Amadeus (DVD) Testbericht

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  • Action:  durchschnittlich
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  hoch
  • Humor:  humorvoll
  • Spannung:  sehr spannend

Erfahrungsbericht von petitsolei

Genie versus Mittelmass

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Genie versus Mittelmass

Wolgang Amadeus Mozart ist eine der bekanntesten historischen Persönlichkeiten überhaupt – nicht nur seiner Werke wegen, sondern auch, weil sich um sein Leben so viele spannende Legenden ranken. Der Salzburger Komponist gilt als Inbegriff des unfassbaren Genies, des Wunderkinds und unverstandenen Künstlers.

Der Film erzählt Mozarts Leben aus der Sicht des Durchschnittskomponisten Salieri, der am Wiener Hof arbeitet und sich vom aufstrebenden Genie Mozart bedrängt fühlt - weil er dessen überragendes Talent sofort erkennt. Salieri bewundert Mozart, liebt ihn in gewisser Weise, muss ihn aber töten, um seinen eigenen Frieden zu finden.

Im Jahre 1823 versucht nun dieser Hofkappellmeister Antonio Salieri, sich in Wien das Leben zu nehmen. Man liefert ihn in eine Irrenanstalt ein, wo er einem Geistlichen berichtet, er habe Mozart ermordet. In seiner Beichte erlebt der Zuschauer die letzten 10 Jahre Mozarts – mit Salieris Augen gesehen:
1781 begenen sich Mozart und und Salieri in Salzburg zum ersten Mal. Der spiessige Salieri ist entsetzt über die Diskrepanz zwischen Mozarts Musik und dem oft rüpelhaften und albernen Benehmen des Jüngeren; er ist verbittert, weil dem Konkurrenten mühelos zufliegt, was für ihn ein unerreichbares Ideal bleibt. Neid und Verbitterung bestimmen in der Folge das Verhältnis Salieris zu Mozart. Der Film erzählt von geglückten und missglückten Intrigen Salieris, von Erfolgen und Misserfolgen Mozarts, von dessen Heirat mit Constanze, vom Tod seines Vaters Leopold, der den körperlich und seelisch labilen Komponisten tief erschüttert.
Schliesslich suggeriert der Film, Salieri sei der geheimnissvolle Auftraggeber des „Requiem“ gewesen und habe andererseits Mozart bei der Niederschrift der Partitur geholfen – ersteres um den erschöpften Mozart in den Tod zu treiben, letzeres um die Basis für die Behauptung zu schaffen, er, Salieri, sei der Komponist dieses Werkes.
Im letzten Augeblick durchkreuzt Constanze, die Ehefrau Mozarts, die bösen Pläne Salieris. Sie kann zwar ihren geliebten Gatten nicht vor dem Tode bewahren, doch sie verhinert instinktiv, dass sich der Neider Salieri mit fremden Federn schmücken kann.

Dass ein Konkurrent Mozarts frühzeitiges Ableben zu verantworten hat, ist historisch nicht haltbar. Doch es gelingt dem Film , für die Person und die Musik Mozarts auch ein Publikum zu interessieren, das sich ansonsten der klassischen Musik eher verschliesst.

Mozart wird für einmal nicht als feinsinniger Künstler gezeigt, sondern als saufender und herumhurender Anarchist. Diese respektlose und trotzdem nie zynische Demontage des musikalischen Denkmals macht natürlich Spass. Freude bereiten einem auch die Schauspieler. F. Murray Abraham glänzt in der Rolle des fiesen Neidhammels Salieri. Und Tom Hulce ist als grölender Mozart so liebenswert, dass es nur schwer zu verstehen ist, weshalb der Amerikaner nach diesem Film mehr oder weniger in der Versenkung verschwunden ist.

„Amadeus“ ist in diesem Jahr übrigens in einer neuen Version veröffentlich worden – der „Director’s Cut“ dauert 20 Minuten länger als die Orignalfassung.

Ich meine:
Unbedingt im Kino anschauen – beste Unterhaltung ist garantiert.

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