Ana's Song (Single) - Silverchair Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
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Summe aller Bewertungen
- Cover-Design:
- Klangqualität:
Erfahrungsbericht von Artatius
Erwachsen geworden !?
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Meine Vorfreude auf das dritte Album der Australier Silverchair war riesengroß. Die erste Vorab-Singleveröffentlichung \"Anthem For The Year 2000\" knüpfte nahtlos dort an, wo Silverchair mit \"Freak Show\" aufgehört hatten, und ließ mich hoffen, daß der Band mit ihrem neuen Werk eine ähnliche überzeugende Mischung wie auf dem Vorgänger gelungen ist.
Nun ja, in gewissem Sinne kann man sagen, daß \"Neon Ballroom\" durchaus die konsequente Fortsetzung des Zweitlings der Band ist. Allerdings schießen sie dabei für mein Ohr in die genau falsche Richtung. Weg von den satten Gitarrenwänden, hymnenartigen Songs, hin zu ruhigen Tönen und balladesken Stücken.
Den Anfang macht das spannungsgeladene \"Emotion Sickness\", welches, wie man es schon von \"Cemetery\" oder \"Petrol & Chlorine\" vom Vorgänger kannte, von Streichern unterstützt wird, und dadurch den ganzen Song über eine Gänsehaut-Atmosphäre entstehen läßt. So ganz kann sich der Song aber nicht der Spannung entladen, soll heißen, wo sich ein solcher Song auf \"Freak Show\" noch in einem explosiven Riff ausgetobt hätte, fehlt ein solches Element bei \"Emotion Sickness\" gänzlich und wird nur durch sachte lauter werdende Gitarren angedeutet.
Dies aber holt \"Anthem For The Year 2000\" nach. Enorm groovend rocken sich Silverchair durch diese einzigartige Hymne, die aufgrund ihrer Eingängikeit und Melodiösität einen großen Mitsing-Charakter besitzt.
Auf weitere solche Kracher hoffend, wird man von \"Ana´s Song (Open Fire)\" wieder von der brutalen Realität eingeholt. Balladeske Gitarrenklänge, ein recht rockiger Refrain, der aber aufgrund der wenig innovativen, kläglichen Melodie des Gesangs im Refrain einiges an Wert verspielt.
\"Spawn Again\" kann man grob gesehen als Krach bezeichnen. Wenig abwechslungsreiche Gitarrenriffs, hämmernder Schlagzeugsound und der aggressive Schreigesang von Johns bieten nicht unbedingt angenehmes Hörvergnügen.
Von den folgenden fünf Songs kann ich im Grunde nur \"Do You Feel The Same\" etwas positives abgewinnen, ein seltsam melancholischer Song, welcher vor allem vom der Eingängigkeit des Refrains lebt, und, für Silverchair ungewöhnlich, mit einem wunderschönen Gitarrensolo aufwartet.
Die anderen vier Songs, naja, \"Miss You Love\" ist zur Abwechslung dann mal eine Ballade, mit Streicher- und überraschenden Keyboardklängen.
\"Dearest Helpless\" versucht an die rockigeren Songs von \"Freak Show\" anzuknüpfen, verstrickt sich aber zu sehr in undurchsichtigen Melodiebögen.
\"Black Tangled Heart\" ist überraschenderweise dann wieder eine Ballade, mit vereinzelt eingestreuten fetten Gitarrenklängen, die irgendwie fehl am Platze wirken, da sie nicht konsequent durchgezogen werden, sondern höchstens ein paar Sekunden überleben, ehe wieder sanfte Gitarrenklänge die Oberhand gewinnen. Ach ja, Streicher sind auch mal wieder mit von der Partie.
\"Point Of View\" bringt auch nichts wirklich Neues, im Hintergrund agierende Streicher versuchen eine langweilige Melodie zu retten.
