LASIK-Behandlung Testbericht

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Erfahrungsbericht von dottigross_juliaa

Aaaah! Es werde Licht!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Dieser Bericht soll kein Putzmittel- und Zahnpasta-Erfahrungsbericht, kein Wie-surfe-ich-durchs-Internet-Tipp-Bericht werden. Nein, dieser Erfahrungsbericht soll den Menschen helfen, die die Natur mit einem kleinen Fehler *gestraft* hat: dem sogenannten Sehfehler! Es wird ein gekürzter Bericht, da ich die armen Leser nicht mit meiner ganzen Krankheitsgeschichte nerven möchte. Interessierte und/oder potenzielle Patienten können die ausführliche Version gerne über E-Mail oder über Gästebucheintrag anfordern.

Ich habe einen Sehfehler! Natürlich kann ich mich nicht beklagen. Ich bin gesund, habe eine glückliche Familie, einen treusorgenden und sehr lieben Lebenspartner und Freunde, auf die ich mich verlassen kann. Ich darf mich also wirklich nicht beklagen! Aber dass ich ohne Brille oder Kontaklinsen hilflos war, mit 6,75 und 7,25 Dioptrin nur schemenhaft meine Umwelt wahrnehmen konnte, ohne Brille nicht mal die Seife im Duschbecken wiederfand, das wurde für mich ein unakzeptabler Zustand.

Ich spreche in der Vergangenheit. Das heißt, dass ich ohne fremde Sehhilfe nicht sehen KONNTE. Doch inzwischen gibt es eine Methode, die uns *Maulwürfen* helfen kann: Lasik!


Was ist das?
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Lasik ist eine Möglichkeit, die Sehschärfe der Augen wiederherzustellen, indem man mit einem Laser die oberste Schicht der Hornhaut abträgt, um die Lichtbrechung des Auges zu optimieren. Um den sogenannten Wundrand (der für hohe Schmerzen sorgt) so klein wie möglich zu halten, schneidet man die oberste, schützende Schicht der Augen kreisförmig ein, klappt den sogenannten *Flap* zur Seite und hat so freien Zugang zur darunter befindlichen Hornhaut. Nach der Lasereingriff klappt man den *Flap* einfach wieder zurück, und die Ränder wachsen innerhalb kürzester Zeit wieder zusammen.

Es gibt noch eine zweite Möglichkeit der Behandlung, die jedoch sehr schmerzhaft, aber dafür wesentlich billiger ist. Dabei wird die oberste Schicht des Auges nicht zurückgeklappt, sondern weggefräst. Diese Prozedur ist zwar während der Operation schmerzfrei, weil die Augen betäubt wurden, aber hinterher hat man eine große Wundfläche, die sehr große Schmerzen verursacht.

Wenn man Berichte über diese Lasik-Methode hört, verwechselt man gerne diese beiden Arten der Operation und automatisch bekommt der Patient Angst vor den Schmerzen. Man sollte sich deshalb sehr genau über beide Methoden bei seinem Arzt informieren und die Vor- und Nachteile mit ihm besprechen. Ich kann euch nur von der schmerzfreien Operation berichten und sie anstandslos weiterempfehlen.


Wie kam ich darauf?
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Es ist einige Zeit her, da wohnte ich neben einer Optikerin. Sie sprach mich schon damals auf eine sogenannte Lasik-Operation an. Ich hörte jedoch nur mit einem Ohr zu, denn die Vorstellung, einen Laser an mein Auge zu lassen, schreckte mich ab. Ich hatte schon damals, als ich mir Kontaktlinsen anschaffte, Probleme damit, mir die Dinger ins Auge zu setzen und mir dabei mit den Fingern ins Auge zu fassen. Es kostete mich damals sehr viel Überwindung. So war es also nicht verwunderlich, dass ich das Thema Lasik beiseite schob.

