Alpia Vollmilchschokolade Erdbeere/Joghurt Testbericht

Ich habe hier mal versucht, einen Bericht in Form einer Kurzgeschichte zu verfassen, die meinen Leidensweg beim Verzehr der Schokolade beschreiben soll. Viel Spaß beim Lesen.

Ich sitze mal wieder auf meinem Sofa, schaue Fernsehen und habe da so ein komisches Gefühl im Magen. Ich habe da schon so eine Ahnung und hoffe nur, dass es nicht wahr ist. Aber, nein – nicht, es ist doch wahr, ich habe Lust auf etwas Süßes. Nicht schon wieder, dachte ich nur und machte mich auf den Weg zu meinem Süßigkeitenschrank. Nein, Petra, tu es nicht, dachte ich ein letztes Mal und griff hinein in das süße Verderben. Schokolade? Warum muss es immer gleich Schokolade sein und nicht ein Müsli-Riegel, der wenigstens gesund ist.
Petra denk nach, es muss doch an der Schokolade auch etwas sein, was gesund ist und mein Gewissen beruhigt. Ah, Kakao und Milch sind doch auch gesund. Gewissen beruhigt und los kann’s gehen.
Mmh, lecker, Alpia Erdbeer Joghurt, sollte eigentlich verboten werden, aber da hängen ja auch bestimmt viele Arbeitsplätze dran. Damit die Arbeitslosigkeit nicht noch größer wird, und nur deswegen, habe ich mich schweren Herzens entschlossen, die Arbeitsplätze zu retten und die Schokolade zu vernichten. Oder doch nicht???

(Verpackung und Inhalt):
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
Ich habe es getan. Die Frucht des Verderbens, das sündige Etwas in seiner weiß/rosa Verpackung mit der Aufschrift der Marke Alpia, die man mit Bergeweise Schokolade in Verbindung bringen muss und dazu noch ein Bild von einem Schokoladenberg mit einem Fluss aus Vollmilch, liegt vor mir. Nicht genug der Versuchung durch ein Bild vom Berg aus Schokolade, hat diese in Versuchung bringende Firma auch noch die Worte Erdbeer und Joghurt als weiteres zusätzliches Lockmittel sehr hinterlistig auf dieser Verpackung integriert. Erdbeer und Joghurt, ein übler Trick um die Verbraucher zusätzlich davon zu überzeugen, dass man mit dieser verführerischen Schokolade etwas für die Gesundheit tut. Aber nicht mit mir, obwohl…? Nein, ich lass mich nicht verführen, ich drehe diese aus lauter Verführung bestehende Vorderseite der Schokolade einfach um, dann könnt ihr mich nicht mehr kriegen, ich werde dir widerstehen können, ja das werde ich.

Gott sei Dank, dachte ich bei mir. Die Rückseite ist nicht mit diesen hinterhältigen Verführungen gespickt wie ein Rehrücken im Ofen. Nein, ganz im Gegenteil. Hier hat wohl der Kreativverführer der die Menschheit verführenden Schokoladenfirma gerade Mittagspause gehabt. Stattdessen hat wohl ein Ärmelschoner tragender Bürokrat seine trockenen Mindestanforderungen wie Zutaten, Hersteller und Qualitätsgarantie dort aufgebracht. Na ja, jetzt ist wenigstens meine Versuchung dermaßen abgeebbt, dass ich die Verpackung nicht gleich in der Luft zerreisen und den Inhalt freilegen möchte.

Obwohl, geschickt ist das schon. Bei einer verführerischen Vorderseite und einer etwas bürokratisch dargestellte trockenen Rückseite kommt jetzt aber ein wachsendes Verlangen auf den Inhalt der Verpackung. Ist dieser Inhalt so verführerisch oder so trocken oder auch eine Mischung von beidem? Na klasse Petra, jetzt, da das verführerische Verlangen einen Pegel der Beherrschbarkeit erreicht hat, kommt ein weiteres den Frauen angehängtes Laster zum Tragen, welches mir wiederum meine Entscheidungsfähigkeit, die Schokolade nicht auszupacken, auf fast Null reduziert. Die Neugier!!!

