Almost Famous - Fast berühmt (DVD) Testbericht

Almost-famous-fast-beruehmt-dvd-drama
ab 12,06
Auf yopi.de gelistet seit 04/2011

5 Sterne
(4)
4 Sterne
(0)
3 Sterne
(1)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(2)
0 Sterne
(0)

Erfahrungsbericht von Heyzl

Almost Famous (DVD)

Pro:

netter film, gute dvd

Kontra:

kurzfassung hätten die sich sparen können

Empfehlung:

Ja

ALMOST FAMOUS (DVD)
--------------------
Bericht bezieht sich auf: untitled - The Extended Cut, 2-DVD Director\'s Edition
--------------------

Cameron Crowe\'s semi-autobiographissches Werk Almost Famous handelt vom Rock\'n\'Roll, den 70ern, Groupies und dem Musikreporter der er selber einmal war.
Auf DVD erschien sowohl die arg gekürzte Kinofassung als auch der \"Untitled Bootleg Cut\". Letzteres habe ich mir angesehen. Wer sieht schon ne Kurzfassung wenn man sehen kann, was der Regisseur uns zeigen wollte.
Gleichmal eins vorweg: Geschmack hin oder her, Testbericht hin oder her, diese DVD kann man getrost kaufen - also falls sie den Bericht nicht ganz lesen wollen, steht hier:
Meine Kaufempfehlung für fans von Rock\'n\'Roll und Filmen im Stile von Forrest Gump oder The Commitments.

=============
DER FILM:
=============
William H. Miller (Patrick Fugit) ist hochbegabt, wird von seiner Mutter zwei Klassen höher eingeschrieben und muss sich fortan ohne Freunde durchschlagen. Seine Schwester ist Musikfan und mit der Mutter (Frances McDormand) auf Kriegsfuß, weil rockmusik für sie Anstößig ist.
Willkommen in den 70ern. Rock\'n\'Roll scheint tot, die Moralvorstellungen der Eltern unterjochen die Jugend und schon sind sie mitten in \"Almost Famous\".
Die Schwester zieht aus, und wird Stewardess. Sie hinterlässt William ihre Plattensammlung. Die verändert sein Leben. Der RnR (Rock and Roll) hat ihn gepackt. Er beginnt, Musikartikel für die Zeitschrift Creem zu schreiben, und wird damit einigermaßen erfolgreich.
Als er eines Tages versucht, ein Live Konzert von Black Sabbath (Ozzy Osbourne in seinen besseren Zeiten) zu nutzen, um die Band zu interviewen, hat er das Pech, und kommt nicht rein. Doch die Vorband \"Stillwater\" ist von dem Jungen William (erst 15!) angetan und sie nehmen ihn mit rein. Er trifft dort auch das groupie Penny Lane (Cate Hudson), ein bildhübsches junges Mädchen das ihr Leben und bestimmt auch ihren Körper ganz den Bands gewidmet hat.
William freundet sich mit Stillwater an, und auch mit Penny Lane, die jetzt bei STillwater bleibt.
Das Musikmagazine Rolling Stone kriegt von William wind, und ohne dem Magazin sein Alter zu verraten, akzeptiert er, von nun an für RS zu schreiben. Sein Auftrag: Ein tour-Bericht von Stillwater, inklusive Interview mit Gitarrist Russel Hammond (Billy Crudup).
Obwohl seine Mutter anfangs dagegen ist, bricht er mit Penny und Stillwater zur \"Almost Famous Tour\" auf.
Anfangs versucht er, Interviews vom Leadsänger Jeff Bebe (Jason Lee) und den anderen zu machen, doch er hat wenig Erfolg und die Story kommt kaum vorran.
Er lernt das Bandleben kennen. Er kriegt mit wie sich die Leute streiten, wie Gigs platzen, wie Drogen konsumiert werden, wie knallhart das Business ist, wie schwer es ist, sich in seinem Alter in der Musikwelt zu behaupten, und er kriegt mit, wie Russel Hammond Penny Lane schliesslich das Herz bricht.
Gig für Gig ziehen sie durch das Land, und irgendwie scheint die Band an einem Konflikt zwischen Hammond und Bebe zu zerbrechen, und sowohl William als auch Russel sind verrückt nach Penny Lane, die ihren wahren Namen nicht preisgibt.
Nachdem Penny Lane eine überdosis hat, und die Band fast bei einem Unwetter im Privatjet ums Leben kommt, bekommt William von Russel das OK, die GANZE WAHRHEIT zu schreiben. Und das tut er nun auch, obs der Band passt oder nicht.
Er schreibt über die Exzesse, die Falschen vorurteile, die Streiteren und die Groupies, und er liefter diese Story bei Rolling Stone ab. Die Chefredakteure sind einerseits verblüfft über sein alter und andererseits hin und weg von dem Artikel.
Doch dann kommt der Tiefschlag: Die BAnd dementiert 99% des Artikels. William ist am Boden zerstört und kehrt nach Hause zurück, zusammen mit seiner Schwester.

