Angels (Single) - Robbie Williams Testbericht

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Summe aller Bewertungen
  • Cover-Design:  sehr gut
  • Klangqualität:  sehr gut

Erfahrungsbericht von marenmoon

Briefe an Robbie Williams - Angels (Single)

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Lieber Robbie,


es muss vor ungefähr fünf Jahren gewesen sein, als ich deine erste CD gekauft habe. „Angels“. Motiv? Akutes Harmoniebedürfnis. „Angels“ hatte mich damals ziemlich beeindruckt und ich kann hier guten Gewissens behaupten, dass ich damals nicht zu den Kreisch-Teenies gehörte, die beim Anblick eines BRAVO-Posters von dir abwechselnd in Tränen und Begeisterungsstürme ausbrachen.

„Angels“ war 1998 DER Hit. Kein Wunder also, dass ich, 15 und unglücklich verliebt, darin meinen ganzen Weltschmerz wiederfinden konnte. Aber worum geht es in deinem Song eigentlich? Ich glaube, damals habe ich den Sinn nicht so ganz verstanden. Ob ich das allerdings heute tue, weiß ich nicht.

Weißt du, von „Angels“ gibt es mittlerweile ja verschiedene Interpretationen. Es ist das am häufigsten gespielte Lied auf Beerdigungen (abgesehen natürlich von normaler Orgelmusik). Es wird mit traurigen Ereignissen in Verbindung gebracht. Aber auch mit Liebe. Irgendwie mit Wehmut. Sämtliche von diesen Interpretationen lässt dein Text auch zu.

„I sit and wait / does an angel / contemplate my fate / and do they know / the places where we go / when we are grey and old / and I have been told / that salvation lets / their wings unfold”

Deine erste Strophe. Es geht um den Tod, die Frage nach dem danach. Das ist wohl der Grund, dass dein Lied bei Beerdigungen gespielt wird. Es gibt manchen Menschen vielleicht Hoffnung, dass es ein „danach“ gibt. Ich weiß nicht, ob Engel da wirklich eine Lösung sind. Auf jeden Fall stimmt der Text nachdenklich.

„When I’m lying in my bed / thoughts running through my head / and I feel that love is dead / I’m loving angels instead”

Die Zeilen über die Liebe. Und das ist eine Situation, die man irgendwie nachvollziehen kann. Und tatsächlich gab es damals eine Zeit, in der ich heulend dieses Lied gehört habe. Weltschmerz einer 15jährigen eben. Eigentlich ziemlich blöd und trotzdem eine wichtige Erfahrung. Mittlerweile weiß ich, wann ich dieses Lied lieber nicht hören sollte.

„And through it all / She offers me protection / A lot of love and affection / whether I’m right or wrong / And down the waterfall / whereever it may take me / I know that love won’t break me / when I come to call / she won’t forsake me / I’m loving angels instead”

Refrain. Hier scheint es tatsächlich um ein Mädchen zu gehen. Allerdings erscheint mir das ganze etwas konfus. Wer liebt wen und warum? Und warum am Ende doch nicht? Ich frage mich ja ernsthaft, ob du selbst etwas damit anfangen kannst, was du hier singst. Macht es für dich Sinn?

„When I’m feeling weak / and my pain walks down / a one-way-street / I look above / and I know I’ll always be blessed with love / and as the feeling grows / she breathes flash to my bones / when love is dead / I’m loving angels instead”

Hm…Irgendwie geht es hier um das Gefühl, dass man immer aufgefangen wird. „when love is dead / I’m loving angels instead“. Wenn die Liebe für das Mädchen vorbei ist, liebst du Engel? Von irdischer zu überirdischer Liebe? Ich weiß nicht. Meinst du wirklich, du wirst damit glücklich? Meinst du, du kannst so das Mädchen einfach vergessen?


Robbie, ich weiß auch nicht, was ich von diesem Lied halten soll. Du hast damit eine Art Hymne geschaffen, Synonym für allen Schmerz der Welt. Aber was willst du tatsächlich damit sagen? Ich weiß ja nicht, ob du dich dazu schon geäußert hast, aber es würde mit wirklich einmal interessieren.

Ich mag deine Musik. Damals, als du noch bei „Take That“ gesungen hast, bist du ja so recht niemandem aufgefallen. Mir sowieso nicht. Aber dann gab es den großen Knall und plötzlich warst du in allen Schlagzeilen. Im Grunde wurden dir nicht viele Chancen eingeräumt, weiter berühmt zu bleiben. Mit deinem George-Michael-Cover „Freedom“ hast du diesen Eindruck irgendwie auch bestätigt. Besonders erfolgreich war das ja damals nicht, ne? „Angels“ war das komplette Gegenteil. Das Lied lief rauf und runter. Und heute? Nach Alkoholexzessen und allerlei negativen Schlagzeilen bist du zum Gentleman geworden. Nach vier Alben, die sich allesamt sehr gut verkauft haben. Nach einem Swing-Album, auf dem du eine völlig andere Seite deines Gesanges gezeigt hast. Ich frage mich mal, ob es für dich heute anders ist, die Songs von damals zu singen.

Die anderen Songs deiner Single „Angels“ singst du ja, soweit ich weiß, gar nicht mehr. Obwohl die wirklich nicht schlecht sind. „Walk this sleigh“ zum Beispiel. Aber wahrscheinlich passt der Song nicht mehr so richtig zu deinem Stil. Du rappst quasi, der Refrain wird von dir und einem Begleitungschor gesungen. Und du sagst „I believe in christmas / what do you believe in?“ Und wieder frage ich mich: Was möchtest du uns damit sagen?

Das dritte Lied „Karaoke Overkill“ hört sich dann schon eher nach Robbie heute an. Obwohl deine Stimme hier irgendwie nicht ganz so gefestigt scheint und manchmal umzukippen scheint. Das Lied kann man sich aber wirklich gut anhören. Es geht um Freundschaften und Beziehungen...ein Thema, das dich schon zu beschäftigen scheint. Oder zumindest den, der deine Songs schreibt. Man weiß es nicht.

„Get the joke“ startet etwas schräg. Erinnert mich irgendwie an einen Tanzschul-Foxtrott. Macht aber nichts, denn klingt wirklich gut. Bibabmduda.


Was soll ich sagen? Diese Single hast du wirklich gut hingekriegt. Eine schöne Mischung von Songs, die schon damals eine ziemliche Bandbreite deiner Stimme aufzeigen und irgendwie Appetit auf mehr machen.

Vielleicht erfahre ich bald, was die wirkliche Bedeutung von „Angels“ ist?

Es grüßt dich

eine fröhlich zu „Get the joke“ swingende und bibadmduda-singende

Maren

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