Nun gut, ich wohnte also fast drei Jahre neben der Optikerin, die mich schließlich nochmals auf diese Operation ansprach. Sie meinte, sie hätte es machen lassen und sei total begeistert. Sie würde es jederzeit wieder machen. Diesen Satz aus dem Munde einer Optikerin zu hören, erstaunte mich, zumal diese Auffassung ihrem Berufsstand widersprach. *Wenn das alle Menschen machen lassen, ist die bald arbeitslos.* lachte ich damals.
Sie übergab mir ein Prospekt und meinte, die OP würde ca. 3500 DM (rund 1750 EUR) kosten. Das kam mir zwar recht teuer vor, aber eventuell machbar. Sie empfahl mir ihren Augenarzt in Weilheim, doch ich entschied mich, erst einmal zu meinem Augenarzt zu gehen, um ihn nach seiner objektiven Meinung zu fragen.

Schnell war ein Termin gemacht und ich ließ ein paar Untersuchungen über mich ergehen. Nun konnte er mir schon vorab sagen, dass die Operation bei mir grundsätzlich möglich sei. Grundsätzlich (!), aber ich müsse natürlich noch genauere Untersuchungen vornehmen lassen, aber normalerweise gäbe es keine Probleme. Bei Menschen mit einer Hornhautkrümmung gäbe es wohl Probleme, aber man müsse auch dann jeden Fall einzeln ansehen, um richtig entscheiden zu können. Außerdem müsse die Fehlsichtigkeit stagniert sein. Dass heißt, die Dioptrinzahl dürfe sich nicht mehr verschlechtern, was ab einem Alter von ca. 30 Jahren meist der Fall ist.
Der Augenarzt erläuterte mir die Vorgehensweise, die Risiken und das zu erwartende Ergebnis. Es klang alles recht vielversprechend. Doch als er mir den wirklichen Preis nannte, blieb mir die Luft weg. Zwischen 3500.- und 4000.- DM.... ja... aber pro Auge!!! Und die Krankenkasse? Sie zahlt keinen Pfennig!

Damit war die Sache für mich erledigt. So viel Geld! Und vielleicht behalte ich ja noch zwischen 0,5 und 1,0 Dioptrin zurück. Außerdem gibt es keine Langzeituntersuchungen! Und was ist, wenn ich im hohen Alter am grauen Star erkranke und ich schon mal operiert worden bin?


Warum doch? - Eine längere Geschichte!
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Etwa ein viertel Jahr später, saß ich mit besagter Nachbarin beim Kaffeetrinken zusammen. Sie schwärmte mir wieder von ihrer Operation vor und lobte ihren Augenarzt in höchsten Tönen. Die Kosten waren für sie kein Problem gewesen, denn sie litt vorher unter starker Migräne und der Arzt stellte ihr ein Attest aus, dass mit einer Augenoperation Abhilfe geleistet werden könne.
Das Problem hatte ich zwar auch, aber ein- bis zweimal im Monat Migräne waren wohl kein ausreichender Grund für eine derartige Operation.

Nun, im Laufe des überzeugenden Gesprächs, entschied ich mich, doch einmal einen Arzt aufzusuchen, der diese OP selbst durchführt. Mein Augenarzt hätte zwar die Voruntersuchungen gemacht, aber die Operation hätte dann ein Kollege in der Nähe von Augsburg gemacht. Nun, mir war es wichtig, dass die Vor- und Nachuntersuchungen vom selben Arzt gemacht werden, der schließlich auch die OP durchführt. Also suchte ich mir unter www.visumed.de einige Ärzte in meiner Nähe aus. Diese Homepage wird von der Firma präsentiert, die auch die Lasik-Geräte führt. Dort fand ich die Namen und Adressen von Ärzte, die mit diesen Geräten Lasik-Operationen durchführen.

