Körperschmuck Allgemein Testbericht

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Erfahrungsbericht von vampire-lady

Silberschmuck

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

An Silberschmuck habe ich bestimmt fünf Kilo im Schrank gelagert. Schließlich kann ich Goldschmuck erstens nicht leiden und zweitens nicht bezahlen, zumindest nicht in den Massen die ich so kaufe. Außerdem ist Silber wesentlich flexibler, weil seine Färbung einfach dezenter ist, was besonders im Zusammenhang mit Edelsteinen letzteren eindeutig zu Gute kommt. Silber strahlt für sich selbst, verbindet man es mit einem Stein wird dieser aber unterstrichen und hervorgehoben.

Das erste was ich mir jemals aus Silber geholt habe, war ein Ring so etwa einen Millimeter breit, und sage und schreibe fünf Mark teuer, der fliegt heute noch hier herum, aber er ist natürlich eindeutig zu langweilig. Mit der Zeit sammelte ich dann mehr und mehr Sachen an, zuerst meist Ringe, weil ich keine Ohrlöcher hatte und Ringe meist noch relativ günstig waren. Später folgten dann, durch ein dickeres Portemonnaie, immer dickere und größere Ringe, Ketten, Armreifen und bald dann doch noch Ohrringe. Zuerst hatte ich eine Vorliebe für Indianerschmuck, der damals auch in die späten 80er Jahre passte, den ich heute allerdings kitschig finde. Indianerschmuck zeigt häufig nachgebildete Federn und ist oft mit Türkisen besetzt. Hier bestätigt sich meine Aussage von oben: Türkise im Zusammenhang mit Gold sehen nur kitschig aus. Wer diesen Schmuck mag: im Centro Oberhausen, gibt es nette Sache in der bunten Gasse bei der Coca-Cola-Oase.
Als nächstes kam meine schwarze Phase, wozu sich Schmuck aus Silber oder Silber mit Onyx besonders gut machte. Auf Dauer wurde auch schwarz langweilig, also durften auch noch Granate (mit Gold finde ich die oma-mässig) und Lapislazuli in die Schatulle. Letzterer als Resultat meines Ägyptenfimmels. Daneben versammelte sich noch eine ganzer Karton mit Tigeraugen- und Malachitschmuck, alles natürlich irgendwo mit Silber. Keinen dieser Steine - außer dem Lapislazuli - finde ich im Vergleich mit Gold schöner – weshalb ich trotz einiger Nachteile immer noch am Silber hänge – es hat mich bisher in jeder Lebenslage treu und verlässlich begleitet. Das Metall bringt diese Steine erst richtig zum Leuchten, wie es mit Farben geschieht die man zu schwarz kombiniert.

Schmucksilber besteht in der Regel aus Sterlingssilber, was heißt, der Schmuck besteht zu 925 Teilen aus silber und zu 75 Teilen aus beispielsweise kupfer. Dies ist notwendig um dem sehr weichen Metall Silber Stabilität zu geben. Je unreiner der Silberschmuck ist, also je weniger Silberteile im Verhältnis zum Restanteil vorhanden sind, desto eher löst der Schmuck Allergien aus, weil hier häufig auch mit Nickel herumgekaspert wird. Man sollte also auf den Vermerk „Sterling“ oder „925“ in der Prägung achten. Wie auch bei Goldschmuck muß man irgendwo auf dem Schmuckstück nämlich einen kleinen Stempelabdruck finden, der den Silberanteil mitteilt. Je reiner das Silber ist, desto schöner ist natürlich auch der leicht bläuliche Schimmer der dem Metall sein kaltes und hartes Aussehen verleiht.
Vor allem bei Ohrringen wird gerne mal herumgehunzt. Zwar ist der Schmuckteil selbst aus silber, aber der eigentlich wichtige Teil, wenn es um Allergien geht, der Stecker ist dann aus minderwertigem Material. Ein guter Händler räumt hier aber mittlerweile ein Rückgaberecht ein, falls man den Schmuck nicht verträgt (selbst auf Märkten und Festen!)

