Anatomie (DVD) Testbericht
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Auf yopi.de gelistet seit 10/2004
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Erfahrungsbericht von dreamweb
Für FSK 16 doch sehr happig - Nicht schlecht aber nichts für mich!
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Am Samstag habe ich mir zwei DVDs, unter anderem auch den Film Anatomie ausgeliehen. Er galt dort übrigens als Thriller und nicht als Horror. Ansonsten wäre ich wohl vorsichtiger gewesen. Aber die FSK 16 Freigabe hat mir auch etwas Ruhe gegeben, denn normal kann ich mir FSK 16 Filme sehr gut ansehen. Hier meine Meinung zu Anatomie:
INHALT
Paula ist eine junge Medizinstudentin, die nach bestandener Prüfung nach Heidelberg fahren darf. In Heidelberg dürfen nur die besten Studenten an einem Anatomiekursus teilnehmen. Und da Paula die zweitbeste Prüfung bundesweit hingelegt hat, gehört sie auch zu diesem besonderen Kreis. Ihr Vater, der eine kleine Arztpraxis führt, ist damit nicht angefangen und so fährt Paula nach einem Streit mit ihrem Vater weg. Kurz zuvor hat sie noch ihren Großvater im Krankenhaus besucht, der einen besonderen Ruf hinsichtlich der Medizin hat. Paula will ihm unbedingt nacheifern.
Auf dem Weg nach Heidelberg begegnet Paula einer Mitstudentin, der es anscheinend nur auf eines ankommt. Möglichst viel Sex mit möglichst viel Männern zu haben. Die hübsche Blondine namens Gretchen scheint sich auch nur nebensächlich für das Medizinstudium zu interessieren, was Paula ziemlich stört.
Im Zug rettet Paula einem jungen Mann das Leben, der an einem Herzklappenfehler leidet. Er weiß um seine Krankheit und auch, dass ihm die moderne Medizin nicht weiter helfen kann. Jetzt ist er auf dem Weg zu dem xten Spiritisten bzw. Heiler, der ihm versprochen hat, sein Leiden zu heilen.
Der junge Mann verlässt die beiden und man erlebt mit, wie er vergeblich in einer Bar auf diesen ominösen Heiler wartet. Als er dann auf die Toilette geht, wird ihm eine Flüssigkeit ins Gesicht gesprüht und etwas in einen Arm injiziert. Er fällt darauf um, und wird von jemandem, den man als Zuschauer nicht sehen kann, weggeschleift. In einer späteren Einblendung sieht man, wie er wieder wach wird. Er liegt auf einem OP-Tisch (oder etwas ähnlichem) Als er versucht zu fliegen, wird er ermordet.
In der Universität lernen derweil Paula und Gretchen weitere junge Frauen und Männer kennen. Darunter auch Phil und Caspar, die sich wie Gretchen wohl mehr für Sex als trockene Anatomie zu interessieren scheinen. Paula, die sich auf ihr Studium konzentrieren will, gilt schnell als Sonderling und Außenseiterin.
Am ersten Tag bekommen die Neulinge als erstes die besondes auffällige und hochmoderne Ausstattung der Universität und auch des Anatomiebereichs gezeigt. Dort stehen präparierte Menschen, bei denen man beispielsweise über Klappen den Körper öffnen kann und dann sich auch die Organe ansehen kann. Anschließend bekommen sie eine menschliche Leiche gezeigt, die sie sezieren sollen. Jetzt kommt die große Überraschung für Paula, denn der junge Mann, dem sie gestern noch das Leben gerettet hat, liegt hier tot auf dem Tisch.
