Ambi Pur Car Vanilla Testbericht

Um diverse unangenehme Gerüche aus dem Vehikel zu verbannen, gibt’s mehrere Möglichkeiten: Das Fluten des Innenraums mit wohlriechendem Badewasser stellt sicher eine der unpraktikabelsten Lösungen (wenn auch eine äusserst Kreative) dar – Gut, dass es diverse Produkte gibt, die es beispielsweise mit Zigarettenmief auch so aufnehmen können, ohne das Auto in ein Planschbecken zu verwandeln. Da hätten wir zum Beispiel die überaus (un-)beliebten und potthässlichen Wunder-Bäumchen, die nach dem Öffnen der Wagentür den Charme einer chemischen Keule verströmen und dösig am Spiegel hin-und herbaumeln (und das im wahrsten Sinne des Wortes). Ich weiss nicht, wie es euch geht, aber mir gehen – vom Geruch mal abgesehen – die Duftbäume am Spiegel gehörig auf den Zeiger: Ständig hängt da so’n dusseliges Ding im Blickfeld rum. Also brauch ich ne Alternative...et voilá!..Was für die Wohnung gut ist, kann im Auto ja nicht so viel schlechter sein: Die Rede ist vom Ambi-Pur Car Flacon, der vor eins der Lüftungsgitter gehängt wird und (wie die „Heim-Version“) Parfümöl enthält. Also her mit dem Teil und ausprobiert...

Wie funktioniert’s?
Ganz ähnlich, wie die Duftspender des gleichen Herstellers für Zuhause, ein mit Parfümöl gefüllter (Glas-)Tank wird von unten in einen Dispenser geklippst, nur dass dieser entsprechend kleiner ausfällt und ohne Steckdose auskommt. Sein Funktionsprinzip basiert auf der Kapillarität – das heisst vereinfacht: Die Flüssigkeit aus dem Tank gelangt über einen Docht in den Dispenser selbst und wird dort mittels Verdunstung an die Umgebung abgegeben. Die Verteilung der Duftstoffe übernimmt im Wagen die Lüftung, vor deren Gitter (da wo er am besten optisch und platzmässig hinpasst) das komplette Teil aufgeschoben wird, dazu dienen zwei Metall-Haltespangen auf der Rückseite des Dispensers. Die Wirkung lässt sich auf zwei Arten regulieren, zum Einen mit der Gebläsestufe, zum Anderen mit dem verstellbaren Drehkranz auf der Vorderseite des Ambi-Pur Car, wobei eine Art Hütchen den Docht mehr oder weniger stark abdeckt und somit die abgegebene Menge Duftstoff an den Luftstrom verändert.

Verpackung
Es gibt zwei „Darreichungsformen“, nämlich das komplette System bestehend aus Dispenser und Duft-Flacon und die Nachfüllpackung, die nur eine frische Glasflasche enthält. Beide Arten sind ziemlich umständlich verpackt, Karton aussen und Polystyrol-Blister innen – nicht nur dass ich den auftretenden Verpackungsmüll für unnötig erachte, auch das Rausfummeln aus der Schachtel finde ich unpraktisch. Man mag mit Argumenten wie „Stoss-Sicher verpackt“ kommen, da gibt’s aber bestimmt ne bessere Lösung. Immerhin lässt sich der Ambi-Pur Car überhaupt nachfüllen, ob es dabei jedoch Sinn macht jedes Mal gleich ne neue Glasflasche zu verbraten, lasse ich mal dahingestellt, meiner Meinung nach sind die Flaschen so stabil, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass diese während des Gebrauchs irgendwie beschädigt werden könnten – ergo könnte man die Flaschen selbst also genauso gut mehrfach auffüllen und hätte Ressourcen und Müllentsorgung gespart...

Wirkungsgrad, Dauer & Duft
Das ist natürlich stark davon abhängig, wie hoch/niedrig man den Dispenser und die Lüftung einstellt, im Schnitt komme ich mit einer Pulle (8ml) locker über anderthalb – fast zwei -Monate, allerdings stelle ich auch die Intensität nicht so krass ein, dass einem die Atemluft im Wageninneren wegbleibt. Die von mir bevorzugte Vanille-Version hat das auch nicht nötig, sie riecht wirklich angenehm nach Vanille und nicht nach irgendwas anderem – ich fühle mich aber trotzdem irgendwie an Badewasser erinnert (daher auch die Anspielung in der Einleitung). Der Duft ist generell nicht aufdringlich und lässt sich vorteilhafterweise ja auch noch regulieren. Intesiver sind da schon „Aqua“ und „After Tabacco“, die ich aber nicht so gern leiden mag, d.h. „Aqua“ benutze ich in der Wohnung, fürs Auto ist es mir zu wuchtig und scheint dort anders zu riechen, als zuhause. Bei „After Tabacco“ siehts ähnlich aus, zuhause hatte ich das schon mal ausprobiert, war erträglich – in der Enge des Wagens kräuseln sich dabei meine Nasenhaare...ist aber - wie alles im Leben – reine Geschmacks- ...äh...Geruchssache.

Fazit
Das Design ist nett, gehalten in dunkelgrau/silber und stylish geschwungen, doch passt der etwa 5-6 cm hohe und 4 cm breite Corpus Delicti bei meinem Mitsubishi Lancer nur in eine Stellung auf die mittleren Gebläseschlitze – und zwar so, dass ich die Richtung nicht mehr verstellen kann. Das macht aber insofern nichts, dass ich eh nicht so oft an den Düsen rumspiele, wenn sie einmal eingestellt sind. Für das Ambi-Pur Set (egal in welcher bevorzugten Duftrichtung) spricht die gute Verarbeitung, Einstellbarkeit und das Handling an sich – auch baumelt einem nichts vor der Nase rum, was ich sehr begrüsse. Unauffällig fügt sich der Duftikus ins Interieur ein und ist zudem immer in Griff-Reichweite.

Der Preis für das Komplettpaket aus Dispenser und Flasche liegt im lokalen REAL-Markt bei 4,35 €, das Nachfüllfläschchen schlägt mit 2,45 € zu Buche und ist somit teurer als Duftbäumchen, riecht aber dafür um Meilen besser und hält auch länger. Der Geruch ist frisch und wirkt natürlich, ohne dass man beim Einsteigen erst mal nen Kulturschock erleidet, selbst voll aufgedreht kann ich nicht behaupten, dass die Duftstoffe lästig werden würden. Für den unnötigen Verpackungsaufwand/Müll (und die jedes Mal wegzuwerfende Glasflasche, so schön sie auch sein mag) ziehe ich ein Sternchen ab, obwohl ich das Nachfüllen an sich eine lobenswerte Idee finde.

Nach Diktat brav die Gelbe Tonne füttern gegangen...

Der Duftstoff-Pharao