Ich wählte zwei/drei Ärzte aus meiner Umgebung aus und rief sie an. Dabei stellte ich ein paar Fragen zur Lasik-Behandlungen, die mir wichtig erschienen. Die Sprechstundenhilfe aus Weilheim (der Arzt, der mir von meiner Nachbarin empfohlen wurde) gab mir fachmännische Auskunft, ein Arzt aus Memmingen kam mir zwar etwas hektisch vor, aber machte mir trotzdem einen kompetenten Eindruck. Bei ihm ließ ich mir einen Gespärchstermin geben, da er nicht weit von meiner Heimatstadt entfernt liegt und sich so die lästigen Anfahrten in Grenzen hielten.

Der Termin war dann auch ein weiterer Schritt zu meiner Entscheidung. Er erklärte mir ausführlich, wie mein Ausgangspunkt ist, was bei der Laseroperation passieren würde, wie der Heilungsprozess nach der OP aussehen würde (Schmerzen würden nicht auftreten!) und nannte mir einen Preis von 2300.- EUR (inzwischen Euro!) pro Auge. Puh! Das war schon eine ganze Menge mehr. Er rechtfertigte diesen Preis, indem er mir vorrechnete, was so ein Lasik-Gerät in der Anschaffung und im Unterhalt kosten würde. Er würde ein solchen Gerät allerdings mieten, da er dann davon ausgehen könnte, dass er immer das Neueste am Markt bekommen würde und kein veraltetes Operationswerkzeug. Außerdem sei bei jeder seiner Operationen ein Ingenieur anwesend, der das Gerät ununterbrochen kontrolliere. Er sei zwar Arzt, meinte er, und könne mit dem Gerät operieren, aber das Gerät selbst könne schließlich nur ein Fachmann im Griff haben.
Außerdem würde er einen Pauschalpreis verlangen, der die komplette Operation und alle Vor- und Nachuntersuchungen beinhaltet. Viele anderen Ärzte würden die Behandlungskosten aufsplittern, so dass der Patient keinen Überblick über die entgültige Gesamtsumme hätte.

Ich ging also wieder etwas schlauer nach Hause und überlegte mir die Vor- und Nachteile. Hier möchte ich eine kurze Auflistung darüber geben:

NACHTEILE
(Ich bin schließlich ein skeptischer Mensch, deshalb die Nachteile zuerst ;-)

- Hohe Kosten (2300.- EUR pro Auge)
- evtl. Schmerzen vor und nach der Operation
(ich hatte in Berichten im Internet gelesen, dass jemand 36 Stunden lang fürchterliche Schmerzen hatte)
- keine Langzeitstudien
(niemand konnte mir über Spätfolgen definitiv Auskunft geben)
- ein Sehfehler ist keine Krankheit! (Wenn man’s genau nimmt, ist diese Operation reiner Luxus. Man könnte schließlich auch mit einer Brille leben. Warum also eine freiwillige Operation und somit das Schicksal herausfordern?

VORTEIL
- morgens aufwachen, die Augen öffnen und sehen können!

Das mag jetzt für die *Sehenden* unter euch ein mikriger Grund sein, eine solche Operation durchzuführen. Aber diejenigen unter euch, die eine Sehschwäche ab - sagen wir mal - fünf Dioptrin haben, werden mich jetzt verstehen. Aufwachen.... die Augen öffnen.... und sehen können! Ein Wunder! Im Winter ein Lokal betreten, ohne dass die Brille beschlägt? Sport treiben ohne rutschendes Brillengestell? Motorradhelm tragen ohne drückende Bügel? Schwimmen ohne Wassertropfen auf den Gläsern?

Die Entscheidung war gefallen! Ich wollte die Operation machen lassen!


