Amoklauf in Erfurt Testbericht

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Erfahrungsbericht von Netty

Bitte keine übereilten Beschlüsse!!

Pro:

s.o.

Kontra:

s.o.

Empfehlung:

Nein

Zur Zeit gibt es natürlich nur ein Thema!
Dies ist auch nicht verwunderlich.

Aber sehr verwunderlich oder besser ärgerlich ist wohl, daß zur Zeit jeder versucht, und diesmal ist nicht nur jeder Politiker gemeint, sich den schwarzen Peter zuzuschieben.

Das kann doch wohl alles nicht wahr sein.

Jeder weiß angeblich sofort die Gründe für den Amoklauf.

Die einen sagen, daß das Waffengesetz und der zu lasche Umgang mit Waffenbesitzern daran Schuld ist.
Die anderen meinen, daß das Schulsystem Schuld ist.
Wieder andere halten die Medien für die Schuldigen.
Und einige finden, daß die Eltern nicht aufgepaßt haben.

Und so findet jeder den passenden Schuldner für sich.

In Wirklichkeit ist es doch in diesem Fall so, daß einfach mehrere Umstände zu diesem unglücklichen Ergebnis geführt haben.

Darum sollten die Politiker, d.h. die Regierenden, nicht zu schnelle und unüberlegte Entscheidungen treffen, nur um dem Wähler zu gefallen.

Schröder hat jetzt angekündigt gehabt, daß er das erst Freitag beschlossene Waffengesetz, welches noch durch den Bundesrat muß, dort aufzuhalten durch den Bundesrat, um dann den Vermittlungsausschuß anzurufen und das Gesetz zu ändern. Aber seien wir doch mal ehrlich dies wäre wohl sehr ineffizient, denn so einig sind sich die unterschiedlichen Parteien nun auch nicht, damit im Vermittlungsauschuß schnellmöglichst ein geändertes Gesetz zustande kommt. Man hat dies bis jetzt noch nicht mal bei nicht so wichtigen Gesetzen schnell geschafft.
Am besten wird dieses Gesetz erst mal beschlossen, denn eine erneute Änderung ist immer möglich und viel besser nach etwas Bedenkzeit.

Der Vorschlag das Alter für Waffenbesitzer auf 21 hochzufahren, kann ich nur begrüßen. Jedoch bin ich gegen ein völliges Verbot,
alleine im Hinblick darauf, daß bei Straftaten gerade mal jede 10.000ste Waffe legal im Besitz bzw. Eigentum des Täters ist.
Mithin würde ein völliges Verbot wohl nicht viel ausrichten.

Auch der Vorschlag von Bundesinnenminister Schily das Alter zur Erreichung der Volljährigkeit auf 21 heraufzusetzen, führt wohl eher wieder zu einer Entmündigung des Bürgers.
Und auch eine Erweiterung des Durchsuchungsaktes der Wohnung, indem jetzt auch Ordnungsbehörde ohne Gefahr im Verzug dies anordnen können, würde zu stark gegen die Grundrecht Art.13, 14 GG laufen.

Diese Tat sollte nicht dazu genutzt werden, daß dem Bürger viele Rechte aberkannt werden oder stark eingeschränkt werden.

Und alle Schuld den Medien zuzuschreiben und irgendwelchen PC-Spielen ist wohl stark übertrieben.

Oder um es auf einen Nenner zu bringen, der Amokläufer in Erfurt muß schon einen starken Knacks weggehabt haben, und dies sollte wohl sich nicht auf alle Bundesbürger negativ auswirken. Denn man muß bedenken, daß dies die Tat eines Einzelnen war. Man sagt ja auch nicht, weil ein Mann eine Frau vergewaltigt hat, muß jetzt allen anderen Männern die Manneskraft genommen werden, damit sie keinen Trieb mehr besitzen und so niemand mehr vergewaltigt wird. Mithin sollte man wohl doch woanders die Ursachen mitsuchen und eine bessere Lösung finden, als noch mehr Beschränkungen und Einschränkungen.

Meiner Meinung nach liegt ein Teil der Ursache auch bei den Schulen. Von einer alleinigen Schuld kann natürlich nicht die Rede sein. (vgl. oben)
Jedoch sind Lehrer keine richtigen Pädagogen mehr, ob nun aus eigenen Antrieb oder wegen dem Schulsystem, sei erstmal dahingestellt.
Jedenfalls sollten auch hier Wege gefunden werden, um dies zu ändern wie zum Beispiel wieder durch Klassenleiterstunden, in denen der Lehrer sich mit den Schülern und ihren Problemen auseinandersetzen kann.
Desweiteren sollte man darauf achten, daß solche schwerwiegenden Entscheidungen des Schulverweises auch mit den Eltern trotz Volljährigkeit besprochen werden, gerade weil die meisten noch in dem Alter zu Hause wohnen und eben noch nicht genug Reife haben bzw. seelische Größe auch, um mit solchen Problemen alleine fertig zu werden. Es fehlt jemand, der den richtigen Weg zeigt, natürlich nur die Richtig für den Anfang.
Die Schüler werden viel zu oft mit ihren Problemen alleine gelassen. Es fehlt in der heutigen Zeit ein vernünftiges Lehrer(Pädagogen)-Eltern-Schüler-System, in dem Probleme besprochen und bewerkstelligt werden.
Und dies führt zu dem hohen Druck, den sich die meisten Schüler ausgesetzt fühlen. Es ist nicht der Druck des Lernstoffes selbst, sondern einfach das Alleine dastehen.

Ich bin jedenfalls der Meinung, daß man die Dinge jetzt ganz ruhig und besonnen angeht, um dann auch vernünftige Lösungen finden zu können. Ansonsten würde man das Gedenken an die Opfer vernachlässigen und wahrscheinlich nur wieder Wahlkampf führen.

12 Bewertungen, 1 Kommentar

  • guardien

    30.04.2002, 17:36 Uhr von guardien
    Bewertung: sehr hilfreich

    gefällt mir... unsere gesellschaft hat sich mit der, wenn auch nur indirekten, machtübernahme der wirtschaft in eine sackgasse gesteuert, aus der es nur einen rückweg durch massive verluste der bestehenden werte gibt. in einer welt, in der d