Annaberg-Buchholz Testbericht

Im Mai letzten Jahres ist es mir gelungen bei Ebay einen Gutschein für 5 Tage/2Personen im Traditionshotel Wilder Mann in Annaberg-Buchholz zu ersteigern. In der letzten Juniwoche sind wir angereist. Zufälligerweise war ein Kollege von mir just zum selben Zeitpunkt in Annaberg wie ich. Zunächst haben wir ihn besucht er wohnte mit seiner Gattin in einer kleinen düsteren Ferienwohnung an einem sehr, sehr steilen Berg mit Kopfsteinpflaster. Als wir die Ferienwohnung meines Kollegen verließen ging gerade ein Regenschauer hernieder. Das Kopfsteinpflaster war dadurch doch etwas leicht rutschig geworden. Man mußte beim Laufen doch schon etwas aufpassen.
Wird sind dann zum Markplatz gefahren. Auf diesem steht übrigens ein herrliches (gestiftes) Denkmal von Barbara Uthmann. Einer Frau dies sich für den Bergbau und für Annaberg viele Verdienste erworben hat. Dort fand gerade ein Frischmarkt statt wo diverse Produkte feilgeboten wurden. Sehr erfreut hat mich das man auch diverse Produkte aus der Region kaufen konnte. Wie auch die typische Erzgebirgische Spezialitäten. Wie beispielsweise diesen herrlichen Kräuterschnaps (Grenzwald, Otto Ficker) aus Crottendorf. Wir sind dann zu unserem Hotel. Dem Hotel Wilder Mann direkt am Markplatz. Vorteil vom Hotel : Hat eigenes Parkhaus mit Schranke hinter dem Haus. Nachteil: Parkgebühr 5 Euro pro Tag. Wir haben ein Zimmer im 2. Stocke zur Parkhausseite bekommen. Vorteil war davon das man einen relativ guten Ausblick hatte. Nachteil war das des Nachts öfters grölende Menschen unten vorbeiliefen die deutlisch zu hören waren. Das Zimmer aber entschädige einen mehr als dafür. Es war geräumig. Ausgestattet mit einer Minibar mit diversen Getränken bestückt. Jeden Tag lag auf dem Kopfkissen des gemachten Bettes eine kleine Aufmerksamkeit. Mein Kollege hätte sich wohl schwarz geärgert, wenn er gewußt hätte wir weniger bezahlt haben für ein erstklassiges Hotel, als er für eine schäbige Ferienwohnung. Zum Hotel gehörte auch ein Restaurant names Kartoffelkeller. Ein Restaurant das wirklich in einem ehemaligen Karoffelkeller eingerichtet worden ist. Es ist Wahnsinn wie man einen Kartoffelkeller so urig und gemütlich herrichten kann. Wie man dort ein richtiges Ambiente schafft in dem man sich richtig wohlfühlt in dem einem Speis und Trank so richtig munden. Über 12 verschieden Gerichte zieren die Speisekarte. Alle mit der Karoffel in Verbindung stehend. Das ganze Lokal ist so etwas wie eine Homage an die Kartoffel als Retter vor Hungersnöten im Mittelalter.
Beachtenswert in Annaberg ist die alles überragende Kirche St. Anna. Für einen gewissen Obolus ( glaube es waren 2 Euro ) kann man den Turm besteigen bis zur Plattform hoch. Die ist aber nur an Sonntagen bis 16 Uhr möglich. Aber es lohnt sich in jedem Fall. Wenn die Sicht klar ist, hat man von dort oben einen herrlichen Ausblick. Sitzgelegenheit zum innehalten und geniesen gibt es auch oben.
Weiterhin interessant ist auch das Museum das nach dem berühmten Sohn der Stadt benannt wurde. Adam Ries. Dort sind viele uralte Rechenmaschinen aus längst vergessener Zeit ausgestellt. Im Obergeschoss dieses Museums findet man übrigens auch etwas über die berühmteste Tochter der Stadt: Barbara Uthmann.