Voruntersuchungen
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Ich lies also die Voruntersuchungen machen. Erst danach konnte mir auch der operierende Arzt das Okay für die Operation geben. Grundvoraussetzung für diese Untersuchungen war, dass ich mindestens drei bis vier Wochen keine Kontaktlinsen mehr getragen hatte. Dies hatte mein Arzt versäumt mir zu sagen, aber ich hatte es rechtzeitig im Internet gelesen und hielt mich daran.
Nun musste vor allem die Hornhaut untersucht und festgestellt werden, ob diese dick genug für einen Eingriff ist. Nehmen wir also mal meine 7,25 Dioptrin vom rechten Auge. Das bedeutet, dass ich einen längeren Augapfel habe und die einfallenden, gebündelten Lichtstrahlen VOR der Netzhaut zusammentreffen. Um die Bündelung nun genau auf der Netzhaut auftreffen zu lassen, muss also so viel Gewebe abgetragen werden, wie zur jeweiligen Korrktur der Fehlsichtigkeit notwendig ist. Dabei ist darauf zu achten, dass - nachdem man gelasert hat - noch genug Gewebe vorhanden ist, um eine Stabilität des Auges zu gewährleisten. Es kommt natürlich auch vor, dass der Augenarzt bei manchen Menschen von einer Operation abraten muss, wenn diese Stabilität nicht gesichert ist.

Es wurde ein Sehtest gemacht, den ich im Laufe der letzten drei Monate mindestens noch zehn Mal durchlaufen musste. Immer wieder wurde die Sehschärfe kontrolliert. Mein Auge wurde auf seine Hornhautdicke untersucht und nochmals auf eine evtl. Hornhautverkrümmung. Außerdem wurde der Augendruck gemessen. An einem Tag durfte ich nach der Untersuchung nicht mehr Auto fahren. Denn man hatte mir Tropfen auf den Augapfel gegeben, um ihn *durchsichtig* zu machen, damit man hinter das Auge schauen konnte. Dadurch war ich etwa eineinhalb bis zwei Tage extrem UV-lichtempfindlich. Lampenlicht machte mir keine Probleme und ich konnte ganz normal zur Arbeit gehen.
Schmerzen bereiteten die Voruntersuchung nicht!


Der Termin
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Am 28. Mai 2002, um 9.20 Uhr, sollte das rechte Auge operiert werden, am darauffolgenden Tag, um 11.30 Uhr das linke Auge. Diesen *Sicherheitsabstand* halten die Ärzte gerne ein, um eine evtl. Augen-Überreaktion des einzelnen Patienten im Griff zu behalten.


Seelische Qual
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Die Angst und die seelische Qual versuchte ich in der kommenden Woche zu verdrängen. Das Thema *Augenoperation* war bei uns zu Hause tabu! Warum sollte ich darüber nachdenken? Ich würde mir damit nur Angst einreden. Meine Familie war mir eine große Hilfe, meine Kollegen umgingen dieses Thema beflissen und sprachen mir am letzten Tag kurz Mut zu.


Es ist soweit!
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Wir waren schon eine Stunde vor der verabredeten Zeit in Ulm. Ich wurde trotzdem gleich zur Vorbereitung gebracht. Ich bekam ein Operationshemd angezogen, Betäubungstropfen ins rechte Auge, eine OP-Mütze auf den Kopf. Die Augenpartie wurde desinfiziert und ich zog Plastiktüten über meine Schuhe. Die Situation war locker, mein Adrenalinschub sorgte dafür, dass wir es richtig lustig hatten und rumwitzelten.

Dann war es soweit. Man führte mich in den Operationsraum. Ich legte mich ganz entspannt auf die Liege, die dann automatisch unter das Lasergerät fuhr. Mein Gesicht wurde mit Folien abgeklebt. Die Ober- und Unterpartie des rechten Auges wurde auseinander gezogen und mit Klebestreifen befestigt.
Mit einer speziellen Klammer wurden beide Augenlieder auseinander gedrückt, damit sich das Auge während der Operation nicht schließen kann. Nun wurde ich aufgefordert geradeaus zu schauen - konzentriert und zielgenau auf einen orange-leuchtenden Punkt! Dann wurde mir eine Art Stempel auf die Linse gedrückt und mit einem Präzisionsmesse (= Keratom) die oberste durchsichtige Schicht des Augens kreisförmige eingeschnitten. Der sogenannte *Flap* wurde zurückgelappt und der Laser positioniert. Dann sah ich ein rotes Licht - ähnlich dem Licht einer Ampel, dessen Inneres glitzerte, als ob man orangenfarbenen Flitter verstreue. Ich hörte ein ryhtmisches Surren und die beruhigenden Worte des Arztes. Er teilte mir mit, wie weit der Laser schon gefahren war. *Jetzt haben wir schon ein Viertel hinter uns.... jetzt ist er schon über die Hälfte.... noch ein Viertel... gleich ist es vorbei.*

Ich hatte während dieser Zeit keinerlei Schmerzen. Ich spürte weder das Einschneiden mit dem Keratom noch den Laserstrahl!