Jahre später, die Band hat mittlerweile riesen Erfolg, versucht Russel Hammond die mittlerweile abgehaune Penny Lane zu treffen.
Doch sie gibt ihm die Adresse von William. Völlig überrascht steht er nun in der Wohnung von William, wo er doch Penny treffen wollte um mit ihr alles Klarzustellen.
Doch er kapierts: Penny wollte, dass er sich bei Wiliam entschuldigt. Also macht er das, er revanchiert sich für den Bockmist den er veranstaltet hat mit dem Dementi usw, und gibt William das Ultimative Interview.

====================
MEINUNG ZUM FILM:
====================
Nach 155 Minuten Rock\'n\'Roll Lifestory Filmepos ist man erst einmal weit weg vom Sofa, in einer Welt von Musik, Liebe und Schicksal.
Mich erinnert der Film an Forrest Gump: Herzzerreissend, melodramatisch, schön gespielt, herrlich unterhaltsam, und mit tiefgang.
Doch Almost Famous ist ein komplett anderer Film. Wo Forrest Gump noch die Probleme zeigt, deutet Almost Famous nur an:
Drogenkonsum zB. sieht man nicht, Sex sieht man nicht, obwohl das alles zum Kern der 70er zählte.
Auch wird zu wenig über Penny Lane erzählt, warscheinlich um sie als Symbol für alle Groupies darzustellen.

AF ist ein schöner Film. Crowe hat hier ein tolles Kinoerlebnis geschaffen, das mich in seinen Bann gezogen hat, trotz Schönmalerei und REgieschwächen.
Apropos Regieschwächen: Der der hier für den Schnitt und Musikschnitt verantwortlich war sollte sich nen neuen Job suchen. Technisch ist der Film einfach nur Mittelmaß, von Kameraführung bis Lighting.

Alles in allem eine Herrliche Geschichte, die, wenn auch noch so viel realitätsmangel da ist, sehr Unterhaltsam ist.

Die Tolle Musik der fiktiven Band Stillwater wurde eigens für den Film komponiert, und obwohl die Musik in dem Film sehr gut ist, finde ich die Stillwater songs einfach zu modern für die 70er.

-------
FAZIT:
-------
Ich fands trotz Mängel einen Klasse Film. Absolut sehenswert. An den Regisseur: hätteset du dir halt an anderen 70er Filmen mehr dazugelernt, Almost Famous hast du zu Kindertauglich gemacht.


============
DIE DVD:
============
Hui, wobei wir beim Kern der Sache angelangt wären: Die 2-DVD Director\'s Edition.

Ich habe mir die Kurzfassung (auf DVD 1) nicht angesehen.
Die Langfassung (Untitled: The Extended/Bootleg Cut) befindet sich auf DVD 2.

