Amoklauf in Erfurt Testbericht

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Erfahrungsbericht von *fabian*

Amoklauf in Erfurt

Pro:

-

Kontra:

siehe Bericht

Empfehlung:

Nein

Hallo liebe Yopi User!

Heute möchte ich Euch mal meine persönliche
Meinung zum Amoklauf in Erfurt schildern!

Jeder weiß, was in Erfurt passiert ist. Die schrecklichen
Bilder schweben uns immer noch vor Augen.
Bis die Tat gänzlich verarbeitet ist, wird viel Zeit vergehen.
Trotzdem will ich euch noch einmal einen kurzen Überblick
über meine persönliche Meinung zu dem Thema vermitteln.

Hier noch einmal einige Hintergrundinformationen:
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Der Amokschütze von Erfurt war Mitglied in zwei Schützenvereinen unter anderem auch im Polizeisportverband Erfurt e.V.
Bei seinem Amoklauf am 26. April kamen 18 Menschen ums Leben, zum Großteil Lehrer, auf die er aus purem
Hass geschossen hat. Anschließend beging der Täter Selbstmord.

Einen Komplizen hatte er wahrscheinlich nicht, hat der thüringische Ministerpräsident Bernhard Vogel (CDU) nach einer Sondersitzung des Kabinetts in der Landeshauptstadt gesagt. Trotzdem hat die Staatsanwaltschaft \"gegen Unbekannt\" ermittelt.

Mutter merkt Schulverweis nicht????
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Der Amokschütze (19Jahre alt) war nach ersten Ermittlungen \"auffällig unauffällig\". Er war nicht vorbestraft, und von Mitschülern wurde als ruhig und angenehm charakterisiert. Vor einem Jahr hatte er sein Abitur nicht bestanden. Bevor er die Prüfung wiederholen konnte, wurde er von der Schule verwiesen. Er wohnte bei seiner Mutter, vor der er den Schulverweis geheim hielt, das muss man sich mal vorstellen !!!!!

So etwas hätte meiner Meinung nach nie passieren dürfen. Im Gespräch mit unseren Lehrern haben wir erfahren, dass dies eigentlich nicht möglich sei, da die Eltern von der Schule vorgeladen würden zu der Sitzung, in dem der Schulausschluss beschlossen wird.
Allerdings sei dies eben von Bundesland zu Bundesland verschieden. Und Erfurt liegt ja in Thüringen und ich gehe in Bayern zur Schule

Die Großstadt - zu unpersönlich??
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Seiner Mutter hat der Täter, so nenne ich ihn jetzt mal,
verheimlicht, dass er nicht mehr auf der Schule war und
sie hat ihn am Tag des Amoklaufs auch noch viel Glück zum Abitur gewunschen, soweit ich das richtig mitbekommen habe. Aber seine Mitschüler
mussten ja zwangsweise von dem Schulverweis gewusst
haben. Ich bin mir sicher, dass es in einer Kleinstadt nie
möglich wäre, dass die Mutter nicht erfährt, dass ihr
Kind von der Schule geschmissen wird, schon allein,
weil die Mitschüler es ihren Eltern erzählen und
die dann weitertragen und schließlich landet
es dann auch mit größter Wahrscheinlichkeit
bei der Mutter des Betroffenen. Sonst wird ja allzu häufig
der „Klatsch und Tratsch“ in den Dörfern und Kleinstädten, wo jeder sich gegenseitig kennt, als lästig empfunden und kritisiert und viele, die auf dem Land wohnen ziehen deshalb in die Stadt, wo eine größere Anonymität gewährt ist. Aber in diesem Fall
bin ich mir sicher, dass es in einer ländlichen Region für den Täter nicht möglich gewesen wäre, den Schulverweis geheim zu halten.
Aber der Schulverweis darf auch nicht als Ursache für die
Tag gesehen werden. Eine Vielzahl von Faktoren haben dazu beigetragen.

Ein Sachverhalt, der mich jedoch schockiert hat, ist, dass der Amokschütze so viel Munition dabei hatte. Es ist deshalb unbedingt notwendig, das Waffengesetz zu verschärfen.


Warum hatte der Täter Waffe und Munition?
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Er war, wie bereits erwähnt in einem Schützenverein, hat
auch eine entsprechende Ausbildung gemacht und
war berechtigt, eine Waffe zu besitzen. Dagegen ist
nichts einzuwenden. Mich würde nur interessieren,
warum er die Waffe mit nach Hause nehmen durfte,
wo er sie doch da gar nicht bräuchte. Eine sinnvolle
Lösung wäre in meinen Augen, dass man zwar
eine Waffe besitzen darf und auch in Schützenvereinen
anwenden darf, aber dass man sie nach dem Gebrauch
wieder dort abgeben muss und nicht mitnehmen kann.
Genauso ist es mit der Munition. Die Menge, die
er bei sich hatte, war sehr groß. Wozu sollte
ein Junge in seinem Alter so viel Munition mit
nach Hause nehmen? Man könnte es doch
auch so regeln, dass man die Munition einfach
nach dem Schießen im Schützenheim bezahlt.
Dann könnte es gar nicht passieren, dass
man sie mit nach Hause nimmt.

Aber na ja, das hört sich wieder mal viel
einfacher an, als es ist. Und wenn es so einfach
wäre, dann wären wir Laien wahrscheinlich
alle Spitzenpolitiker. Theorie ist immer
leichter als Praxis. Und wer weiß, ob sich
durch noch so strenge Regeln und Verschärfungen
im Gesetz ein solches Blutbad verhindern ließe.
Denn wenn jemand wirklich so darauf
fixiert ist, dass er eine derartige Tat begehen will,
dann beschafft er sich die Waffe und die
Munition illegal.

52 Bewertungen, 6 Kommentare

  • Gundi1974

    31.08.2002, 18:29 Uhr von Gundi1974
    Bewertung: sehr hilfreich

    da kann man sich ewig den Kopf zerbrechen über diesen Vorfall... Erziehung? verschärfte Waffengesetze? Psychologie-geschulte Lehrkörper? ...da kann ich dir mit deinem letzten Absatz nur recht geben....

  • Z-E-D

    24.07.2002, 20:22 Uhr von Z-E-D
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr bewegende meinung

  • Andreas68

    10.06.2002, 18:43 Uhr von Andreas68
    Bewertung: sehr hilfreich

    Guter, sauber verfasster Bericht, der mir noch besser gefallen hätte, wäre er mehr auf die seelisch-geistigen Ursachen eingegangen, u. die liegen m.E. im Umgang der Menschen miteinander u. nicht in Computerspielen, Videos u. Schützenvereinen

  • McBommels

    09.06.2002, 22:41 Uhr von McBommels
    Bewertung: sehr hilfreich

    findest du nun, dass auch die Gründe warum er das getan hat enorm tragend sind? - rechtfertigend wirken sie nicht; aber sind sie schulD?

  • Sascha1982wtal

    04.06.2002, 22:26 Uhr von Sascha1982wtal
    Bewertung: sehr hilfreich

    ein guter bericht zu dieser tat

  • Louis

    03.06.2002, 20:28 Uhr von Louis
    Bewertung: sehr hilfreich

    hoffentlich geschieht so etwas nie wieder! Ich war sehr davon betroffen.