In der nähe der ST. Annen Kirche ist auch ein Museum über das Erzbgebirge mit dem Erlebnissbergwerk \"Im Gößner\". Das Erlebnissbergwerk wurde erst vor wenige Jahren eröffnet. Es ist dem Zufall zu verdanken das die alten Stollen dort überhaupt entdeckt wurde. Museum und Erlebnissbergwerk bieten einen Einblick in die oft karge Lebenssituation der Menschen früher hier.
Ein besonders Highlight ist wohl der Fronauer Hammer im Stadtteil Fronnau. Ein echtes Hammerwerk aus früheren Zeiten. Mit drei Hämmern die durch ein Mühlwerk angetrieben werden. Dutzende von Schmiedewerkzeugen sind dort an den Wänden zu bewunderen. Durch eine kurze \"Kostprobe\" wird dem Besucher dort demonstriert welcher Lärmpegel früher beim Arbeiten hier herrschte. Aber beim Frohnauer Hammer gibt es weit mehr zu sehen als diesen Hammerwerk. Diverse Holzspielzeugermacherarbeiten sind dort zu bewundern. Ein Model eines Erzgebirgbergwerkes. Ja, man kann manchmal sogar eine Vorführung im Klöppeln ( einem ganz alten Handwerk) bewundern.
Ein Erlebnissbergwerk sollte man natürlich auch unbedingt besuchen in Annberg. Neben dem \"Gößner\" gibt es da auch noch den Markus-Röllin-Stollen. Dort wird mit einer Grubenbahn in den Stollen gefahren und man bekommt eine etwas 1 stündige umfangreiche Führung. Im Berg ist es herrlich immer \"reine Luft\" und Sommer wie Winter angenehme 8-10 Grad.
Nicht weit weg von Annaberg in den Greifensteinen gibt es das Annamare ein Freizeit und Erlebnissbad für die ganze Familie der extra Klasse. Das Bad hat 2 große Rutschen, Kinder-Badeland, Wirlpool, Wildwasserkanal und vieles mehr. Wer Geburttag hat bekommt dort übrigens freien Eintritt ( Personaausweis mitbringen!!!)
Der höchste Punkt von Annberg ist der Pöhlberg. Von diesem hat man einen herrliche Ausblick über die Stadt. Es gibt dort einen Aussichtsturm. In diesem Befindet sich unten ein Restaurant. In der Nähe ist auch ein Spielplatz für Kinder. Bei guter Sicht ist vom Pöhlberg sogar der Keilberg im heutigen Tschechien zu sehen.
Von Annaberg in ungefähr 60 Minuten erreichen man die Spitze des Fichtelberges. Dem größten Berge des Erzgebirges. Von Oberwiesenthal kann man auch mit einem Kabinenlift dort hochfahren. Oben auf dem Fichtelberg gibt es gutes Restaurant mit auch typische Erzgebirgischen Gerichten. Der Ausblick ist bei guter Sicht gigantisch.
Das Einkaufen in Annaberg ist auch in Ordnung neben den großen Einkaufsmärkten die es in Städten dieser größe überall gibt, sind auch viele Geschäfte da die eben diese typisch Erzgebirgischen Spezialitäten verkaufen. Dort wo man weiß das man wirklich etwas bekommt was Qualität hat. Das hat nun mal eben auch seinen Preis.
Mein Fazit: Annberg ist eine herrliche Stadt im Erzbegirge die dem Besucher viele, viele Betätigungsmöglichkeiten bietet. Von Schlösser in der Nähe die man besuchen kann, Museen, Fahrradverleih, Greiffensteiner Naturtheater und vieles vieles mehr.
Man kann vieles nicht beschreiben. Man muß es einfach gesehen haben


PS: Dieser Bericht wurde unter gleichem Namen auch bei Ciao von mir veröfftentlicht.