Animateur Testbericht

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ab 5,36
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  • Einstellungschancen:  durchschnittlich
  • Aufstiegschancen:  gut
  • Verdienstmöglichkeiten:  durchschnittlich
  • Sozialleistungen:  durchschnittlich

Erfahrungsbericht von hasanlove

Animateur als Beruf

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Animation ist ein Beruf, für den man oft Nerven wie Drahtseile braucht.
Es ist aber auch ein sehr schöner Beruf. Um Euch einen Kleinen Einblick zu geben, ob der Beruf etwas für Euch wäre, werde ich mal einen ganz normalen Tagesablauf schildern.

Ein Tag in meinem Leben als Animateurin.

Um 8.00 Uhr fängt der Wecker an zu klingeln. Es ist zum Glück einer, der dann alle 10 Minuten noch mal klingelt.
Nach mehrfachen Klingeln quäle ich mich dann um ca. 8.40 Uhr aus dem Bett.

Schnell die „Morgentoilette“ erledigt und dann meinen „Bettnachbarn“ wecken. Ich dachte immer ich stehe schwer auf, aber er topt mich wirklich noch.
Nachdem dies nun auch geschafft ist, gehen wir um ca. 9.35 Uhr Richtung Hotels.
Schnelle Verabschiedung und nichts wie rein ins Hotel.

Heute werde ich mal noch schnell in den Speisesaal stürmen um ein Brötchen zu holen, welches ich dann beim morgendlichen Meeting knabbern kann.
Eigentlich darf man ja nichts aus dem Speisesaal mitnehmen, dies führt dann natürlich immer zu morgendlichen Schäkereien mit den Kellnern.
Auch muss man „aufpassen“ das man nicht gleich in diverse Gespräche mit Gästen „verwickelt“ wird, denn ich will ja pünktlich beim Meeting sein.
Als ich noch Kinderanimateurin war, „klebten“ beim Besuch des Speisesaals auch regelmäßig diverse Kinder an mir. Aber das gehört dazu und ist ja auch eine schöne Sache.

So, nun ist es 9.45 Uhr und alle sind versammelt. Jeder „hängt“ in einem Sessel und wird gerade wach.
Oft kommen dann natürlich schon Gäste und fragen dies oder jenes, beschweren sich, und, und, und. Auch sitzen dann oft schon einige Kinder um uns rum, die fieberhaft darauf warten, das der Kinderclub gleich aufmacht.
Also nun Meeting. Das morgendliche Treffen 15 Minuten vor Arbeitsbeginn hat aber nicht nur den Sinn, etwas zu besprechen, sondern dient auch dazu, das alle pünktlich sind und man zur Not noch schnell jemanden anrufen kann, wenn er verschlafen hat.
Das soll ja manchmal vorkommen * g *.

Heute sind alle pünktlich da (was auch in 99 % der Fälle so ist) und es wird nur festgelegt, wann die Proben mittags beginnen. Um 13.00 Uhr wird also heute mit den Leuten aus dem anderen Hotel zusammen bei uns geprobt.

Eine Minute vor zehn stürmen alle in ihre „Clubs“. Ich habe erst um 10.15 Uhr Programmbeginn, da ich ja das sogenannte „New Life“ Programm für Frauen mache und diese ja oftmals erst um 10.00 Uhr ihre Kinder in die Clubs bringen und danach zu mir kommen.

Heute ist Freitag, das heißt der erste Tag der Farb- und Typberatung. Ich hole also die Materialien, die ich dafür benötige aus dem Camarino (Büro) und gehe in meinen Raum.
Ich bereite alles vor und um 10.15 Uhr sind dann auch ein paar Frauen da.

Ich erspare Euch jetzt die detaillierte Beschreibung der Farbberatung, es geht ja hier um eine Beschreibung des Tagesablaufes.
Um ca. 12.30 Uhr bin ich also erst mal fertig. Auch die anderen haben um 12.30 Uhr ihr Programm für den Vormittag beendet.

Jetzt schnell zum Supermarkt gehuscht um ein belegtes Brötchen oder ähnliches zu kaufen. So langsam trudeln dann auch alle drinnen vor der Innenbühne ein. Der eine schlürft Kaffee, der andere mampft, jeder ist beschäftigt.
Auch unsere Inselchefin ist heute mal pünktlich, was bei ihr wirklich selten ist.
So, alle da, alle gestärkt und noch mal die Lungen versorgt und schon können die Tanzproben beginnen.
Das ist mal wieder sehr anstrengend und schweißtreibend.
Die Probe endet zwischen 14.30 und 14.45 Uhr, so das man sich bis 15.00 Uhr (erneuter Programmbeginn) wieder etwas regenerieren kann.

Kurz vor 15.00 Uhr verstreuen sich also alle wieder zu Ihren Programmen.
Ich habe erst um 16.00 Uhr wieder einen festen Programmpunkt, bin aber trotzdem bis dahin gut beschäftigt, da ich für die Kostüme in unserem und im Partnerhotel verantwortlich bin.
Also nichts wie raus in das Kostümhaus hinter der Außenbühne und arbeiten. Ich bereite auch schon die Kostüme für unsere Show morgen abend vor, da ich weiß, das ich morgen dafür keine Zeit haben werde.