Und plötzlich... wow, ja, was rockt mir denn da entgegen ? \"Satin Sheets\" zieht durch meine Gehörgänge, erinnert in seiner Kürze und Heftigkeit an \"Lie To Me\", auch hier dominieren rockige Punk-Grunge-Klänge und die aggressive, verrauchte Stimme von Johns, womit dieser Song zu einem der Höhepunkte dieses Albums gehört.
Zu den letzten beiden Songs will ich mich nur ganz kurz äußern.
\"Paint Pastel Princess\"... ruhiges Gitarrengeplänkel, Streichereinlagen... alles klar ?
Bei \"Steam Will Rise\" wartet man mal wieder vergebens darauf, daß Silverchair irgendwann den Song in einem sagenhaften Helmet-Riff explodieren lassen. So aber plätschert dieser durchaus spannungsgeladene Song ein wenig vor sich hin.
So, und nun mein vernichtendes Fazit: Silverchair enttäuschen mich persönlich auf der ganzen Linie, auch wenn dieses Album nicht wirklich schlecht ist (allerdings erwarte ich von der Band ganz einfach mehr als Durchschnitt). Viele meinen, sie seien mit diesem Werk erwachsen geworden. Wenn \"erwachsen\" mit \"ruhiger\" gleichzusetzen ist, gebe ich dem Recht. Besser allerdings klingt ihre Musik dadurch nicht. Im Gegenteil.
Im Grunde haben sie nicht einmal großartig ihren Stil verändert, außer, daß man hier vergebens auf Helmet-artige Riffs wartet. Nur haben sie ihre Gewichtung verlagert, haben sich mehr auf balladeske Töne konzentriert, die auf \"Freak Show\" noch aufgrund der Abwechslung sehr willkommen waren, hier aber ein zu starkes Übergewicht gewinnen und durch den ständigen Einsatz von Streichern wird dieses Element überstrapaziert.
Für Freunde von Balladen ist dieses Album somit wärmstens zu empfehlen, ebenfalls für diejenigen, die vor allem an \"Cemetery\" oder \"Petrol & Chlorine\" vom Vorgängeralbum Gefallen gefunden haben.
Wer aber mehr auf satte Gitarrenriffs steht, wird mit \"Freak Show\" oder auch dem Debut \"Frogstomp\" besser bedient sein.
Nun ja, in gewissem Sinne kann man sagen, daß \"Neon Ballroom\" durchaus die konsequente Fortsetzung des Zweitlings der Band ist. Allerdings schießen sie dabei für mein Ohr in die genau falsche Richtung. Weg von den satten Gitarrenwänden, hymnenartigen Songs, hin zu ruhigen Tönen und balladesken Stücken.
Den Anfang macht das spannungsgeladene \"Emotion Sickness\", welches, wie man es schon von \"Cemetery\" oder \"Petrol & Chlorine\" vom Vorgänger kannte, von Streichern unterstützt wird, und dadurch den ganzen Song über eine Gänsehaut-Atmosphäre entstehen läßt. So ganz kann sich der Song aber nicht der Spannung entladen, soll heißen, wo sich ein solcher Song auf \"Freak Show\" noch in einem explosiven Riff ausgetobt hätte, fehlt ein solches Element bei \"Emotion Sickness\" gänzlich und wird nur durch sachte lauter werdende Gitarren angedeutet.
Dies aber holt \"Anthem For The Year 2000\" nach. Enorm groovend rocken sich Silverchair durch diese einzigartige Hymne, die aufgrund ihrer Eingängikeit und Melodiösität einen großen Mitsing-Charakter besitzt.
Auf weitere solche Kracher hoffend, wird man von \"Ana´s Song (Open Fire)\" wieder von der brutalen Realität eingeholt. Balladeske Gitarrenklänge, ein recht rockiger Refrain, der aber aufgrund der wenig innovativen, kläglichen Melodie des Gesangs im Refrain einiges an Wert verspielt.