Also was soll’s, weg mit der bemalten Verpackung, freier Blick zur entscheidenden Phase der Verführung. Aha, unter einer dünnen silbernen Folie versteckt erstreckt sich in einem angenehmen Braun 100 Gramm des zur Versuchung angeprangerten verführerischen Figurkillers. Damit auch nicht vergessen wird, wer für diese später mal unansehnliche Körperhülle die Verantwortung trägt, hat man auf jedes einzelne Schokoladenstück die schuldige Marke Alpia in die Vollmilchschokolade eingestanzt. Beim ersten brechen der Schokoladenriegel, was natürlich aus versehen beim Öffnen der Verpackung geschehen ist, kann man eine rosa/rötliche cremig aussehende Füllung erkennen, die bei meinem Laster Neugier einen enorm anwachsenden Wissensdurst auslöst.

(Geruch):
°°°°°°°°°°
Nicht nur, dass die Verpackung und der Inhalt ein ins unermesslich gesteigertes Bedürfnis des Verlangens geweckt hat, steigt nun auch noch aus dieser verführerischen Masse ein angenehmer Duft von Schokolade mit einem darin eingebetteten dezenten Erdbeeraroma in meine Nase. Vielleicht sollte der Hersteller des Produktes wegen des Einsatzes verbotener Lockmittel wenigstens auf Schadensersatz in Form von lebenslanger kostenloser Belieferung der Schokolade verklagt werden. Hat das schon mal jemand probiert? Ein Versuch wäre es wert, oder nicht?

(Geschmack):
°°°°°°°°°°°°°°
Nachdem mein Verlangen durch die verschiedensten Verlockungen dermaßen gesteigert wurde, dass ein automatisiertes Handeln in Form des Zugreifens zur Schokolade einem den freien Willen gesteuerten Impuls des Gehirns außer Acht gelassen hat, ist mir jetzt erst bewusst geworden, dass ich bereits das erste Stück der Verführung in mich aufgenommen habe. Der cremige Genuss aus weicher wohlschmeckenden Vollmilchschokolade und der süßlichen nach Erdbeer und Joghurt schmeckenden Füllung, lässt einen weiteren nicht steuerbaren Speichelfluss in meinen Gaumen ergießen. Dieses wohlschmeckende Erlebnis lässt auch nach der Mittlerweilen halben Tafel einen dezenten, angenehmen Nachgeschmack auf frische Erdbeere im Gedächtnis zurück.

(Zutaten):
°°°°°°°°°°
Nachdem mein Verlangen gestillt war, kam jetzt ein Gedanke in mir auch, der zuvor wohl nur am Rande wahrgenommen und dann verdrängt wurde, jetzt aber mit aller Macht wie ein Blitz meinen Verstand wieder klar denken lässt, mein schlechtes Gewissen. Oh Gott, was hab ich getan. Schnell zur Rückseite der Verpackung, die der Bürokrat mit seinen Ärmelschonern in bewusst kleinster Schrift abgedruckt hat, die Zutaten. Hier sind aufgeführt:
Pflanzenfett gehärtet, Kakaobutter, Sahnepulver, Süßmolkepulver, Kakaomasse, Sahnejoghurtpulver (3,3 %), Magermilchjoghurtpulver (2,2 %), Erdbeerfruchtpulver (2 %), Milchpulver, Butterfett, Emulgator Lecithine, Aromen, Vollmilchschokolade: Kakao mind. 30 %, Milchbestandteile mind. 18 %.

In völliger Verwirrung, ob ich meinem Körper nun etwas Gutes getan habe oder nicht, lege ich die halbe Tafel in immer noch völliger Ahnungslosigkeit zur Seite.

(Hersteller):
°°°°°°°°°°°°
Wer hat mir das bloß angetan? Wer hat mich komplett gegen meinen Willen in Versuchung gebracht, dass mein Gewissen mich plagt? Ah, hier steht es, die Firma die Frauen wie mich schamlos ausnutzt und auch noch völlig Straffrei und im Glauben nichts Böses getan zu haben immer wieder neue verführerische Sorten auf den Markt werfen.

Stollwerg AG in 51149 Köln

Was soll ich sagen, gegen einen solchen Konzern komme ich nicht an.

(Preis):
°°°°°°°
Eine weitere Verlockung, diese Schokolade zu kaufen, ist der Preis, der im Angebot nochmals auf 35 Cent gesenkt wurde und man kaum widerstehen kann, diese Tafel einfach in den Einkaufswagen zu legen.

(Fazit):
°°°°°°°
Trotz starkem Willen bin ich der Versuchung erlegen und konnte mich gegen dieses verführerische Produkt nicht wehren.

Ich hoffe auch mit diesem ein wenig anderem Bericht in Form einer Kurzgeschichte einige wichtige Fragen geklärt und Erfahrungen weitergegeben zu haben.


©Puhsmaus35, 12.11.2005