Animateur Testbericht

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ab 5,36
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Summe aller Bewertungen
  • Einstellungschancen:  durchschnittlich
  • Aufstiegschancen:  gut
  • Verdienstmöglichkeiten:  durchschnittlich
  • Sozialleistungen:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von Trisa

Traumjob oder Knochenjob? Animation im Ausland, meine Erfahrungen....

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Arbeiten, wo andere Urlaub machen, damit werben die grossen Reiseveranstalter, um neue Animateurin gewinnen zu können. Einschlägige Arbeitsangebote in diversen Magazinen suchen jedes Jahr aufs Neue neue Gesichter für ihre CLubanlagen.
TUI, Neckermann, Thomas Cook, alltours, Aldiana, Magic Life, 12fly und viele andere, brauchen sie in ihren Clubanlagen- die Animateure. Oder auch Gästebetreuer genannt.
Und viele Leute fühlen sich angesprochen von Anzeigen wie \"Sie möchten unter Palmen arbeiten? Sie möchten einen abwechslungsreichen Job in der Sonne?\". Verständlich, denn wer will das nicht?! Sonne, Palmen, Meer, Party und nebenbei ein bisschen arbeiten?
STOP!! Ein bisschen? Falsch, ganz falsch, aber dazu später mehr.
Zuerst einmal steht die Entscheidung Animateur werden zu wollen. Entscheidungshilfen und Jobinformationen erhält man z.B. unter www.animateure.de. Dann heisst es Bewerbungen schreiben, denn wer im Clownskostüm beim Reiseveranstalter aufkreuzt hat wenig Chancen.
Ganz formgetreu werden Bewerbungen gefordet von den grossen der grossen. Die o.g. suchen auf jeden Fall in jedem Jahr, ansonsten gibts auf www.animateure.de Bewerbungsadressen oder man kann auch einfach bei jedem Reiseveranstalter nachfragen.
Bewerbungsunterlagen in der allgemeingültigen Form reichen in den meisten Fällen aus. Es muss weder Konfetti drin sein, noch müssen diese besonders bunt sein. Allerdings sollte man schon in der Bewerbung auf seine Fähigkeiten eingehen und diese in den Vordergrund stellen. Diese Fähigkeiten können sehr vielfältig sein. Es müssen auch nicht unbedingt Ausbildung in den entsprechenden Bereichen vorgelegt werden (das kommt aber ganz auf den Veranstalter an), aber Erfahrungen im Umgang mit Musik, Kindern, Mikrofonen oder Musikanlagen, Sport, dekorative Fähigkeiten, Fitness sind auf jeden Fall von Vorteil. Dafür gibt es die verschiedensten Möglichkeiten. Du hast mal ein Praktikum im Kindergarten gemacht? Als DJ gearbeitet? Veranstaltungen moderiert? Du hast einen Trainerschein? Du bist ein Sprachtalent? All das können gute Referenzen für deinen zukünftigen Beruf sein und sollten auf jeden Fall angegeben werden. Dazu muss ich allerdings auch sagen, dass die Eingangsvorraussetzungen überall anders sind. Bei RUF Jugendreisen z.B. ist ein Rettungsschwimmerschein Grundveraussetzungen während man beim Club Med auf jeden Fall französch sprachen muss.
Chnacen hat aber bei den meisten Veranstaltern erstmal grundsätzlich jeder.
Nach der Bewerbung bekommt man nämlich meist eine Einladung zum Casting oder auch Workshop, Bewerbungsveranstaltung, Gruppeninformation oder Vorstellungsgespräch genannt. Auch diese laufen ganz unterschiedlich ab. Bei einigen ist es wirklich nur ein Vorstellungsgespräch während man bei anderen Tänze aufführt, am Mirko spricht, sich verkleidet, Gruppenaufgaben macht oder manchmal auch einen Allgeminbildungstest. Keine Ahnung wonach da gewertet wird. Wichtig ist auf jeden Fall das man locker ist, keine Angst und Scheu zeigt und sich einfach so gibt wie man ist. Wer sich schon beim Casting nicht wohl fühlt, wird es später als Animateur auch nicht!
Nach 15 Minunten bis hin zum halben tag hat man auch diese Hürde hinter sich gebracht.
Dann heisst es warten, entweder gibt es dann eine Zusage oder man hat eben Pech gehabt und es flattert eine Absage in den Briefkasten.
Wenn man eine Zusage bekommen hat,heisst das noch lange nicht, dass man sofort erfährt wann man wo eingesetzt wird (das darf man sich in den wenigsten Fällen in der ersten Saison aussuchen!), diese Information lässt meist bis ewig auf sich warten. Teilweise erfährt man es auch erst auf dem Vorbereitungsseminar.
Dieses findet meist kurz vor dem geplanten Einsatz irgendwo in der Sonne statt. Oder auch in Deutschland, dies spielt allerdings keine Rolle wo ihr das macht, da ihr vom Strand und vom Hotelpool sowieso nicht viel sehen werdet. Wenn nicht gerade mal Wassergymnastik gemacht wird. Auf dem Vorbereitungsseminar lernt ihr alles, was ihr später als Animateur den Gästen vermitteln sollt. Je nachdem in welchem Bereich ihr arbeiten werdet (Abendanimateur(auch die arbeiten den ganzen Tag), Kinderani, Sport-, Fitness- oder Allgemeinanimateur) werden alle möglichen Programmpunkte durchgespielt, die später zu eurem Programm gehören: Schminken, Tanzen (Clubtänze:)), Minidisco, Technik(keine Angst, dass ist meist nur ne einfache Anlage), Moderation, Volleyball, Basketball, Tennis, Tischtennis, Boccia und teilweise bekommt ihr schon einen ersten Einblick in das was euch in den Abendshows erwartet.
Nach dem Vorbereitungsseminar (1-6 Wochen) geht es dann endlich in eurer Zielgebiet (wenn ihr nicht voher schon aufgebt!).
Was euch hier erwartet ist am Anfang alles andere als Fun. Tänze lernen, Shows lernen, erste Mal richtig schminken (es ist nicht leicht eine Katze zu werden :)), mit Opis Boccia spielen oder zum ersten Mal mit 20 schreienden Kiddies alleine im Miniclub sein. Je nachdem, als was ihr arbeitet, in welches Hotel ihr kommt, wie das Team ist und wie schnell ihr euch einfügt, wirds dann entweder eine wunderschöne Zeit oder ein Horrortrip (der Vorteil ist das man bei den meisten Veranstaltern das Hotel wechseln kann, wenn es gute Gründe gibt).
Und diese ist überall anders..... Da kann man keine Pauschalinformationen geben, beim besten Willen nicht.
Das einzigste was alle Anis gemeinsam haben ist eine 5-6 Tage Woche mit bis zu 16 Stunden am Tag, in denen man den ganzen Tag mit Gästen zusammen ist. Dazu ein Mehrbettzimmer, ein Gehalt was einer deutschen Ausbildungsvergütung nahe kommt und oft Stress (den man aber versuchen sollte zu vermeiden oder schnellmöglichst aus der Welt zu schaffen). Auch lernt man als Animateur sich selbst nicht zu ernst zu nehmen, wird freizügiger, kann Sprachen lernen (ich habs nicht geschafft) und lernt verdammt viele leute kennen (da entstehen manchmal Freundschaften fürs Leben).

