Ally McBeal Testbericht

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ab 15,42
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Summe aller Bewertungen
  • Unterhaltungswert:  sehr gut
  • Informationsgehalt:  gut
  • Präsentation:  sehr gut
  • Spaß:  viel
  • Spannung:  durchschnittlich
  • Romantik:  viel

Erfahrungsbericht von vampire-lady

wo Babys tanzen

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Heute mal ein paar Worte zur wohl abgedrehtesten Serie die Randgruppensender VOX gegenwärtig zu bieten hat – Ally McBeal. Abgedreht? Nun eigentlich gehören alle Figuren der Serie – alles vorzugsweise erfolgreiche Anwälte – in die Klapse.

Die über den grünen Klee mit TV-Preisen niederprämierte Serie Ally McBeal war für mich Liebe auf den zweiten Blick – als die Serie hier zum ersten Mal ausgestrahlt wurde, sah ich eine halbe Stunde lang zu, dachte „wat?! Wer bis du denn?“ und schaltete aus. Erst bei der x-ten Wiederholung war ich dann auf einmal recht begeistert, obwohl ich die Sendung heute auch nicht in jeder Stimmungslage ertragen kann und so die eine oder andere Folge mal auslasse.

Welche Voraussetzungen sollte der Zuschauer erfüllen? Er sollte das Chaos lieben und eine gute Portion schwarzen Humor besitzen. Man sollte sich auch nicht wundern, wenn Ereignisse in der Serie, mal durch optische oder akustische Effekte hervorgehoben und unterstrichen werden. Zur wertvollsten Errungenschaft gehört die Unisex-Toilette. Männlein und Weiblein haben einen Kloraum – krasserweise spielen sich genau hier die besten Momente der Serie ab. Noch ein wichtiger Schauplatz ist die Bar unter dem Büro, wo man sich täglich nach der Arbeit trifft, wo Tina Turner mal auftritt, wo die Figuren mal singen oder einen Tanzwettbewerb bestreiten, wo aber auch Vonda Shepherd, ihres Zeichens Sängerin des Titellieds, nahezu in jeder Folge singt.

Womit ich nun bei den Verursachern dieses Chaos angelangt bin, den Hauptfiguren der aktuellen Staffel (allesamt Mitarbeiter Kanzlei Fish & Cage, oder aber in direkter Relation dazu):

Ally: eine 30jährige unverheiratete Anwältin, die auf der Suche nach dem einzig richtigen ständig auf eine Vielzahl von falschen trifft. Ally glaubt an die große Liebe und liebt Weihnachten, weshalb die Weihnachtsfolgen der Serie immer zu den Besten gehören. Ally ist irgendwie überdreht, ihre Sekretärin nennt sie gern „schnippisch“ – meist verfolgt sie irgendeinen Spleen, der ihre Umwelt mal fremdartig fasziniert, mal zur Weisglut treibt. Ally hat Probleme Fälle zu vertreten, hinter denen sie selbst nicht steht, muß es aber (Fish sei Dank) immer wieder mal tun. Aber auch vor Gericht hat sie ständig mit ihren wechselhaften Launen zu rechnen – so eine Art Dauer-PMS. Nicht verwunderlich, wenn Ally’s aktueller Lover ebenfalls nach und nach seine kleineren oder größeren Neuröschen zur Schau stellt.

John Cage: man nennt ihn auch das Gummibärchen. Er ist Ally’s männliches Gegenstück, vielleicht bester Freund, sicherlich aber Seelenverwandter. John hat seine Neurosen fast schon zur Kunstform erhoben, er nutzt sie konsequent bei seiner Arbeit als Anwalt. Als Mann ist er klein, irgendwie süß und ziemlich schüchtern – hat aber ständig Techtelmechtel mit den tollsten Frauen – er ist eben „so süß“. Einer seiner besonderen Spleen ist, daß jemand vergessen könnte, auf der Toilette abzuziehen, John besitzt deshalb eine Fernbedienung für die Klospülung. Sieht er eine tolle Frau, pfeift er vor Nervosität durch die Nase. Ist er nervös, rutscht ihm einfach zur Beruhigung in den unpassendsten Situationen das Wort „pokipsi“ heraus. Gegenwärtig ist er mit einer Frau liiert, die an Tourette leidet – zum brüllen, wenn beide gleichzeitig „ticken“. Zu seinen besonderen Fähigkeiten gehören taktisch einsetzbares Magenknurren und Schuhesquietschen auf Kommando.