Nachdem sie sich gefasst hat, fallen ihr mehrere Unstimmigkeiten auf und so versucht sie herauszufinden, woran der junge Mann gestorben ist. Sie besorgt sich Gewebeproben und stellt auch fest, dass das Blut des Jungen eine merkwürdig zähe Konsistenz aufweist. Außerdem findet sie an der Fessel der Leiche eine Art Brandzeichen mit den Buchstaben AAA. Auffällig ist gleichzeitig, dass niemand so recht einverstanden ist, dass Paula da genauer nachforscht. Davon lässt sie sich aber nicht abhalten. Ihre Recherchen ergeben, dass dem jungen Mann ein verbotenes Mittel injiziert wurde, das früher zur Tierpräperation verwendet wurde. Und was noch gefährlicher für Paula wird, das Zeichen AAA steht für einen Geheimbundes namens Antihippokraten. Dieset widmet sich der unethischen Forschung, setzt also die Wissenschaft über das Leben der Menschen.
Paula erhält bizarre Drohungen und befasst sich noch intensiver mit den Antihippokraten. Und nicht nur sie gerät in Lebensgefahr....
MEINUNG
Diesen Film schaue ich mir nicht noch einmal an, noch nicht mal, wenn ich ihn geschenkt bekomme. Ich kann nicht verstehen, wie für einen Film mit so happigen Filmsequenzen noch FSK 16 vergeben wurde. Da hat wohl jemand die Augen zugekniffen oder Miara ist mal wieder zu sensibel und feinfühlig.
Direkt nach den ersten Minuten war ich fast soweit, auf Stop zu drücken, so schlecht wurde mir bei einer Szene, auf die ich jetzt auch eingehe. Normal bringe ich selten Details, aber hier kommt wieder eine meiner berühmten Ausnahmen. Denn bevor der junge Mann auch auf abartigste Weise hier ums Leben kam, zeigte man im Film noch einen anderen jungen Menschen. Der Zuschauer stelle sich also vor, wie jemand auf einem OP-Tisch liegt. Über dem Mann sieht man diese OP-Lichter, die jedem ein wenig grauen bereiten, der mal während einer Operation aufgewacht ist. Bei meiner Mutter ist das beispielsweise mal passiert. Normalerweise bekommt man direkt wieder eine Dosis und schläft auch wieder ein. Aber nicht hier. Der Mann wacht auf, er blinzelt, man merkt, er weiß nicht, was los ist. Er kann sich nicht richtig bewegen, schaut sich um. Männer in OP-Masken machen dann eine blöde Bemerkung \"Ach, der Astronaut wacht auf\" Ich habe nicht verstanden, was das sollte. Aber seltsam fand ich, dass sie sich darüber amüsierten, dass der Patient aufwachte und sich niemand darum kümmerte, dass er wieder einschlief. Aber es geht ja noch weiter. Der Mann schaut den Männern zu und man sieht, wie er Panik bekommt. Denn diese \"Mediziner?\" entnehmen seinem Körper alle möglichen Teile, die sie sorgfältig auf einen Tisch legen. Er schaut an sich herunter und sieht, dass er mit Scheren und anderen medizinischen Geräten so richtig gespickt ist, während die seltsamen Mediziner seinem Körper immer mehr Teile entnehmen. Und dann schaut der Mann zu seinem Arm bzw. seiner Hand. Tja, und jetzt wurde Miara schlecht, das Abendessen wollte raus. Denn der lebende Mann hatte keine Haut und auch kein Fleisch mehr an den Fingern seiner Hand. Man stelle sich vor, die Hände würden von allem geschält und man sieht nur noch rote Knochen. Bis auf die Ausnahme der Fingerkuppen. Da befand sich noch alles dran. Und dann kam das, was mir am meisten ausmachte. Der Mann strengte sich an und konnte tatsächlich die noch befleischten Fingerkuppen bewegen - neben den geschälten Knochen. Ich sehe mir gerne auch mal Filme wie das Schweigen der Lämmer etc. an. Aber muss es wirklich in einem FSK 16 Film sein, dass so eine abartige Leidenszene so lange und äußerst detailliert gezeigt wird? Sorry, das kann ich nicht verstehen. Übrigens war dann der nächste tolle Effekt, dass eine der \"Figuren\" bzw. der präparierten Menschen, die sich dann Paula, Gretchen und Co, diesem Mann äußerst ähnlich sah.