-------------
AUFMACHUNG:
-------------
Das Cover:
Verdammte Kacke. Das Cover ist herrlich (bzw der INhalt), doch was mich als männlichen DVD Käufer geschockt hat, war die Tatsache dass man mit dem Cover nur Käufer wie mich anlocken wollte, den die Szene auf dem Cover kommt im Film NICHT VOR.
Wie gern hätte ich Cate Hudson in Unterwäsche gesehen in dem Film, Fehlanzeige. Na gut... Dann halt nicht, hahaha.
Das ganze ist in einem Amaray CAse verpackt, die beiden discs zieren sich mit dem DVD Cover.
Columbia Tristar hat hier - vorrausgesagt - eine ordentliche DVD herausgebracht.

-----------
DVD 1:
-----------
Die \"Haupt-DVD\". Hier ist die Kinofassung drauf, und das schöne Menü.

BILDQUALITÄT:
(siehe DVD 2, da hier keine Unterschiede vorliegen)

Bildformat: 1.85:1 anamorphes Widescreen (anamorph = für 16:9 TVs optimiert), PAL

TONQUALITÄT:
(Abmischung Dolby Digital 5.1 [englisch] siehe DVD 2)
Hier wären wir beim Hauptmangel der DVD:

Die Kinofassung wird in Deutsch UND Englisch geboten, Englisch NUR DD 5.1, Deutsch in DD5.1 und in DTS.
Während hingegen die Langfassung NUR in Englisch geboten wird, dafür in DD5.1 und DTS.
Tja, mir ist das relativ egal, weil ich nichts in Deutsch ansehe (und auch nicht teste), doch wo ist die logik?
Columbia sagt also, du darfst Disc 1 in beiden Tonformaten ansehen wenn du kein Englisch kannst, wenn du Englisch kannst darfst du nur Dolby anhören. Und Columbia sagt, wir sind zu faul, die Langfassung ins Deutsche zu synchronisieren, dafür darfst du diesmal in Englisch zwischen zwei Tonformaten wählen.
Also ich weiß nicht.

Tonformate (Kinofassung): Englisch Dolby Digital 5.1, Deutsch Dolby Digital 5.1, Deutsch DTS 5.1

AUSSTATTUNG:
Wieder seltsam.... Der Audiokommentar ist nur für die Langfassung.

1. Trailer, erklärt sich von selbst, allerdings ein cooler Trailer (Englisch)

2. Entfallene Szenen:
Hier bekommt man das Komplette Cleveland Konzert von Stillwater, und ich finde das ist ein cooles Extra. Man hat hier wirklich ein fiktives Konzert (Play-back) nachgestellt. Echt sehenswert, die Qualität passt, ist in Dolby Digital 2.0 und relativ gut raumfüllend ;-)

Ausserdem noch 2 Szenen, die eine ohne Ton (William spielt seinen Eltern Stairway to Heaven vor). Sie können wenn sie Stairway to Heaven zu hause haben, das synchron mitlaufen lassen ;_)
Noch eine andere, weniger sehenswerte Szene.

Die Bildqualität der Deleted scenes ist fast wie beim Film.

3. Rolling Stone Artikel von Cameron Crowe:
Der Originalartikel den Cameron Crowe damals für das Rolling Stone Magazine schrieb.

4. Produktionsnotizen:
Massig Bild und Texttafeln zu Stab und Besetzung, Produktion, Dreharbeiten.

5. Filmographien (siehe 4.)

Untertitel: Englisch, Deutsch, Türkisch, HOlländisch.
Auch hier gilt: Komisch, bei der Langfassung sind es 22 verschiedene Untertitel.

Lauflänge: 118 minuten.


--------
DVD 2:
--------
Untitled: The Bootleg Cut.
Im Prinzip ein eigener Film, über eine halbe Stunde länger.
Die Menüs sind hier hässlicher.
Die DVD wurde quasi von der Amerikanischen Übernommen.

BILDQUALITÄT:
Man bekommt hier STandardmäßig schönes Bild. Die Farben sind gut, und die Schärfe auch. Doch mangelnder Kontrast und Bildperfektion nehmen dem Bild die räumliche Tiefe.
Fehler sind kaum festzustellen, doch man erkennt, das hier viel nachgeholfen wurde.

