Andalusien Testbericht

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Erfahrungsbericht von Schlingel62

BETON BLEIBT BETON: DIE COSTA DE ALMERIA

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Vorwort
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Es hat sich viel geändert in Andalusien, das wusste ich vorher. In den 80 er Jahren, als ich Inter-Rail machte und so ganz nebenbei einen Abstecher nach Granada, Sevillia und an die Küste machte, war es noch ganz romantisch. Doch dass sich soooooooo viel letztendlich so zum Nachteil verändert hat, davon war auch ich überrascht. So landete ich in diesem Jahr bei meinem Sommerurlaub zunächst in der Provinz „Almeria“. Ganz genau in „Vera Mar“ rund 80 Kilometer nördlich von Almeria an der „Costa del Almeria“ in einer Ferienwohnung.


Die Costa de Almeria
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Ich möchte zunächst etwas auf Vera Mar eingehen. Immerhin hatte ich per Internet eine Ferienwohnung gebucht, sah gut aus, zumindestens im Internet. Sie war auch gut, bis auf die Tatsache, dass wir in einer großen Ferienanlage waren und rings umehr lauter „Betonbunker“ waren, ein Hotel neben dem anderen. „Naja“, dachte ich mir, „ist halt nicht Indien, wie im Vorjahr oder Südamerika, oder Nepal“. Wir sind an der Costa de Almeria!.

Ich hab es mir folgender maßen vorgestellt: „bergige Landschaften, Olivenhaine, die Farbenpracht, maurisches Kulturgut, Flamenco, Stierkampf und die lebhafte Atmosphäre. Doch weit gefehlt, denn die ausgedehnten Strände werden von modernen Appartementanlagen aus der Retorte eingenommen. Wir ließen uns davon aber nicht entmutigen und unternahmen mehrere Ausflüge in die Umgebung.

Doch wie sieht es in Vera Mar aus? Mein Tagebuch hat es niedergeschrieben: „Die Zahl der Übernachtungen an der „Costa del Sol liegt jährlich bei 2 Millionen Touristen. Was bedeutet dies für die Provinz Almeria?“ Ich hab´s ja schon erwähnt: der meist durchweg schmale Küstenstreifen ist durchgehend mit Hotels und Apartments eingerahmt und mit den entsprechenden Serviceleistungen für mich sogar „überversorgt“. Vor unserer Anlage rückten auch schon wieder die Planierraupen an, ganz toll!!. Wenn ich mir die unverminderte Bautätigkeit betrachte, frage ich mich ob die Verantwortlichen wirklich ihre Lehren aus der „Krise“, die es hier vor Jahren im Tourismusbereich gab, gezogen haben.

„Beton bleibt Beton!“ für mich und die „Bewohner auf Zeit“, wie auch wir bevölkern noch mehr die Strände, produzieren Müll und Abwasser und verbrauchen kostbares Trinkwasser.

Was haben wir getan?
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Bei „Almeria“(rund 1450000 Einwohner) spricht man von der „afrikanischensten Großstadt“ Andalusiens. Naja, den Eindruck hatte ich nicht. Dies bestätigte sich auch als wir die etwa 90 Kilometer entfernte Provinzhauptstadt Almeria besuchten. Siesta wird hier, wie übrigens in ganz Andalusien groß geschrieben. Aber das störte einen nicht, es ist ja auch ein Stück spanische Mentalität. In Almeria besuchten wir natürlich die Kathedrale, beben der „Alcazaba“(Festung) das bedeutendste Monument. Aufgrund der massiv wirkenden äußeren Gestalt sieht sie auch wie eine Festung aus. Das auf einem rund 100 Meter hohen Felsplateau gelegene Wahrzeichen Almerias ist nahezu allgegenwärtig und wirklich einen Besuch wert.

„Mojácar“
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Das hübsche weiße Dorf, unmittelbar in der Nähe unserer Ferienwohnung war natürlich ein „muss“. Hier gibt es nicht nur gute Tapas an jeder Straßenecke. Das lauschige Ambiente in Verbindung mit einer günstig gelegen Lage in Küstennähe, sorgt dafür, dass das Städtchen (3683 Einwohner ein beliebter Urlaubsort ist. Was war aber der Höhepunkt? Hm, was war das bloss? Ich weiss es jetzt der Aufstieg durch die geschmückte Gasse „Cuesta de la Fuente“ zum Rathausplatz „Placita del Ayuntamiento. Den sollte man auf jeden Fall auf sich nehmen, auch wenn es etwas steil ist. Vom „Mirador“, kann man einen tollen Ausblick auf die eindrucksvolle Küstenlandschaft werfen.

Tipp
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Es empfiehlt sich nicht mit dem Auto in dass Gassengewirr der Altstadt hineinzufahren. Hier kann man gut tagsüber am Ende der Zufahrstraße Calle Golrietta gelegenen „Plaza Nueva“ parken. Wir haben hier immer geparkt, und nicht die etwas abgelegten offiziellen Parkplätze benutzt.


Strände
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Badefreuden kann man je nach Anspruch genießen. Von unserem Domizil in „Vera Mar“ fuhren wir grundsätzlich weg, der schmale Sandstreifen war zwar sauber, doch rundherum „Beton“; na ja das ging mir auf die Nerven, denn immer musste ich an Goa denken, da war ich ja erst 8 Monate vorher. Doch zurück zu „Almeria“. Von Mojácar aus fährt man am besten in Richtung Süden dort wird man durchaus fündig. Im Bereich zwischen der Playa de Macenas und der Playa de la Granatilla gibt es abgeschiedene kleine Buchten in denen auch FKK möglich ist.

Gabo de Gata
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Das Gabo de Gata („Achat-Kap“) war für mich der Höhepunkt unseres Trips an die Costa del Almeria. Es liegt an der südöstlichen Ecke Spaniens und war für Alternativurlauber lange Zeit der „Geheimtipp“. Die Erwartungen wurden nicht enttäuscht. So sorgte die vulkanische Tätigkeit eine äußerst abwechslungsreiche Mittelgebirgslandschaft mit einer angepassten Vegetation. Kein Wunder also, dass die zwischen den steilen Felsklippen liegenden Strände zu den schönsten des Landes gehören. Man findet sogar Dünen. Hier sollte man jedoch mit dem eigenen Fahrzeug anfahren, denn der Transport mit öffentlichen Verkehrsmittel gestaltet sich als schwierig. Erwähnenswert ist auch das Klima. Mit130 mm Jahresniederschlag ist die Gegend nicht nur die trockenste Gegend Spaniens, sonder ganz Europas.
Wir hatten auch noch einen tollen Strand gefunden an. Der lag an der Bucht „Cala del Plomo“ bei Agqua Armaga. Ein schöner vollkommener naturbelassener Strand. Man muss allerdings einer Schotterpiste „entlangtuckern“, die an einer alten Mühle vorbei führt. An das kann ich mich noch gut erinnern.

Fazit
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Mein Fazit fällt nicht gerade positiv aus. Almeria ist für diejenigen „Urlauber“ optimal, die sich nicht an den vielen Hotelanlagen stören und auch Baulärm nichts ausmacht. Ich verstehe einfach nicht, wie man solch einen Gegend so verunstalten kann. Zum Glück haben wir nach einer Woche, fast „fluchtartig“ unsere Ferienwohnung verlassen um weiter in Richtung Granada zu kommen.
Deshalb sag ich auch „Beton bleibt Beton“, ich war jedenfalls nicht gerade von der „Cosa de Almeria begeistert.

Euer

©Schlingel62

geschrieben für Ciao und Yopi

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