalb der ersten zwei Wochen soll man auf keinen Fall die Augen reiben, Wasser rein bekommen oder ähnliches, schminken auch erst nach zwei Wochen, denn erst dann ist der Hautlappen wieder gut angewachsen.

Jetzt ist das ganze schon ein halbes Jahr her und ich bin immer noch hochzufrieden und ich würde es jederzeit wieder tun. Die Lebensqualität hat sich um Welten verbessert. Wenn ich morgens aufstehe, sehe ich alles scharf, wenn ich aus der Dusche komme, weiß ich wo ich hintrete, muss nicht mehr nach einer durchzechten nach aufpassen, dass ich die linke bzw. Die rechte Kontaktlinse auch in den entsprechenden Behälter reinfummel und beim Sport ist auch alles viel einfacher. Ich habe übrigens zwei Wochen nach der OP wieder Volleyball gespielt und zwei Monate später schon den ersten Tennisball aufs Auge bekommen und alles hat gehalten.

Ich kann es jedem, der sich das ganze überlegt, nur empfehlen, denn ist einfach klasse die Welt mit anderen Augen zu sehen. Eins ist aber ganz wichtig und deshalb habe ich auch keinerlei Probleme, mann sollte ständige eintropfen und pflegen in den ersten Tagen nur dann ist eine Regeneration am besten gegeben.

Nun zum Preis, denn das hat viele bisher abgehalten oder man ist nach Istanbul (Bekannte hatte danach heftige Probleme) oder nach Bratislava gefahren. In Bratislava kostete die OP 800 Euro pro Augen. Dazu kam dann noch der Transfer, die Übernachtung etc. Hier in Freiburg hat alles zusammen, mit den ganzen Vor- und Nachuntersuchen (immerhin 5 Nachuntersuchungen) ca. 2600 Euro gekostet. Nun versuche ich es über die Krankenkasse abzurechnen, da die jetzt einiges an Geld sparen wird, denn ich benötige nicht mehr alle zwei Jahre Kontaktlinsen, die bei meiner Stärke von der Kasse übernommen werden, das sind immerhin 400 Euro alle zwei Jahre und ich benötige auch keine Brille mehr und da bin ich nie unter 1000 Euro aus dem Geschäft raus und auch die wurde mir von der Kasse gezahlt. Die PKV hat jetzt auch erst einmal eine mögliche Zahlung bestätigt, sie möchte aber noch genauere Infos vom behandelten Arzt, mal schauen was bei raus kommt.

Also kurz um, ich habe jetzt eine ganz neue Lebensqualität und kann Lasik nur empfehlen. Denn meine Augenschwäche wurde zum jetztigen Zeitpunkt und in Zukunft wird sich daran auch nicht mehr so schnell etwas ändern, von 8,5 bzw. 7,5 auf null verbessert. Ich habe keinerlei Probleme mit trockenen Augen oder so und ich sehen nachts auch keine Ringe oder sonstiges, einfach alles spitze.

13 Bewertungen, 3 Kommentare

  • Lachesis

    27.03.2008, 15:56 Uhr von Lachesis
    Bewertung: sehr hilfreich

    Super interessanter Bericht!

  • Mondlicht1957

    03.08.2007, 18:45 Uhr von Mondlicht1957
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH LG Pet

  • wirnhier

    13.09.2005, 20:09 Uhr von wirnhier
    Bewertung: sehr hilfreich

    besonders der Abschnitt mit deiner Empfehlung, das in einer Uniklinik machen zu lassen und auf keinem Fall im Ausland etc. - das ganze ist ja immerhin auch ein Risiko und geht nicht immer gut.