Bildformat: 1.85:1 anamorph, PAL

SOUNDQUALITÄT:
(gestestet: Englisch Dolby Digital 5.1)
Hier bin ich mehr zufrieden als beim Bild. Man bekommt dynamischen Sound, der relativ laut abgemischt ist. Die Dialoge sind gut verständlich und die Soundfront kommt gut rüber. Der Film ist wenig Centerlastig, man hat ein Gutes Soundfeld hauptsächlich von vorne. Die Rücklautsprecher kommen ständig leicht zum Einsatz, obwohl man es hier nicht mit Vorführmaterial zu tun hat. Mit tollen Surroundeffekten kann die DVD nicht aufwarten.
Der .LFE (Niedrigfrequenzkanal, also der Subwoofer) hat viel zu Tun, überhaupt ist die Musik gut Präsent.

FAZIT: Der Sound macht was her, und erfüllt seinen Zweck.
Tonformate: Englisch Dolby Digital 5.1, Englisch DTS 5.1, Audiokommentar Dolby Digital 2.0

Tja diese Langfassung bietet etwas mehr, neben der Lauflänge von 155 min.

1. Regiekommentar, das Herz der DVD. Cameron Crowe schüttet hier aus und erzählt was er zu erzählen hat. Über die Entstehung des Films, seine Erfahrungen und seine Ideen.

2. B-sides Featurette mit Intro von Crowe:
Ein behind-the-scenes Film der vom Team gemacht wurde. Tolle Einblicke in die Entstehung des films. Gedreht in DV und in Dolby 2.0 auf DVD.
Hier sieht man Probeaufnahmen, Tests usw.
Ausserdem so das Leben am Set, die Schauspieler und vieles Mehr. Ein nettes Filmchen, voll mit Interviews, Screen tests und rehearsals.
Sehenswert.

Behindhaltet: Love comes and goes - the demo.
Im Prinzip MItschnitt von dem Konzert, Bilder vom Dreh, Proben, usw....

Das ganze ist aber auch nicht sonderlich lange.

3. Lester Bangs interview mit Intro von Cameron Crowe:
Interview mit dem echten Lester Bangs. Lester Bangs ist Williams Mentor von Creem Magazine.
Tolles Special. Wirklich interessant, er gibt einblicke in sine Arbeit und seine Erfahrungen mit den Bands.

4. Cameron Crowe\'s Top hits:
Crowe stellt seine Lieblingsalben vor. Wer wenig von 70er RnR Musik weiss, hat hier gute Anhaltspunkte.
Meine persönlichen Empfehlungen:
Led Zeppelin, Credence Clearwater Revival, Allman Brothers, Hendrix, The Who, Deep Purple...

UNTERTITEL: in ca 20 wichtigen Sprachen.

=================
DVD FAZIT:
=================
Ich verstehe nicht, warum man nicht per Seamless Branching beide FAssungen auf eine DVD getan hat, und die Specials auf DVD2....
Man hätte dann von mir aus auf die DTS Fassungen verzichten können, und dafür die Komplettfassung auch in Deutsch zur Verfügung machen können. Das wahr ihnen wohl zu viel Arbeit.
Man hätte auch ganz auf die Kinofassung verzichten könne, denn je mehr desto besser.

Insgesamt eine gut ausgestattete Edition die sich zeigen lassen kann. Ein paar Mängel, aber im Großen und ganzen eine gute Addition zur eigenen DVD Sammlung, vor allem Fans des Genres sollten zugreifen.

================
FAZIT:
================
(DVD FAzit siehe oben).
Der Film hat mir sehr gut gefallen, und abgesehen von einigen Schwächen war es einer der Höhepunkte an DVDs die ich in letzter Zeit in den Player geworfen habe.

Cate Hudson ist mit sicherlich ein Grund den Film anzusehen, für weibliche DVD Käufer möglicherweise Bill Crudup (als Russel Hammond...).
Der Film bietet tolle Athmosphäre, Musik und Style.

Wieso also nicht mal den Alltag vergessen und in die 70er Abtauchen, denn das meistert der Film mit bravour.

Rock and Roll!!
mfg, heyzl (für ciao und yopi)

4 Bewertungen