Früher konnte man Silberschmuck meist nur auf Parkfesten oder auf der Kirmes kaufen, bei Schmuckgeschäften war selten etwas zu holen. Zumindest aber gab es an den Kirmesbuden die ausgefalleneren Stücke. Am besten kaufen konnte man immer irgendwie auf den Weihnachtsmärkten, wobei eine Schmuckbude in Recklinghausen schon vor ewigen Zeiten zu meinem Lieblingsanlaufpunkt wurde. In den letzten Jahren gibt es aber auch immer mehr Läden die Silberschmuck anbieten ohne sich dabei auf 0815-Produkte zu beschränken. Etwas vermisse ich gegenwärtig: so ganz extravagante Teile, wie z. B. meinen Türkisring, der einen Skorpion nachbildet und gut 5 cm lang ist. Die Kirmesbuden heutzutage bieten auch kaum noch etwas auffälliges an, irgendwo hat man alles schon einmal gesehen. Man muß also schon sehen, wo man noch etwas vernünftiges findet – die Jagd ist nach wie vor eröffnet.

Worauf ich im Moment besonders stehe, sind ganz schlichte Stücke aus mattiertem Silber, die wirken fast platinartig. Eine dösige Angewohnheit, da man von der Mattierung selten langfristig etwas hat. Bei Ohrringen geht es noch, weil die dumm an den Ohren hängen und nirgendwo anecken, aber Fingerringe haben schon ganz schön zu leiden. Mein erster mattierter Ring war nach 6 Monaten nicht mehr matt, sondern glänzte wie ein gewöhnlicher Ring auch. Da er sehr schlicht ist und silber eben eher weich, hat er auch schon einige Macken abbekommen. Des weiteren kann man davon ausgehen, daß Ringe sich verformen und nicht unbedingt lange rund bleiben. Dies verursacht der geringe Schmelzpunkt in Verbindung mit der Handwärme. Einen Ring habe ich mir so verdötscht, daß kein Finger mehr durch passte.

Mir wurde von einem Schmuckhändler gesagt, daß man die Mattierung von Schmuck mit einem dieser grün-gelben Scheuerschwämme (Akkopatz oder so ähnlich) auffrischen kann. Ist ein Bekannter zufällig Zahntechniker? Die haben so Sandstrahler mit der man die Mattierung auffrischen kann. Allerdings nutzt sich so das Silber natürlich ab. Bei Verformungen suche ich mir einen Stift oder nehme eine passende Kappe von einer Nagellackflasche, da schiebe ich den Ring drüber soweit es eben geht und hämmere mit etwas aus Kunststoff von außen vorsichtig gegen den Ring. Profis haben dafür einen Hammer aus Hartgummi.

Die ätzendste Eigenschaft bei Silber ist, daß dieses Metall mit dem Schwefelanteil in der Luft gern mal eine Verbindung eingeht, weshalb das Schmuckstück dann anläuft. Das sieht nicht sehr schön aus und fühlt sich auch nicht gut an, man kann den Belag nämlich regelrecht spüren. Außerdem riecht der Schmuck in diesem Zustand muffig. Man kann schon im Vorfeld darauf achten, daß man rhodiniertes Silber kauft. Hier ist die Oberfläche chemisch so behandelt, daß der Schmuck nicht mehr anläuft. Allerdings ist dieser Schmuck von sich aus etwas matter und verliert von dieser hartkalten Ausstrahlung. Außerdem kann es passieren, daß man genau auf die Oberflächenbehandlung hin allergisch reagiert.

Also sollte man sich überlegen, wie man den Schmuck am anlaufen hindert und / oder, wie man den Schmuck wieder sauber bekommt. An erster Stelle sollte an den Schmuck nicht herumliegen lassen d. h. vor Luft schützen. Zu den Hausmitteln gehört angeblich ein Stück Alufolie, daß man zusammen mit dem Schmuck aufbewahrt. Daran glaube ich aber nicht.
Zum säubern gibt es spezielle Silberbäder, die aber evtl. eingefassten Steinen schaden können, als Hausmittel wird häufig Buttermilch genannt. Eine Arbeitskollegin schwört auf ein Gerät, das den Schmuck physikalisch reinigt, mit irgendwelchen Elektroden. Wollte ich mir immer mal leihen, habe ich aber immer wieder vergessen.
Ich habe bisher dann doch zum altbewährten Silberputztuch gegriffen. Auch wenn das Ding irgendwie stinkt und schwarze Schlieren bekommt, die sich auch auf den Händen fortsetzen. Damit kann man sich aber mal einen Nachmittag oder so beschäftigen. *stöhn*

Ich habe jetzt Lust bekommen, meine gesammelten Schmuckwerke durchzuwühlen, vielleicht findet sich ja noch ein lange verschollenes Stück, das man endlich mal wieder ausführen könnte?

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