Obwohl ich diese Szene nenne, bin ich nicht der Meinung, jemanden jetzt alle Spannung verdorben zu haben. Leute, die so etwas mögen, können aufatmen. Es gibt noch mehr so unappetitliche Szenen. Aber wer wie ich so etwas nicht mag, der ist jetzt hoffentlich gewarnt.
Auch bei anderen Stellen war ich nah dran auszumachen, denn ich leider immer zu sehr mit den Opfern mit. Besonders happig ist auch das, was man bei Gretchen genauso live und detailliert miterleben kann.
Insgesamt ist Anatomie ein sehr spannender, aber leider auf abartige Schockszenen aufgebauter Thriller. Es ist kein Horror, es sei denn man denkt an Horror, der durch menschliche Abartigkeiten entsteht. Interessant ist der Werdegang von Paula, insbesondere was ihre Einstellung gegenüber ihrem Großvater betrifft. Denn auch da erkennt sie einiges, was sie ihrem lieben Großvater nicht zugetraut hätte.
Der Film bewirkte bei mir ein sehr flaues Gefühl, was unsere Mediziner angeht. Denn wer bis zur letzten Schlußsequenz zusieht, dem wird zumindestens hier vorgegaukelt, als ob ca. 90 Prozent unserer ausgebildeten Mediziner Tendenz zum Antihippokratismus haben. Bzw. deutlicher ausgedrückt, als ob die große Mehrheit der Mediziner nur Gründe suchen, um möglichst einfach illegal an ihren Patienten herumexperimentieren können. Ich persönlich finde das unwahrscheinlich. Jedenfalls hoffe ich das. Auf alle Fälle möchte ich nicht in nächster Zeit in ein Krankenhaus kommen und erst Recht nicht operiert werden.
Ohne die detailliert grausigen Stellen wäre Anatomie meiner Ansicht nach ein Spitzenfilm. Bein einer FSK von 18 würde ich mir sagen, selbst schuld, und den Film nicht deswegen abwerten. Aber so kann ich nur sanfte Gemüter davor warnen. Und das ist sehr schade, denn Anatomie wirkt nicht typisch deutsch und könnte genausogut amerikanischer Machart sein, so gut ist er gemacht. Musik und Filminhalt sowie das Thema sind sehr gut und interessant. Auch die Schauspieler wirkten auch gut und nicht so hölzern wie es oft bei deutschen Filmen der Fall ist. Besonders Franka Potenta als Paula hat mir sehr gut gefallen.
Insgesamt waren die \"grausigen\" Effekte allerdings sehr gut gemacht und führten auch oft zu Schockmomenten. Man hat sich hier schon einiges einfallen lassen und das auch gut verwirklicht.
ZUR DVD
Deutsch und Englisch in Dolby Digital 5.1 finde ich persönlich voll und ganz ausreichend. Der Dolby Surround ist hier auch auf alle Lautsprecher ausgerichtet, so dass ein Kinofeeling entsteht, was aber mein Entsetzen bei einigen Szenen auch gewaltig erhöhte. Auch die Bildqualität ist wie vom PAL System gewohnt sehr gut.
