Angstzustände Testbericht

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Erfahrungsbericht von Margareta

Verlustangst - Panikattacken - Eifersucht

Pro:

nicht empfehlenswert

Kontra:

alles spricht dagegen

Empfehlung:

Ja

Verlustangst - Panikattacken - Eifersucht

Erfahrungsbericht von Margareta über Angstzustände

Heute will ich einmal meine Erfahrungen zu dem Thema Verlustangst und Panikattacken schreiben. Lange habe ich mit mir gekämpft, ob ich dies tun soll oder nicht. Aber ich denke, daß es mich doch ein wenig erleichtert, wenn ich es hier auch noch einmal niederschreibe.

<<<<<Ich bin verwitwet und habe aus dieser Ehe eine Tochter. Dann heiratete ich nochmal und wurde aber im April 2003 geschieden. Ich bin ehemalige Regierungsangestellte und im Ruhestand. Ich lebe alleine.

<<<<<<<<Ich war 28 Jahre lang glücklich verheiratet. Mein Ehemann verstarb 1995 an den Folgen eines Herzinfarktes. Zehn Monate vorher war meine über alles geliebte Mutter gestorben. Es war alles sehr schlimm für mich und ich brauchte sehr lange, um über den Tod hinwegzukommen. Es hat sich vorher noch so vieles ereignet, aber das schreibe ich nicht nieder. Es würde hier den Rahmen sprengen.
Damals war ich noch berufstätig in der Landesregierung . Das lenkte mich ja auch tagsüber ab.Meine Flucht war immer die in die Arbeit. Abends zog ich mich aber doch sehr zurück. Ich habe mich selten mit Freunden oder Kollegen getroffen. Eine Freundin gab mir eines Tages einmal eine Telefonnummer. Es war eine 800er Nummer. Sie war für Frauen kostenlos und man konnte sich dort unterhalten. Ich hatte irgendwie das Gefühl, daß ich jetzt wieder auf Menschen zugehen müsse. Und am Telefon ist es ja dann auch etwas distanzierter.

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Es gab aber einen Mann dort am Telefon, mit dem ich mich gut verstand. Nach zwei langen Telefonaten drängte er darauf, daß man sich doch einmal persönlich kennenlernen sollte. Mir war das eigentlich nicht recht. Außerdem hatte ich auch ein wenig wegen meinem Alter geschwindelt. Ich war ja immerhin schon 63 Jahre alt. Er hatte behauptet, er wäre 46. Und ich sagte, daß ich 56 wäre. Er ließ aber nicht locker und entlockte mir bei einem weiteren Telefonat auch noch meine Adresse.. Er wollte mal vorbeikommen, sagte er. Die erste Begegnung fand dann am 2. Mai 2000 statt. Diesen Tag werde ich wohl nie vergessen. Er hatte eine frappante Ähnlichkeit mit meinem verstorbenen Ehemann. Man stelle sich so einen Burt-Reynolds-Typ in jüngeren Jahren vor. Die Ähnlichkeit war einfach verblüffend. Aber es war, wie sich vier Jahre später herausstellte, auch nur die Ähnlichkeit, die da stimmte. Ja, ich war auf den ersten Blick in diesen Mann verliebt. Dies war mir noch nie so passiert.

