Amrum Testbericht

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Erfahrungsbericht von amrum

Welkimen üüb Oomram...

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

ist Amrumer Inselfriesisch und bedeutet: Willkommen auf Amrum.

Amrum liegt unterhalb von Sylt und neben Föhr. Im Westen brandet die Nordsee an den über 10 km2 großen Kniepsand (eine ehemalige vorgelagerte Sandbank, die heute als Strand fest mit Amrum verbunden ist). Dieser ist bis zu 1 km breit! Also eben mal ans Wasser bedeutet an der \"falschen\" Stelle einen ordentlichen Spaziergang.

Großartige Dünen türmen sich bis zu 32 Meter auf und können auf Bohlenwegen durchwandert werden (aber bitte nur auf diesen!). In der Inselmitte gehen die Dünen über in dunkle Wald- und Heideflächen. Amrum ist die einzige Nordseeinsel, die einen nennenswerten Waldbestand aufweist. Ruhe und Beschaulichkeit findet man in den Dörfern der Friesen. Hier scheint die Zeit - vor allem von Oktober bis März - stillzustehen.

Die Dörfer grenzen an das Wattenmeer, das sich im Wechsel der Gezeiten mit immer neuem Gesicht zeigt. Und überall die Rufe der Vögel, die den weiten Himmel Amrums prägen. Speziell in den Winter-/ Frühjahrs-monaten gibt es riesige Vogelschwärme, die hier überwintern. Manche dunkle Wolke am Himmel entpuppt sich dann bei näherem Hinsehen als ein Pulk von tausend Austernfischern.

Die nordfriesischen Inseln sind schon seit 3000 vor Christus besiedelt. Und so findet man auf Amrum auch heute noch Gräber und andere Relikte aus der Stein-, Bronze- und Eisenzeit. Selbst die Wikinger haben ihre Spuren auf Amrum hinterlassen.

Die Geschichte von Amrum ist geprägt vom Kampf gegen die Naturgewalten, die Nordsee hat mit Sturmfluten die westliche Küstenlinie Schleswig-Holsteins und Dänemarks über Jahrhunderte stark zerklüftet und immer wieder viele Menschen mit sich gerissen. Doch heutzutage trotzt man mittlerweile gelassener den Herbst und Frühjahrsstürmen. Einziges Problem kann dann die Fährverbindung zum Festland werden, die an besonders stürmischen Tagen dann auch mal ausfällt.

Früher lebte man auf Amrum hauptsächlich vom Walfang und auch von der Strandpiraterei (empfehlenswert zu diesem Thema sind die abentlichen Vorträge von H. Boyens, wenn er erzählt wie in den 30. Jahren der Rasierklingenhandel auf der Insel zusammengebrochen ist, nachdem eine Kiste mit 50 kg Klingen gestrandet war, bleibt kein Auge trocken). Während heute die Schiffe durch den 1875 erbauten höchsten Leuchtturm der deutschen Nordseeküste sicher in den Fahrwassern bleiben, feiert man auch heute noch alte Feste aus der Walfangzeit. Das Biike Brennen mit denen früher die Walfänger verabschiedet wurden, ist auch heute noch ein gern gefeiertes Fest mit viel Tradition.

Die Inseldörfer von Süd nach Nord :

Wittdün, die Südspitze Amrums, erhält durch die Fähren am Anleger und das bunte Bild der Fischkutter ein maritimes Flair. Die Hauptstraße bietet zahlreiche Geschäften und lädt den, der es braucht, zum gemütlichen Bummeln ein. Leider gibt es hier aber auch die einzigen größeren baulichen Schandtaten.

Nebel (mit Süddorf und Steenodde) vermittelt mit reetgedeckten Friesenhäusern und dem historischen Ortskern Idylle und Beschaulichkeit.

Norddorf ist ein moderner Kur- und Familienferienort der partiell jedoch noch seine besondere Atmosphäre bewahrt hat. Eine belebte Fußgängerzone mit Geschäften und Cafes sorgt für ein fröhliches Ambiente.

Sehenswertes:

Das \"Öömrang Hüs\" in Nebel, ein Friesenhaus aus dem Jahre 1736, kleinen Museum mit wechselnden Ausstellungen in dem man sich ein Bild von Amrums Geschichte machen kann. Dieses alte Kapitänshaus bis 1992 original bewohnt, bietet heute auch einen besonderen Rahmen für Hochzeiten auf Amrum. Kann ich aus eigener Erfahrung nur wärmstens empfehlen!!