Die Extras sind hier sehr vielfältig, was für eine gute Benotung der DVD spricht. So gibt es:
Making Of-Featurette
Audiokommentar des Regisseurs
Kino-Trailer und -Teaser
Produktionsfotos
Special zum Make-Up und den zur realen Darstellung der Szenen benötigten Gegenstände
Produktionsfotos
Künstlerprofile: Schauspieler (Franka Potente, Benno Fürmann, Anna Loos, Holger Speckhahn, Sebastian Blomberg) und Regisseur (Stefan Ruzowitzky). Kurze Zusammenfassung auf Texttafeln, dazu Biographie in englischer Sprache
Bildergalerie: Fotoshooting zum DVD-Menü
Interviews: Schauspieler (Franka Potente, Benno Führmann, Anna Loos, Holger Speckhahn), Regisseur (Stefan Ruzowitzky), Produzenten (Andrea Wilson, Jakob Claussen)
Entfallende Szenen
Storyboards: Skizzen zu den Szenen und zum Vergleich die reale Szene auf 2 Picture in Picture Screens
Musikvideo von Anna Loos: \"My Truth\" (DD 2.0)
Insgesamt bietet die DVD neben sehr guter Bild- und Tonqualität durch ihre vielen Extras dem Nutzer viele Vorteile gegenüber einer VHS Kassette.
DATEN
Titel: Anatomie
Studio: Columbia (1999)
DVD-Anbieter: Columbia Home Entertainment (2000)
Laufzeit: ca. 95 min.
FSK: 16
Regie: Stefan Ruzowitzky
Darsteller. Franka Potente, Benno Fürmann, Anna Loos, Sebastian Blomberg, Holger Speckhahn u.a.
DVD-TyP: DVD-9
Fernsehnorm: PAL
Bildformat: 2,35:1 (anamorph)
Audiokanäle:
1. Englisch, Dolby Digital 5.1
2. Deutsch, Dolby Digital 5.1
Untertitel
Englisch, Deutsch,
Regionalcode: 2
Preis: Ich habe mir die DVD in der Videothek ausgeliehen, hätte sie dort auch für 9,99 Euro kaufen können. Das werde ich aber nicht machen. In anderen Läden kostet Anatomie meist über 20 Euro.
FAZIT
Anatomie ist ein Film für hartgesottene und nicht für sensible Menschen oder Personen, die keine zu detaillierten abartigen Abschlachtszenen mögen. Die FSK ist hier mit der 16er Freigabe meiner Ansicht nach eindeutig zu lasch ausgefallen. Aber obwohl Anatomie für mich persönlich nichts wegen einiger Szenen ist, die mir den guten Film verdorben haben, gebe ich auch nur einen Punkt Abzug. Denn es gibt genügend Menschen, die so etwas mögen und sogar darauf lauern.
Liebe Grüße - Miara
INHALT
Paula ist eine junge Medizinstudentin, die nach bestandener Prüfung nach Heidelberg fahren darf. In Heidelberg dürfen nur die besten Studenten an einem Anatomiekursus teilnehmen. Und da Paula die zweitbeste Prüfung bundesweit hingelegt hat, gehört sie auch zu diesem besonderen Kreis. Ihr Vater, der eine kleine Arztpraxis führt, ist damit nicht angefangen und so fährt Paula nach einem Streit mit ihrem Vater weg. Kurz zuvor hat sie noch ihren Großvater im Krankenhaus besucht, der einen besonderen Ruf hinsichtlich der Medizin hat. Paula will ihm unbedingt nacheifern.
Auf dem Weg nach Heidelberg begegnet Paula einer Mitstudentin, der es anscheinend nur auf eines ankommt. Möglichst viel Sex mit möglichst viel Männern zu haben. Die hübsche Blondine namens Gretchen scheint sich auch nur nebensächlich für das Medizinstudium zu interessieren, was Paula ziemlich stört.
Im Zug rettet Paula einem jungen Mann das Leben, der an einem Herzklappenfehler leidet. Er weiß um seine Krankheit und auch, dass ihm die moderne Medizin nicht weiter helfen kann. Jetzt ist er auf dem Weg zu dem xten Spiritisten bzw. Heiler, der ihm versprochen hat, sein Leiden zu heilen.