Danach kam eine etwas unangenehme Sache. Das Auge wurde mit Wasser ausgespült. Dabei sollte ich gezielt geradeaus schauen, was nicht so einfach war. Durch die Lichtbrechung des Wassers war mein Fixpunkt ständig an einem anderen Fleck und mein Arzt musste mit mir schimpfen, weil ich anscheinden mit den Augen rollte und seine Arbeit dadurch behinderte. Der *Flap* wurde wieder zurück geschoben und leicht angedrückt.
Die Plastikabdeckung wurde wieder entfernt und ich konnte mich langsam aufsetzen.

Ich wurde wieder in den Nebenraum geführt, zog die OP-Kleidung aus und konnte für kurze Zeit in den Warteraum gehen, wo mein Freund auf mich wartete. Ich war guter Laune und körperlich ging es mir sehr gut. Etwa zwanzig Minuten später wurde ich wieder in den Nebenraum gerufen, wo sich mein Arzt das operiertes Auge ansah. Er war sehr zufrieden mit seiner Arbeit und so konnte nun auch das linke Auge für die OP vorbereitet werden.


The same, like last time
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Die Prozetur der Operation wiederholte sich, obwohl ich diesmal leichte Schmerzen verspürte. War das linke Auge noch nicht genug betäubt worden? Ich weiß es nicht, aber das Einschneiden der obersten Augenschicht tat weh - den Laser selbst spürte ich allerdings nicht.


Endlich nach Hause...
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Nachdem auch das zweite Auge nachuntersucht worden war und ich die Rechnung bar bezahlt hatte (das ist so üblich!), fuhren wir nach Hause. Inzwischen fror ich bitterlich, zitterte am ganzen Laib und war schrecklich müde. Die Augen bekam ich nicht mehr auf... ich war am Ende! Die Anspannung hatte sich gelöst, die Nerven lagen blank. Ich wollte nur noch nach Hause und zum Schutz gegen die Sonne und die Belüftungsanlage im Auto zog ich meine Jacke über den Kopf. Das grelle Licht machte mir zu schaffen und der Arzt hatte angeordnet, die Augen vor Zugluft zu schützen. Zugluft sei das Schlimmste für die frisch operierten Augen!!

Zuhause angekommen begannen die schlimmsten drei Stunden. Ein Öffnen der Augen war unmöglich, im Blindflug ging es in unsere Wohnung und direkt ins Bett. Dort quälten mich drei Stunden lang starkes Brennen der Augen - als ob man mir Parfüm ins Auge gestäubt hätte. Tränen liefen mir in Strömen übers Gesicht. Doch die mitgebrachten Schmerztabletten wollte ich nicht nehmen. Die Schmerzen waren noch auszuhalten und ich wollte auch irgendwie mitkriegen, wie schlimm es werden könnte. Nur im Notfall hätte ich Tropfen oder Tabletten genommen.

Gegen Abend hörte das Brennen auf. Ich konnte die Augen wieder öffnen und zurück blieb nur ein leichtes Kratzen im linken Auge. Total verschwommen nahm ich meine Umwelt war. Das Wort *Sehen* kam mir in dem Moment allerdings nicht in den Sinn. Doch ich machte mir noch keine Sorgen. Es würde schon noch werden.