Evangelische Kirche St Clemens, Amrum. Bescheiden und am Anfang noch ohne Turm haben die Amrumer vor 800 Jahren ihre Kirche gebaut. Früher kamen die Männer von See zum \"Danken\". Heute füllen die Inselgäste und Amrumer die Kirche mit Musik und Gesang. Die Amrumer haben ihre Kirche mit mittelalterlicher Kirchenkunst geschmückt. Ein wuchtiges Taufbecken aus schwerem Granit, geschnitzte Apostelfiguren und ein sorgsam ausgemalter Sakramentschnschrank auch ein uraltes Meßbuch gehörten in die Kirche. Aus Dankbarkeit für die Bewahrung in einer Sturmflut stifteten die Insulaner 1634 ein Altarbild. Und erst 1908 bauten sie den Turm an ihre Kirche an.

Die Mühle in Nebel, erbaut 1771, ist noch voll funktionsfähig. Das angeschlossene Heimat- und Mühlenmuseum gewährt Einblicke in die bewegte Geschichte der Insel. Es finden wechselnde Kunstausstellungen statt.

Der Leuchtturm zwischen Wittdün und Süddorf, 66 m über NN, bietet bei schönem Wetter einen herrlichen Ausblick. Schöne Klettertour!

Die Naturkundezentren in Norddorf und Wittdün: Aquarien, Schautafeln, wechselnde Ausstellungen und naturkundliche Führungen informieren über die Vielfalt der Natur

Archäologische Führungen zu den Funden aus der Früh- und Vorgeschichte

Aktivitäten:

Schwimmen, Wandern, Windsurfen
Heimatabende mit Trachtengruppe, Blaskapelle und Shantychor
Klassische Konzerte, Theateraufführungen und Literaturabende
Regelmäßiges Ferienkursangebot, z. B. Aquarellmalerei, Yoga, Seidenmalerei
Ausflugsfahrten, z. B. mit dem Schiff nach Helgoland, zu den Halligen, nach Föhr, zu den Seehundsbänken.
Besonders zu empfehlen ist eine Wanderung rund um die Nordspitze der Insel (Odde) von Norddorf aus, dauert je nach Kondition und Windbedingungen 1 - 3 Stunden.
Wattenwandern, in den Sommermonaten übers Watt zur Nachbarinsel Föhr! Viele Informationen und jede Menge Entdeckungen machen die gut zweistündige Wattenwanderung mit dem Wattführer Boyens zu einem Erlebnis.

Sportmöglichkeiten:

Reiten, Segeln, Surfen, Tennis, Brandungsangeln, Strandgymnastik

für Kinder:

Bastelnachmittage unter freundlicher und fachkundiger Betreuung. Strandspiele Fackelumzüge am Abend Märchenstunde, Theater, Clownerie

Kur und Gesundheit:

In den beiden Kurmittelhäusern in Wittdün und Norddorf werden die nordseeüblichen Anwendungen und Massagen angeboten

Anreise :

Mit Bahn und Schiff: Es gibt eine gute Verbindung, die von Hamburg über Heide-Husum-Niebüll nach Dagebüll führt. Von Dagebüll geht´s dann per Schiff weiter nach Amrum, ggf. über Föhr. An der Mole bietet die Firma \"Föhr-Amrumer Fähr-Gepäck\" einen Transportservice fürs Gepäck von Dagebüll bis zum Ferienquartier und zurück. Wenn man dagegen nur bis Husum oder Bredstedt mit der Bahn fährt, dann kann man von dort den Bus nach Schlüttsiel nehmen. Von Schlüttsiel aus gibt es Fährverbindungen durch das Halligmeer nach Amrum.

Mit dem Auto:
Wer mit dem Auto kommt, fährt die A23 von Hamburg über Heide (Bundesstraße B5), nach Dagebüll. Oder über die A7 bis Flensburg, dort über die B199 nach Dagebüll. Dort kann man das Auto auf kostenpflichtigen Parkplätzen oder in Garagen abzustellen. Anmeldung nicht erforderlich.
Wer sein Auto mit auf die Insel bringen möchte, muß das vorher unter der Telefonnummer (04681) 80140 bei der Fährgesellschaft WDR (Wyker-Dampfschiff-Reederei) anmelden.
Hinweis : Das Auto sollt nur als »rollenden Koffer« genutzt werden. Auf Amrum pendeln regelmäßig Busse zwischen den Inseldörfern. Rad- und Wanderwege durch Wald, Heide und Wiesen, und Bohlenwege, die die eindrucksvolle Dünenlandschaft erschließen, reizen dazu, sich auf die eigenen Kräfte zu besinnen und zu Fuß oder per Fahrrad die Natur zu entdecken.