Der junge Mann verlässt die beiden und man erlebt mit, wie er vergeblich in einer Bar auf diesen ominösen Heiler wartet. Als er dann auf die Toilette geht, wird ihm eine Flüssigkeit ins Gesicht gesprüht und etwas in einen Arm injiziert. Er fällt darauf um, und wird von jemandem, den man als Zuschauer nicht sehen kann, weggeschleift. In einer späteren Einblendung sieht man, wie er wieder wach wird. Er liegt auf einem OP-Tisch (oder etwas ähnlichem) Als er versucht zu fliegen, wird er ermordet.
In der Universität lernen derweil Paula und Gretchen weitere junge Frauen und Männer kennen. Darunter auch Phil und Caspar, die sich wie Gretchen wohl mehr für Sex als trockene Anatomie zu interessieren scheinen. Paula, die sich auf ihr Studium konzentrieren will, gilt schnell als Sonderling und Außenseiterin.
Am ersten Tag bekommen die Neulinge als erstes die besondes auffällige und hochmoderne Ausstattung der Universität und auch des Anatomiebereichs gezeigt. Dort stehen präparierte Menschen, bei denen man beispielsweise über Klappen den Körper öffnen kann und dann sich auch die Organe ansehen kann. Anschließend bekommen sie eine menschliche Leiche gezeigt, die sie sezieren sollen. Jetzt kommt die große Überraschung für Paula, denn der junge Mann, dem sie gestern noch das Leben gerettet hat, liegt hier tot auf dem Tisch.
Nachdem sie sich gefasst hat, fallen ihr mehrere Unstimmigkeiten auf und so versucht sie herauszufinden, woran der junge Mann gestorben ist. Sie besorgt sich Gewebeproben und stellt auch fest, dass das Blut des Jungen eine merkwürdig zähe Konsistenz aufweist. Außerdem findet sie an der Fessel der Leiche eine Art Brandzeichen mit den Buchstaben AAA. Auffällig ist gleichzeitig, dass niemand so recht einverstanden ist, dass Paula da genauer nachforscht. Davon lässt sie sich aber nicht abhalten. Ihre Recherchen ergeben, dass dem jungen Mann ein verbotenes Mittel injiziert wurde, das früher zur Tierpräperation verwendet wurde. Und was noch gefährlicher für Paula wird, das Zeichen AAA steht für einen Geheimbundes namens Antihippokraten. Dieset widmet sich der unethischen Forschung, setzt also die Wissenschaft über das Leben der Menschen.
Paula erhält bizarre Drohungen und befasst sich noch intensiver mit den Antihippokraten. Und nicht nur sie gerät in Lebensgefahr....
MEINUNG
Diesen Film schaue ich mir nicht noch einmal an, noch nicht mal, wenn ich ihn geschenkt bekomme. Ich kann nicht verstehen, wie für einen Film mit so happigen Filmsequenzen noch FSK 16 vergeben wurde. Da hat wohl jemand die Augen zugekniffen oder Miara ist mal wieder zu sensibel und feinfühlig.