<<<<<<<<<Im Nachhinein sehe ich ihn natürlich kritischer, denn dieser Mann hatte ja ausser dem Aussehen nichts von meinem ersten Ehemann. Es fehlte ihm der Charme, das Niveau und die Allgemeinbildung. Doch ich war damals doch ganz happy darüber, daß er nur ziemlich schweigsam da saß. Ich genoss es einfach, daß er mir zuhörte. Nach dieser Begegnung besuchte er mich zwar regelmäßig, aber doch relativ selten. Er kam dann mal vorbei und wir hatten dann einen netten Tag. Meistens erzählte er dann von seinen finanziellen Problemen. Mir war doch damals nicht klar, daß es ihm wohl nur um Geld ging. Ich glaubte ihm auch noch, wenn er sagte, daß er sich nicht getraue, mir seine Gefühle für mich zu gestehen. Er deutete immer nur etwas an. Aber ich hatte ja schon die rosarote Brille auf. Ich gab ihm immer Geld. Den Gesamtbetrag möchte ich nicht nennen, denn da ständen einigen von Euch die Haare zu Berge. Eines Tages sagte ich ja auch, daß ich ihm nichts mehr gebe. Er schien das auch einzusehen. Es ging eine Weile gut. Aber es kam irgendwie zu einer Heirat. Ich liebte ihn ja auch und wollte es. Nun setzte ich auch noch die Pension meines ersten Mannes aufs Spiel. Diese bekam ich ja nicht mehr nach der Heirat.
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Er wollte aber nicht zu mir nach Düsseldorf ziehen. Das hatte er auch gesagt, weil er so an seinem Heimatdorf hängen würde. Allerdings dachte ich, er käme nun jedes Wochenende oder mal in der Woche vorbei. Das war aber ein Irrtum. Und nun geschah etwas mit mir, was ich so in der Form noch nie erlebt habe. Ich entwickelte eine wahnsinnige Verlustangst, bekam Panikattacken. Ich wurde auch noch eifersüchtig, weil ich ihn bei anderen Frauen vermutete. Diese Verlustangst ist der reinste Horror gewesen. Ich bekam sie plötzlich. Dann kam die Panikattacke. Ich rief ihn auf seinem Handy an. Er meldete sich ja auch fast immer. Dann wurde ich wieder etwas ruhiger und die Panik verging für eine Weile. Er kam dann auch vorbei. Aber wenn ich ein paar Tage nichts gehört hatte, dann ging diese scheußliche Angst wieder los. Ich wünsche es meinem ärgsten Feind nicht. Eine Zeitlang habe ich auch mal Alkohol zu mir genommen, meistens Wein. Es war so entwürdigend, wenn ich ihn dann verzweifelt anrief und er nur entgegnete, mit Frauen, die getrunken haben, spreche er nicht. Ich kann bis heute nicht verstehen, warum dieser Mann so eine verheerende Wirkung auf mich hatte. Eigentlich neige ich nicht zu solch einem Verhalten. Ich habe ihn doch die ganze Zeit finanziell unterstützt. Er verspielte auch Geld, wie ich von ihm selbst erfahren habe. Aber ich weiss es auch von anderen Frauen. Meine Bekannten und Kollegen warnten mich und rieten mir, diese Ehe scheiden zu lassen. Doch immer wenn ich fast zum Anwalt gegangen wäre, kam er mit einer neuen Geschichte, beispielsweise er wäre überfallen worden oder dergleichen und so konnte er mich immer wieder umstimmen. Aber die Verlustängste und Panikattacken hatte ich hin und wieder. Es war schrecklich. Erst im Jahre 2002 habe ich nach neun Monaten die Scheidung eingereicht. Ich bin auch zu meinem Arzt gegangen. Er hat mir Psychopharmaka und die Imap-Spritze verschrieben. Wir hatten auch öfter Gespräche diesbezüglich.

<<<<<<Und ich wurde wankelmütig. Er hatte mich während unserer Ehe - wenn man es so überhaupt nennen kann - nur drei- oder viermal besucht, schrieb mein Anwalt im Scheidungsantrag. Wir hatten ja auch nicht zusammengelebt. Er zögerte das Verfahren hinaus, indem er die _Scheidung verweigerte. Anfangs rief er noch an und versuchte mich zu überreden, dann war neun Monate Funkstille. Im November 2002 meldete er sich dann wieder und ich ließ mich wieder auf ein Gespräch ein. Ich bestand aber auf der Scheidung . Er war damit einverstanden, befreundet zu bleiben. Er willigte dann endlich in die Scheidung ein. Im Mai 2003 wurden wir dann rechtskräftig geschieden.
Aber von da an besuchte er mich wieder. Ich konnte nicht von ihm loskommen. Die Ängste kamen wieder.

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Trotzdem habe ich noch die ganzen Büroarbeiten für ihn gemacht. Da ich auch seine Handyrechnungen bezahlte, sein Geld ging auf meinem Konto ein, begann ich anhand der Handyrechnung mal zu recherchieren. So fand ich heraus,. daß er in den letzten Jahren noch mindestens fünf andere Affären hatte. Einige der Frauen gaben ihm ebenfalls Geld.. Die Dunkelziffer der übrigen Frauen ist nicht bekannt.
Im März 2004 habe ich dann endgültig den Kontakt zu ihm abgebrochen.

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Ich will nur hoffen, daß er auch seine Strafe kriegt. Er ist übrigens 23 Jahre jünger als ich. Aber das spielt doch normalerweise keine Rolle. Aber ich bin jetzt erst einmal bedient. Das mußte ich nun in meinem Alter noch erleben.
Für Kommentare dazu wäre ich Euch schon sehr dankbar. Jedenfalls bin ich erleichtert, daß ich mir diese Geschichte mal von der Seele geschrieben habe. Mit Ängsten in verschiedenen Variationen habe ich schon seit meiner Jugend zu tun. Aber es war lange Ruhe bis zu dieser Sache. Aber ich bin ja der Phönix aus der Asche. Ich denke, daß ich alles in den Griff bekomme. Die Pension meinesersten Mannes bekomme ich ja nun wieder nach der Scheidung.

19 Bewertungen, 2 Kommentare

  • willibald-1

    20.04.2006, 17:23 Uhr von willibald-1
    Bewertung: sehr hilfreich

    Das ist ein sehr offener Bericht. Ich wünsche Dir, daß Du noch mal einen guten Neuanfang finden kannst!

  • redwomen

    19.01.2006, 09:40 Uhr von redwomen
    Bewertung: sehr hilfreich

    Tja, das sind Geschichten die man mit Sicherheit NIEMANDEN wünschen möchte. Doch ich denke, bei dir kam mit Sicherheit auch noch "das Alleinesein" dazu und somit haben solche "Typen" natürlich auch noch sehr, sehr leichtes Spiel solche