Der nächste Tag
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Nachdem ich die Augen über Nacht mit zwei Plastikklappen geschützt hatte (damit ich mir im Schlaf nicht die Augen reibe), war ich nun gespannt, was ich sehen würde, wenn ich sie abnahm. Wir hielten diesen Augenblick mit dem Fotoapparat fest. Lansam öffnete ich die Augen und gewöhnte mich ans Licht. Meine Umgebung sah ich, allerdings hinter einem dunstigen Schleier. Ich schloss erst das eine, dann das andere Auge und merkte, dass ich mit meinem linken Auge wesentlich besser sah als mit dem rechten. Schmerzen hatte ich keine. Nur das leichte Kratzen im linken Auge war noch zu spüren.

Am Nachmittag hatte ich einen Termin zur Nachuntersuchung. Wir fuhren also nach Memmingen in die Praxis, wo ein Sehtest gemacht wurde. Der Arzt zeigte mir eine Tafel, auf der ich nichts erkennen konnte. Er war erstaunt, dass ich noch nicht viel sehen würde, tat es aber mit den Worten ab: *Naja, es dauert auch noch eine Weile, bis das Gehirn alles verarbeitet hat.* - Auf dem rechten Auge hatte ich eine Sehstärke von 20 Prozent, auf dem linken Auge immerhin zwischen 60 und 65 Prozent. Als er mir eine schwarze Klappe mit einem kleinen Loch vor die Pupillen hielt, um die Lichtstreuung zu verringern, stellte er auf dem rechten Auge ebenfalls 65 Prozent Sehschärfe und auf dem linken immer noch 65 Prozent fest. Nun, das bewies, dass ich noch recht lichtempfindlich sei und es sich in den nächsten Tagen schon regulieren würde. Noch war ich nicht beunruhigt, denn ich hatte gelesen, dass es bei manchen Menschen eben länger dauert.


Der dritte Tag danach
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Heute, drei Tage nach der Operation, habe ich immer noch einen Schleier vor Augen. Ich besuchte meine ehemalige Nachbarin, die mir sagte, bei ihr hätte es fast zwei Wochen gedauert, bis dieser Nebel verschwunden gewesen wäre. Ich bräuchte mir keine Sorgen machen.

Schmerzen habe ich keine. Immer noch merke ich ein leichtes Kratzen auf der linken Pupille. Gegen die trockenen Augen nehme ich mehrmals täglich Tropfen. Dreimal täglich träufel ich mir ein entzündungshemmendes Mittel in die Augen.

Ich schlafe auch weiterhin mit Augenklappen, damit ich mir nachts nicht in die Wunde lange, was schon passiert ist. Unbewusst hatte ich mir im Schlaf die Klappen abgerissen, bin dann aber durch den Schmerz der Thesa-Strips rechtzeitig aufgewacht, bevor ich noch mehr Unheil anstellen konnte.

Ich werde heute langsam ungeduldig, weil die Sehstärke auf dem rechten Auge noch nicht zu meiner vollsten Zufriedenheit ist. Bis Montag muss ich wieder arbeitsfähig sein. Diesen Bericht kann ich nur mit einem extrem hohen Schriftgrad schreiben. Trotzdem stört mich das grelle Bildschirmlicht.

Da der Arbeitgeber/die Krankenkasse in der Regel keine Krankschreibung gelten lässt, musste ich Urlaub nehmen. Deshalb hoffe ich, dass sich bis Montag noch einiges bessert.


Fazit
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Natürlich stellt sich jetzt die Frage: Würde ich es wieder machen? Zum jetzigen Zeitpunkt und anhand dieser gekürzten Form des Berichtes würde ich sagen: JA!
Ich habe die Hoffnung, dass sich innerhalb der nächsten zwei Wochen eine Besserung sowohl der Sehschärfe also auch des nebligen Schleiers einstellt.

Ich werde diesen Erfahrungsbericht - aufgrund seiner Aktualität - in den nächsten Monaten mehrmals bearbeiten, um die interessierten Leser auf dem Laufenden zu halten und ihnen die Fortschritte mitzuteilen...

Danke für eure Aufmerksamkeit!

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