Direkt nach den ersten Minuten war ich fast soweit, auf Stop zu drücken, so schlecht wurde mir bei einer Szene, auf die ich jetzt auch eingehe. Normal bringe ich selten Details, aber hier kommt wieder eine meiner berühmten Ausnahmen. Denn bevor der junge Mann auch auf abartigste Weise hier ums Leben kam, zeigte man im Film noch einen anderen jungen Menschen. Der Zuschauer stelle sich also vor, wie jemand auf einem OP-Tisch liegt. Über dem Mann sieht man diese OP-Lichter, die jedem ein wenig grauen bereiten, der mal während einer Operation aufgewacht ist. Bei meiner Mutter ist das beispielsweise mal passiert. Normalerweise bekommt man direkt wieder eine Dosis und schläft auch wieder ein. Aber nicht hier. Der Mann wacht auf, er blinzelt, man merkt, er weiß nicht, was los ist. Er kann sich nicht richtig bewegen, schaut sich um. Männer in OP-Masken machen dann eine blöde Bemerkung \"Ach, der Astronaut wacht auf\" Ich habe nicht verstanden, was das sollte. Aber seltsam fand ich, dass sie sich darüber amüsierten, dass der Patient aufwachte und sich niemand darum kümmerte, dass er wieder einschlief. Aber es geht ja noch weiter. Der Mann schaut den Männern zu und man sieht, wie er Panik bekommt. Denn diese \"Mediziner?\" entnehmen seinem Körper alle möglichen Teile, die sie sorgfältig auf einen Tisch legen. Er schaut an sich herunter und sieht, dass er mit Scheren und anderen medizinischen Geräten so richtig gespickt ist, während die seltsamen Mediziner seinem Körper immer mehr Teile entnehmen. Und dann schaut der Mann zu seinem Arm bzw. seiner Hand. Tja, und jetzt wurde Miara schlecht, das Abendessen wollte raus. Denn der lebende Mann hatte keine Haut und auch kein Fleisch mehr an den Fingern seiner Hand. Man stelle sich vor, die Hände würden von allem geschält und man sieht nur noch rote Knochen. Bis auf die Ausnahme der Fingerkuppen. Da befand sich noch alles dran. Und dann kam das, was mir am meisten ausmachte. Der Mann strengte sich an und konnte tatsächlich die noch befleischten Fingerkuppen bewegen - neben den geschälten Knochen. Ich sehe mir gerne auch mal Filme wie das Schweigen der Lämmer etc. an. Aber muss es wirklich in einem FSK 16 Film sein, dass so eine abartige Leidenszene so lange und äußerst detailliert gezeigt wird? Sorry, das kann ich nicht verstehen. Übrigens war dann der nächste tolle Effekt, dass eine der \"Figuren\" bzw. der präparierten Menschen, die sich dann Paula, Gretchen und Co, diesem Mann äußerst ähnlich sah.
Obwohl ich diese Szene nenne, bin ich nicht der Meinung, jemanden jetzt alle Spannung verdorben zu haben. Leute, die so etwas mögen, können aufatmen. Es gibt noch mehr so unappetitliche Szenen. Aber wer wie ich so etwas nicht mag, der ist jetzt hoffentlich gewarnt.
Auch bei anderen Stellen war ich nah dran auszumachen, denn ich leider immer zu sehr mit den Opfern mit. Besonders happig ist auch das, was man bei Gretchen genauso live und detailliert miterleben kann.
Insgesamt ist Anatomie ein sehr spannender, aber leider auf abartige Schockszenen aufgebauter Thriller. Es ist kein Horror, es sei denn man denkt an Horror, der durch menschliche Abartigkeiten entsteht. Interessant ist der Werdegang von Paula, insbesondere was ihre Einstellung gegenüber ihrem Großvater betrifft. Denn auch da erkennt sie einiges, was sie ihrem lieben Großvater nicht zugetraut hätte.
Der Film bewirkte bei mir ein sehr flaues Gefühl, was unsere Mediziner angeht. Denn wer bis zur letzten Schlußsequenz zusieht, dem wird zumindestens hier vorgegaukelt, als ob ca. 90 Prozent unserer ausgebildeten Mediziner Tendenz zum Antihippokratismus haben. Bzw. deutlicher ausgedrückt, als ob die große Mehrheit der Mediziner nur Gründe suchen, um möglichst einfach illegal an ihren Patienten herumexperimentieren können. Ich persönlich finde das unwahrscheinlich. Jedenfalls hoffe ich das. Auf alle Fälle möchte ich nicht in nächster Zeit in ein Krankenhaus kommen und erst Recht nicht operiert werden.