Kurz vor 16.00 Uhr umziehen. Raus aus der New Life Uniform rein in die Sportklamotten. Denn Fitness ist nun angesagt. Puh und das bei der Hitze heute.
16.00 Uhr Ansage durchs Mikro, CD eingeschmissen, Matten, Hanteln, Tubes zurechtgelegt und auf die Frauen warten.
Oh weh. Sogar bei der Hitze wollen einige Fitness machen, also los.
Um ca. 16.50 Uhr sind wir fertig. Das muss auch so sein, denn um 17.00 Uhr ist heute Kinderdisco im Pool. Das heißt Mamis wollen zuschauen und es muss natürlich andere Musik in den Player.
Da alle Kinderanimateure am Pool gebraucht werden stehe ich also im Musikhaus und mache die Durchsage durchs Mikro und spiele DJ.

Nun ist es 17.30 Uhr. Das heißt offizielles Ende der Tagesanimation. Nun stehen oft noch Proben oder Vorbereitungen an. Heute abend ist Kindershow, das heißt alle sind mit Bühnendeko und anderen Vorbereitungen beschäftigt.

Ich allerdings ziehe wieder Uniform an und mache mich auf den Weg in das Partnerhotel. Heute wäre eigentlich mein freier Abend (einmal in der Woche gibt es auch so etwas), aber im anderen Hotel ist jemand krank also mache ich dort bei der Show Sister Act mit.
Es ist immer noch ziemlich heiß, daher ist der zügige 10 Minuten Marsch mal wieder etwas anstrengend.
Fakerschutz: Bericht ist von Herzenbuemschen
Dort angekommen, geht auch schon die Generalprobe los. Ich dachte mir ja, das ist kein Problem, denn schließlich tanze ich diese Show schon seit fast 2 Jahren, aber trotzdem haben sie es geschafft einige Schritte abzuändern. Aber egal ich passe mich dann halt an.
Muss mich nur heute abend etwas zurückhalten, denn bei uns im Hotel spiele ich ja Whoppi und nun dort eine „normale“ Nonne.

Generalprobe beendet, Kostümcheck, etc. All das zieht sich wie immer etwas hin. Endlich ist auch mein Schatz fertig und wir stellen fest, dass wir mal wieder keine Zeit mehr haben um im Restaurant essen zu gehen. Also stürmen wir in den dortigen Speisesaal und versuchen ein entspanntes Gesicht beim schlingen zu machen (wegen der Gäste).

Na ja, wenigstens schaffen wir es heute noch kurz nach Hause, das ist auch nicht immer der Fall, oft kommt man erst nachts nach der Show das erste mal wieder nach Hause.

So nun aber schnell (wieder 15 Minuten laufen). Es ist mittlerweile kurz vor 20.00 Uhr. Nun wird geduscht und noch zusammengesucht was man für die heutige Show abends braucht und dann nichts wie zurück zum Hotel (hab ich schon erwähnt das das wieder 15 Minuten laufen sind???).

Angekommen im Hotel wird geschminkt was das Zeug hält. Kinderdisco läuft schon. Nach der Kinderdisco schminken sich die Anis auch noch schnell, Kostüme an und um 21.30 Uhr beginnt die Show.
Sister Act ist zum Glück eine einfache Show die auch nicht so lange dauert. Nach der Show also noch an die Bar und Gästekontakt und dann umziehen, abschminken (oder auch nicht), Bühne abbauen usw.

Auf zum Rückmarsch. So gegen 0.00 Uhr ziehen wir uns noch gemütlich einen richtig fettigen (aber sehr leckeren) Pepito de Lomo rein und gesellen uns dann zu den Anis, die sich heute Abend auch in der einzigen Bar des Ortes die nicht um 1.00 Uhr zumacht schon eingefunden haben.

Also noch einen sogenannten Feierabenddrink genommen und dann ins Bett.
Denn morgen geht das gleiche wieder von vorne los.

Wie Ihr seht hat der Beruf Animateur nicht sehr viel mit: nur in der Sonne liegen, faulenzen oder ähnlichem zu tun.
Aber mir macht es sehr viel Spaß. Und wenn man keinen Spaß an diesem Job hat, dann hält man ein solches Programm auch lange aus.

Und es gibt auch neben dem Stress ganz viele Dinge die positiv sind. Denn wer kann schon bei seinem Weg zur Arbeit oder zurück am Meer lang spazieren? Oder einfach mal barfuss zur Arbeit gehen (ist gesünder für die Füße)? Es sind so viele Kleinigkeit die einen oft den Stress vergessen lassen.
Und das schönste ist immer, wenn einem die Gäste sagen, das sie durch uns einen wunderschönen Urlaub hatten.
Dann weiß man wofür man das alles getan hat.

Also wer nun Lust zu diesem Beruf hat, berwerbt Euch einfach bei den bekannten Reiseunternehmen, es werden sicherlich noch Leute für die Sommersaison 2001 gesucht.

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