\"Spawn Again\" kann man grob gesehen als Krach bezeichnen. Wenig abwechslungsreiche Gitarrenriffs, hämmernder Schlagzeugsound und der aggressive Schreigesang von Johns bieten nicht unbedingt angenehmes Hörvergnügen.
Von den folgenden fünf Songs kann ich im Grunde nur \"Do You Feel The Same\" etwas positives abgewinnen, ein seltsam melancholischer Song, welcher vor allem vom der Eingängigkeit des Refrains lebt, und, für Silverchair ungewöhnlich, mit einem wunderschönen Gitarrensolo aufwartet.
Die anderen vier Songs, naja, \"Miss You Love\" ist zur Abwechslung dann mal eine Ballade, mit Streicher- und überraschenden Keyboardklängen.
\"Dearest Helpless\" versucht an die rockigeren Songs von \"Freak Show\" anzuknüpfen, verstrickt sich aber zu sehr in undurchsichtigen Melodiebögen.
\"Black Tangled Heart\" ist überraschenderweise dann wieder eine Ballade, mit vereinzelt eingestreuten fetten Gitarrenklängen, die irgendwie fehl am Platze wirken, da sie nicht konsequent durchgezogen werden, sondern höchstens ein paar Sekunden überleben, ehe wieder sanfte Gitarrenklänge die Oberhand gewinnen. Ach ja, Streicher sind auch mal wieder mit von der Partie.
\"Point Of View\" bringt auch nichts wirklich Neues, im Hintergrund agierende Streicher versuchen eine langweilige Melodie zu retten.
Und plötzlich... wow, ja, was rockt mir denn da entgegen ? \"Satin Sheets\" zieht durch meine Gehörgänge, erinnert in seiner Kürze und Heftigkeit an \"Lie To Me\", auch hier dominieren rockige Punk-Grunge-Klänge und die aggressive, verrauchte Stimme von Johns, womit dieser Song zu einem der Höhepunkte dieses Albums gehört.
Zu den letzten beiden Songs will ich mich nur ganz kurz äußern.
\"Paint Pastel Princess\"... ruhiges Gitarrengeplänkel, Streichereinlagen... alles klar ?
Bei \"Steam Will Rise\" wartet man mal wieder vergebens darauf, daß Silverchair irgendwann den Song in einem sagenhaften Helmet-Riff explodieren lassen. So aber plätschert dieser durchaus spannungsgeladene Song ein wenig vor sich hin.
So, und nun mein vernichtendes Fazit: Silverchair enttäuschen mich persönlich auf der ganzen Linie, auch wenn dieses Album nicht wirklich schlecht ist (allerdings erwarte ich von der Band ganz einfach mehr als Durchschnitt). Viele meinen, sie seien mit diesem Werk erwachsen geworden. Wenn \"erwachsen\" mit \"ruhiger\" gleichzusetzen ist, gebe ich dem Recht. Besser allerdings klingt ihre Musik dadurch nicht. Im Gegenteil.
Im Grunde haben sie nicht einmal großartig ihren Stil verändert, außer, daß man hier vergebens auf Helmet-artige Riffs wartet. Nur haben sie ihre Gewichtung verlagert, haben sich mehr auf balladeske Töne konzentriert, die auf \"Freak Show\" noch aufgrund der Abwechslung sehr willkommen waren, hier aber ein zu starkes Übergewicht gewinnen und durch den ständigen Einsatz von Streichern wird dieses Element überstrapaziert.
Für Freunde von Balladen ist dieses Album somit wärmstens zu empfehlen, ebenfalls für diejenigen, die vor allem an \"Cemetery\" oder \"Petrol & Chlorine\" vom Vorgängeralbum Gefallen gefunden haben.
Wer aber mehr auf satte Gitarrenriffs steht, wird mit \"Freak Show\" oder auch dem Debut \"Frogstomp\" besser bedient sein.
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