Ohne die detailliert grausigen Stellen wäre Anatomie meiner Ansicht nach ein Spitzenfilm. Bein einer FSK von 18 würde ich mir sagen, selbst schuld, und den Film nicht deswegen abwerten. Aber so kann ich nur sanfte Gemüter davor warnen. Und das ist sehr schade, denn Anatomie wirkt nicht typisch deutsch und könnte genausogut amerikanischer Machart sein, so gut ist er gemacht. Musik und Filminhalt sowie das Thema sind sehr gut und interessant. Auch die Schauspieler wirkten auch gut und nicht so hölzern wie es oft bei deutschen Filmen der Fall ist. Besonders Franka Potenta als Paula hat mir sehr gut gefallen.
Insgesamt waren die \"grausigen\" Effekte allerdings sehr gut gemacht und führten auch oft zu Schockmomenten. Man hat sich hier schon einiges einfallen lassen und das auch gut verwirklicht.
ZUR DVD
Deutsch und Englisch in Dolby Digital 5.1 finde ich persönlich voll und ganz ausreichend. Der Dolby Surround ist hier auch auf alle Lautsprecher ausgerichtet, so dass ein Kinofeeling entsteht, was aber mein Entsetzen bei einigen Szenen auch gewaltig erhöhte. Auch die Bildqualität ist wie vom PAL System gewohnt sehr gut.
Die Extras sind hier sehr vielfältig, was für eine gute Benotung der DVD spricht. So gibt es:
Making Of-Featurette
Audiokommentar des Regisseurs
Kino-Trailer und -Teaser
Produktionsfotos
Special zum Make-Up und den zur realen Darstellung der Szenen benötigten Gegenstände
Produktionsfotos
Künstlerprofile: Schauspieler (Franka Potente, Benno Fürmann, Anna Loos, Holger Speckhahn, Sebastian Blomberg) und Regisseur (Stefan Ruzowitzky). Kurze Zusammenfassung auf Texttafeln, dazu Biographie in englischer Sprache
Bildergalerie: Fotoshooting zum DVD-Menü
Interviews: Schauspieler (Franka Potente, Benno Führmann, Anna Loos, Holger Speckhahn), Regisseur (Stefan Ruzowitzky), Produzenten (Andrea Wilson, Jakob Claussen)
Entfallende Szenen
Storyboards: Skizzen zu den Szenen und zum Vergleich die reale Szene auf 2 Picture in Picture Screens
Musikvideo von Anna Loos: \"My Truth\" (DD 2.0)
Insgesamt bietet die DVD neben sehr guter Bild- und Tonqualität durch ihre vielen Extras dem Nutzer viele Vorteile gegenüber einer VHS Kassette.
DATEN
Titel: Anatomie
Studio: Columbia (1999)
DVD-Anbieter: Columbia Home Entertainment (2000)
Laufzeit: ca. 95 min.
FSK: 16
Regie: Stefan Ruzowitzky
Darsteller. Franka Potente, Benno Fürmann, Anna Loos, Sebastian Blomberg, Holger Speckhahn u.a.
DVD-TyP: DVD-9
Fernsehnorm: PAL
Bildformat: 2,35:1 (anamorph)
Audiokanäle:
1. Englisch, Dolby Digital 5.1
2. Deutsch, Dolby Digital 5.1
Untertitel
Englisch, Deutsch,
Regionalcode: 2
Preis: Ich habe mir die DVD in der Videothek ausgeliehen, hätte sie dort auch für 9,99 Euro kaufen können. Das werde ich aber nicht machen. In anderen Läden kostet Anatomie meist über 20 Euro.
FAZIT
Anatomie ist ein Film für hartgesottene und nicht für sensible Menschen oder Personen, die keine zu detaillierten abartigen Abschlachtszenen mögen. Die FSK ist hier mit der 16er Freigabe meiner Ansicht nach eindeutig zu lasch ausgefallen. Aber obwohl Anatomie für mich persönlich nichts wegen einiger Szenen ist, die mir den guten Film verdorben haben, gebe ich auch nur einen Punkt Abzug. Denn es gibt genügend Menschen, die so etwas mögen und sogar darauf lauern.
Liebe Grüße - Miara
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