Nachdem ich 2 Monate für einen grossen deutschen Reiseveranstalter gearbeitet habe, habe ich gewechselt und bin zu einer spanischen Argentur. Meiner Meinung nach lernt man dort wesentlich schneller andere Sprachen (meist internationale Teams und Gäste) und es geht nicht ganz so hart zu wie bei den Reiseveranstaltern. Für mich waren es viele schöne Monate auf Ibiza und Lanzarote (auch war das Arbeiten bei der gleichen Argentur in verschiedenen Hotels und auf verschiedenen Insel ganz anders) und auch wenn ich momentan wieder in Deutschland bin und erstmal froh war nicht mehr den ganzen Tag lächeln zu müssen, hielt das nicht lange an und ich vermisse verdammt viel und kann auch nicht garantieren, dass ich nicht nochmal eine Saison als Animateur absolvieren werde.
Auch wenn mein bericht stellenweise recht hart klingt, ist es nach der Eingewöhnungsphase(diese ist individuell bei jedem anders) meist nicht mehr so und man kann verdammt viel Spass haben. Und hat auch genügend Zeit das Land zu erkunden (sei es bei einer Eselsafari mit dem Miniclub oder bei Ausflügen :-)), sich mal an den Strand zu legen oder auszuschlafen.
Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung

Eure Katjana (die mit einer Träne in den Augen an Mallorca, Ibiza und Lanzarote zurückdenkt)

30 Bewertungen, 1 Kommentar

  • campimo

    12.01.2007, 23:21 Uhr von campimo
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schade, damit aufzuhören, wo du noch so jung bist, und hier in Detuschland die Arbeitslosigkeit so hoch ist. Toller Bericht!