Altenpfleger/in Testbericht
- Einstellungschancen:
- Aufstiegschancen:
- Verdienstmöglichkeiten:
- Sozialleistungen:
Erfahrungsbericht von Groovygirls
Altenpflege ist ein Knochenjob
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
In der Ausbildung wird ein hoher Anspruch erzeugt, der Anspruch der ganzheitlichen Pflege.Dies besagt, daß nicht nur ein Ausschnitt des Menschen oder seines Lebens gesehen werden soll, sondern "das ganze".Das macht den Beruf attraktiv, sinnvoll und laßt die Arbeit menschenwurdig erscheinen.In der Praxis aber sieht dies vollig anders aus: Der Praxisschock fuhrt zur plotzlichen Erkenntnis, daß von ganzheitlichen Pflege nicht die Rede sein kann.Dies nicht etwa, weil sie nicht realisirbar ware,sondern weil wirtschaftliche Grunde einer ganzheitlichen Pflege entgegenstehen.Das tragische daran ist aber, daß ich immer wieder erlebe, daß ganzheitliche Pflege sinnvoll ware, wenn die Zeit und Finanzstrukturen dies zuließen.Diese Situation produziert Wut, läßt das Gefuhl der Hilflosigkeit aufkommen.Dieser Beruf ist auch mit psychischen Belastungen verbunden.Die Nähe zum Bewohner kann ein Streßfaktor werden,auch die ständige Konfrotation mit Leiden, Sterben und Tod.
Jetzt nach 8 Jahren ( mit Ausbildung ) Arbeit in der Altenpflege muß ich sagen, daß ich völlig enttäuscht bin.
Altenpflege ist ein Knochenjob. Ich habe schon oft daran gedacht, die Arbeit einfach hinzuschmeißen. Der Grund ist eigentlich nur die schlechten Arbeitsbedingungen. Die Bezahlung ist gering, aber die Verantwortung groß. In arbeite in einem großen Altenheim ( früher gehörte es der Stadt, jetzt heißt es schon GmbH ) und seit der Einführung der Pflegeversicherung 1995 hat sich die Lage bei uns sehr verschärft.
Jetzt die Zeit die Menschen menschenwürdig zu versorgen wird immer knapper. Wir arbeiten ständig zu dritt ( 1 examinierte + Aushilfen oder Zivi) und bin manchmal froh ,daß ich die Grundversorgung schaffe. Die Zeit, ältere Leute zuzuhören bleibt nicht. Auch die aktivierende Pflege leidet sehr darunter , da wir Altenpfleger unter enormen Zeitdruck stehen.
Verlangt wird von uns sehr viel. Die Angehörigen sind ständig unzufrieden ( kann auch verstehen wenn man so viel bezahlen muß) , die Pflegdienstleitung erwartet auch einiges von uns aber wir haben nur 2 Hände.
In letzter Zeit habe ich einiges über Zustände in Altenheimen gehört! Da geben wir den Bewohnern nicht genug zu trinken, sie liegen sich wund, sind unterernährt, sterben sogar daran!!!! Wer ist eigentlich schuld dran? Nicht nur Altenpfleger?!
Ich kann mich noch ganz genau an einer Teambesprechung mit PDL erinnern. Da sagte der Pflegedienstleiter wortwörtlich . „seien Sie froh, daß Sie eine Arbeit haben!“. Diesen Satz werde ich nie vergessen. Damit kann man doch kein Personal ruhig stellen?
Und wenn es so weitergeht, wird das letzte motivierte Personal aufgebraucht sein und Nachwuchs für den Beruf ist über kurz oder lang nicht mehr vorhanden.
Wer will schon heutzutage Altenpfleger, -in werden! Würde ich auch keinem empfehlen, wenn sich die Bedingungen nicht ändern!
44 Bewertungen, 5 Kommentare
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07.03.2007, 10:21 Uhr von campimo
Bewertung: sehr hilfreich¸☼°*✰ SH & LG ✰*°☼¸
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09.11.2002, 17:58 Uhr von aleunam
Bewertung: sehr hilfreichIn einigen Punkten muß ich Dir zustimmen. Aber wie wärs wenn Du dich auf den Hosenboden setzt und Bewegung in die Pflege bringst? Ändere was. Leute mit Motivation werden dringend benötigt. Gruß angehende Fachwirtin für Alt
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23.10.2002, 15:30 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichHallo, toller Bericht, aber leider auch mit vielen Schreibfehlern, z.B. a statt ä oder u statt ü. Der Streß kommt wohl daher, das der Staat mal wieder an der falschen Stelle spart, nämlich am Personal. Bei privaten Einrichtungen ist da
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08.10.2002, 15:29 Uhr von Jana1
Bewertung: sehr hilfreichDu hast schon Recht, ich arbeite in einem ambulanten Dienst und erlebe dort täglich ähnliches.Gruss Jana
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19.02.2002, 12:10 Uhr von wolfi
Bewertung: sehr hilfreichHier steht alles drin was drin stehen muss.Man Erfährt was Über den Beruf und eine Persöhnlcihe Meinung ist auch schon drin.
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