Richard Fish: er ist John’s bester Freund. Beiden gehört die Kanzlei, der geldgeile und emotionslose Richard ist aber das krasse Gegenteil zu John und prägte entschieden den Begriff des Fishismus. Hä? Läßt Richard Fish einen zynischen Spruch vom Stapel (Zynismus + Fish = Fishismus). Fish spielt gern den Macho. Deshalb arbeiten bei ihm auch so viele hübsche Frauen. Was wiederum zur Folge hat, daß jeder Mann gerne bei ihm arbeiten möchten. Hier merkt man, daß er Partner John gern unterbuttert. Vor Gericht glänzt er in dem er eigentlich nur unzusammenhängendes Zeug vor sich hinbrabbelt. Seine Freundin ist ausgerechnet die knallharte Ling (bitte mit weichem L aussprechen!). Fish kennt keine Moral, keine Diskretion und tritt in jedes noch so kleine Fettnäpfchen, und wird bestimmt mal mit einem Messer im Rücken enden.

Elaine: Sie ist Kanzleisekretärin, und ein männermordendes Monster, das sich mit seltsamen Erfindungen einen Nebenverdienst erhofft – hier hervorzuheben ist der Gesichts-BH. Elaine ist grenzenlos geltungsbedürftig, sei es beim Karaokesingen oder beim Twistwettbewerb, sie MUSS die Nummer eins sein. Die Superblondine hat den Büroklatsch perfektioniert, sie weiß einfach alles, und wenn man halt den Chef per Wanze belauscht. Eigentlich ist sie aber ähnlich einsam wie Ally.

Nelle: genannt die „eiskalte Nelle“ tritt zunächst als die ganz kühle Blonde auf, taut aber später etwas auf. Nelle ist die Busenfreundin Ling’s und die ausgerechnet die Ex von John, weil keiner verstehen konnte, was die Superfrau von Gummibärchen wollte. Momentan ist Nelle die normalste Figur, von den anderen aber „gehasst“, weil sie so gut aussieht und auch noch eine Killeranwältin ist.

Ling: Die Asiatin hat es eigentlich nicht nötig überhaupt zu arbeiten, war einst die beste Mandantin, weil sie fast aus Spaß alles und jeden verklagte. Ling ist ausgesprochen temperamentvoll (häufig wird ein knurren eingespielt, wenn sie sauer ist) und das passende Gegenstück zu Fish – die beiden haben sich verdient.

Bei diesen abgedrehten Typen ist es nicht verwunderlich, daß die zu vertretenden Fälle nicht weniger bescheuert sind, am Rande betrachtet sind die Fälle eigentlich auch unwichtig oder schmückendes Beiwerk. Da gibt es schon mal einen Richter der Fälle danach entscheidet, welcher der beiden Anwälte das schönere Gebiß hat. Ein Lehrer nimmt seinen Kindern den Glauben an den Weihnachtsmann und wird entlassen. Selbst Gott wurde schon verklagt. Am Rande wundert mich, daß noch kein echter Anwalt gegen die Serie geklagt hat, weil er sich beruflich veräppelt vorkommt.

Trotz all des Klamauks ist es doch immer wieder interessant, was die Macher von Ally McBeal sich als nächstes einfallen lassen, kaum zu glauben, daß da immer wieder noch was neues unerwartetes entsteht – nicht zuletzt aber auch weil einige der Hauptfiguren rausgeschrieben und durch Neue ersetzt wurden. Wenn man sich auf den etwas speziellen Humor einläßt oder diesen einfach nur ertragen kann, wird man bestimmt seine Freude an der Serie haben. Ich bin zwar nicht immer aber meistens dabei.

Ab nächstem Jahr sollen übrigens noch mal die ersten Folgen ausgestrahlt werden – immer im Anschluß an eine ganz neue Folgen und natürlich auf VOX!

27 Bewertungen, 5 Kommentare

  • AngelikaR

    10.01.2009, 01:03 Uhr von AngelikaR
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich muß gestehen, ich habe nicht eine Folge gesehen. LG

  • stefan.aramann

    06.04.2002, 18:04 Uhr von stefan.aramann
    Bewertung: sehr hilfreich

    guter Bericht

  • northstar

    22.02.2002, 14:13 Uhr von northstar
    Bewertung: sehr hilfreich

    zwar nicht so up to date, aber ganz ok... :-)

  • Goregrind

    20.02.2002, 23:59 Uhr von Goregrind
    Bewertung: sehr hilfreich

    cooler bericht.. also ich hab die soup noch net gesehen,.. aber muss ich wohl bald tun hehe.. gruß gore

  • henna

    20.02.2002, 23:49 Uhr von henna
    Bewertung: sehr hilfreich

    "Sex and the city" ist auch sehenswert!