Mit dem Flugzeug über Sylt
Mit dem Flieger nach Westerland/Sylt. Anschließend mit der MS »Adler« von Hörnum nach Amrum. Ist gar nicht soooo teuer, von uns aus kostet der Hin-/Rückflug ab Mönchengladbach ab DM 350 pro Person, da überlegt man (von April bis Oktober), ob man sich 6 Stunden über die Autobahn + 1,5 Stunden Fähre antut, oder in 1 Stunde Flug + 45 Minuten Schnellboot auf die Insel reist.

Essen :

Auf Amrum erwartet einen eine Vielzahl von Restaurants, die mit ausgewählten Spezialitäten Gaumenfreuden bereiten und bei mir immer zu einer täglichen Gewichtszunahme von 1 Pfund führen. Der Fisch kommt natürlich fangfrisch auf den Teller, aber auch andere Leckerbissen lassen einem das Wasser im Munde zerlaufen:

Suppen: Hochzeitssuppe · Amrumer Aalsuppe · Krabbensuppe

Fisch: Schellfisch · Halligbrot · Seezunge - Krabbenpfanne · Scholle friesischer Art · Aal grün

Fleisch: Lamm von den friesischen Salzwiesen · Filet vom Angus-Rind · Labskaus · Bohnen, Birnen und Speck

Dessert: Rote Grütze · Pharisäer · Eiergrog (auch solo bei kaltem Wetter zu empfehlen, im Friesencafe in Nebel gibt’s den 7. umsonst, habe ich aber nie soweit geschafft)

Wohnen :

In der Nähe des Leuchtturmes gibt es einen Campingplatz. Ansonsten gibt es eine Unmenge an Hotels, Ferienwohnungen und Privatunterkünften in jeder Preisklasse.

Unsere Erfahrungen mit Amrum :

Wir machen seit 1991 2x jährlich Urlaub auf Amrum (März + Oktober/November). Es ist um diese Jahreszeit zwar ab und an mit \"schlechtem\" Wetter zu rechnen, aber in der Regel nur mal ein einzelner Tag (Inselwetter ist ja immer was besonderes). Vorteil um diese Jahreszeit : Amrum ist nicht so überlaufen, die Einheimischen haben mehr Zeit zum Klönen. Der Erholungswert ist garantiert, die Lunge und der Kopf werden wieder frei.

Die ersten 2 Jahre haben wir in Wittdün in einer Atelierwohnung genächtigt, die Wohnungsseite zum Watt komplett aus Glas. Nach dem Frühstück erstmal ne Stunde aufs Watt stieren, bis das Blut dick wird. Nachdem der Vermieter und damit auch der Preis gewechselt hatte, sind wir dann nach Nebel \"umgezogen\" und wohnen seither in einem Friesenhaus (DM 130 - 150 Tag für 80 m2), direkt gegenüber unserem Urlaubs Fress- und Trinktempel der SEEKISTE (Lamm bis zum Abwinken und Schwarzgebrannter bis zum Verlust der Muttersprache).

Geheiratet haben wir auch auf der Insel im \"Öömrang Hüs\", siehe oben.

Nachtleben auf Amrum beschränkt sich in der Regel auf die \"Blaue Maus\" am Ortsausgang von Wittdün. Öffnet zwar schon um 20 Uhr, richtig was los ist jedoch erst ab 23 Uhr, Ende offen. Da kann man ganz schön böse versacken!

21 Bewertungen, 4 Kommentare

  • Anuminas

    26.02.2002, 01:54 Uhr von Anuminas
    Bewertung: sehr hilfreich

    Scheint ja bannig was los zu sein

  • antjeeule

    22.02.2002, 16:09 Uhr von antjeeule
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich habe Amrum schon von weitem liegen sehen. Da komme ich auch noch mal hin. Übrigens ist deine Meinung dazu sehr schön. Liebe Grüße, Antje

  • Baerle

    20.02.2002, 10:14 Uhr von Baerle
    Bewertung: sehr hilfreich

    ich war drei Monate auf Pellworm, aber leider habe ich es nie nach Amrum geschafft

  • skorpion99

    18.02.2002, 09:57 Uhr von skorpion99
    Bewertung: sehr hilfreich

    Na dann treffen wir uns demnächst in der "blauen Maus", denke mal so in vier Wochen treibts mich mal wieder auf die Insel meiner "jugend" Träume. Gruß vom Skorpion